kh wegtröppfeln

moin, moin

ich muss erstmal sagen, die regenerierei geht mit mittlerweile ziemlich auf den S...

nun wurde in pflanzenaqua.... ala kramer wiedermal die methode mit dem wegtröppfeln aufgewärmt. was haltet ihr davon. is ja bei weitem nicht so aufwendig.

mal davon abgesehen, das man halt vorsichtig im umgang ... bla bla bla.... was gibt es zu beachten. wie verändert sich das wasser im vergleich zur VE.

zur zeit nutzte ich ja noch meine säulen und dünge das ve wasser zb mit aufhärtesalz auf. ist das nach dem wegtröpfeln auch noch nötig....

kann man mit den leitwertmessgerät feststellen, wann genug getröpfelt ist???

gruß Dennis
 
hallo gerdi

ich meinte das verfahren, mit salzsäure das wechselwasser zu behandeln, und dadurch die kh zu knacken.
 

Gerdi

Member
Achso, das mache ich seit ca. 1 Jahr.
Wasserwechsel(50%) mache ich mit Eimern und gebe pro Eimer ca. 5ml (mit einer Spritze) 10%ige Salzsäure zu , dann lasse ich das Wasser in den Eimer. Durch das Einlassen in den Eimer wird das Wasser so durchlüftet, das es danach ohne Wartezeit in das Aquarium gegeben werden kann. Unser Wasser hat hier eine KH von 8 und ich bringe es so auf ~ 4. PH Wert habe ich am Anfang ein paar mal gemessen aber das liegt im Bereich des vorhandenen Aquariumwassers.

Zu dem Thema : erst das Wasser dann die Säure ...... Da in dem Eimern immer Restwasser ist, passiert da bei 10%iger Salzsäure nix. Beim Umgang mit der Säure sollte man schon gewissenhaft sein.

Leitwert kann ich leider nicht messen deshalb kann ich dazu keine Aussage treffen.
 

Tim Smdhf

Active Member
Hey ihr zwei!

ich mache das auch manchmal...

Der Leitwert steigt bei Zugabe von HCl, weil sich ja Salze bilden! in welchem Umfang kann ich aus dem Kopf nicht sagen!
 
hallo ihr zwei

ich bring mal die frage auf dem punkt.

bei meinem vollentsalzten wasser härte ich es danach auf, zwecks magnesium-kalzium-verhältniss. ist das bei salzsäurebehandeltem auch nötig
 

Gerdi

Member
Nein ist es nicht , es sei denn das Verhältnis ist bei deinem Leitungswasser nicht so wie Du es haben möchtest.
 

Yacimov

Member
Hi,
nur der Vollständigkeit halber:
JapanBlue":wy9gyb1p schrieb:
Der Leitwert steigt bei Zugabe von HCl, weil sich ja Salze bilden! in welchem Umfang kann ich aus dem Kopf nicht sagen!
Der Leitwert steigt nicht, weil sich Salze bilden.

Vereinfacht: unterm Strich wird aus dem Salz Calciumhydrogencarbonat das Salz Calciumchlorid - Hydrogencarbonationen werden also durch Chlorid ersetzt. Der Gesamtsalzgehalt des Wassers steigt dadurch also nicht.

Dass der Leitwert dennoch steigt liegt v.a. daran, dass die kleinen Chloridionen etwas bessere Ladungsträger sind als die großen und deshalb rel. unbeweglichen Carbonationen. Größenordnung: 11µs/cm pro Härtegrad (KH). Aber wie gesagt: diese Veränderung der Leitfähigkeit liegt nicht begründet in einer Netto-Aufsalzung.

Jetzt wird auch klar, warum sich am Calcium/Magnesium-Verhältnis nichts ändert: Du tauscht durch das 'KH-Wegtröpfeln' Hydrogencarbonat-Ionen gegen Chlorid-Ionen aus. Am Calcium- und Magnesiumgehalt des Wassers veränderst du gar nichts. (Deshalb kann man ja auch nur die KH und nicht die GH 'wegtröpfeln').

Grüße, Basti
 
nabend, frohe weihnachten

was mich vorrangig interessiert, wo liegt der unterschied zum ve wasser - klar, die gh bleibt, aber was bedeutet das für die nährstoffversorgung.

aber trotzdem danke für die ausführliche erklärung - die ich aber eh nicht verstehe :roll:
 

Yacimov

Member
Moin Dennis,

VE-Wasser: Vollentsalztes Wasser, d.h. alle im Wasser gelösten Stoffe, unerwünschte wie erwünschte sind draußen. Deshalb: Düngung mit Aufhärtsalz (enthält Calcium und Magnesium, die sogenannte GH) ist nötig.

'Tröpfel-Wasser': Ausschließung die Carbonathärte (KH) wurde entfernt. Das ist gut und wichtig, weil eine zu hohe Carbonahärte schädlich für das Wachstum vieler Pflanzen ist. Alle anderen Stoffe im Wasser sind natürlich weiterhin enthalten (GH, Nitrat und Phosphat, auch Schwermetalle wie Kupfer - je nach Wasserversorger in unterschiedlichen Mengen). Der Chloridgehalt ist wie oben beschrieben erhöht durch die Zugabe von Salzsäure.

Daraus ergibt sich eine Frage, deren Antwort mich auch dringend interessiert: Welche Werte für Calcium/Magnesium/Chlorid sind für die Pflanzenaquaristik noch ok? Cracks nach vorne ;)

Liebe Grüße, Basti
 

Sabine68

Active Member
Hi zusammen,

pro zerstörter KH entstehen ca 13mg/l Chlorid. Ich entkarbonisiere max. 3 KH auf einmal (Hcl aufgelöst in Gieskanne und bei Wasserwechsel langsam dazugeben)
Mit dem entstehenden Co2 kommen die Fische noch zurecht. Wenn man mehr entkarbonisieren möchte, sollte man das besser separat in einer Tonne machen und erst das Co2 ausgasen lassen.
Ca 100mg/l Chlorid ist wohl die Grenze bei vielen Pflanzen - ganze empfindliche reagieren wohl auch schon bei 50mg/l Chlorid.
Nicht vergessen, das Chlorid im Leitungswasser mit in die Berechnung einzubeziehen :wink:
 

Yacimov

Member
Hi Sabine,
Sabine68":24q7yhu1 schrieb:
Ca 100mg/l Chlorid ist wohl die Grenze bei vielen Pflanzen - ganze empfindliche reagieren wohl auch schon bei 50mg/l Chlorid.
Gehört aus deiner Erfahrung einer der folgenden Pflanzen zu den 'ganz empfindlichen': Glossostigma elatinoides, Helanthium tenellum, Hemianthus micranthemoides, Heteranthera zosterifolia, Pogostemon helferi, Pogostemon stellata, Ludwigia inclanata verticillata Cuba, Proserpinaca palustris, Anubias barteri nana, Crinum calamistratum, Eleocharis 'Xingu', Hydrocotyle leucocephala?
Wo könnte erfahrungsgemäß für diese Pflanzen die obere GH-Grenze liegen?

Merci und liebe Grüße, Basti
 

Sabine68

Active Member
Hi Basti,

ich habe die Chloridkonzentrationen zumindest rechnerisch bisher noch nicht ausgereizt.

Die meisten von dir genannten Pflanzen würde ich zu den Arten einschätzen, die mit höherem Chloridgehalt gut zurechtkommen.
Eventuell könnten Pogostemon stellatus und Ludwigia incl. vert. Cuba bei höherem Chloridgehalt mit Krüppelwuchs reagieren.
Die krüppeln öfter schonmal gerne, ohne daß man genau die Ursache kennt.
Von daher könnte das vielleicht auch eine Rolle spielen - theoretisch
 
Moin

VE-Wasser: Vollentsalztes Wasser, d.h. alle im Wasser gelösten Stoffe, unerwünschte wie erwünschte sind draußen. Deshalb: Düngung mit Aufhärtsalz (enthält Calcium und Magnesium, die sogenannte GH) ist nötig.

'Tröpfel-Wasser': Ausschließung die Carbonathärte (KH) wurde entfernt. Das ist gut und wichtig, weil eine zu hohe Carbonahärte schädlich für das Wachstum vieler Pflanzen ist. Alle anderen Stoffe im Wasser sind natürlich weiterhin enthalten (GH, Nitrat und Phosphat, auch Schwermetalle wie Kupfer - je nach Wasserversorger in unterschiedlichen Mengen). Der Chloridgehalt ist wie oben beschrieben erhöht durch die Zugabe von Salzsäure.

na das nenn ich mal ne aussage, mit der ich was anfangen kann. :bier:

welche funktion - wichtigkeit - hat den die karbonathärte fürs pflanzenwachstum, mal abgesehen von der pufferwirkung.
ist es bedenklich, wenn das "gepröpfelte" wasser eine geringe Kh, zb 1 hat, aber eine relativ hohe GH,zb 15
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Basti, hi Dennis,
Yacimov":12h41jbm schrieb:
Daraus ergibt sich eine Frage, deren Antwort mich auch dringend interessiert: Welche Werte für Calcium/Magnesium/Chlorid sind für die Pflanzenaquaristik noch ok?
das ist schon 'ne Weile her, es gibt auch einen Thread dazu, da hatte ich eine Ichthyo-Erkrankung nicht bemerkt und im schon deutlich fortgeschrittenen Stadium mit Kochsalz nach Renate Hussmann (HP) behandelt. Dosierung weiß ich nicht mehr, da kommt einiges an Cl zusammen. In Verbindung mit einer Temperaturerhöhung war ich ziemlich erstaunt, dass das ganze Procedere keine bemerkbaren Auswirkungen auf den Pflanzenwuchs hatte. Neugierig wie ich bin, ließ ich das Salz etwa 4 Wochen drin, mir fiel nichts auf! An folgende Pflanzen kann ich mich noch erinnern, vielleicht fehlen eine oder zwei. Pogostemon spec., R. rotundifolia, H. micreanthemoides, Hcc. und eine einfache Cryptocoryne. M. fluviatilis fällt mir noch ein.
Also, wenn die geringere KH mit CL erkauft wird, dann schätze ich die allgemeine positive Wirkung höher ein, als dass es einzelne Cl-empfindliche Pflanzen aufheben könnten. Wenn sie nicht gehen, dann sein lassen. Gilt ja nicht nur für Cl.

Beim Ca und Mg ist wegen konkurrierender Aufnahme eher das Verhältnis zueinander von Bedeutung, denn die absoluten Mengen. Es ist nicht sinnvoll das alleine zu betrachten, denn Kalium konkurriert ebenfalls mit den beiden und kann relativ leichter aufgenommen werden! Das Kalium fördert die Aufnahme von Mn und Fe, K muss außerdem in Abhängikeit zum Nitrat gesehen werden. Nitrat fördert die Aufnahme von Mg. Mg und PO4 fördern sich gegenseitig. Ca hemmt Mg, Zn, B, K und Fe. Bei den vielen, meist hemmenden Abhängigkeiten zum Fe wird es dann unspaßig. Na ja, so geht das weiter und weiter. Betonen muss ich, dass verschiedene Ionen eben nicht entsprechend der angebotenen Menge aufgenommen werden. Manche mehr, manche weniger, andere unabhängig von einem mehr oder weniger hohen Angebot nur in bestimmter Menge. Das alleine ist für mich schon ausreichend Grund die Anwendung der Redfield Ratio auf die Düngung für ziemlichen Quark zu halten. Spaßeshalber habe ich meine Lektüre auf die Nährstoffabhängigkeiten durchforstet, zusammengetragen und soweit es geht visualisiert. Damit bin ich lange beschäftigt.

So, wie es aussieht, muss man zuerst K und N betrachten. Beide werden von der Pflanze in vergleichbarer Menge aufgenommen. Es macht Sinn den Verbrauch im Becken zu verfolgen. Da bin ich noch einigermaßen unsicher. Ca und Mg bevorzuge ich in einem Verhältnis von 3:1 bis 2:1. Das weicht vom üblicherweise genannten 4:1 ab. Ist eine praktische Erfahrung. In der Theorie ist Mg sowieso eher Nährstoffaufnahmen fördernd, Ca hemmend. Trotzdem kann es praktisch auch zu einem induzierten Ca-Mangel kommen! Vermutlich gibt es für Ca eine (höhere ;) ) Obergrenze, ich weiß die aber nicht. Die absoluten Verbräuche sind gering. In dem Zusammenhang ist auch nicht alles offensichtlich, denn die verschiedenen Ionen spielen auch eine Rolle bei der Zellquellung/-entquellung und können sich gegenseitig substituieren. Das ist übrigens die primäre Funktion des Chlorids.
Da Phosphat auch einige hemmende Wirkungen hat, speziell Fe, Pflanzen es sehr gut speichern können, halte ich eine Stoßdüngung für sinnvoll. Mit Hilfe einer Zeigerpflanze ist das einfach.

Gruß, Nik
 
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