Bodengrund Wechseln/ Teicherde?

nikiloe

New Member
Hallo, ich spiele mit der Idee rum in meinem 57 Liter Becken den Bodengrund zu wechseln, da ich aktuell Kies im AQ habe, aber doch eher auf vorgedüngten Bodengrund umsteigen will.
Nun zu meiner Frage. Kann ich den Bodengrund einfach wechseln gegen Soil ohne Den Besatz( Zwergbärblinge und Neocaridina) herrauszunehmen oder müsste ich das Becken neu einfahren? Eine weitere Idee wäre nicht Soil zu verwenden sondern Teicherde bzw Seerosenerde mit einer Schicht Kies drauf (auch Dirted Tank genannt glaub ich) hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?

Danke im Vorraus
Gruß Niklas
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hallo Niklas,

aus der Bahn wird es das Becken schon bringen, da musst du dann hinterher sein. :)
Bakterien sind jedoch auch im Filter, auf den Pflanzen und auf den Einrichtungsgegenständen.

Ich würde folgendes tun:

- Alle Pflanzen und Einrichtungsgegenstände in einen Eimer mit Aquarienwasser, Filter dazu und laufen lassen
- Besatz in einen extra Eimer mit Aquarienwasser
- Bodengrund komplett raus, Aquarium ggf. säubern
- Neuer Bodengrund, alte Pflanzen und Einrichtungsgegenstände rein
- Filter und Heizung rein, Wasser (temperiert) rein
- Sobald die Temperatur passt und alles wieder läuft -> Besatz wieder rein

Dann Wasserwerte im Auge behalten. Wenn Nitrit in die Höhe schießt -> Direkt 80% Wasserwechsel

Gibt es einen Grund warum du auf Soil wechseln willst? Wenns nur um die Düngung geht, gibt es da einfachere und günstigere Methoden. Soil verändert das Wasser schon sehr.
 

nikiloe

New Member
Hi, also ich würde gern auf Soil wechseln da ich das Gefühl habe, dass dort die Pflanzen schon noch etwas besser Wachsen, wenn sie die Nährstoffe nicht nur über die Wassersäule aufnehmen müssen oder ändert das für die Pflanzen nichts? Und ich weiß, dass es auch Düngetabs/Kugeln gibt, aber Ich denke, dass dies lästiger wäre da diese nicht so lange "halten" oder?

Gruß Niklas
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Niklas,
Hi, also ich würde gern auf Soil wechseln da ich das Gefühl habe, dass dort die Pflanzen schon noch etwas besser Wachsen, wenn sie die Nährstoffe nicht nur über die Wassersäule aufnehmen müssen oder ändert das für die Pflanzen nichts?
1. Das Gefühl kann trügen.
Die Frage ist, ob der Aufwand sich letztendlich lohnt. Da hätte ich doch starke Zweifel.
2. Stängelpflanzen nehmen ihre Düngung hauptsächlich über die Blätter auf. Auch Rosettenpflanzen (sogenannte Wurzelzehrer) haben damit kein Problem.
Wenn der Pflanzenwuchs unzureichend ist, steht der Bodengrund in der Regel als Ursache ziemlich weit hinten in der Warteschlange.

Gruß Ebs
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hi, also ich würde gern auf Soil wechseln da ich das Gefühl habe, dass dort die Pflanzen schon noch etwas besser Wachsen, wenn sie die Nährstoffe nicht nur über die Wassersäule aufnehmen müssen oder ändert das für die Pflanzen nichts? Und ich weiß, dass es auch Düngetabs/Kugeln gibt, aber Ich denke, dass dies lästiger wäre da diese nicht so lange "halten" oder?

Gruß Niklas

Hast du denn CO2 und eine entsprechende Beleuchtung?
Das bringt nämlich meiner Erfahrung nach mehr als jedes Soil.

Ist deine Wasserhärte für Soil geeignet? Oder müsstest du Osmosewasser organisieren?
Bringt ja auch nichts wenn du KH12 fährst, das Wasser enthärtet wird und dir bei jedem Wasserwechsel die KH hoch geht ... finden die Tierchen nicht so toll.

Wie viele und vor allem welche Pflanzen hast du in deinem Becken?
 

nikiloe

New Member
Also co2 und Beleuchtung sollte beides genug sein. Co2 überwache ich mit einem Dauertest und die Beleuchtung liegt bei 40Lumen pro Liter. Aber wie Ebs schon meinte kann das Gefühl wohl auch trügen also werd ich wohl bei meinem Kies bleiben.
Was mich dennoch interessieren würde ist, ob jemand von euch schon von der Idee mit der Teicherde oder auch sogar Pflanzenerde etwas gehört hat oder vllt sogar Erfahrungen gemacht hat. Finde die Idee Interessant, da wohl der Pflanzenwuchs ähnlich wie bei Soil sein soll und die Erde natürlich um einiges günstiger ist.

Gruß Niklas
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

normale Erde würde ich auf keinen Fall nehmen, da diese ganz anders vorgedüngt ist als Soil und auch schneller diesen Dünger abgeben kann. Zudem hast du dann im wahren Sinne des Wortes eine Schlammschlacht bei jedem WW.
Teicherde nutze ich nur in meinen Outdoorkübeln für die dortigen Pflanzen, allerdings aus anderen Gründen.
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi Niklas,

ine weitere Idee wäre nicht Soil zu verwenden sondern Teicherde bzw Seerosenerde mit einer Schicht Kies drauf
Dazu, jedenfalls so ähnlich, gibt es hier im Forum schon Berichte mit Anmerkungen, was so alles schief laufen kann.
In den jeweiligen Threads einfach nach Walstad suchen. Dazu findet sich einiges :)

Schöne Grüße
Kevin
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Niklas,

Teicherde kann ich wegen der zu hohen organischen Anteile im Aquarium nicht empfehlen.
Wenn dir nach einem gedüngten Soil ist, würde ich dir nicht Mal abraten. Es sind ja wirklich viele, die damit gut zurecht kommen, ja glücklich damit sind.

Ist aber etwas anderes als Sand oder Kies.
Natürlich lässt die Düngewirkung von Soil auch nach und dann hat man mit dem Soil einen großen Puffer auf die eigene, notwendige Düngung. Bei Änderungen der Düngung dauert es bis die Beladung des Soils entsprechend ausgeglichen ist. Das Soil nimmt entsprechend (manche) Nährstoffe auf oder gibt sie ab, und es dauert bis im Wasser das an Düngung ist was man an Düngung zugegeben hat. Ich denke, es braucht beim Betrieb mit Soil später mehr Know-how als es anfänglich den Eindruck macht.

Mich interessiert so was natürlich, bin aber mit meinem Sandbecken nachhaltig glücklich. Ohne Know-how geht es aber auch bei denen nicht. Dafür lassen die sich ewig betreiben.

Gruß Nik
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, wenn Du Erde wie den Deponit von Dennerle oder wie bei Diana Walstadt benutzen möchtest, mußt Du Lehm aus tieferen Schichten oder Maulwurfserde nehmen und dann mit mind. 3cm 2mm Sand oder Kies abdecken. Am besten noch einen Bodenfluter dazu.
Ich mache das immer in meinen Outdoorkübeln, komme jetzt aber aus verschiedenen Gründen davon ab. Obwohl es gut funktioniert, aber Du mußt das ja nicht winterfest machen. Das ist das Setup...Substal Osmocote Kügelchen auf den Boden, 3cm Lehm und 3cm Sand drauf (geht auch 5+5cm) Wasser gebe ich Leitung /Regen 1:1, dann passt das mit dem was ich vor habe.
Topfteich Juli 2018 3.jpg

Dann muß das mind. 4 Wochen stehen. Es blubbert und mockt erst ein wenig, dann wird das Wasser auch ohne Wasserwechsel kristallklar und kann besetzt werden.
Wasserflöhe und Schnecken können gleich mit rein. Etwas fehlt aber wie man an der Eichhornia Azurea sieht.
Topfteich Eichhornia.jpg

Ich hab dann Mttwochs Ei und Sonntags Profito gedüngt, bis die Blätter dunkelgrün waren... Das hat aber fast den ganzen Sommer gebraucht..wollte meine Medaka nicht verärgern. ;-)
Also wenn jemand sowas im AQuarium versuchen möchte, nur zu. Nur muß man sich bewußt sein, das man nicht graben darf und auch keine Grabende Tiere..also Panzerwelse geht schon, aber nicht richtige Wühler...Echis zb. muß man rausschneiden..ausgraben geht nicht. Und Finger weg von Teicherde...grande Sauerei. Auch in Teichforen wird davon abgeraten und zu Maulwurfserde oder tief ausgegrabenem Lehm geraten.Teicherde gärt und grobe bestandteile schwimmen hoch und nerven. Du kannst es ja nicht mit Flies bedecken, wie in Teichkörbchen und dann Kies drauf. Aber das is eh Quatsch, weil Teichpflanzen eh nicht in den Körbchen bleiben...
Solche Becken sind auch durchaus langlebig...ich hab eins, das steht vom Bodengrund her unverändert seit 2004. Im mom fürchterlich zugewuchert mit Javafarn, aber das is immer gut gewachsen...
VG Monika
 
G

Gelöschtes Mitglied 20251

Guest
Abend,

ich z.B. habe Soil verwendet und werde es nicht mehr tun. Hat in meinen Augen zu viele Nachteile, als das es das Geld Wert ist. Und viel besser wachsen die Pflanzen auch nicht.

Soil ist für mich Marketingeschwurbel und war Lehrgeld.... aber diesbezüglich gehen die Meinungen stark auseinander.

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Saartan

Active Member
Soil ist für mich Marketingeschwurbel und war Lehrgeld.... aber diesbezüglich gehen die Meinungen stark auseinander.
Ich weiß nicht, wie oft ich das schon gelesen habe. Aber: seht ihr das wirklich so?

Ich habe einen 30x30x30 Cube, der läuft mit soil von Anfang an ohne das kleinste Problem.

Meine 3 anderen Becken haben deutlich länger gebraucht, bis das mal ordentlich gelaufen ist.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich was das düngen mit Flüssigdünger angeht ein absoluter
Neuling bin, und das noch nicht richtig im Griff habe. Mir fehlt es da noch etwas an Erfahrung.

Alles in Allem sehe ich das so: vermutlich kann man mit allen möglichen Ansätzen ordentliche
Ergebnisse erzielen, und wer genug Erfahrung hat, kommt mit Soil, Sand oder Kies zu guten
Resultaten.
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo,
Alles in Allem sehe ich das so: vermutlich kann man mit allen möglichen Ansätzen ordentliche
Ergebnisse erzielen, und wer genug Erfahrung hat, kommt mit Soil, Sand oder Kies zu guten
Resultaten.
genau so sehe ich das auch. Alles ist erfolgreich möglich oder auch nicht.

Gruß Ebs
 
G

Gelöschtes Mitglied 20251

Guest
Ich weiß nicht, wie oft ich das schon gelesen habe. Aber: seht ihr das wirklich so?
Ich ja, sonst hätte ich es oben nicht geschrieben.

Im Vergleich zu Sand oder Kies ist der Preis von Soil unterirdisch.

Dann das Kaufargument *Nährstoffe*, diese sind Anfangs gleich mal so hoch, dass ich alle zwei bis drei Tage Wasserwechseln darf und nach nem halben Jahr habe ich dann einen Bodengrund, der ausgelaugt ist. Also am Anfang darf man pausenlos Wasser wechseln und nach kurzer Zeit ist das Zeug wertlos...

Wasserhärte, auch das ist nur kurzfristig und der Effekt verschwindet relativ zügig, da arbeite ich lieber mit einer Osmoseanlage und die Sache hat sich und muss nicht auf einen unberechenbaren Bodengrund setzen wo ich nicht weiß, ab wann die Senkung der Wasserhärte nachlässt.

Und dann kommt der Punkt, welcher mich am meisten stört, die Düngung. Zu Kieszeiten (bei Sand wird es nicht anders sein) , waren Düngerumstellungen sofort zu bemerken, Soil hat die Fähigkeit, immens in ein Düngeschema einzugreifen so das die gewollte Düngung nicht das bewirkt, was es im Kies/Sand Becken bewirken würde.

Zudem sind die meisten Pflanzen keine Wurzelzehrer und Cryptos, Echinodoren dünge ich ebenfalls erfolgreich über die Wassersäule, wozu also auf einen nährstoffreichen Bodengrund setzen.

Ich werde im nächsten Becken wieder mit Kies arbeiten und freue mich seher auf einen zur Gänze neutralen Bodengrund, welcher weder Einfluss auf die Düngung hat noch ausgetauscht gehört, weil er zermatscht.

Soil ist in meinen Augen auch nicht für Einsteiger gedacht, ich bin mir sicher, dass Soil bei vielen Anfängern mehr Unheil angerichtet hat, als das ein positiver Effekt erzielt werden konnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

nik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,

dogmatische Betrachtungen waren noch nie mein Ding und im weiteren Verlauf meiner eigenen Betrachtungen sehe ich viele diskutierte Faktoren mehr oder weniger als Begünstigungen - oder auch als Belastungen - über die sich trefflich und häufig ergebnisoffen diskutieren lassen.

Letztendlich ist es die erfolgreiche aquaristische Umsetzung eines mit einer gewissen technischen Unterstützung entwickelten Gleichgewichts aus Konsumenten, Konstruenten und Destruenten. -Wobei die wenig wahrnehmbaren Destruenten in ihrer Bedeutung unterschätzt werden. Sie spielen eine größere Rolle als augenscheinlich und sind der Grund warum recht unterschiedliche Setups aquaristisch recht gut funktionieren können. Mein Tipp wäre, einfach Mal den Blick mehr gen Biozönose richten und weniger auf das Drumherum. Ich weiß, das Drumherum verspricht häufig Lösungen, aber es gilt immer: das Auge des Herrn macht das Vieh Fett.

Noch als grobe Begriffsklärung, Konsumenten sind Fische, Garnelen,..., Konstruenten Pflanzen, Algen,... und Destruenten die Mikroflora.

Ich habe mich mit so einem Kram auch vor allem deshalb beschäftigt, weil ich sie mit Wasser und saftigem Grün schon immer nicht alle am Sträußchen hatte/habe und mich lange mit Problemen herum geschlagen hatte, die mich hart an den Rand der Hobbyaufgabe gebracht hatten.

Gruß Nik
 
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