Hygrophila corymbosa und Licht

[moskal]

Hallo,

hier zwei Fotos von Hygrophila corymbosa (wahrscheinlich, der Fundort ist arg nördlich), beides Stecklinge von der selben Pflanze, zur selben Zeit und in gleicher Kondition submers gesetzt, beide im selben Aquarium, beide mit der selben Belichtung/Blende fotografiert.
Die eine Pflanze steht sehr hell, die andere ist von oben mit einem Pflanzenregal abgeschattet. Die abgeschattete sieht bedeutend besser aus, bei der Starklichtpflanze zeigen sich deutliche Mängel.
Ein schönes Beispiel dafür, daß viel Licht alleine einfach nicht der Bringer ist und ein Ausgleich zwischen Energie und Nährstoffen viel Technik und Gefummel ersparen kann.

Gruß, helmut

 

[Peter47]

Hallo Helmut,
welche Erfahrung hast Du hinsichtlich der Nährstoffe (insbesondere NO3 und PO4) gemacht. Ich vermute schon einen Zusammenhang zwischen Lichtmenge und Makronährstoffbedarf. Wie sieht es mit dem Bodengrund aus (viele Nährstoffe, Soil, Düngekapseln)?
Grüße
Peter

 

[Erwin]

Hallo Helmut,

Ja, mit weniger Licht ist es einfacher den Nährstoffbedarf zu decken.
Der Pflanze im Licht sieht man ihren Nährstoffmangel an. Ich bin draußen in der Vollsonne, Kaffee, Mohnschnitte und später noch ein Bierchen. Da habe ich keinen Nährstoffmangel.

Früher konnte ich bei Limnophila aquatica das gleiche beobachten. Mit weniger Licht wuchs diese kompakt und dicht. Bei viel Licht sah sie nicht so gut aus. Sie wuchs da viel zu schnell.

MfG
Erwin

 

[Frank2]

Helmut diese Pflanze braucht tatsächlich sehr wenig Licht. Andere halt etwas mehr. Viel fast nur einzelne Bodendecker. In großen Becken gibt es für mich gar keine Frage dass weniger mehr ist. In kleinen Setups ist das Gefrickel, die hohen Düngermengen und der Energieverbrauch für mich anders zu beurteilen da übersichtlich handelbar. Hatte ich auch schon. In den großen Becken nur noch Schwachlicht. Einzelne Bodendecker ausgenommen gehen da 80-90 Prozent , sicher weniger bunt allerdings. Habe gerade in nem Becken mit 12 Lumen 4 weggenommen. Teste die Grenze nach unten sozusagen das dürfte eng werden. Bei LED sind die Grenzen ganz anders zu ziehen wie unter T5.

Leider sind viele Aquariensets von der Stange (oftmals für Anfänger!)schon grell beleuchtet ohne Dimmmöglichkeit. Und dann klappt es nicht und dann fragen sie nach Rat und bekommen gesagt dass ein zweiter Leuchtbalken benötigt wird. das ist die Realität. Das lässt sich auch nicht mehr umdrehen die Leute wollen sehr viel Licht und schon als Anfänger anspruchsvollste Pflanzen in 350 Liter . Von daher gilt wie immer natürlich jeder wie er es will. Diese als Anfängerpflanzen deklarierten Hygrophilas können da richtig schwer werden und sind uU gar nicht mehr empfehlenswert in modernen Becken.

Gruß Frank

 

[moskal]

Hallo,

das war nur ein Beispiel für mehr Licht ist nicht unbedingt gut. Aber spannender Weise wächst die Pflanze oben in Natur in Vollsonne. Nur dann hauptsächlich emers, die submersen Blätter werden von den emersen abgeschattet. Mit dieser Hygrophila beginnt gerne Verlandung.

Wie ich das Becken geduengt habe, weiß ich nicht mehr. Kann sogar Pferdedung pelets mit zusätzlichen Mikros gewesen sein, auf jeden Fall aber Sand.
Makros in Maßen halte ich im Pflanzenaquarium auch bei wenig Licht für wichtig, aber die können z.B. auch über Buchenlaub oder Schilfblätter kommen.

Gruß Helmut

 

[Peter47]

Hallo an alle "Antworter",
vielen Dank für die ausführlichen Antworten. So etwas ähnliches habe ich mir schon gedacht, insbesondere deshalb, weil in der Beschreibung von Aquasabi steht, dass sie in sumpfigem Gelände wächst. Die Wechselwirkung zwischen Licht und Nährstoffen ist hier unübersehbar!
In meinem AQ versuche ich mit dem NO3 möglichst nicht über 10 ... 15 mg/l (also recht wenig) zu gehen. Das PO4 steht in einem Verhältnis von 1:20 bis herunter auf 1:50 (dann dünge ich mit K2PO4 nach). Was das Licht angeht, da hatte ich ursprünglich 20.600 lm bei 540 l brutto (38 lm/l). Zur Zeit liege ich bei 13.600 lm (25 lm/l). Beleuchtingsdauer 12 Std/Tag netto mit "Mittagspause".
Alles in Allem denke ich wird die Hygrophila Corymbosa bei mir nicht gedeihen, weil für die Nährstoffkonzentration (noch immer) zu viel Licht da ist - es sei denn ich setze sie in einen Topf mit Soil.

Grüße
Peter

 

[Heiko Muth (Sumpfheini)]

Hallo Helmut,

Fundort arg nördlich: wo ist er? Vietnam? Ich kenne keine genauen Angaben zur nördlichen Verbreitungsgrenze von Hygrophila corymbosa, auf POWO werden Thailand, Laos, Kambodscha sowie Philippinen angegeben (was weitere Verbreitung in Asien nicht ausschließt). Obwohl sie von der Nervatur schon sehr nach cormbosa aussieht, könnte ich so andere Arten nicht ausschließen.

Gruß
Heiko

 

[moskal]

Hallo Heiko,
die ist aus dem mittleren Laos. Frau Kasselmann meinte, das sei sehr nördlich für die Pflanze. Bei corymbosa hat sie nicht widersprochen.

Gruß
Helmut