Königssalmler

[Waeller]

Servus Zusammen,

ich wollte mal in die Runde fragen, wer hier Erfahrung mit Königssalmlern hat?

Mich würde interessieren, bei wie viel Grad ihr die haltet, im Internet findet man ja eine sehr große Range und mich würden echte Erfahrungen mit eher niedrigen Temperaturen um 20-22 Grad interessieren.

Außerdem interessiert es mich, ob man die gut mit Corydoras (kleinere Arten vorwiegend) vergesellschaften kann? Ich habe aufgeschnappt, dass die wohl auch vom Bodengrund Futter aufnehmen und somit den Corys das Futter wegfressen könnten?

Besten Dank.

 

[Frank2]

Hallo Timo.

Um es gleich vorweg zu nehmen. Dieser Fisch ist toll, aber jede Gruppe verhält sich anders. War lange Zeit "mein Fisch". Die Erfahrungen waren meist gut (nicht bei Super blue!) aber es kam auch manchmal zu extrem territorialem Verhalten, völlig losgelöst von Gruppenstärken, Aufteilung Geschlechter etc. Bis hin zu Stressdezimierungen. Ist nicht die Regel. Kann aber vorkommen. Der als überaus friedlich beschriebene Fisch ist dies nicht 100%ig immer... .

Es sind gierige Fresser und sie holen sich auch Futter vom BG. Machen aber auch Schmucksalmler und andere. Die Folge ist dicke Bäuche bei noch hungrigen Corys. Muss dann mehr gefüttert werden oder man gibt nachts mal ne Tablette rein.

Ich halte Corys nicht mehr mit solchen Fischen zusammen aus ebendiesem Grund. Sehr viel tun dies aber und sind damit auch assure, es geht natürlich. Mir persönlich schmeckt das allerdings nicht.

Grüße
Frank

 

[Waeller]

Hallo Frank,

danke für deinen Beitrag.
Entsprich leider meiner Befürchtung. Dann werde ich mich wohl nach einer Alternative umsehen, auf das "Glückspiel" möchte ich mich nicht einlassen.

 

[ASinBI]

Hi Timo,

ich kann mich Frank da anschließen. Ich habe die ,super blue' Variante und das sind ganz schöne Haudegen.
Gestartet bin ich mit 30 Stück in 240l mit deutlichem Weibchenüberschuss. Nach und nach starb immer mal wieder einer aus mir unerklärlichen Gründen an bakterieller Infektion. Der Schwarm reduzierte sich auf 15 und ich stockte nochmal auf 30 auf. Gleiches Spiel von vorne. Immer wieder fehlte einer und ich beschloss die Art bei mir auslaufen zu lassen. Aus heutiger Sicht mache ich innerartliche Stressoren für das Ableben der Fische verantwortlich. Der Bestand schrumpfte letztes Jahr auf ein Männchen und sieben Weibchen und war fortan stabil. Der ,,Herr des Hauses" beglückt täglich seine Damen und es wird fleißig abgelaicht.
,,Aggressiv" waren die Fische bei mir ausschließlich untereinander (Beibesatz Hoplisoma duplecareum, L333, Axelrodia riesei, Wildform Apistogramma cacatuoides und zeitweise Pseudomugil furcatus). Die Männchen kämpften mitunter minutenlang und sahen danach aus wie geschredderte Klobürsten. Höchst interessant zu beobachten, aber vermutlich anstrengend für die Fische. Auch die Weibchen können untereinander etwas kratzbürstig sein.
Als einzige Ausnahme sind sie bei mir mal an Pseudomugil furcatus gegangen. Die männlichen Königssalmler fühlten sich wohl durch die männlichen Pseudomugil getriggert (Flossenform, Schwimmverhalten?)und starteten in einer Tour Kommentkämpfe.

Die Futtersituation zusammen mit den Hoplisomas muss man im Blick haben. Mein Becken ist dicht bepflanzt und ich kann genug Futter für die Panzerwelse ,,verstecken". Die Königssalmler picken nämlich tatsächlich auch an offen liegendem Futter am Boden. Meistens gibt es bei mir Tümpelfutter, das verteilt sich eh überall. Wurmfutter spritze ich mit einer Pipette gezielt ins bevorzugte Gebüsch der Panzerwelse, während die Salmler im Freiwasser beschäftigt sind.

Grüße Astrid

 

[Frank2]

Danke Astrid für Deinen Bericht. Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Das ist kein einfacher Fisch von Haus aus. Und Du hattest echt eine große Gruppe. SuperBlue aus meiner Erfahrung empfindlich für bakterielle Infektionen da ist irgendwie das Immunsystem auf der Strecke geblieben.

Ich hatte überwiegend Gruppen, die gut harmoniert haben. Aber eben nicht immer. Und dann passiert genau das, was Du schilderst. Und man kann eigentlich nichts machen.

Gruß
Frank

 

[ASinBI]

SuperBlue aus meiner Erfahrung empfindlich für bakterielle Infektionen da ist irgendwie das Immunsystem auf der Strecke geblieben.

Genau, es war echt zum Verzweifeln. Ein größerer Pflanzenrückschnitt oder kleinerer Umbau und die Tage danach kippte einer um.
Das ist so schade, denn ich mag die Fische sehr. Ein ausgefärbtes Männchen ist wirklich eine Augenweide.

Grüße Astrid

 

[Frank2]

Der Fisch ist beispiellos schön, m.e auch von der Form und er schwimmt so wunderbar das ganze Becken durch.
Die Naturform zeigt ihre Schönheit nur in schattigen Becken. Sie ist aber robust(er).
Weiches Wasser hier Pflicht. Wirst du eh haben…

Gruß Frank