Fadenalgen - Die Gleichgewichtssuche

emzero

Member
Sorgen macht mir meine Echinodorus Ozelot, sie bekommt nur fehlgeformte Blätter, zerknittert und mit fehlenden Teilen.
Hallo Jericho,

Krüppelwuchs ist ein Zeichen für einen Nährstoffmangel, typischerweise Calcium oder Bor.
Wenn Du den vorher nicht hattest, könnte es ggf. sein, dass Du z.Zt. doch etwas wenig Profito gibst.
Achte mal bitte genau darauf, ob ggf. auch Eisenmangel vorliegt, also ob der Neuaustrieb heller (gelblicher) ist als vorher.

So oder so würde ich (insbes. bei Phosphat im Wasser) den Profito täglich düngen, da er nur schwach chelatiert ist und dadurch relativ schnell ausfällt.
Die passende Menge must Du vorsichtig austesten. Ich würde aus dem Bauch erstmal mit 2,5 ml/Tag weitermachen und beobachten.

Beleuchtung würde ich erstmal noch eine Weile so belassen , bis Du sicher bist, dass alles rund läuft. Dann langsam (15min/Tag) steigern und ggf. Profito-Gabe dabei anpassen. Durch längere Beleuchtung wird der Verbrauch leicht steigen.

Dabei dann auch den evtl. Mehrverbrauch der Makronährstoffe beobachten. Vermutl. wird es bei Deinem Fischbesatz nicht an NO3 und PO4 mangeln, aber falls ältere Echinodorus-Blätter dann kleine punktförmige Löcher bekommen, etwas Kalium zugeben.
 

Öhrchen

Well-Known Member
Hallo,

hat die Echinodorus eine Düngekugel an der Wurzel? Wenn nicht, wäre das eine einfache Möglichkeit, ihr noch was Gutes zu tun :)
 

Jericho

New Member
Danke Hartmut und Stefanie,

ja die Echinodorus hat zwei Düngekugeln zu ihren Füßen, aber vielleicht sind die Wurzeln noch nicht durchgewachsen.

Wenn ich die Düngemenge wieder täglich anpasse wird mein Eisengehalt aber nie bei 0,5 mg/l liegen. Da die Gesamtmenge pro Dosierung dann sehr niedrig ist

Damit ich sicher bin dass zur Zeit alles rund läuft warte ich noch ein paar Tage bis zu Veränderungen.

Lieber Gruß
 

emzero

Member
Wenn ich die Düngemenge wieder täglich anpasse wird mein Eisengehalt aber nie bei 0,5 mg/l liegen. Da die Gesamtmenge pro Dosierung dann sehr niedrig ist
Hallo Jericho,

es kommt nicht darauf an, was Du (direkt nach Stossdüngung) misst, sondern dass Deine Pflanzen ständig minimal Eisen zur Verfügung haben.
Gerade bei einem schwach chelatierten Dünger wie dem Profito reicht die Zugabe (bei täglicher Düngung) oft sogar schon aus, selbst wenn das Messergebnis gar nichts anzeigt. Eine leichte Färbung des Tests sollte dann jedenfalls ausreichend sein.
Hier würde ich lieber nach Beobachtung gehen. Wenn es den Pflanzen gut geht, und der Neuaustrieb grün wird, ist die Menge ausreichend.
Gibst Du dann mehr, freuen sich ggf. in erster Linie die Algen.
Deshalb insbes. solange Algen da sind, eher sparsam und täglich düngen!

Bei höheren Phosphatwerten (im Diskusbecken m.W. schwer zu vermeiden) wäre es ggf. vorteilhaft, langfristig auf einen stärker chelatierten Dünger wie AR Mikro Basic oder Ferrdrakon zu wechseln.
Schwach chealtiertes Eisen (wie bei Profito) fällt schnell zu Eisenphosphat aus. Deshalb würde ich Profito in jedem Fall täglich düngen.
 

Jericho

New Member
Danke Hartmut,

anfangs habe ich in diesem Thread den Tipp erhalten bis etwa Fe 0,05 aufzudüngen, was ja dann mindestens der 2 Tage Dosis entspricht. Daher mein bisheriges Verhalten.

Wenn ich auf AR Mikro Basic umsteige erhalte ich auch mehr Kalium, sehe ich das richtig?

Kann man den Profito Dünger nachträglich chelatieren?

Ich habe etwas von Zitronensäure (besserer ph --> stabilerer Chelat-Komplex) oder EDTA (gutes Komplexbildungsmittel) gelesen.

Mit freundlichem Gruß
 

emzero

Member
Jericho":11yr1jnb schrieb:
anfangs habe ich in diesem Thread den Tipp erhalten bis etwa Fe 0,05 aufzudüngen
Hallo Jericho,

es ging dabei nicht darum, einmal auf diesen Wert aufzudüngen, sondern einen bestimmten Eisengehalt möglichst konstant zu halten.

Jericho":11yr1jnb schrieb:
Wenn ich auf AR Mikro Basic umsteige erhalte ich auch mehr Kalium,
sehe ich das richtig?
M.W. hat Profito 7.000 mg/l und MikroBasic 10.000 mg/l.
Bei den geringen Mengen, in denen man SE-Dünger zugibt, ist das aber kein wirklicher Ersatz für eine Kaliumzudüngung.

Jericho":11yr1jnb schrieb:
Kann man den Profito Dünger nachträglich chelatieren?
Kann man natürlich machen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich da bzgl. der geeigneten Menge EDTA o.ä., die man zugeben müsste, leider auch keine Ahnung habe.
 

Jericho

New Member
Hallo liebes Forum,

meine Diskus-Fische sind endlich eingezogen. Es sind 8 Tiere mit 10 cm.
Falls es später zu eng wird die Gruppe verkleinert. Es könnte ja ein Zuchtpaar abgetrennt werden :D

Nach kurzer Eingewöhnungszeit sind sie auch schon recht neugierig. Fressen will einer aber noch gar nicht und die Wurzel ist sein Lieblingsversteck.
Es gibt dreimal täglich eine kleine Portion Stendker GoodHeart.
Langfristig soll die Ernährung umgestellt werden und die Temperatur und der pH Wert gesenkt werden.

Die Wasserwerte sind zur Zeit:
pH: 7.1 bis 7.2
KH: 4
GH: 6
Fe: 0.025 (alle zwei Tage 5 mL Profito)
Temperatur: 29 °C

Beleuchtungszeit: 6,5 Stunden
(täglich von 15 bis 21:30 Uhr)

Wasserwechsel wöchentlich 50%. Zuletzt am Samstag 75%.

Die Stengelpflanzen wachsen wie verrückt aber ein schnellerer Wuchs der Fadenalgen ist auch zu bemerken.
Auf der Wurzel bilden sich auch braune Algen, wie braunes Fell. Die Rückwand wird auch grüner durch dunkelgrüne Beläge.

Was soll ich eurer Meinung nach tun? Beleuchtungszeit weiter erhöhen (15 min/tgl.)?
Dünger reduzieren?

Wegen der Diskussion um den Düngerwechsel, sollte ich mein Profito bis zuletzt verwenden oder jetzt während der "Einstellungsphase" gleich wechseln?

Lieber Gruß Jericho
PS: Bilder werden natürlich nachgeliefert
 

Jericho

New Member
Hier sind nun auch die Bilder.
Habe sie der Galerie zugefügt, kann aber nicht sehen ob man zwischen neuen und alten Bildern unterscheiden kann.
Leider scheint man nur 2 mb Fotos wirklich an einen Beitrag anhängen zu könnnen.

Edit: Klappt wohl gerade nicht
 

Jericho

New Member
Mit den richtigen Abmessungen der Bilder hat es jetzt geklappt.

Vielleicht könnt ihr mir jetzt etwas raten.
Lieber Gruß
Jericho
 

Jericho

New Member
Hallo liebes Forum,

ich habe mir jetzt viel zusätzliches Durchgelesen und habe mein Becken diesbezüglich angepasst.

Obwohl die Fadenalgen zurück gegangen sind und die Pflanzen (besonders die Cabomba) gut wachsen, habe ich jetzt Probleme mit Bartalgen.

Auf den Bildern ist auch zu sehen, dass sogar die Wasserpest (im am meisten beleuchteten Bereich) Algen ansetzt.

Die Vordergrundpflanzen bekommen auf ihren älteren Blättern sehr schnell Befall.

Vollkommen algenfrei sind:
- Die Cabomba
- Der rote Tigerlotus
- Die Aponogeton Crispus

Schlimm ist der Algenwuchs
- auf der Amazonas Schwertpflanze (neue und alte Blätter) und der Ozelot (nur alte Blätter)
- auf den Vordergrundpflanzen (siehe Bilder)

Momentan dünge ich 5 ml Profito alle 2 Tage.
Wasserwechsel alle 7 Tage 50 %.
Danach Zugabe von ca. 3 g Kaliumcarbonat und ca. 0,5 g Kaliumdihydrogenphosphat. (Beides Pi mal Daumen)

Wasserwerte
GH 5
KH 3
PH 6.9
CO2 Dauertest dunkles Grün.
NO3 10 mg/l
PO4 0,5 - 0,25 mg/l

Durch einen selektiven Nitratfilter halte ich mein Nitrat konstant bei 10 mg/l sonst ist es bis >25 mg/l angestiegen.
Auch versuche ich so das Redfield Verhältnis besser zu treffen, da ich Phosphat zudüngen muss.
Die Chloriderhöhung sollte sehr gering sein.
Leitfähigkeit liegt bei 110-130 ppm also 220-260 mikroSimens/cm.

Beleuchtung ist weiter 180 Watt ca. 8-9 Stunden, die Röhren gehen nacheinander in 15 Min Verzögerung an.

Die Bartalgen verzweifeln mich noch mehr als die Grünalgen vorher.
Was kann ich eurer Meinung nach tun?

Lieber Gruß
Jericho
 

Anhänge

  • DSC_0047[1].jpg
    DSC_0047[1].jpg
    644,6 KB · Aufrufe: 439
  • DSC_0048[1].jpg
    DSC_0048[1].jpg
    568,1 KB · Aufrufe: 430
  • DSC_0049[1].jpg
    DSC_0049[1].jpg
    488,4 KB · Aufrufe: 426
  • DSC_0052[1].jpg
    DSC_0052[1].jpg
    710,5 KB · Aufrufe: 424
  • DSC_0054[1].jpg
    DSC_0054[1].jpg
    590,7 KB · Aufrufe: 433
  • DSC_0056[1].jpg
    DSC_0056[1].jpg
    456,7 KB · Aufrufe: 443
  • DSC_0058[1].jpg
    DSC_0058[1].jpg
    302,8 KB · Aufrufe: 437

java97

Active Member
Hallo Jericho,

Warum nimmt die GH immer weiter ab?
Verschneidest Du das Leitungswasser mit Osmosewasser oder VE-Wasser?
Interessant wäre zu erfahren, wie der Ca/Mg- Gehalt aktuell (rechnerisch) ist.
Die Bartalgen freuen sich über die Mikrodüngung.
Diese würde ich erst mal aussetzen und die Algen mehrmals mit Easy Carbo einnebeln bis sie rosa werden und absterben.
Ich muss tom68 leider widersprechen, wenn er schreibt, Kalium und NO3 würden in gleichem Maße verbraucht werden.
Kalium wird sehr viel weniger verbraucht als NO3.
Da Du jedoch kein Kaliumnitrat oder ähnliches düngst, kann es natürlich sein, dass Kalium zu knapp ist.
Warum senkst Du den NO3 Wert auf nur 10mg/l? 20 mg/l wären völlig o.k. (so fern die Disken dies vertragen, da kenne ich mich nicht aus).
 

Jericho

New Member
Hallo Java97,

die GH ist zusammen mit der KH leicht gesunken. Wahrscheinlich durch Nitrifikation und Tausch von Hydrogencarbonat-Ionen meines Nitratfilters.

Mein Leitungswasser verschneide ich mit Osmosewasser, sodass ich auf eine KH von 4 komme. Also etwa 70% Osmosewasser. Die Härte sinkt dann im Becken noch etwas.

Calcium und Magnesium müsste theoretisch dem Leitungswasser entsprechen, da ja diese Ionen Hauptsächlich duch das Leitungswasser eingebracht werden.
In einer Trinkwasseranalyse von 2011 steht online Ca 91 mg/l und Mg 20 mg/l.

Meine Werte müssten also dementsprechend niedriger (auf 30%) aber im gleichen Verhältnis sein.

Ich habe alle sichtbaren Algen erstmal entfernt und könnte zusätzlich mit EasyCarbo die betroffenen Pflanzen einnebeln. Mache mir aber um meine Disken, Garnelen und Fische Sorgen. Was Pflanzen tötet....

Kalium und Nitrat werden vielleicht nicht im gleichen Verhältnis aufgenommen. Aber bei mir herrschte wohl offensichtlich ein Kalium Mangel. Im Leitungswassser war ja kaum Kalium vorhanden und selbst wenn durch das Futter etwas Kalium vorhanden ist, schadet eine Aufdüngung wöchentlich mit 5mg/l sicherlich nicht, oder?

Ich habe den Nitratwert abgesenkt um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Disken mögen Wasser mit niedrigerem Nitratwert lieber. Wo man die Grenze zieht ist wieder schwierig. Da ich vorher Probleme mit Grünalgen hatte, die sichtlich die Tage vor dem Wasserwechsel, also bei steigendem Nitratwert , wuchsen.
Wie beschrieben wollte ich das Verhältnis Nitrat zu Phosphat verbessern.
Erreicht habe ich einen stabilen Nitratwert, etwas geringere Härte und das mit einem Durchfluss von 1 Tropfen/Sek.
Phosphat wird ja zugedüngt.

Dünge ich vielleicht zu wenig? Oder sollte lieber auf Tagesdosen umsteigen?
Könnte den Phosphat und Kaliumwert auch noch weiter anheben.
Kalium auf 10 mg/l und Phosphat auf 1 mg/l Nitrat ist ja bei 10 mg/l.

Oder habt ihr andere Vorschläge?

Lieber Gruß
Jericho
 

java97

Active Member
Hallo Jericho,
Da Deine Pflanzen teilweise chlorotisch aussehen, würde ich es mit einer Bittersalzzugabe versuchen, um das Ca/Mg-Verhältnis auf mindestens 3-2:1 zu bringen. Bei GH 5 ist ein Magnesiummangel (rechnerisch ca. 6mg/l) möglich. Ich würde also mindestens 5 mg/l Mg aufdüngen.
Die Kaliumaufdüngung von 5 mg/l ist sicherlich sinnvoll. Mehr als 5 mg/l werden nur selten verbraucht.
Du solltest jedoch anstreben, den Kaliumwert niedriger als den Magnesiumwert zu halten, da das Kalium ansonsten das Magnesium bockieren kann. Den Nitratwert würde ich zumindest auf 15 mg/l anheben, PO4 kannst Du ja dementsprechend dann auch etwas anheben, ist aber kein Muss. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass Algen dann wachsen, wenn ein oder mehrere Nährstoffe im Mangel sind, bei höheren Nitratwerten (und davon kann bei 15 oder 20 mg/l ja noch nicht mal die Rede sein) jedoch nie.
Eine tägliche Düngung ist der wöchentlichen auf jeden Fall vorzuziehen. Alle zwei Tage ist auch völlig o.k. .
Eisen muss übrigens gar nicht nachweisbar sein.
Tgl. Nur so viel düngen, dass keine Eisenmangelsymptome auftreten. Rotalgen lieben Eisen!
Keine Angst vor EC! Wenn Du´s entsprechend dosierst (max. 6-8 ml pro 50l, kann nichts passieren). Kannst Dich ja langsam herantasten.
 

Jericho

New Member
Hallo liebes Forum, Hallo Java97,

deinen folgenden Satz finde ich sehr interessant.
"
Du solltest jedoch anstreben, den Kaliumwert niedriger als den Magnesiumwert zu halten, da das Kalium ansonsten das Magnesium bockieren kann"

Erst nach der Kaliumzudüngung kam es zu den Bartalgen, wenn also ein Magnesium-Mangel ist könnte die von dir beschriebene Blockade dazu geführt haben.

Habe gestern Abend 8 g Magnesiumsulfat Hydrat zugegeben. Also ca. 2,1 mg/l Magnesium.

Wann sollte ich Besserung sehen?

Sollte ich mein Wasser beim WW stärker mit VE Wasser verschneiden, damit meine Härte durch soviel Magnesium nicht steigt oder mache ich mir dann das Verhältnis wieder kaputt oder bekomme gar Calcium Mangel?

Lieber Gruß
Jericho
 

java97

Active Member
Hallo Jericho,

Die GH steigt durch die Zugabe von 5 mg/l Mg lediglich um ca. 1°. Das ist also absolut zu vernachlässigen.
Schau Dir dazu mal den Ca/Mg-Rechner an!
Wann/ob diese Maßnahme Wirkung zeigt, kann ich Dir leider auch nicht genau sagen.
Die zugabe von 2,1mg/l halte ich jedoch für viel zu zaghaft. Gib am besten nochmal das Doppelte dazu!

Ich probiere das (Ca:Mg von 3:1 auf 2:1 verändert: aktuell ca. 26 mg/l: 13 mg/l Mg) auch gerade an meinem Aquarium aus, allerdings habe ich parallel "leider" auch die Mikrodüngung etwas erhöht, so dass ich nicht mit Sicherheit sagen kann, welche Maßnahme letztendlich das Pflanzenwachstum wie gesteigert hat. Auf jeden Fall hat sich relativ schnell etwas getan, die Pflanzen wachsen wieder wesentlich üppiger, assimilieren stärker und die hellen Triebspitzen sind weg.

Den Kaliumwert kann ich gerade leider nicht messen aber ein neuer Kaliumtest ist schon bestellt.
Diskutiert/empfohlen wird das Ganze aktuell in verschiedenen Threads (channaobscura ist der "Pionier" auf diesem Gebiet...danke Werner!! :thumbs: ).
Konkret wird ein Ca:Mg:K- Verhältnis von 4:2:1 empfohlen.
Kannst ja mal ein wenig stöbern...

Probiers mal aus. Schief gehen kann dabei ja nichts. :wink:
 

Ähnliche Themen

Oben