Gegen Fadenalgen: EC, H2O2 oder Algexit?

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Robert,

schau dir deine letzten Posts einfach nur mal an. Die gelöschten haben es nur auf die Spitze getrieben. Denkst du, solche Antworten sind die Intention des Threaderstellers, bringen ihn weiter?

Muss man nicht zu eng sehen, aber grundsätzlich darf es schon ein wenig sachdienlich sein.

Gruß Nik
 

Pjg

Member
Hallo,

also meine Pflanzen wachsen eigentlich ganz OK soweit, aber sei's drum.
Grundsätzlich hat mein Becken schon alleine durch hauptsächlich Anubias und Javafarn wohl die Gefahr bei kleinsten Ungleichgewichten von Algen eingenommen zu werden. Diese Pflanzen wachsen halt langsam.
Drum habe ich auch als erste Maßnahme einiges an schnellwachsendem hinzugesetzt.
Das aber eigentlich auch nicht so recht aus Überzeugung.
Denn ich bin der Ansicht das bei einem Nährstoffangebot was dem Nährstoffbedarf der Pflanzen entspricht, kein Raum mehr für Algen sein sollte.
Gut, wenn die Alge schneller ist als die Anubias, könnte es evtl. nicht funktionieren. Hat es aber monatelang, bis zum Unfall mit Urea. Das hat das Becken dann wohl aus der Bahn geworfen.
Seit dem Zeitpunkt wachsen die Fadenalgen.
Soviel zur Historie.

Mein Plan war nun mit einem der drei o.a. Mittel das Becken von den Fadenalgen zu befreien.
Es hat sich herausgestellt, dass hier niemand die Wirkung eines der drei Mittel ohne Nebenwirkung für Lebewesen im Aquarium aus eigener Erfahrung bestätigen konnte.
Drum muss ich mich nun wohl nach Alternativen umsehen.

1. Alternative: Dunkelkur
Das sollte rein logisch immer funktionieren. Die Pflanzen halten das länger aus, als die Algen. Die Fische und sonstigen Lebewesen können i.d.R. locker 5-7 Tage ohne Futter auskommen. Zumindest meine.

2. Alternative: Erhöhung Nitrat
Öfter von gelesen, hier nun im Forum bestätigt. Einzig die Logik dahinter kann ich nicht nachvollziehen, da ich das Becken (ich gehe davon aus das es im Moment soweit passt) wieder in ein Ungleichgewicht schicke.
Da es aber wohl nur eine begrenzte Zeit der Fall ist, ist es eine Überlegung wert.

3. Alternative: Zeit.
Da ich davon ausgehe das ansonsten die Werte passen, sollten sich langfristig die Fadenalgen verabschieden.

Ergebnis für mich im Moment:
Alternative 1 wäre eigentlich präferiert, nur habe ich letzte Woche erst meine ganzen liebevoll gezüchteten Perlhühner eingesetzt. Die sind mit noch zu klein, um 7 Tage ohne Futter durchzuhalten.
Alternative 2 ist mir zu suspekt. Ich werde es aber dennoch versuchen, aber nicht in meinem Hauptbecken. Also eher als Versuch.
Alternative 3 ist für ungeduldige Menschen eine Qual.

Ich nehme nun also ein paar Pflanzen inkl. Fadenalgen aus dem Becken und setzte diese ins laufende Quarantänebecken. Hier werde ich Nitrat unter sonst gleichen Bedingungen von 10 mg/l auf 50mg/l erhöhen und über 3 Tage halten.
Mg(NO3)2 ist bestellt. Ich hoffe es kommt bis zum WE.
Vielen Dank an alle bis hierher und ich werde über das Ergebnis berichten.
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Peter,

Die schleimige Textur spricht gegen reine Fadenalgen. Die Struktur sieht auf den Fotos seltsam aus.

Ich vermute, dass evtl. eine Mischung aus Fadenalgen und Bakterien, evtl. Cyanobakterien die Ursache sind. Was wiederum diese auslöst lässt sich ohne Informationen noch nicht einmal raten. Im schlimmsten Fall kippt das ganze Aquarium sobald du irgendein Algenmittel hinzugibst, denn wenn tote Algen auf viele Bakterien treffen ewrgibt sich Sauerstoffmangel.

Diese Algen ähneln im Aussehen sehr stark jenen die hier in Gräben wachsen die die Felder entwässern. Diese Ökosysteme haben zu viel Dünger, viel Licht, viel Wärme, nachts wenig Sauerstoff und meist nur wenig tierisches Leben.

Gegen watteartige, auf keinen Fall schleimige Fadenalgen wirkt NO3 sehr gut, sofern der Filter es nicht zu schnell bindet. In einem kleinen Aquarium mit HMF hatte sich dieser so stark zugesetzt, dass dieser kein NO3 mehr zuließ und Fadenalgen explodierten (ob es Cladophora sind, weiß ich nicht). Eine Überarbeitung des HMF brachte nach kurzer Zeit Stagnation der Algen.

Aushungern kann vor allem im Bereich PO4 und Mikronährstoffe funktionieren die man auch mal eine Woche nicht düngen kann. Kalium und Stickstoff sollten aber vorhanden sein um den Pflanzen Wachstum zu ermöglichen - wobei nicht wenig Pflanzen hier auch Mängel tolerieren.
Anstatt teurer Algenmittel kann also das Magnesiumnitrat und der Verzicht auf die anderen Dünger vielleicht schon helfen, dass dein Becken sich erholt.

Viele Grüße

Alicia
 

Pjg

Member
Hallo Alicia,

gut erkannt. Ein paar "Restcyanos" sind noch da. Kaum war "Blue-Green-Slime-Remover" endlich angekommen, haben sich die Cyanos freiwillig verdrückt. Als ob sie es gerochen hätten :)
Also es ist im Moment so wenig, das es mich nicht stört und viel zu wenig um BGSR wirklich einzusetzen.

Watteartig sind die jetzt wirklich nicht. Wir werden sehen. Bin auch schon gespannt, ob es im kleinen trotzdem funktionieren wird.
 

Roby

Well-Known Member
Hi Peter

Sollte das Becken eine Tendenz in Richtung Blaualgen zeigen dann wäre wie Alicia schon ausgesprochen hat PO4 zu reduzieren.
Es existiert ja die Auffassung, dass man das Becken zwischen Grünen (Punktalgen) und Blaualgen balancieren kann wenn man sich rund um das Verhältnis 10/1 Nitrat/Phosphat bewegt. Das ganze zum Vorteil der Pflanzen.
Mehr Phosphat - Blaualgen, weniger Phosphat - Grünalgen.
Dazu wäre aber interessant wie hoch denn der PO4 Wert jetzt liegt. NO3 kennen wir, wenn ich den thread richtig in Erinnerung habe auch noch nicht.

LG Robert
 

Pjg

Member
Doch, war schon genannt und wird auf 10mg/l gehalten.
Da hier ja nun beides vorliegt(Fadenalgen und Cyaons), kann die PO4-Theorie schon nicht immer passen.

Die Nährstoffe passen hingegen schon soweit. Die Zeit würde es auch richten - da bin ich sicher.
Nur bin ich halt ein ungeduldiger Mensch und das mit der NO3 Erhöhung reizt mich auch ein wenig. Da ich es nicht logisch finde.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Peter,

Grundsätzlich hat mein Becken schon alleine durch hauptsächlich Anubias und Javafarn wohl die Gefahr bei kleinsten Ungleichgewichten von Algen eingenommen zu werden. Diese Pflanzen wachsen halt langsam.
hm, das ist doch offensichtlich unlogisch. Was hat das Wachstum der Pflanzen mit Algenvermeidung zu tun? Die Nährstoffe, die den Algen vorenthalten werden? Was sollte Algen bei einem gewünschten hypertrophen Nährstoffangebot davon abhalten sich zu nehmen was vorhanden ist?

Diese Nährstoffkonkurrenz von Pflanzen und Algen ist offensichtlicher, grober Unfug. Es ist auch egal ob schnell- oder langsamwachsend. Der Biofilm, die Mikroflora ist entscheidend, d.h. die Destruenten die einzige Komponente, die Algen auskonkurrieren können.

Du nimmst ja an alle Aquarien sind individuell. Du hast Recht und ein wesentlicher Punkt dafür ist die Mikroflora, die macht den Unterschied. Aber man kann sie beeinflussen, ich gebe zu, das ist nicht einfach, aber letztendlich alternativlos. Trotzdem kann man Aquarien so weit bringen, dass sie weitgehend gleich, vorhersehbar reagieren. In meiner Sig beschreibe ich das für Sandbecken, Sand ist schlicht übersichtlicher, kann man aber adaptieren, wenn man sich der Eigenschaften des gewählten Bodengrundes klar ist.

Die Nährstoffe passen hingegen schon soweit. Die Zeit würde es auch richten - da bin ich sicher.
Was macht dich so sicher, dass eine gewollt hypertrophe Biozönose von selbst einen algenarmen Zustand erreichen sollte? Tut sie nicht.

Gruß Nik
 

Roby

Well-Known Member
Nährstoffkonkurrenz von Pflanzen und Algen ist offensichtlicher, grober Unfug.
Dieses möglich Missverständnis vieler Beobachter kommt daher das gerne Ursache und Wirkung nicht auseinander gehalten/erkannt werden. Der "naive" Beobachter sieht Pflanzen nährstoffverbrauchend gut wachsen und schließt daraus vorschnell, dass die Stoffe den Algen dann fehlen (und umgekehrt).
Das möglicherweise ein anderer Effekt für das Algen/Pflanzen (un) Gleichgewicht verantwortlich ist sieht man nicht so leicht.
Für mich klingt es jedenfalls sehr plausibel das die Nährstoffe wenn ausreichend vorhanden sowohl den Algen aus auch den Pflanzen zugute kommen. Also sollten andere Effekte entscheidend sein.

Dein Microflora Ansatz klingt zumindest logisch. Leider ist das für den (hobby) Aquarianer Messtechnisch nicht erfassbar.

In der Praxis ist es aber letztendlich unerheblich ob die Nährstoffkonkurrenz Theorie stimmt. Auch diese Theorie spricht ja davon dass man den Algen Nachteile gegenüber den Pflanzen schaffen soll.
Wie beim Microflora Ansatz bleibt aber ein ewiges Rätsel welche Maßnahmen zuverlässig funktionieren.
Ob eine funktionierende Maßnahmen die Microflora verbessert oder die vermeintliche Nährstoffkonkurrenz ist für den auf (mehr oder weniger) aquaristische Methoden beschränkten Hobbyisten zweitrangig.

LG Robert
 

Pjg

Member
Hallo Nik,

da kann ich gut zustimmen. Auch dem offensichtlich unlogisch. Hatte ja oben auch schon geschrieben, dass ich nicht überzeugt davon bin, dass schnellwachsende Pflanzen was gegen Algen bringen.
Irgendwie liest man viel, und probiert es dann mit etwas Hoffnung aus.

Mein Becken ist schon grob so aufgebaut, das es mit dem Biofilm klappen sollte. Ich gebe zu, dass ich mich noch nicht intensiv damit beschäftigt habe, aber so grundsätzlich Sachen wie Sandboden, Düngung nur über das Wasser(also flüssig) sind schon gegeben. Auch hat mein Filter nur Schwämme und kein Siporax und Co. Und Microbelift Special Blend ist mein wöchentlicher Zusatz (obwohl es stinkt).
Zusätzlich richte ich meine Nährstoffgaben am tats. Verbrauch in meinem Becken aus, und nicht an irgendwelchen Richtwerten.

Dies alles zusammen lies mich zu der Aussage kommen, das die Zeit es wohl richten wird.

Offensichtlich ist es mit den Nährstoffen aber wohl im Moment so, das auch noch die Algen etwas abbekommen.
Daher finde ich es ja unlogisch dann auch noch NO3 zu erhöhen. Aber ich werde es dennoch ausprobieren, wenn auch nicht in meinem Hauptbecken.

Eigentlich müsste ich doch die Nährstoffe soweit reduzieren, bis für die Algen nichts mehr übrig ist, oder?
 

Roby

Well-Known Member
Eigentlich müsste ich doch die Nährstoffe soweit reduzieren, bis für die Algen nichts mehr übrig ist, oder?
Das glaube ich nicht, dass killt ja vor allem auch die Pflanzen.
Das widerspräche auch der Microflora Theorie.
In industriellen Osmosewasseranlagen, wo ja praktisch nichts außer H20 vorhanden ist und die Tanks abgedunkelt sind wird dennoch Algenbekämpfung mittels UV-C betrieben weil die Algen extreme Überlebenskünstler sind.

LG Robert
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin,
Schädigt eine Dunkelkur eigentlich die Mikroflora?
nein, es begünstigt sie sogar in einer gewünschten Zusammensetzung. Beispiel Cyanobakterien als Bestandteil der Mikroflora.

Gruß Nik
 

Pjg

Member
Dann ist, mal wieder, die Dunkelkur das Mittel meiner Wahl. Allerdings erst in 2-3 Wochen wenn die Perlhuhnbärblinge groß genug sind.

Den Versuch mit der Nitraterhöhung mache ich trotzdem.
 

Pjg

Member
Magnesiumnitrat ist unterwegs. Eine Pflanze mit Fadenalgen ist ins Quarantänebecken umgezogen. Werde dann wie gesagt auf 50mg/l aufdüngen und täglich kontrollieren, nachdüngen falls der HMF was schluckt, und ein Foto der Entwicklung hier posten.
Ich bin gespannt, ob‘s funktioniert und ich somit eines besseren belehrt werde.
 

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