Hallo Flowgrowgemeinde,
folgende Beobachtungen haben mich dazu veranlasst, diesen Beitrag zu verfassen, um einfach mal ein paar Dinge in punkto Düngung zu vereinfachen und Wege abzukürzen. Dazu möchte ich die größtmögliche Schnittmenge an Erfahrungen hier aus dem Forum miteinfliessen lassen. Auf millilitergenaue Düngeangaben will auch gar nicht so sehr eingehen, das hängt zu stark vom Einzelfall ab. Aber fangen wir erstmal vorne an:
Als Neuankömmling hier im Forum und Unerfahrener in punkto Düngung weiss man man zu Beginn nicht so recht, wie man mit seiner Düngung mit seinem pflanzenbetonten Aquarium anfangen soll. Wenn man sich gut eingelesen hat (was ja leider in den meisten Fällen nicht der Fall ist :wink: ), dann erfährt man etwas über Mikro -und Makronährstoffe und stolpert über Düngekonzepte wie den Estimate Index oder das PPS Pro System. Beide Systeme sind gut, aber auch etwas überholt, wie ich finde.
Die erste Kernfrage, die sich wahrscheinlich über kurz oder lang herauskristallisiert, ist: Welche von den Unmengen an anscheinend wichtigen Nährstoffen (Co2, Fe, Po4, No3, K, usw.) sind denn nun am wichtigsten? Oder besser gesagt, welcher fehlende Nährstoff ist in den meisten Fällen von Algenwachstum oder schlechtem Pflanzenwachstum verantwortlich?
Dazu setzte ich mal ein kurzes Ranking auf, in der Reihenfolge der wichtigsten Nährstoffe meiner Meinung nach:
1. Licht
2. Co2
3. Stickstoff (No3)
Erst dann kommen andere Nährstoffe wie Fe und Spurenelemente, Po4, K, etc.
Wenn man Punkt 1 und 2 mal als gesetzt voraussetzt (sprich genügend Lichtleistung von mindestens 0,5 w/l und eine gute Co2-Versorgung mit 20-30 mg/l, die mit einem Dauertest überwacht werden), dann ist meistens fehlender oder ungenügend Stickstoff der springende Punkt. Ich denke, in dieser Hinsicht sind wir uns alle einig.
Was macht man also als Anfänger? Licht und Co2 sind genügend vorhanden, einen Eisenvolldünger besitzt man in der Regel schon. Hey, es gibt doch diese tollen NPK-Dünger, da hat man doch alle wichtigen Sachen in einer Düngeflasche! Also kauft man sich so einen Dünger. Dh. unser Düngekonzept sieht jetzt erstmal so aus:
Basisdüngekonzept:
-Fe und Spurenelemente über den Eisenvolldünger. Als grobe Angabe würde ich mit 1ml Dünger auf 40l Aquariumwasser rechnen.
-No3, K und Po4 über den NPK-Dünger
Eine Optimierung mit diesem Konzept wäre eine tägliche Düngung mit 1/7 der Wochenmenge. Wenn man es ganz genau nehmen möchte, dann morgens den Eisenvolldünger und abends den NPK-Dünger, damit es nicht zu eventuellen Eisenphosphatausfällungen kommt.
Vorteile:
Wenig Aufwand, da man nur 2 Düngeflaschen benutzt.
Nachteile:
Für ein normales, eher fischlastiges Aquarium scheint die Rechnung aufzugehen. Bei reinen Pflanzenaquarien mit vielen schnellwachsenden Wasserpflanzen würde ich sagen, dass in nur wenigen Fällen dieses Konzept für guten Pflanzenwuchs und wenig Algen sorgt. Meistens reicht die Stickstoffkonzentration dieser Dünger nicht aus, um dem Verbrauch des Beckens gerecht zu werden. Po4 und vor allem Kalium reichern sich an; durch ein Ungleichgewicht im Nährstoffhaushalt kann es zu verstärktem Grünalgenwuchs sowie grünen Scheiben (Staubalgen) kommen.
Fazit:
gutes Grundkonzept, aber ausbaufähig. Wie bereits erwähnt, gibt es in den meisten Fällen ein Problem im Bereich Stickstoff.
konkrete Lösungsvorschläge:
Im Prinzip gibt es zwei einfache Lösungen. Die erste baut auf dem vorhandenen Düngekonzept auf, die zweite wirft alles über den Haufen .
Lösungsvorschlag 1 / Basiskonzept + Stickstoff:
-Fe und Spurenelemente über den Eisenvolldünger, wie gehabt
-No3, K und Po4 über den NPK-Dünger. Ich nutze diesen Dünger allerdings jetzt primär, um mein Becken mit Kalium und Po4 zu versorgen!
-einen Extra Stickstoffdünger, mit dem ich meinen NO3 Pegel im Becken über tägliche Düngung idealerweise über 10 mg/l halte, optimaler sind Werte (vor allen Dingen bei viel Pflanzenmasse) bei 15-20 mg/l. Das kann ein Dünger auf KNO3-Basis sein (z.B. Easy Life Nitro oder Aqua Rebell Basic Nitrat), da aber über diese Dünger immer noch zusätzlich Kalium zugeführt wird und sich dieses akkumulieren kann, empfehle ich einen kaliumarmen Stickstoffdünger für die Tagesdüngung. Man kann z.B. über Magnesiumnitrat, Calciumnitrat und/oder Urea düngen. Meine Empfehlung, ein Dünger der all dieses vereint: der Aqua Rebell Makro Spezial N.
Vorteile:
Immer noch wenig Aufwand mit nur 3 Düngeflaschen. Hohe Erfolgsquote.
Nachteile:
Je nach Stickstoffdünger kann es immer noch zu einer Kaliumanreicherung kommen.
Fazit:
Ein richtig gutes und einfaches Grundkonzept. Jetzt kann man noch an den Feinheiten schrauben.
Lösungsvorschlag 2 / Basisdüngekonzept über Einzelkomponenten:
-Fe und Spurenelemente über den Eisenvolldünger, wie gehabt
-No3, K und Po4 werden nun einzeln über die jeweiligen Einzeldünger zugeführt. Dh. man nimmt einen Dünger für Po4 (z.B. Aqua Rebell Makro Basic Phosphat, Easy Life Fosfo oder KH2PO4), einen Kaliumdünger und einen Stickstoffdünger. Ich empfehle allerdings, die letzten beiden Komponenten zu einem Dünger auf KNO3-Basis zusammenzuführen und zusätzlich noch einen kaliumarmen Stickstoffdünger. So kann man z.B. mit dem KNO3-Dünger das Wasser wöchentlich auf Stoss auf die gewünschten Werte aufdüngen und den täglichen reinen Stickstoffverbrauch mit dem kaliumarmen Stickstoffdünger abdecken. Die Stossdüngung macht vor allem beim Wasserwechsel Sinn, indem man das Wechselwasser rechnerisch auf die gewünschten Werte einstellt. Für den kaliumarmen Dünger empfehle ich wie im 1. Lösungsansatz den Aqua Rebell Spezial N. Dieses Konzept der Stossdüngung von Kalium und Tagesdüngung von Stickstoff macht deshalb Sinn, da sich erfahrungsgemäß Kalium deutlich weniger verbraucht als Stickstoff.
Vorteile:
Sehr ausgewogenes Düngekonzept, welches durch die Handhabe mit einzelnen Komponenten sehr flexibel auf bestimmte Mangelerscheinungen und/oder bestimmten Algenwuchs reagieren kann.
Nachteile:
Relativ aufwendig mit vielen Düngerflaschen (ist ja irgendwann auch ein Kostenfaktor). Man brauch auch ein bißchen mehr Erfahrung, um das richtige Verhältnis der einzelnen Komponenten anhand von Messungen, bestimmten Algenwachstum und/oder bestimmten Mangelerscheinungen zu erkennen.
Fazit:
etwas aufwendiger, aber sehr gut!
Mit den letzen beiden Düngesystemen kann man schon eine ganze Menge aus seinem Aquascape/Pflanzenbecken herauskitzeln. Es kann allerdings durchaus passieren, daß durch die so gute Stickstoffzufuhr und Düngung der anderen Makronährstoffe die Pflanzen quasi den Turbo einlegen und einen höheren Verbrauch sämtlicher anderer Nährstoffe die Folge ist. Dh. gegebenfalls muss man ebenfalls die Mikrodüngung und/oder die Co2-Zufuhr an die Situation anpassen.
Deswegen möchte ich noch zum Schluss noch ein Düngekonzept vorstellen, daß auch die Feinheiten der Düngung abdeckt und mit dem sicherlich die meisten hier im Forum in dieser oder ähnlicher Art praktiziert wird. Ich hoffe, daß der Name nicht geschützt ist, paßend ist und so in Ordnung geht .
Flowgrow Spezial Düngekonzept:
Stossdüngung mit dem Wasserwechsel:
-Fe und Spurenelemente mit einer Wochenration eines stark chelatierten Eisenvolldüngers (z.B. Aqua Rebell Mikro Basic).
-mit einem auf KNO3 basiertem Dünger das Wechselwasser aufdüngen, so daß der wöchentliche Kaliumverbrauch abgedeckt sowie ein Grundstock an No3 vorhanden ist.
-optional: bei weichem Wasser kann man das Wechselwasser noch durch Aufhärtesalze wie PMS mit Spurenelementen oder falls man das Ca:Mg-Verhältnis noch in die Richtung 4:1 bis 3:1 schubsen möchte mit Bittersalz, also Magnesiumsulfat aufhärten.
-optional: Für eine phosphatlimitierte Düngung bietet sich eine Stossdüngung von Po4 beim Wasserwechsel an, den Wert läßt man dann im Laufe der Woche gegen Null laufen. Auf eine weitere Art der Phosphatdüngung wird natürlich verzichtet.
Tägliche Düngung:
-Fe und Spurenelemente über einen sanft chelatierten Eisenvolldünger (ich empfehle hier den Aqua Rebell Mikro Spezial Flowgrow). Durch den schwächer chelatierten Dünger sind die Nährstoffe für die Pflanzen direkter verfügbar und sind daher oft schon nach ein paar Stunden im Wasser nicht mehr nachweisbar. Dies ist nicht schlimm, ein dauerhaft nachweisbarer Eisengehalt von 0,05-0,1 ist hier kein Muss!
Optional: Zeigen die Pflanzen dennoch die typischen Eisenmangelerscheinungen bietet sich die zusätzliche tägliche Düngung mit einem reinen Eisendünger an (z.B. Aqua Rebell Spezial Eisen oder Easy Life Ferro).
-Po4 über einen Einzelkomponentendünger sowie Stickstoff über einen kaliumarmen Stickstoffdünger (nähere Beschreibung siehe Lösungsvorschlag 1).
Idealerweise düngt man Phosphat sowie eisenhaltige Dünger zeitlich versetzt, um eventuelle Ausfällungen zu vermeiden. Die Methode „Eisen morgens, Phosphat abends“ hat sich hier bewährt, ist allerdings kein Muss.
Optimalerweise ist es von großem Wert, die Wasserwerte seines Trinkwasserversorgers zu kennen und ggf. in seine Rechnungen miteinzubeziehen. Diese lassen sich meist sehr einfach im Internet ergoogeln.
Wer nun mit ein paar konkreten Zahlen und abgestimmt auf sein individuelles Aquarium rechnen möchte, dem sei folgender Thread noch ans Herz gelegt:
Düngeberechnungen
folgende Beobachtungen haben mich dazu veranlasst, diesen Beitrag zu verfassen, um einfach mal ein paar Dinge in punkto Düngung zu vereinfachen und Wege abzukürzen. Dazu möchte ich die größtmögliche Schnittmenge an Erfahrungen hier aus dem Forum miteinfliessen lassen. Auf millilitergenaue Düngeangaben will auch gar nicht so sehr eingehen, das hängt zu stark vom Einzelfall ab. Aber fangen wir erstmal vorne an:
Als Neuankömmling hier im Forum und Unerfahrener in punkto Düngung weiss man man zu Beginn nicht so recht, wie man mit seiner Düngung mit seinem pflanzenbetonten Aquarium anfangen soll. Wenn man sich gut eingelesen hat (was ja leider in den meisten Fällen nicht der Fall ist :wink: ), dann erfährt man etwas über Mikro -und Makronährstoffe und stolpert über Düngekonzepte wie den Estimate Index oder das PPS Pro System. Beide Systeme sind gut, aber auch etwas überholt, wie ich finde.
Die erste Kernfrage, die sich wahrscheinlich über kurz oder lang herauskristallisiert, ist: Welche von den Unmengen an anscheinend wichtigen Nährstoffen (Co2, Fe, Po4, No3, K, usw.) sind denn nun am wichtigsten? Oder besser gesagt, welcher fehlende Nährstoff ist in den meisten Fällen von Algenwachstum oder schlechtem Pflanzenwachstum verantwortlich?
Dazu setzte ich mal ein kurzes Ranking auf, in der Reihenfolge der wichtigsten Nährstoffe meiner Meinung nach:
1. Licht
2. Co2
3. Stickstoff (No3)
Erst dann kommen andere Nährstoffe wie Fe und Spurenelemente, Po4, K, etc.
Wenn man Punkt 1 und 2 mal als gesetzt voraussetzt (sprich genügend Lichtleistung von mindestens 0,5 w/l und eine gute Co2-Versorgung mit 20-30 mg/l, die mit einem Dauertest überwacht werden), dann ist meistens fehlender oder ungenügend Stickstoff der springende Punkt. Ich denke, in dieser Hinsicht sind wir uns alle einig.
Was macht man also als Anfänger? Licht und Co2 sind genügend vorhanden, einen Eisenvolldünger besitzt man in der Regel schon. Hey, es gibt doch diese tollen NPK-Dünger, da hat man doch alle wichtigen Sachen in einer Düngeflasche! Also kauft man sich so einen Dünger. Dh. unser Düngekonzept sieht jetzt erstmal so aus:
Basisdüngekonzept:
-Fe und Spurenelemente über den Eisenvolldünger. Als grobe Angabe würde ich mit 1ml Dünger auf 40l Aquariumwasser rechnen.
-No3, K und Po4 über den NPK-Dünger
Eine Optimierung mit diesem Konzept wäre eine tägliche Düngung mit 1/7 der Wochenmenge. Wenn man es ganz genau nehmen möchte, dann morgens den Eisenvolldünger und abends den NPK-Dünger, damit es nicht zu eventuellen Eisenphosphatausfällungen kommt.
Vorteile:
Wenig Aufwand, da man nur 2 Düngeflaschen benutzt.
Nachteile:
Für ein normales, eher fischlastiges Aquarium scheint die Rechnung aufzugehen. Bei reinen Pflanzenaquarien mit vielen schnellwachsenden Wasserpflanzen würde ich sagen, dass in nur wenigen Fällen dieses Konzept für guten Pflanzenwuchs und wenig Algen sorgt. Meistens reicht die Stickstoffkonzentration dieser Dünger nicht aus, um dem Verbrauch des Beckens gerecht zu werden. Po4 und vor allem Kalium reichern sich an; durch ein Ungleichgewicht im Nährstoffhaushalt kann es zu verstärktem Grünalgenwuchs sowie grünen Scheiben (Staubalgen) kommen.
Fazit:
gutes Grundkonzept, aber ausbaufähig. Wie bereits erwähnt, gibt es in den meisten Fällen ein Problem im Bereich Stickstoff.
konkrete Lösungsvorschläge:
Im Prinzip gibt es zwei einfache Lösungen. Die erste baut auf dem vorhandenen Düngekonzept auf, die zweite wirft alles über den Haufen .
Lösungsvorschlag 1 / Basiskonzept + Stickstoff:
-Fe und Spurenelemente über den Eisenvolldünger, wie gehabt
-No3, K und Po4 über den NPK-Dünger. Ich nutze diesen Dünger allerdings jetzt primär, um mein Becken mit Kalium und Po4 zu versorgen!
-einen Extra Stickstoffdünger, mit dem ich meinen NO3 Pegel im Becken über tägliche Düngung idealerweise über 10 mg/l halte, optimaler sind Werte (vor allen Dingen bei viel Pflanzenmasse) bei 15-20 mg/l. Das kann ein Dünger auf KNO3-Basis sein (z.B. Easy Life Nitro oder Aqua Rebell Basic Nitrat), da aber über diese Dünger immer noch zusätzlich Kalium zugeführt wird und sich dieses akkumulieren kann, empfehle ich einen kaliumarmen Stickstoffdünger für die Tagesdüngung. Man kann z.B. über Magnesiumnitrat, Calciumnitrat und/oder Urea düngen. Meine Empfehlung, ein Dünger der all dieses vereint: der Aqua Rebell Makro Spezial N.
Vorteile:
Immer noch wenig Aufwand mit nur 3 Düngeflaschen. Hohe Erfolgsquote.
Nachteile:
Je nach Stickstoffdünger kann es immer noch zu einer Kaliumanreicherung kommen.
Fazit:
Ein richtig gutes und einfaches Grundkonzept. Jetzt kann man noch an den Feinheiten schrauben.
Lösungsvorschlag 2 / Basisdüngekonzept über Einzelkomponenten:
-Fe und Spurenelemente über den Eisenvolldünger, wie gehabt
-No3, K und Po4 werden nun einzeln über die jeweiligen Einzeldünger zugeführt. Dh. man nimmt einen Dünger für Po4 (z.B. Aqua Rebell Makro Basic Phosphat, Easy Life Fosfo oder KH2PO4), einen Kaliumdünger und einen Stickstoffdünger. Ich empfehle allerdings, die letzten beiden Komponenten zu einem Dünger auf KNO3-Basis zusammenzuführen und zusätzlich noch einen kaliumarmen Stickstoffdünger. So kann man z.B. mit dem KNO3-Dünger das Wasser wöchentlich auf Stoss auf die gewünschten Werte aufdüngen und den täglichen reinen Stickstoffverbrauch mit dem kaliumarmen Stickstoffdünger abdecken. Die Stossdüngung macht vor allem beim Wasserwechsel Sinn, indem man das Wechselwasser rechnerisch auf die gewünschten Werte einstellt. Für den kaliumarmen Dünger empfehle ich wie im 1. Lösungsansatz den Aqua Rebell Spezial N. Dieses Konzept der Stossdüngung von Kalium und Tagesdüngung von Stickstoff macht deshalb Sinn, da sich erfahrungsgemäß Kalium deutlich weniger verbraucht als Stickstoff.
Vorteile:
Sehr ausgewogenes Düngekonzept, welches durch die Handhabe mit einzelnen Komponenten sehr flexibel auf bestimmte Mangelerscheinungen und/oder bestimmten Algenwuchs reagieren kann.
Nachteile:
Relativ aufwendig mit vielen Düngerflaschen (ist ja irgendwann auch ein Kostenfaktor). Man brauch auch ein bißchen mehr Erfahrung, um das richtige Verhältnis der einzelnen Komponenten anhand von Messungen, bestimmten Algenwachstum und/oder bestimmten Mangelerscheinungen zu erkennen.
Fazit:
etwas aufwendiger, aber sehr gut!
Mit den letzen beiden Düngesystemen kann man schon eine ganze Menge aus seinem Aquascape/Pflanzenbecken herauskitzeln. Es kann allerdings durchaus passieren, daß durch die so gute Stickstoffzufuhr und Düngung der anderen Makronährstoffe die Pflanzen quasi den Turbo einlegen und einen höheren Verbrauch sämtlicher anderer Nährstoffe die Folge ist. Dh. gegebenfalls muss man ebenfalls die Mikrodüngung und/oder die Co2-Zufuhr an die Situation anpassen.
Deswegen möchte ich noch zum Schluss noch ein Düngekonzept vorstellen, daß auch die Feinheiten der Düngung abdeckt und mit dem sicherlich die meisten hier im Forum in dieser oder ähnlicher Art praktiziert wird. Ich hoffe, daß der Name nicht geschützt ist, paßend ist und so in Ordnung geht .
Flowgrow Spezial Düngekonzept:
Stossdüngung mit dem Wasserwechsel:
-Fe und Spurenelemente mit einer Wochenration eines stark chelatierten Eisenvolldüngers (z.B. Aqua Rebell Mikro Basic).
-mit einem auf KNO3 basiertem Dünger das Wechselwasser aufdüngen, so daß der wöchentliche Kaliumverbrauch abgedeckt sowie ein Grundstock an No3 vorhanden ist.
-optional: bei weichem Wasser kann man das Wechselwasser noch durch Aufhärtesalze wie PMS mit Spurenelementen oder falls man das Ca:Mg-Verhältnis noch in die Richtung 4:1 bis 3:1 schubsen möchte mit Bittersalz, also Magnesiumsulfat aufhärten.
-optional: Für eine phosphatlimitierte Düngung bietet sich eine Stossdüngung von Po4 beim Wasserwechsel an, den Wert läßt man dann im Laufe der Woche gegen Null laufen. Auf eine weitere Art der Phosphatdüngung wird natürlich verzichtet.
Tägliche Düngung:
-Fe und Spurenelemente über einen sanft chelatierten Eisenvolldünger (ich empfehle hier den Aqua Rebell Mikro Spezial Flowgrow). Durch den schwächer chelatierten Dünger sind die Nährstoffe für die Pflanzen direkter verfügbar und sind daher oft schon nach ein paar Stunden im Wasser nicht mehr nachweisbar. Dies ist nicht schlimm, ein dauerhaft nachweisbarer Eisengehalt von 0,05-0,1 ist hier kein Muss!
Optional: Zeigen die Pflanzen dennoch die typischen Eisenmangelerscheinungen bietet sich die zusätzliche tägliche Düngung mit einem reinen Eisendünger an (z.B. Aqua Rebell Spezial Eisen oder Easy Life Ferro).
-Po4 über einen Einzelkomponentendünger sowie Stickstoff über einen kaliumarmen Stickstoffdünger (nähere Beschreibung siehe Lösungsvorschlag 1).
Idealerweise düngt man Phosphat sowie eisenhaltige Dünger zeitlich versetzt, um eventuelle Ausfällungen zu vermeiden. Die Methode „Eisen morgens, Phosphat abends“ hat sich hier bewährt, ist allerdings kein Muss.
Optimalerweise ist es von großem Wert, die Wasserwerte seines Trinkwasserversorgers zu kennen und ggf. in seine Rechnungen miteinzubeziehen. Diese lassen sich meist sehr einfach im Internet ergoogeln.
Wer nun mit ein paar konkreten Zahlen und abgestimmt auf sein individuelles Aquarium rechnen möchte, dem sei folgender Thread noch ans Herz gelegt:
Düngeberechnungen