Ist Sand geeignet?

Redfire

Member
Hallo zusammen

Ich möchte mich gerne mal erkundigen, wie gut/ob Sand für ein bepflanztes Aquarium geeignet ist.
Bei Amano's Aquarien sieht man (jedenfalls ich :lol:) groben Kies, von Sand ist praktisch nie die Rede...
Aber in den natürlichen Standorten wachsen die Pflanzen wahrscheinlich ja auch in Sand wenn nicht sogar in Schlamm oder Sumpf, oder?

Dann sollte das ja eigentlich mit allen Arten klappen...?

Der Hauptgrund, warum ich Sand möchte, ist dieser:
-Ich möchte nicht immer entmulmen müssen, das ist erstens ziemlich aufwändig, zweitens muss man die Pflanzen rausnehmen, damit man überall hinkommt, und drittens hat man am Schluss wieder eine Stelle übersehen oder hat nicht alles erwischt...
Beim Sand kann der Mulm angeblich nicht einsinken, d.h. man kann ihn also beim WW einfach absaugen. Oder man hat ein Gefälle, damit der Mulm vom Filter angesaugt wird.

Darum meine Fragen:
Was spricht gegen Sand? Gibt es Nachteile beim Pflanzenwuchs oder beim "Unterhalt"?
Wie grob sollte der Sand sein? Kann man dabei noch mit Düngekugeln düngen?
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Habt ihr mir noch Tipps?

Zur Zeit stehen diese hier zur Auswahl
1.:http://www.shop.aqua-system.ch/aquarieneinrichtung/brauner-sand.php
2.:http://www.tierbedarf-shop.ch/product_info.php?cPath=22_35&products_id=145
3.:http://www.carloag.ch/shop/quarzsand-s-0-30-0-80-mm-beige.html

1.:ist ummantelt ->Nachteil?
2.:kalkhaltig, möchte jedoch ein Regenbogenfischbecken, sollte also nichts ausmachen. Ist der Kalkanteil jedoch für Pflanzen nachteilig?
3.:Ist die Körnung in Ordnung, oder ist sie zu wenig einheitlich->Verdichtungsgefahr?


Grüsse
Pascal
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Pascal,

zum Sand habe ich schon so viel geschrieben, das reicht für üppige Ergebnisse bei einer Forensuche mit dem Stichwort "Poolfiltersand". Du könntest sowieso ein bisschen Stöbern, dann kämst du auch nicht auf die Idee vorgedüngte Soils für Kies zu halten. ;)

Sand ist grundsätzlich eine gute Wahl, scheint einfach, ist aber durchaus auch anspruchsvoll im Betrieb.


Gruß, Nik
 

Redfire

Member
Hallo Nik

Ach so, ich hab nur nach "Sand" gesucht und dabei nicht viel hilfreiches gefunden...Ich werde dann also mal suchen, danke für das Schlagwort :smile:

Gruss
Pascal
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo Pascal,

ich habe inzwischen in allen Becken Sandboden und bin mehr als zufrieden.
Ich nehme immer die Körnung 0,4-0,8mm und entweder Poolfiltersand oder kunststoffummantelten Farbsand.
Pflanzenwachstum ist wirklich ausgezeichnet!

Mfg Christian
 

Redfire

Member
Hallo zusammen

Also, ich hab mich da mal durchgelesen. Ein paar Fragen bleiben aber noch offen (hoffentlich tauchten die nicht in den Threads auf :eek:ps: )

Soll ich noch eine Bodenheizung verwenden, um die Düngung über die Wassersäule zu erreichen? Oder klappt das bei Sand nicht/ist es generell nicht so wichtig?

Ist der Sand, den ich als drittens verlinkt habe, in Ordnung? Ummantelten Sand möchte ich lieber nicht, da ich gelesen habe, der störe die "Möglichkeit" zur biologischen Aktivität im Bodengrund, da sich weniger Bakterien ansiedeln können. Stimmt das/macht es bei Sand was aus?

Wie entdeckt man den "richtigen" Sand, bzw. auf was sollte man beim Kauf achten? Sollte er gebrannt sein, möglichst einheitliche Körnung etc.?

Soll ich Turmdeckelschnecken einsetzen, damit sie den Bodengrund durchwühlen?
Mit TDS gelang ja u.U. auch organisches Material in den Sand, welches faulen könnte. Das gibt dann sauerstoffarme Bereiche, den die Pflanzen mögen. Stimmt das?

Gruss
Pascal
 
Hallo Pascal,

auf die Bodenheizung kannst du locker verzichten. Ist erstens nicht notwendig und zweitens soll Sand im Bereich der Heizschlange "verbacken" können, was zu hohen Temperaturunterschieden in der Bodenscheibe führen soll, so das diese reißen kann. Ich kenne zwar keinen verbürgten Fall, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Turmdeckelschnecken mag ich nicht im Becken haben. Wenn die sich stark vermehren, hat man Massen davon und wird sie nicht mehr los. Ob sie eine poistive/negative/neutrale Wirkung haben, dazu gibt es viele Meinungen. Meine Meinung: wenn der Effekt überhaupt positiv ist, dann vernachlässigbar gering.

Daß kunststoffummantelter Kies/Sand schlecht für Bakterien/Mikrofilm sei, halte ich schlichtweg für ein Gerücht. Siehe Antwort von Christian. Bei schlechter Farbqualität kann es negative Wirkungen auf Garnelen geben, bei der Wahl der Marke also nach entsprechenden Erfahrungen recherchieren.

Mit organischem Material meinst du wahrscheinlich Mulm (Schneckenkot usw.usw). Sauerstoffarme Zonen entstehen erst dann, wenn so viel Mulm da ist, daß im Stickstoffkreislauf nur Sauerstoff gezehrt und keiner mehr nachgeliefert wird. Ich gehöre nicht zu den "Bloßkeinmulmfanatikern", aber zuviel ist definitiv schlecht. Führte bei mir mal zu schlechtem Wachstum von Vallisnerien. Daß Pflanzen sauerstoffarme Bereiche im Boden mögen, ist also wieder so ein Gerücht.

Liebe Grüße, Bernd
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

der kunstoffummantelte Sand den ich verwende ist völlig unschädlich für Tiere, Pflanzen und Mikrozeugs :smile:
Hab damals extra nachgefragt und mir wurde versichert das keine schädlichen Stoffe verwendet werden.

Mit Dennerle Farbkies gabs auch nie Probleme und den hatte ich 10 Jahre im Becken.

Mfg Christian
 
Kurzer Nachtrag:

Die Theorie, daß Turmdeckelschnecken gut seien, beruht m.E. auf der Vermutung, daß durch die Wühltätigkeit sauerstoffarme Bereiche vermieden werden.

Gruß, Bernd
 

Redfire

Member
Hallo zusammen

Dann werde ich also auf die TDS erst mal verzichten, die hat man ja dann (gewollt oder ungewollt :lol:) schnell im Becken...
Ummantelter Kies ist z.T. schön, aber ich weiss nicht, ob es ja nach Farbton schnell mal künstlich aussieht. Leider ist er häufig auch ziemlich teuer :-/
Vielleicht finde ich noch welchen, der erschwinglich und unschädlich ist, mal schauen.

Grüsse und danke für die Hilfe
Pascal
 

Redfire

Member
Hallo zusammen

Sand hab ich nun welchen gefunden, der ist schon im Becken, welches zur Zeit eingerichtet wird.

Ich hab nochmals eine Frage bezüglich "Sandpflege": Soll ich TDS nun doch einsetzen? Ich denke, sie würden den Boden etwas auflockern, was nicht das Dümmste wäre, ebenfalls würden so die organischen Stoffe im Boden (denke da an abgestorbene Wurzeln) dezimiert. Andererseits gelangen ja die Ausscheidungen der Tiere wieder in den Boden...
Was meint ihr dazu, was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Gruss
Pascal
 

zero120

New Member
Nabend/Hallo,

also ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen, dass TDS insofern den Boden wirklich locker halten, dass dieser immer gerade flach ist.
Planst du also Hügel oder andersweitige Erhebungen werden diese durchs Wühlen einfach wieder abgeflacht.

Ein verbesserten Pflanzenwuchs konnte ich damals nicht feststellen, hatte nie Algenbelag an der Frontscheibe im Bodengrundbereich, welcher nun mechanisch entfernt werden muss und Fäulnisbildung konnte ich damals auch nicht feststellen (aufsteigende Blasen aus dem Bodengrund).

Ein Punkt welchen Bernd schon ansprach ist, diese unfassbar starke Vermehrung, man erschreckt schon das ein oder andere mal, wenn man abends mit einer Taschenlampe reinleuchtet und nur Schnecken sieht.
Um alle TDS aus mein jetzigen Beckenlayout zu entfernen hat sicherlich fünf Monate gedauert, die haben sogar im Außenfilter rumgelungert.

Ob man sie also will oder nicht liegt am ende vom geplanten Layout ab, ich persönlich brauche sie nicht, würde aber auch nicht von abraten. Eine eindeutige Antwort kann ich also auch nicht geben, aber vllt. kannst dir so ein Bild von machen.

Gruß Jan
 

Redfire

Member
Guten Morgen

Der Sand soll flach bleiben, ja. Hügel etc. sind nicht geplant, wäre wahrscheinlich sowieso ein Unterfangen ähnlich der "Mission impossible", da mir der Sand so schnell "wegrutscht".

Ich dachte einfach, ich frag erst mal hier, da ich so eher zu persönlichen Erfahrungen (auch im Bezug zum Pflanzenwuchs) komme.

Ich denke, ich warte mal, wie es sich so entwickelt. Wenn der Boden immer unregelmässig verteilt ist oder er sich zu sehr verdichtet, werd ich sie wohl einsetzen. Und sollten es all zu viele werden, stelle ich ein paar Helenas an :lol:

Noch was vergessen: Was denkst du Jan, werden durch die TDS evt. vorhandene Lufteinschlüsse rausgearbeitet, wenn sie wühlen?

Gruss und ein schönes Wochenende
Pascal
 
Hallo Pascal,

ich würde ebenfalls auf TDS verzichten.....hatte die mal in ein 60er Becken gesetzt, das zu dem Zeitpunkt bereits 6 Monate eingerichtet war.....

einen Unterschied des Pflanzenwuchses konnte ich nicht feststellen.....(es wird ja behauptet, das die Ausscheidungen der TDS den Pflanzen zu Gute kommen...)

und an einigen Stellen,an denen der Sand etwas höher geschichtet war, gab es trotz TDS Faul-Stellen.....
muss dazu allerdings anmerken, das das Becken zu dem Zeitpunkt mit einem Eck-HMF betrieben habe....gut möglich, das die Faulstellen auch auf die geringe Strömung des Filters zurück zu führen waren......

mein jetziges 120 Liter Lido betreibe ich mit rötlichem Granatsand...möchte nichts anderes mehr !!!

zu den Vorteilen eines herkömmlichen Sandes kommt als Vorteil noch das sehr hohe spezifische Gewicht des Granatsandes....da wird nichts hochgewirbelt, und Pflanzen halten bestens.

Zu bedenken wäre bezüglich der TDS auch die Auswahl deiner Pflanzen...bei großflächigen Bereichen mit filigranen Bodendeckern wie HCC u.ä. würde ich ebenso davon abraten...
 

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