Cyperus Helferi Emers

[NickHo]

Hi,

Kurz zum Hintergrund:
Ich habe einen recht großen Bestand an submersen C. Helferis. Und da kommen wir auch schon zum Problem, die Pflanzen werden mir nach einem Jahr ungehinderten Wuchs nun doch zu groß und ausladend, obwohl ich nicht damit gerechnet hätte. Ihre Blätter sind teilweise ca. 70cm lang. Sie stehen in einem 60cm hohen und 60cm tiefen Becken im Hintergrund, mit ca. 15-20cm Bodengrundaufbau kommen die Blätter fast bis an die Frontscheibe und schatten natürlich alles andere ab. Auf Länge Schneiden kommt wegen der Optik nicht in Frage und einen Kahlschnitt aufgrund des langsamen Wuchses nicht.
Nun möchte ich sie aus dem Aquarium entfernen und gegen eine Stängelpflanze ersetzen, würde sie aber ungerne komplett abgeben und erst recht nicht wegschmeißen.

Hat hier jemand Erfahrungen Cyperus Helferi emers zu halten und kann mir ein paar Tipps zur Umgewöhnung geben?
Soll ich die submersen Blätter dran lassen oder entfernen?
Welches Substrat ist geeignet?
Wie siehts mit der Feuchtigkeit im Substrat und der Luft aus?

Die Umgewöhnung würde ich intuitiv in einer großen Vase mit sehr hoher LF (90-100%) machen und danach mal schauen, ob sie ins Terrarium kommt oder vielleicht sogar als Zimmerpflanze in meiner Pflanzenecke taugt.

Danke und beste Grüße,
Nick

 

[Erwin]

Hallo Nick,

Es gibt ja noch viele andere Cyperus-arten und Formen.
Hier eine ältere Form die bei mir bis zu 1,3 Meter hoch wird.
Substrat Erde oder mineralisches Lechuza geht beides. Wichtig ist ein dauerhaft nasser Wurzelbereich. Von daher kann Erde auch zu stinken anfangen.
Luftfeuchtigkeit ist anpassungssache. Wirds viel zu trocken, werden die Blattspitzen braun.

 

[Plantamaniac]

Hei, hatte ich längere Zeit..war total praktisch, weil man immer die Adventivpflanzen an den Blütenstängeln ernten konnte und immer jungen Nachschub hatte.
Ich habe es mit Seramis versucht und gleich noch paar andere Pflanzen mit rein. Es ist ca. 1/3 Wasserstand in der Schale. Folie drüber und erstmal an Luft gewöhnen.

Die Hutpilzpflanze hat das Ding dann geentert, die ist sowieso nicht zu bremsen, wenn es ihr emers gefällt. Die sät sich auch überall in andere Töpfe mit rein, halt aber die Bedingungen stabil.

So sehen die Adventivpflänzchen aus. Einfach in ein Wasserglas, bis Wurzeln kommen und dann einsetzen.

War schon schön..der letzte Versuch ist leider nicht gelungen. Solche spielereien funktionieren am Besten im Apri/Mai, und dann raus in den Garten, wenn sie stabil sind.
Oder halt Zusatzlicht..gibt ja genug für Wabikusa

Perfekt für neue Becken emers bepflanzen

Ich mag so Grasbecken...mein Bachbecken mit Flossensauern und Pandabergbachschmerlen
Wenns dann zu doll wird einfach die alten Pflanzen raus und neue rein

Ich glaube, ich muß mir auch mal wieder Cyperus helferi besorgen.
In ganz frischen Becken ist sie bei mir immer am besten gewachsen.

Ich glaube, ich würde eine Pflanze nehmen, die Blätter bis auf 10cm stutzen und in eine Schale mit Seramis setzen. Tüte drüber, regelmäßig lüften gegen Grauschimmel und wenn die Outdoorsaison naht, langsam immer weniger Tüte, bis sie es ohne kann. Im Winter ist die Luft im Haus halt sehr trocken und das Licht zu wenig, das geht nicht gut.
VG Monika

 

[Heiko Muth (Sumpfheini)]

Hallo,
in Wasserpflanzengärtnereien stellt emerses C. helferi in der üblichen hydroponischen Kultur (Steinwolle, Nährlösung) offenbar kein Problem dar. Vor Jahren im Alten Botanischen Garten Göttingen, Victoriahaus, zeigte sie sich aber ziemlich empfindlich, als es (allerdings bei hoher Luftfeuchte) auf den Winter zuging, ohne Zusatzbeleuchtung.

Cyperus ist ja eine riesige Gattung mit sehr unterschiedlichen Pflanzen; C. helferi ist auch von Natur aus eine Art nasser Standorte, die zeitweise submers wächst und relativ weichblättrig ist. Aber es gibt auch rein terrestrische Arten, die äußerlich ähnlich aussehen. Eine ist leicht verfügbar: Das "Katzengras", das unter dem Handelsnamen "Cyperus zumula" verkauft wird, ist Cyperus cyperoides. Die Art ist in den Tropen u. Subtropen weit verbreitet und eher Mesophyt - mäßig feuchte Standorte - Waldschläge, Wegränder, Brachen usw., keine Sumpfpflanze. Wird im Buch "Pflanzen im Terrarium" (Beat Akeret) aufgeführt. Ich hatte mal gekauftes "Katzengras" geteilt (es sind viele dicht stehende Jungpflanzen aus Aussaat) und in Gartenerde getopft - es wurden üppige Büsche, nur leider ließ ich sie dann aus Schussligkeit vertrocknen. Bildet schirmförmige Blütenstände, die aber weit kleiner und graziler als die von Cyperus alternifolius sind, und auch während der Blüte hat die Pflanze grundständige Blätter. https://www.mozambiqueflora.com/speciesdata/image-display.php?species_id=110340&image_id=2

Gruß
Heiko

 

[NickHo]

Hi,
danke an Erwin, Monika und Heiko für die Antworten und Tipps!

Besonders, dass mit dem immer nassem Boden hat mich dazu bewegt, dass ich ein anorganisches Substrat wähle. Vermutlich werden es Perlite mit etwas Sand.
Erde oder anderes organisches Substrat immer feucht zu halten - da habe ich schlechte Erfahrungen mit gemacht und führt oft zu Fäule im Topf.
Kunstlicht habe ich aktuell sowieso in meiner Pflanzenecke installiert, da meine anderen tropischen Pflanzen im Winter auch immer ein bisschen kämpfen und ich so mit weniger Verlusten ins Frühjahr komme. Die RLF ist halt einem Wohnraum mit offenem Aquarium entsprechend - Meistens so um die 60%. Ich hoffe da kommt sie nach der Umgewöhnung mit klar.

Nächstes Wochenende gehe ich das Projekt mal an.
Ich halte euch auf dem laufenden und mache ein paar Bilder.

Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende,
Nick

 

[Heiko Muth (Sumpfheini)]

Hallo Nick,
auch wenn C. helferi von Natur aus Sumpf- und Wasserpflanze ist, könnte man mal testen, ob es - zumindest unter sehr hoher Luftfeuchte - auch "mesophytisch" wächst: mäßig feucht gehaltenes, dräniertes, also nicht staunasses Substrat, was dann auch hohen organischen Anteil haben kann, wie normale Blumenerde. Auch C. alternifolius wächst als "normale Zimmerpflanze" ohne Fußbad (solange man nicht das Gießen vergisst, wie es mir dauernd passiert )

Gruß
Heiko

 

[Plantamaniac]

Hei, einfach den Topf groß genug wählen, dann dauert es länger bis er leer gesoffen ist.
Und regelmäßig eine junge Pflanze nachziehen und die große Verschenken, zb. an Teichbesitzer im Frühling, die freuen sich.
Mein Alternifolius wohnt zusammen mit Saurus cerneus in einem 10 Liter Topf, ohne Substrat..nur Wurzeln.
Da das Ding im Haus säuft wie Loch und ich eh aufpassen muß, das die Wohnung nicht zur Tropfsteinhöhle mutiert, überwintert er draußen in der Garage. Da muß ich nur alle paar Wochen Wasser nachfüllen. Dünger gibt es schnöden mineralischen Blumendünger. Das Ding ist ein Monster. So groß wie ich und voll fett.
Er steht im Sommer zwischen den Medakakübeln, muß mal schauen, ob ich davon ein Foto finde. Auf jedenfall passt der Topf von den Proportionen garnicht zur Pflanze ;-)
Direkt in Medaka oder Elassomakübel kommt mir das Ding nicht mehr rein. Zuviel Wurzelwerk. Da findet man die Fische nicht mehr.
Egal..eine tolle Pflanze, die ich nicht missen möchte und die mir viel Freude bereitet.
Das mit dem Katzengras probier ich auch mal aus. Verflixt, letzte Woche gab es welches beim Diskounter. Einfacher wäre es nicht gewesen.
Cyperus haspan ist auch sehr schön, aber bisweilen etwas zickig.
VG Monika

 

[NickHo]

Moin zusammen,

Sorry für die lange Wartezeit. Aber die C. Helferi lässt sich ganz schön Zeit. Mittlerweile treibt sie aber neue emerse Blätter aus.

Kurz zum Setup:
Die C. Helferi steht in einer großen Vase mit Seramis als Substrat, welches komplett geflutet ist. Ich habe alle Blätter auf 5-10cm runter gekürzt.
Temperatur ist recht kühl im Hobbyraum - Ca 18 Grad.
Die Vase ist mit Frischhaltefolie verschlossen und wird jetzt nach und nach geöffnet. Ich wollte damit warten bis erste neue Blätter da sind.
Zusätzlich beleuchtet wird nach Gefühl mit einer Aquael Leddy, ohne Zeitschaltuhr.

Sobald die Helferis richtig los legen und schön aussehen, gibt’s nochmal ein Update.

VG und schönes Wochenende
Nick