evtl. Nährstoffmangel und Gegenmaßnahmen

Hannes

Member
Hallo,
bevor ich zum Thema komme wollte ich mich kurz vorstellen, da ich vom Forum echt begeistert bin und nun schon eine ganze Zeit hier mitlese.

Ich heiße Hannes (Bj. 1986), komme aus Dortmund, studiere und wohne atm in Aachen. Ich bin seit ca. 9 Jahren mit dem Aquarienvirus infiziert.
Da ich es ohne Aquarium (das ist in Dortmund bei meinen Eltern geblieben, da der 714 liter Pott leider nicht in meine Altbauwohnung passt bzw. die Holzdielendecke und der Vermieter es nicht tragen würden) nicht lange ausgehalten habe, musste über kurz oder lang wieder ein Becken her. Es wurde ein ca 1/2 Jahr altes Juwel Rio 240, was ich gebraucht zu einem sehr guten Preis erstanden habe.

Es soll auf Dauer ein Naturaquarium werden. Erstmal wollte ich jedoch lernen, mit den großen Lichtmengen umzugehen (4x 38W über 120x40x50) und daher besteht die Ersteinrichtung vorwiegend aus schnellwachsenden Pflanzen. Einzig Glossostigma ist wohl als etwas komplizierter hervorzuheben (wächst bisher sehr gut :D ).
Gedüngt wird bisher täglich 3ml KramerDrak als Volldünger. Ich konnte im Becken aber bereits nach einer Woche kein NO3 und PO4 mehr nachweise, weswegen ich mich gerne an einer Makrodüngerlösung versuchen wollte.

Hab in meiner Apotheke folgendes für pps pro bestellt:
59 Gramm Kaliumsufat: 2,70€
65 Gramm Kaliumnitrat: 3,34€
6 Gramm Kaliumhydrogenphosphat: 0,42€
41 Gramm Magnesiumsulfat: 0,66€
Der Preis geht doch in Ordnung, oder?

Hier die Wasserwerte vom Versorger (Bereich 2 (mittel) ist unser Wasser).
Sollte ich mit der vollen Dosierung anfangen, oder mich eher langsam rantasten? Im Moment haben wir einen mittleren Bartalgenbefall im Becken, der sich vorallem an den langsamer wachsenden Pflanzen, wie z.B. Javamoos bemerkbar macht. Fadenalgen hatten wir auch kurz, sind aber wieder auf dem Rückzug.
50%WW jede Woche und manuelles Absammeln der Algen (bei Bartalgen extrem schwierig ohne die Blätter zu zerstören).
In der ersten Woche nach dem Einrichten sind die Pflanzen wie verrückt gewachsen. Mittlerweile lässt der Wuchs etwas nach. Man kann die Pflanzen aber Nachmittags trotzdem noch beim leichten assimilieren beobachten. Nur halt nicht mehr so stark wie früher.
Zudem macht mir die Limnophila sessiliflora ein wenig Kopfzerbrechen. Die Abstände zwischen den einzelne Blattquirlen sind sehr groß. Am Lich kann es eigentlich nicht liegen. Ist das ein Mangel, vielleicht Nitrat?

Hier mal ein Bild davon:


weitere Details könnt ihr meinem Aquarium entnehmen.

Für sonstige Tipps im Umgang mit Makrodüngung wäre ich sehr dankbar.

lg,
Hannes
 

swizzle101

Member
Hallo Hannes und willkommen im Forum

Zudem macht mir die Limnophila sessiliflora ein wenig Kopfzerbrechen. Die Abstände zwischen den einzelne Blattquirlen sind sehr groß. Am Lich kann es eigentlich nicht liegen. Ist das ein Mangel, vielleicht Nitrat?

Keine Angst, das ist keine Mangelerscheinung, Die langen Internodien bei der Limnophila kommen durch die CO2-Düngung zustande. Damit wachsen die Pflanzen zwar schneller, produzieren aber auch längere Internoden. Limnophila Sessiflora (und vermutlich auch andere Limnophila-Arten) ist eine der wenigen Pflanzen, die ohne CO2 hübscher anzusehen sind ;-)
 

Hannes

Member
Keine Angst, das ist keine Mangelerscheinung, Die langen Internodien bei der Limnophila kommen durch die CO2-Düngung zustande. Damit wachsen die Pflanzen zwar schneller, produzieren aber auch längere Internoden. Limnophila Sessiflora (und vermutlich auch andere Limnophila-Arten) ist eine der wenigen Pflanzen, die ohne CO2 hübscher anzusehen sind ;-)

Aha, :shock: das ist ja interessant.

Uns was meint ihr zur Makrodüngung? Sieht mein Becken (und Wasserwerte/Versorger) so aus, als könnte es die gebrauchen. Soll ich erst langsam steigern, oder gleich in die Vollen? Evtl. sogar eine Stoßdüngung zu Anfang?

lg,
Hannes
 

Roger

Active Member
Hallo Hannes,

erst einmal herzlich willkommen im Forum!
Irgend wie scheint Dein Thread hier etwas unter zu gehen. :?

Sollte ich mit der vollen Dosierung anfangen, oder mich eher langsam rantasten?

Mit dem PPS-Pro liegst Du bei regelmäßigem Wasserwechsel immer richtig. Ich bevorzuge es allerdings nicht alle Bestandteile zu vermischen, sondern mir für jeden eine separate Lösung anzusetzten. Damit kann man auf jeden Nährstoff besser eingehen und anpassen wo es nötig ist.

Zu Anfang würde ich auf Stoß den NO3 Gehalt auf 5-10mg/l und PO4 auf 0,5mg/l anheben. Dann täglich die normale Dosierung geben und beobachten wie sich die Werte entwickeln. Dem entsprechend sollte die Dosierung dann angepasst werden.
 

Zeltinger70

Active Member
Hi Hannes,

zu Deinen Fragen wurde ja schon geantwortet,

deshalb nur noch zu den Preisen:

Ich habe vergleichsweise ein vielfaches bezahlt, halt Apotheken-Preis. ;-D

Erschließe aber soeben eine unkomplizierte und günstige Bezugsquelle.

Gruß Wolfgang
 

Hannes

Member
Danke an alle,
ich werde mein Glück mal versuchen.

nasse Grüße,
Hannes
 

Hannes

Member
So, habe jetzt die Mischung fertiggestellt und auch schon das erste mal 3ml (auf 180 nettoliter) gedüngt.
Jetzt habe ich gerade nochmal auf die Döschen geschaut und festgestellt, dass mir die Apothekerin statt
6g Kaliumdihydrogenphosphat
6g Kaliumhydrogenphosphat
verkauft hat.
Ist das schlimm bzw. wo ist der Unterschied in der Wirkung, oder ist das bloß ein Synonym und im Prinzip das gleiche? Eigentlich müsste das doch eine andere Strukturformel haben, oder? Kann das für die Fische giftig sein?
Bitte schnell mal was dazu schreiben, wenn sich jemand auskennt.
Danke
 

Roger

Active Member
Hallo Hannes,

das ist nicht schlimm. Ist fast das selbe.
Soweit ich mich erinnere, steigt bei der von Dir zugegebenen Menge der PO4 Gehalt nicht so stark. In der Praxis dürfte das nahezu bedeutungslos sein.
 

Hannes

Member
Aha, danke für die Blitzantwort Roger.
Also ist das auch für die Pflanzen relativ bedeutungslos, ob die jetzt Kaliumdihydrogenphosphat oder Kaliumhydrogenphosphat bekommen?

Gruß,
Hannes
 

Roger

Active Member
Hallo Hannes,

ich bin jetzt nicht so sehr der Chemiefuzzi. :roll:
Soweit ich weiß ist in Kaliumdihydrogenphosphat der Wasseranteil etwas geringer worauf mit dem zusätzlichen "di" hingewiesen wird. Das kann aber auch totaler Quatsch sein den ich hier schreibe. Bitte korrigiert mich wenn es falsch ist.

Bei der von Dir hergestellten PPS-Pro Lösung erhöht sich bei Zugabe von 1ml pro 40 Liter AQ-Wasser der Phosphatgehalt um 0,08mg/l und Kalium um 0,067mg/l.
Wenn Du Kaliumdihydrogenphosphat verwendet hättest, würde PO4 um 0,1mg/l und Kalium um 0,04mg/l steigen.
Du siehst, der unterschied ist gering und die Pflanzen interessiert das gar nicht.
 

Hannes

Member
RogersPark":15obnzym schrieb:
Du siehst, der unterschied ist gering und die Pflanzen interessiert das gar nicht.

Ja, das hört sich auch für mich als ebenfalls "nicht so der Chemiefuzzi" sehr einleuchtend an :wink:.
Dann kann ich ja jetzt durchstarten. Die Bartalgen bei NO3=n.n. nerven nämlich schon ein bisschen. Mal schauen, ob es mit Makros besser wird.
 

Hannes

Member
So, wollte jetzt doch noch mal kurz berichten, wie es zur Zeit bei unserem Becken läuft. Dünge jetzt seit ca. 1 Woche mit PPS pro und bisher entwickelt sich das ganze sehr positiv. Die Bartalgen sind fast gänzlich verschwunden und nachdem für etwas mehr als einen Tag eine andere Alge (irgendeine Rotalge mit sehr kurzer, buschiger Form) aufgetreten war, aber auch schon wieder fast komplett den Rückzug angetreten hat, läuft das Becken immer mehr zu meiner Zufriedenheit. Der Pflanzenwuchs ist schon ein Stück verbessert, inbesondere das Javamoos setzt sich jetzt gegen die Algen deutlich besser durch als zuvor und ist relativ frei von Algen. Also bisher alles Bestens. Hat sich gelohnt, den Apotheken in Aachen etwas auf den Zeiger zu gehen ;-).

Gruß,
Hannes
 

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