Cyclodextrin fürs Aqauarium

moskal

Well-Known Member
Hallo,

Cyclodextrin ist ein Komplexbildner für organische Stoffe. Ich kenne das als Bestandteil von Funktionsoberflächen im Wohnraum die Gerüche binden sollen. Wenn z.B. die Vormieter starke Raucher waren und sich der Gestank selbst durch Renovierung nicht beseitigen lässt gibt es z.B. Vorhänge und Teppiche, die mit Cyclodextrin versehen sind und Gerüche binden. Schafwolle und Gipsfaserplatten können das spannender Weise auch.
Jetzt sehe ich, daß Cyclodextrin auch in der Gewebekultur Verwendung findet und frage mich, ob sich damit nicht auch organische Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen lassen. Und natürlich, ob das nicht noch einfacher geht, und zwar mit Schafwolle im Filter. So leicht zersetzt sich das ja nicht.
Was meint Ihr?

Gruß
Helmut
 
Hallo Helmut,
Grundsätzlich eine gute Idee für den Ersatz von Filterwolle aus Kunststoff.

Leider sieht man hier wieder den Kontrast zwischen langlebig und biologisch abbaubar. Die meisten Zuckerverbindungen werden langfristig immer von Bakterien zerlegt und gefressen.

Als weiteres Problem sehe ich, dass es auf jeden Fall Schafwolle ohne Wachs sein muss, denn ich rechne damit, dass das schnell stinken würde.

Zusätzlich wird Schafwolle gegen Mottenbefall mit Natriumborat oder anderen Insektiziden behandelt. Du müsstest also Schafwolle ohne Wachs und ohne Insektizide auftreiben.

Viele Grüße
Alicia
 
Hallo Alicia,

das mit dem Biologisch abbaubar hat mich an der auch Sache stutzig gemacht. Und dann taucht das hier neben EDTA als Komplexbildner auf.

Gruß
Helmut
 
Moin Helmut,

ein interessanter Gedanke. Mir ist dazu sofort die geruchsbindende Eigenschaft von Wolle, im Extremfall Wollsocken eingefallen. Diese Eigenschaft verliert Wolle nicht. Was du dir jetzt genau erwartest, für möglich hältst, ist mir nicht wirklich klar, kannst du dir ja ansehen. Biowolle hielte ich als Filtermedium für geeignet.

Gruß Nik
 
Hallo Nik,

die Erwartung ist vor Allem, daß meinem stark ausgeprägtem Spieltrieb nachgekommen wird. Das ist das absolut vorrangigste. Ansonsten bin ich von der Wirkung von Fibralon sehr angenehm überrascht. Mal sehen ob das auch anders geht.
Hier ums Eck gibt es eine Jugendfarm mit unter Anderem Schafen. Dort wird mit den Kindern von der Pieke auf Wolle gemacht. Also praktisch ab Weide. Ich frage da mal nach einer Hand voll an. Selbstverständlich gegen eine gern gegebene Spende.

Gruß
Helmut
 
Moin Helmut,

dem nachzugeben empfinde ich als echten Luxus. Bei der Wolle habe ich übrigens auch an Fibalon gedacht, habe jedoch irgendwo gelesen, dass Wolle schmutzabweisend ist. Was schert's, manches scheint offensichtlich und ist es dann nicht. Wie schön, wenn man selbst sich das ansehen kann.

Gruß Nik
 
Hei, also ich weiß, wie ein in der Waschmaschine vergessenes Wollteil stinken kann.
Schafwolle wird mittlerweile als Düngepellets für den Gemüsegarten angeboten.
Meine Kiddys wurden am Anfang in Baumwollwindeln mit Schafwollhosen gewickelt. Die Wolle hatte neu gekauft schon einen seltsamen Geruch.
Ich denke, das wird im Aquarium stinken...aber pobier es aus...find ich auch spannend...bitte berichten.
VG Monika
 
Hallo,

ich finde die Idee spannend sehe aber das Problem in der rel. schnellen Zersetzung von Schafwolle. Wir benutzen entfettete Schurwolle zur Stickstoffbevorratung von Pflanzsubstraten und da setzt die N-Freisetzung bei entsprechendem Wetter nach spätestens 3-4 Wochen ein. Bei einem N Gehalt von ~10% (und P um die 5%) sollte man da die Wasserwerte gut im Auge behalten. Auserdem stinkt Wolle (wie alle Keratindünger) in Zersetzung zum gotterbarmen. Andererseits habe ich mit Schafwolle und Hornspähnen schon outdoor Wasserpflanzen gedüngt (in den Boden gedrückt), das hat sehr gut funktioniert.
Bitte verfolg die Idee weiter und berichte.

liebe Grüße,
Konstantin
 
sehe aber das Problem in der rel. schnellen Zersetzung von Schafwolle. Wir benutzen entfettete Schurwolle zur Stickstoffbevorratung von Pflanzsubstraten und da setzt die N-Freisetzung bei entsprechendem Wetter nach spätestens 3-4 Wochen ein. Bei einem N Gehalt von ~10% (und P um die 5%) sollte man da die Wasserwerte gut im Auge behalten.
Mit dem Filtermedium Nährstoffe ins Becken zu bringen, macht meiner Ansicht nach keinen Sinn. Da die Zersetzung ja nicht
kontrolliert abläuft, sind jegliche Düngekonzepte die nicht auf Messorgien beruhen damit schwierig umzusetzen.

Außerdem ist der Geruch ein starkes Indiz dafür, dass hier auch Faulgase usw. entstehen.

Interesse halber könnte man ein derzeit unbenutztes Becken mal für ein paar Wochen so betreiben, und wöchentlich messen wie sich die
Wasserwerte entwickeln.
 
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