Borellii Mann verhält sich nicht normal

Lau.ra

New Member
Hallo Zusammen,

Mein Borellii Mann verhält sich leider seit gestern komisch. Allen anderen Fischen und Garnelen geht es aber scheinbar gut.

Wichtige Infos: Ein Päärchen lebt bei mir auf dich bepflanzten 350 Litern. Keine anderen Barsche sind mit ihnen vergesellschaftet. Derzeit auch sonst nur 5 Endler Guppys, Garnelen, Schnecken und ein Dornauge. Das Becken ist ein reiner Babyboom... Meine Zwerggarnelen vermehren sich, es schwimmen regelmäßig Amanolarven durch das Becken (die natürlich als Snack enden) und ich habe Borellii Nachwuchs, welcher von der Mutter geführt wird. Und einen Halbstarken aus dem letzten Wurf habe ich auch entdeckt. Die beiden Tiere paaren sich am laufenden Band. Und nun mein Problem:

Der Barsch- Mann versteckt sich seit gestern im Schatten einer Wurzel. Er liegt auf seinen Flossenspitzen nur rum. Fressen nimmt er nicht an. Das ist jetzt sehr plötzlich so gekommen. Was ich aber seit einigen Tagen beobachten kann ist, dass er unbedingt wieder an sein Weibchen dran möchte. Die interessiert das aber wenig, denn sie kümmert sich im Moment noch um den freischwimmenden Nachwuchs. Er rückt ihr ordentlich auf die Pelle, sobald er sie entdeckt. Sie attakiert ihn dann solange, bis er einen Abflug macht. Da das Becken aber wirklich sehr gut strukturiert ist, kommt das nur vor wenn sich die zwei mal über den Weg schwimmen. Es ist also kein Gehetze oder ähnliches. Ich glaube auch, dass das Weibchen den Mann letztes mal ordentlich an der Flanke erwischt hat, denn da war eine kleine Wunde. Die sehe ich aber jetzt schon nicht mehr. Ich schätze mal er verhält sich so, weil sie ihn nicht dran lässt. Und der Halbstarke Nachwuchs scheint ihm auch nicht zu passen. Er ist alleiniger Herrscher des Beckens bisher :D.

Allerdings gefällt es mir gar nicht, dass er nur noch "rumliegt". Separieren möchte ich ihn in mein neues 25 Liter Becken allerdings gerade nicht, da es noch einfahren muss.

Habt ihr schon einmal ähnliches erlebt und könnt Entwarnung geben? Oder muss ich mir wirklich Sorgen machen? Bisher hat er sich noch nicht so verhalten. Ich habe die Tiere jetzt seit 3 Monaten.

Liebe Grüße, Laura
 

Anhänge

  • IMG_20170213_173516.jpg
    IMG_20170213_173516.jpg
    224,9 KB · Aufrufe: 1.146
  • IMG_20170217_125344.jpg
    IMG_20170217_125344.jpg
    272,7 KB · Aufrufe: 1.151

Erwin

Well-Known Member
Hallo Laura,

Glückwunsch zum Nachwuchs.
Das Problem ist jedoch die falsche Haltungsweise.
Die Borellis leben polygam, also ein Mann braucht mehrere Weibchen.

Junge Männchen tarnen sich gern mal als Weibchen, damit sie vom herrschenden Männchen geduldet werden.
Wenn das nicht mehr so ist, und ihn der Halbstarke auch schon nicht passt, wird er wohl bald den kürzeren ziehen.
Dein Becken ist groß genug für ein zweites Männchen, so dass jeder sein Revier haben kann. Achte in Zukunft darauf, dass jedem Männchen 3 - 4 geschlechtsreife Weibchen zustehen.

Wäre eigentlich eine Sache des Verkäufers gewesen, dich darauf hinzuweisen. Bzw. Hättest du dich auch vor dem Kauf selbst informieren können.

MfG
Erwin
 

Lau.ra

New Member
Hallo Erwin,

Nein daran liegt es nicht. Der junge Barsch ist noch nicht mal ausgefärbt, sodass man das Geschlecht noch nicht erkennen kann. Er ist gerade so groß, dass er nicht mehr ins Maul passt. Er/ oder sie zeigt sich auch nur ganz selten. Und tritt mit dem ausgewachsenen Barsch noch nicht in Kontakt.

Und informiert habe ich mich vorher auch. Es waren ursprünglich einmal zwei Weibchen und ich wollte auch noch ein drittes dazu setzen. Leider hat sich sehr schnell raus kristallisiert, wen der Barsch- Mann favorisiert, sodass das zweite Weibchen eingegangen ist. Daraufhin habe ich beschlossen die beiden zunächst als Paar zu halten und einige Weibchen des Nachwuchses zu behalten. Das ist jetzt auch schon der vierte Versuch der beiden. Sie haben immer sehr schnell wieder neu gelaicht. Bisher ging es also immer gut soweit. Der Barsch war bis gestern sehr agil.

Außerdem ist die Harems- oder Paarhaltung ja ziemlich diskutiert. Ich habe von beidem gelesen. Ich bin auch kein Anfänger und bin nicht blauäugig an meinen Besatz herangegangen. Ich habe mich durchaus bewusst für die Haltung meiner Tiere entschieden und lese mich auch lieber ein, als mich auf Händler zu verlassen. Denn die erzählen erfahrungsgemäß leider oft viel, wenn der Tag lang ist.

Ziel ist sicherlich den Barschbesatz aufzustocken, da der Platz ja da ist. Allerdings sprach neben dem Sterben des einen Weibchens auch noch ein Satz kranker Dornaugen dagegen, weitere Tiere zu gefährden. Dass Dornaugen nicht alleine gehalten werden, weiß ich natürlich auch.

Ich fürchte nun aber tatsächlich, dass ihn seine vergeblichen Flirtversuche erschöpfen. Sonst hat das Weibchen schnell wieder Interesse gezeigt und die Jungtiere aus den Augen gelassen. Diesmal eben nicht. Er beteiligt sich auch nicht an der Brutpflege und hat nun nichts zu tun. Da sich das Weibchen zu einer so aufopferungsvollen Mutter entwickelt hat, werde ich es demnächst wieder mit mehr Weibchen ausprobieren.

Viele Grüße, Laura
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Laura,

sorry, jetzt folgen harte Worte:
Zumindest verschweigst du jetzt nicht mehr die vorangegangenen Probleme.
Ich fasse zusammen:
Ein zweites Weibchen ist dir eingegangen.
Viele Dornaugen sind dir kürzlich eingegangen.
Der Halbstarke passt nicht mehr ins Maul.
Du hast Nachwuchs.
Das Männchen frisst nicht mehr und verhält sich komisch.
Das Männchen hat Stress. Ist eventuell jetzt auch krank geworden.
Quarantäne wurde beim Zukauf wohl auch keine gemacht.
Lerne aus deinen Fehlern für die Zukunft.

Dein Becken ist total verseucht und du ziehst darin Junge auf. Ein absolutes no go.
Schade um die Arbeit und die verlorene Zeit.
Niemand wird deinen Nachwuchs kaufen, wenn du die Wahrheit sagst.
Was passierte mit den Geschwistern des "Halbstarken"?
Vergiss dieses Becken, beobachte und entferne die kranken Tiere. Kein Neukauf und auch kein Verkauf daraus. Wenn 6 Monate lang keine Tiere mehr sterben, kann man sich überlegen, ob und wie man damit weiter macht.

MfG
Erwin
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Laura,

nach den harten Worten noch ein paar Tips.

Jegliches Gerät desinfizieren.
Verseuchte Becken haben eigenes Gerät, um eine Verschleppung auf andere Becken zu vermeiden.
(Netze, Schlauch, Eimer, Scheibenreiniger, Scheren, Schlauchbürsten usw.....)
Alle Futtermittel entsorgen und neu kaufen, um die Ursache im verdorbenen Futter auszuschließen.
Pflegemassnahmen an diesem Becken immer zuletzt durchführen. Pflanzenschnitt verwerfen.
Quarantänebecken für die Zukunft bereithalten.

Wünsche viel Glück
Erwin
 

Lau.ra

New Member
Lieber Erwin,

Ich bin doch etwas erschrocken über den Tonfall. Da du nicht mal einen Bruchteil an Informationen über mein Becken hast, finde ich dein Urteil nicht der Nettikette entsprechend.
Du kennst ja nun weder meinen Besatz, noch hast du Informationen über Wasserwerte oder sonstiges erfragt um dir ein Urteil zu bilden.
Ein Forum wird genutzt, um sich gegenseitig weiter zu bringen und nicht um das Hobby schlecht zu reden.
Ein Becken als verseucht zu bezeichnen, ohne dass du es gesehen hast oder dir die Tiere angeschaut hast, ist ebenfalls keine Art.
Ich könnte dir zu allen deinen zusammengefassten Aspekten eine genaue Erklärung für die Umstände liefern. Ich werde dies aber nun nicht mehr tun, da ich nicht davon ausgehen, dass ich eine konstruktive Hilfestellung bekomme.

Viele Grüße, Laura

PS: Jetzt habe ich deine Tipps gerade erst gelesen... Immerhin.
 

troetti

Member
Hallo Laura,

ich kenne das Probleme, da ich schon häufiger Borellii's gehalten habe und auch Nachwuchs kam.
Auch das Problem, dass das zweite Weibchen eingegangen ist.

Allerdings ist das Problem NICHT, dass das Becken verseucht ist o.ä. :wink:

Dein Becken und die Pflanzen sehen toll und gesund aus!
Glückwunsch dazu. :thumbs:
Ich denke Du düngst auch gut, hast kaum Algen und alles wächst und gedeiht?

Und genau DA liegt das Problem.
Wie hoch ist Dein PO4-Wert?
Ich vermute er kratzt ganz scharf an der 1,0 mg/l-Marke oder ist drüber?
Nitrat so um die 20 mg/l (oder höher)?

Apistogramma Borellii und andere Zwergbuntbarsche reagieren seeehr empfindlich auf so hohe PO4-Werte!
Ob Dornaugen auch dazu gehören, kann ich nicht sagen, denn ich hatte nie welche.
Wenn der Bock am Boden ist, und Du ihn nicht sofort in ein Becken gibst, dass kaum bis gar kein Phosphat enthält, gebe ich ihm noch max. zwei bis drei Tage.
Der gelegentliche Stress, und die Verausgabung um das Gewerbe um das Weibchen, geben ihm den Rest.

Das ist meine Einschätzung der Situation aus schmerzlicher Erfahrung "gesundes Pflanzenbecken + Borellii's".

Das Problem an dieser Situation ist, dass der Grat zwischen ordentlicher Düngung und Zwergbuntbarsche seeeehr schmal ist.
Ich selber versuche diesen Spagat hinzubekommen mit meinem neuen Projekt.
Allerdings habe ich nun eine neue Barschart, von der ich hoffe (nicht weiß), dass sie diesbezüglich tolleranter ist.
Dazu fahre ich die Düngung wirklich seeeehr reduziert und habe entsprechend genügsamere Pflanzen verwendet.

Ich wünsche Dir viel Glück und drücke die Daumen. :smile:
 

Lau.ra

New Member
Hallo Eddy,

Danke für deinen Kommentar. Damit kann ich arbeiten ;).
Und dein Becken sieht auch toll aus. Gut, dass du nicht aufgehört hast. Sonst wärst du auch sowieso nach kurzer Pause wieder dabei gewesen ;).

So auf deine Kommentar hin, habe ich mich direkt auf meinen Testkoffer gestürzt. Deine Vermutung ist es leider nicht. Ich habe direkt mal alles durchgetestet. Ich dünge tatsächlich nur mit Aqua- Rebell Eisen 7 mg täglich. Genau nach Angaben also... NPK benutze ich jetzt schon lange nicht mehr (auch wenn ich sollte, wenn ich mir meine Werte anschaue). Seit ich reines Osmosewasser mit GH/KH aufgesalzen verwende, scheinen die Pflanzen die Nährstoffe gut aufzunehmen. Co2 läuft so, dass der Bereich sattgrün ist. Das Osmosewasse verwende ich, weil ich leider kupferhaltiges Wasser aus der Leitung habe, das war ursprünglich nicht so geplant. Ich wechsel 60 Liter jede Woche, also ca. 17-18 %. Ich weiß, man könnte mehr wechseln, aber das ist mir der Osmoseanlage sehr schwierig. Deshalb wechsel ich gewissenhaft jede Woche.

Meine Werte:
Volumen: 350 Liter
Temperatur: 25 Grad
KH: 4
GH: 8
Leitwert: 445
PH: 6,5-7,0 (vorm Wasserwechsel 7,0)
Nitrit: 0
Nitrat: 0
Phosphat: 0

Den Mangel an Phosphat und Nitrat sieht man den Pflanzen aber auch von Nahem tlw. an. Bisher wächst es aber annehmbar, deshalb dünge ich erst mal nicht zu im Sinne der Tiere. Mit steigendem Besatz sollte da ja auch wieder etwas mehr Nitrat und Phosphat natürlich dazu kommen. Im Moment sind ja kaum Fische drin.
Auch Sauerstoffmangel dürfte ich auch nicht haben. Es schnappt kein Tier nach Luft und ich habe recht viel Oberflächenströmung.

Mein Fehler war sicherlich die Dornaugen ohne Quarantänebecken zu kaufen. Ich habe die Tiere im Händlerbecken gesehen, aber wie es nun mal ihre Art ist waren die Tiere sehr versteckt. Als sie dann in meinem Becken waren, hab ich mich erschrocken, weil sie so dünn waren. Sie haben sich zunächst auch recht gut erholt, aber es hat im Endeffekt nur eines geschafft. Sie waren mit Sicherheit krank, als ich sie bekommen habe. Das passiert mir aber nicht noch einmal, denn das Quarantänebecken steht jetzt schon.

Die Borellis hatte ich schon vor den kranken Dornaugen. Aber sie haben keine Anzeichen von Unwohlsein gezeigt, im Gegenteil. Sie haben in der Zeit 4 mal gelaicht. Die beiden Elterntiere waren noch sehr jung und mussten üben. Die ersten beiden Würfe waren ganz schnell weg. Beim dritten dauerte es etwas länger, aber Herr Borelli hat sich solange aufgedrängt, bis sie die kleinen abgestoßen hat. Davon ist jetzt auch scheinbar noch der Halbstarke übrig. Der hat sich alleine im Javamoos durchgeschlagen. Den Rest hat sich das paarungsbereite Männchen vor meinen Augen schmecken lassen.
Wurf 4 hat dann jetzt besser geklappt und sie hat den Nachwuchs sehr streng im Blick. Sie hat ihn eben nicht mehr drangelassen und es schwimmen noch 10 Jungfische um sie herum, die inzwischen auch in kein Maul mehr passen.

Das Männchen habe ich gestern erlöst. Es lag nachher nur noch auf der Seite und hatte Schwierigkeiten zu schwimmen... Eine Krankheit ist natürlich nicht ausgeschlossen. Äußerlich kann ich keine Anzeichen erkennen. Es kann aber auch der Stress gewesen sein.

Ich kaufe natürlich erst einmal keine Fische zu, aber es schwimmen auch nicht viele Tiere in meinem Becken rum. Neben Amanogarnelen, Red Fire und Geweih- und Rennschnecken, nur 5 Endlerguppy Männchen und das letzte Dornauge, neben dem Borelli Weibchen samt Nachwuchs. Das liegt auch daran, dass ich mir mit dem Besatz viel Zeit gelassen habe, um alles gut zu beobachten. Und natürlich habe ich den weiteren Besatz gestoppt, aufgrund der Dornaugen. Das Becken steht seit Juli 2016.
Ich behalte die Tiere jetzt zunächst gut im Blick. Der nächste Neukauf irgendwann wandert dann auch erst einmal ins Quarantänebecken :).

Viele Grüße, Laura
 

Ähnliche Themen

Oben