Hallo.
Ich hatte die Pumpe damals mit der Schego M2K3 empfohlen. Diese baut erstens einen für Membranpumpen recht hohen Druck von ~ o,35 bar auf, zweitens hat sie bei nicht ganz angeknallter Luftmengenschraube dieses hilfreiche Undichtichtigkeitsverhalten.
Die Stopfen der Druckspritze sind das weitaus größere Problem. Der stickslip-Effekt wird mit der Zeit immer hartnäckiger. Die Schego hat es trotzdem immer geschafft. Aber nicht jeder hat gerade die oder mag sie extra zukaufen.
Das (verzweifelte) Testen verschiedenster Schmiermittel hatte obengenanntem Problem nicht abhelfen können. Auch die üppige Anwendung von Siliconöl oder Siliconfett brachte nicht die erhoffte Linderung, ja schien in diesen Mengen sogar gegenteilig zu wirken. Auch telefonisch zu Rate gezogene Schmierstoffexperten waren ratlos. Es war / ist wie verhext. Dort wo der Kolben eine längere Zeit verweilt, drücken die Dichtlippen den Schmierstofffilm beiseite, sodaß letztlich ein Gummi- / Spriztenkörperkontakt ensteht, stumpf wie morsche Knochen.
Eine Möglichkeit hätte sich jedoch aufgetan: Eine Firma hatte eine Spezialbeschichtung im Portfolio welche in der Hitze eine Dünnschicht auf- und ein Stück weit in das Stopfenmaterial eingetragen hätte wonach der Reibwert zwischen dem Gummistopfen und der Kunststoffkolbenwandung erheblich gemindert worden wäre. Selbst ein Trockenlauf hätte vieleicht damit möglich sein können.
Jedoch hätte dieser part des Dosierpumpenbaus dann kommerzialisiert werden müßen, in der Form, dass ich erstens eine Mindestmenge von 1oo Druckspritzen hätte einkaufen und folgend jeder DIY´er sie in der modifizierten Form wiederum bei mir dann hätte erwerben müßen.
Sicher nicht DAS Problem und es hätte auch nicht die Welt gekostet, jedoch war damit der Gedanke dass Jedermann eine hochgenaue Pömpe (sie ließ sich mit der kleinsten Düngespritze auf reproduzierbare o,o1ml einstellen!) sich für ein "paar" Euro mit Teilen aus den Kaufläden um die Ecke und ein wenig Bastelgeschick hinstellen konnte, erschosssen.
Zumal die Pumpe ja konzeptionell open-source war und somit auch diejenigen es tun können sollten welche in keinem Foren- oder sonstigen Kontakt zu mir standen sondern diese Anleitung um x-Ecken herum aufgegabelt hatten.
Eine Möglichekit gäbe es noch:
Wer mit einer Druckgasflasche (CO²) arbeitet, könnte diese weit größere Kraft folgendermaßen nutzen: Über eine Schaltuhr wird ein Magnetventil geöffnet. Folgend drängt CO² in die Druckspritze und treibt dieser den Kolben aus und jenen gegen den Mengen-Anschlag. Je nachdem wie lang nun die kürzeste Schaltzeit der Uhr ist, bleibt er für diesen Zeitraum am Anschlag stehen. Nichts anderes also, als in der Orignalversion mit "undichter" Membranpume.
Schaltet nun die Uhr das Magnetventil ab (schließt es also), ja ... was dann? ... Wo ist nun die benötigte Undichtigkeit welche den in der Druckspritze aufgebauten Arbeitsdruck wieder aus ihr entläßt und ihren Kolben einfahren läßt??
Ganz einfach! Da Arbeitsmedium in Form der Druckgasflasche nun im Überschuß (mengen- u. kraftmäßig) vorhanden ist, wird in die Druckspritze von vornherein eine permanente Undichtigkeit, bewußt ein kleines Loch gebohrt oder mit einer heißen Nadel, Draht wasauchimmer eingeschmolzen. Durch dieses WINZ-Loch kann nach Schließen des Magnetventils der Überdruck sich langsam gegen Null abbauen und den Kolben entspannt zurückfahren lassen.
Das Gas welches während der kurzen Arbeitsphase über diese Undichtigkeit entweicht, sollte (je nach Lochgröße) vernachlässigbar sein. Zudem kann man mit einer Sekunden-Schaltuhr diesen Zeitraum noch zusätzlich dem tatsächlichen, vom reinen Kolbenhub diktierten, anpassen und "verliert" letztlich Gas für einen Zeitraum von lediglich ~ 2 sec.
Hier nochmal Bilder vom damaligen Original-Aufbau der "DüDosiKoPu" (der entspr. thread im AiD ist ja mit Hopsnehmen der Datenbank verlorengegangen):
---
Ingo