Hi Tobi,
gerade für die Firma mit dem UV-Schutz gilt das. Das sind 8xx mit reduziertem Grün-gelb-Anteil und umgekehrt höherem Rot- respektive Blauanteil. Das ist nicht viel, nichts desto trotz sieht man denen das im Vergleich nicht nur an, es lässt sich schon am Spektraldiagramm erkennen. Deren pipapo plant
kommt rötlicher rüber als die von der Farbtemperatur entsprechende, aber gelblich scheinende 830. Ich halte die also tatsächlich für besser, muss aber einschränken, es ist biologisch nur marginal, d.h. vernachlässigbar und es bleiben 3-Bandenlampen mit ihrer Limitierung in Farbwiedergabe. Wer für diesen einzigen Unterschied den 6-fachen Preis bezahlt, der soll das tun, rational ist das nicht. Die Narva Biovital - als empfehlenswerten Vertreter des Bio-Licht-Gelotters
- hat das natürlichere Licht. Vollspektrum bei Leuchtstofflampen geht aber mit der erwähnten etwas geringeren Effizienz, d.h Lichtstärke einher. - Das ist aber auch meist vernachlässigbar. Mit dem Verantwortlichen der Narva Entwicklungsabteilung hatte ich einige Male telefoniert, die produzieren auch für den aquaristischen Bereich und ändern die Zusammenstellung in oben erwähnter Weise. Das Label weiß ich aber nicht. Ist auch egal. Manche Aquaristikanbieter haben ja auch Vollspektrum im Programm, alles schön und gut, letztendlich spielen persönliche Vorlieben die entscheidende Rolle. Man sollte eben nur wissen, was man tut. Eine optimale Pflanzenlampe hat eine stärkere Rot- als Blaubetonung bei gleichzeitiger Reduzierung des Grüngelbanteils. Das bringt aber eine lilastichige Farbverfälschung mit sich und von von einer guten Farbwiedergabe, wie sie bei den möglichst gut in Szene zu setzenden Fischen erforderlich ist, kann keine Rede mehr sein. Für diesen Zweck kann die Farbwiedergabe nicht hoch genug sein. Die persönlichen Vorlieben in kühlem oder warmen Licht, d.h. Farbtemperatur in °K, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber.
Letztendlich muss jeder für sich Farbwiedergabe, Effizienz und Farbtemperatur gewichten und findet so *sein* Licht. Für diese Faktoren gibt es Einschränkungen/Widersprüche aus unterschiedlichen Gründen und es ist mitunter nicht alles möglich was man sich wünscht. Ich habe selbst lange gesucht und habe mit der BIO-Vital mein Licht gefunden. Unabhängig von meinem Geschmack ist das eine ausgezeichnete Lampe, die zu einem akzeptablen Preis in T8, T5 HO/HE erhältlich ist und einen recht großen Anteil des aquaristischen Lampensortiments mehr als ersetzen kann. Wer allerdings stärkere Farbbetonungen - in welcher Weise auch immer - haben möchte, wird mit der Lichtfarbe nicht so glücklich werden. Steht die Effizienz sehr stark im Vordergrund, dann wird es eine 8xx werden.
Die vorwurfsfrei ahnungslose Frage nach der besten Lampe für irgendeinen (meist nicht 'mal erwähnten) Zweck bringt unerwartete Abhängigkeiten mit sich und lässt sich nur so beantworten, denn was so aquaristisch üblich ist, ist alles in Ordnung! Es kommt eben auf die Sicht an. Abstriche würde ich nur bei Standardlampen (7xx und 6xx) machen. Das ist Billigkram und man gewinnt durch jeden Austausch irgendeine/mehrere Qualität/-en hinzu. Darunter würde ich auch die Jinlong Lampen einordnen. Wobei sich zu denen garnichts sagen lässt, außer einer stark erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass das allerunterstes Preissegment mit zweifelhafter Qualitätsanmutung ist.
Die Aquaristiklampen sind je nach Sichtweise gut, bleibt aber deren mitunter außererdumlaufbahnmäßiger Preis. Und wenn ich eine Lampe mit bester Farbwiedergabe suchte, würde es keine aquaristische werden. Sollte es die effizienteste werden, auch nicht und bei einer Kombination schon gar nicht. Das Problem ist der Roman, den die sich regelmäßig wiederholende Frage nach dem besten/geeigneten Leuchtmittel nach sich zieht.
Gruß, Nik