Einlaufphase überspringen?

[bongpapst]

Hallo zusammen,

ich zwar schon etwas länger Aquarianer, habe aber dennoch eine Frage, die ich gerne beantwortet hätte

Und zwar möchte ich mit meinem Sohn ein kleines, neues Projekt starten.
Habe hier noch ein ADA Mini M samt passender Technik rumliegen und würde gerne mit ihm daraus ein kleines Garnelenaquarium gestalten.
Zusätzlich habe ich noch zwei weitere Becken hier am laufen und meine Idee war, dass ich evtl. die Einlaufphase überspringen oder verkürzen könnte, indem ich mir einen deren Filterschwämme in den Filter des neuen Mini M setze und somit ja schon die nötigen Mikroorganismen habe. Oder habe ich dabei einen Denkfehler?
Als Soil würde ich extra Garnelen Soil ala Glasgarten Enviroment nehmen. Oder braucht das wie auch Pflanzensoils eine Einlaufphase?

Danke für eure Tipps!

 

[FunnyPotato]

Hey ho.

Grundsätzlich hast du recht. Ich habe vor kurzem ein ähnliches Projekt gemacht, freiwillig und unfreiwillig.(eine Ehefrau, die vor einem leeren Aquarium steht, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und es neu einrichten möchte).

Man kann mit eingefahrenem Filtermaterial ein neues Becken „impfen“, aber das ist keine Garantie, dass alles reibungslos läuft. Jedes Aquarium muss sich an seine eigenen Bedingungen anpassen.

Ich hab’s so gemacht: Als Bodengrund hab ich Vulkanmineral genommen – quasi als Bakterienbank für die Zukunft, falls ich mal den Filter wechsle. Hat bisher super geklappt. Dann hab ich Wasser aus einem anderen Aquarium drüber geträufelt , bisschen Filterwasser dazu (aber nicht zu viel – im Filter sind zwar die gewünschten Bakterien enthalten, bedenke aber das auch unvorteilhafte automatisch dabei sind).

Darüber kam Dennerle Scaper’s Soil, ordentlich bepflanzt und von Anfang an mit CO₂ gestartet. Die ersten zwei Wochen hab ich alle zwei Tage 50 % Wasser gewechselt. Meine Erfahrung: Je mehr Pflanzen, desto besser.

Algenphase kann’s trotzdem geben, ist aber oft kein großes Ding. Am Anfang nicht länger als sechs Stunden Licht, und ne gute Lampe + Filter sind das A und O.
Bei den Garnelen kommt’s drauf an: Neocaridina und Amanos sind eher toleranter beim Wasser, bei Caridina Logemanis & Co. Muss das Wasser wirklich stimmen.

Dies sind meine Erfahrungen und das hat so bei mir immer geklappt. Vielleicht bin ich aber auch nur ein Glückspilz, dass vieles so reibungslos funktioniert hat.

Finde das Projekt mit deinem Sohn mega! So lernt dein Sohn Geduld zu haben, sowie auch zu akzeptieren, dass einiges seine Zeit braucht. Eine Überlegung wäre die Einfahrphase gar nicht zu verkürzen oder zu überspringen, da genau diese Phase sehr lehrreich sein kann.



Viel Erfolg und Spaß!

 

[Erwin]

Hallo,

Ich würde auf die für Nitrifikationsbakterien optimalen Wasserwerte achten.
Ohne Gewähr aus dem Gedächtnis.
26 Grad, ph um 7,0
Und ein wenig füttern nicht vergessen.

Bei ph 6 stockt die Vermehrungsrate.

 

[Kejoro]

Hi Marcus,

ich besetze meine Aquarien mittlerweile ziemlich direkt.
Auch mit KH max um die 0,3°dH, pH weiß ich nicht. Würde aber schätzen, dass der, dank CO₂ deutlich unter 7 ist. Eher 5,x nahe 6.

Ich nehme frischen Sand, Pflanzen aus laufenden Aquarien. Allerdings fahre ich die Becken mit relativ wenig Filtermaterial, demnach dürfte an den Pflanzen auch mehr "Filter" hängen.
Wenn's geht, Wasser aus laufenden Becken zum Einfahren mitnehmen.

Funktioniert hier mit Caridina ganz gut ^^ Einfach beim Erstbesatz mit Bedacht rangehen, dann sollte das schon werden.

Schöne Grüße
Kevin

 

[Plantamaniac]

Hei, lasse Caridinabecken auch nicht mehr einlaufen. Ich geh noch einen Schritt weiter und lasse den Filter weg.
Dafür eine gescheite Lampe drüber.

-Becken und alles was reinkommt gründlich wässern gegen Produktionsrückstände.
-nicht mehr als 5mm Soil rein
-emerse Pflanzen rein
-Schrimpsoil (Envoirment Soil) wirkt wie ein Ionenaustauscher, von daher muß man vor Nitrit keine Angst haben.
-Wasser nehme ich Regenwasser mit Glasgarten Bee gh+ auf 200µS aufhärten.
-1 Tropfen Tagesdünger, das reicht
-3 Tage warten, bis es klar ist und wenige Garnelen einsetzen.
-bis die sich vermehren, wächst die Aktivität im Becken
-Staubalgen wachsen gut.
-Paar Moina oder Wasserflöhe mit rein, die pflegen nicht nur das Wasser sondern dienen auch als Futter und für Häutungshormon.
So muß man fast nix füttern. Mal ein Walnuss oder Brennesselblatt, winzige Menge Staubfutter und höchstens 2 Krümel Garnelenfutter. Läuft prächtig.
Ab und zu (1x in der Woche) 1/3 Wasser abschöpfen und ersetzen
Alle 1/4 Jahre, 1/4 des Soil absaugen und frischen nachfüllen. Jedesmal eine andere Ecke.
Das läuft jetzt bald 3 Jahre, in 2 Becken vollkommen problemlos. Nr. 3 läuft grad ein und 4 und 5 werden grad renoviert.
Allerdings sind es keine Scapes, mir ist das Leben und der problemlose Umgang mit den Becken wichtiger als das Aussehen.
Man kann mit Caridina ziemlich frustrierende Erfahrungen machen, wenn man sich nicht an ihre Bedürfnisse hält.

Es lebt ein alter Taimischerstamm im einen und Yellow Kingkong OE im andern.

So kann der Filter und der Boden keinen Ärger machen.
Aufgeblähte Technik hilft Cardinas nicht viel.

Vielleicht kannst Du davon irgendwas verwerten.
VG Monika

 

[Sternennacht]

Hallo,

Ich würde auf die für Nitrifikationsbakterien optimalen Wasserwerte achten.
Ohne Gewähr aus dem Gedächtnis.
26 Grad, ph um 7,0
Und ein wenig füttern nicht vergessen.

Bei ph 6 stockt die Vermehrungsrate.

Kann ich bestätigen