Hi Basti, hi Dennis,
Yacimov":12h41jbm schrieb:
Daraus ergibt sich eine Frage, deren Antwort mich auch dringend interessiert: Welche Werte für Calcium/Magnesium/Chlorid sind für die Pflanzenaquaristik noch ok?
das ist schon 'ne Weile her, es gibt auch einen Thread dazu, da hatte ich eine Ichthyo-Erkrankung nicht bemerkt und im schon deutlich fortgeschrittenen Stadium mit Kochsalz nach Renate Hussmann (HP) behandelt. Dosierung weiß ich nicht mehr, da kommt einiges an Cl zusammen. In Verbindung mit einer Temperaturerhöhung war ich ziemlich erstaunt, dass das ganze Procedere keine bemerkbaren Auswirkungen auf den Pflanzenwuchs hatte. Neugierig wie ich bin, ließ ich das Salz etwa 4 Wochen drin, mir fiel nichts auf! An folgende Pflanzen kann ich mich noch erinnern, vielleicht fehlen eine oder zwei. Pogostemon spec., R. rotundifolia, H. micreanthemoides, Hcc. und eine einfache Cryptocoryne. M. fluviatilis fällt mir noch ein.
Also, wenn die geringere KH mit CL erkauft wird, dann schätze ich die allgemeine positive Wirkung höher ein, als dass es einzelne Cl-empfindliche Pflanzen aufheben könnten. Wenn sie nicht gehen, dann sein lassen. Gilt ja nicht nur für Cl.
Beim Ca und Mg ist wegen konkurrierender Aufnahme eher das Verhältnis zueinander von Bedeutung, denn die absoluten Mengen. Es ist nicht sinnvoll das alleine zu betrachten, denn Kalium konkurriert ebenfalls mit den beiden und kann relativ leichter aufgenommen werden! Das Kalium fördert die Aufnahme von Mn und Fe, K muss außerdem in Abhängikeit zum Nitrat gesehen werden. Nitrat fördert die Aufnahme von Mg. Mg und PO4 fördern sich gegenseitig. Ca hemmt Mg, Zn, B, K und Fe. Bei den vielen, meist hemmenden Abhängigkeiten zum Fe wird es dann unspaßig. Na ja, so geht das weiter und weiter. Betonen muss ich, dass verschiedene Ionen eben nicht entsprechend der angebotenen Menge aufgenommen werden. Manche mehr, manche weniger, andere unabhängig von einem mehr oder weniger hohen Angebot nur in bestimmter Menge. Das alleine ist für mich schon ausreichend Grund die Anwendung der Redfield Ratio auf die Düngung für ziemlichen Quark zu halten. Spaßeshalber habe ich meine Lektüre auf die Nährstoffabhängigkeiten durchforstet, zusammengetragen und soweit es geht visualisiert. Damit bin ich lange beschäftigt.
So, wie es aussieht, muss man zuerst K und N betrachten. Beide werden von der Pflanze in vergleichbarer Menge aufgenommen. Es macht Sinn den Verbrauch im Becken zu verfolgen. Da bin ich noch einigermaßen unsicher. Ca und Mg bevorzuge ich in einem Verhältnis von 3:1 bis 2:1. Das weicht vom üblicherweise genannten 4:1 ab. Ist eine praktische Erfahrung. In der Theorie ist Mg sowieso eher Nährstoffaufnahmen fördernd, Ca hemmend. Trotzdem kann es praktisch auch zu einem induzierten Ca-Mangel kommen! Vermutlich gibt es für Ca eine (höhere
) Obergrenze, ich weiß die aber nicht. Die absoluten Verbräuche sind gering. In dem Zusammenhang ist auch nicht alles offensichtlich, denn die verschiedenen Ionen spielen auch eine Rolle bei der Zellquellung/-entquellung und können sich gegenseitig substituieren. Das ist übrigens die primäre Funktion des Chlorids.
Da Phosphat auch einige hemmende Wirkungen hat, speziell Fe, Pflanzen es sehr gut speichern können, halte ich eine Stoßdüngung für sinnvoll. Mit Hilfe einer Zeigerpflanze ist das einfach.
Gruß, Nik