eiste31

Member
Hallo Zusammen,

Ich möchte mich noch einmal für einen Zwischenstand melden.

Ich habe seit 2 Wochen folgendes verändert:
- PO4 reduziert Stoßdüngung 0,5 mg/l
- Kalium erhöht auf 15 mg/l da immer mehr Blätter kleine Löcher bekommen haben und um das Verhältnis zu Mg auf 1:0,5 zu bekommen
- Licht 1x8h anstatt 2x5h

Aktuell habe ich keinen Krüppelwuchs mehr, ich hoffe das bleibt so

LG
Thomas
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

das Krüppel Thema verfolgt mich seit ich Wasserpflanzen Pflege.
Leider hab ich bis heute nicht eindeutig herausgefunden woran es liegt.
Durch wenig PO4 Düngung(~0,5mg/l wöchentlich) hab ich das Problem allerdings gut im Griff.
 

Namron

Member
Hallo Christian

hast Du schon versucht weniger Nitrat zu düngen? Z.B. jeden Tag 1 mg No3 und 0.2 Po4? Bei mir krüppelt es gefühlt auch nach einer starken Stossdüngung Nitrat. Nitrat wird ja wohl auch nur aufgenommen wenn Po4 vorhanden ist. Ist aber nur eine Idee, die ich bei mir gerade versuche.

Viele Grüße
Norman
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo Norman,

mit wenig Nitrat teste ich gerade rum. Hab aktuell 5mg/l im großen Becken und lasse es weiter sinken. Wenn dann dünge ich auch nur Urea.
 

eiste31

Member
Hallo,

Aktuell habe ich mit der Senkung vom PO4 auch kaum noch Verkrüppelungen, bis auf ein paar am Hemianthus glomeratus.

Bei der Hygrophila traten diese komischerweise nur direkt unter dem Licht auf und wurden immer schlimmer, je näher sie dem Licht kamen.

MfG Thomas
 

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chrisu

Well-Known Member
Ich verstehe das echt nicht. Viele Leute können massenhaft Dünger ins Becken kippen und haben nie Krüppel Triebe.
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi Thomas, hi Chris,

noch eine Ergänzung mit neueren Überlegungen.

Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Pflanzen mit weniger Licht mangelfrei wachsen können, wenn sie bei mehr Licht einen Mangel hatten. Hier habe ich das mal beschrieben. Das Prinzip lässt sich auf beliebige Nährstoffe ausweiten. Licht, CO2 & PO4 bieten sich hierbei an. Die ersten beiden lassen sich in der Intensität über Dimmen und Nadelventil sehr fein dosieren. Letzteres neigt zur Depotbildung und steht so nur in geringsten Mengen zur Verfügung.
Wichtig ist hierbei, dass der Stoffwechsel qualitativ ungehindert ablaufen kann. Er wird in der Quantität begrenzt.

Sind alle Nährstoffe ausreichend in der Wassersäule vorhanden, kann es mMn. nur noch am Biofilm liegen, der den Nährstofftransport zur/in die Pflanze behindert. Ein Mangel entsteht, wenn die Nährstoffe schneller in die Pflanze wandern, als sie durch den Biofilm transportiert werden können. Die vorhandenen Wasserwerte treiben dann nur noch die Diffusion voran. Das kann man im Grenzfall auch so betrachten, dass einzelne Nährstoffe nicht ausreichend in die Pflanze kommen. Phosphat- und Kaliummängel sehe ich im FG häufiger, obwohl die Werte nachweisbar sind. Zudem weiß ich, wie niedrig diese Nährstoffe gefahren werden können, ohne, dass es zu einem Mangel kommt.

Geringe CO2-Werte lassen sich recht genau mit "Scaperequipment" ermitteln. Nik hat das hier mal beschrieben.

Es würde mich interessieren, ob die Reduzierung in CO2 oder Licht bei euch auch zur Verbesserung führt.

Schöne Grüße
Kevin
 

eiste31

Member
Hi Kevin,

Danke für deine Antwort.

Das würde erklären wieso meine Hygrophila unter den Schwimmpflanzen oder jetzt mit geringerer PO4-Düngung zumindest ohne verkrüppelte neue Blätter wächst.

Allerdings verstehe ich noch nicht, wieso der Stoffwechsel der Pflanzen über PO4 begrenzt werden kann, aber z.B. nicht über NO3, K, usw.
Normalerweise müssten die Pflanzen doch irgendwann PO4 Mangel zeigen oder nicht ?

Was mir an meiner Hygrophila auffällt sind die löchrig und gelb werdenden alten Blätter, welche irgendwann zerfallen. Ich denke also, dass hier schon noch irgend ein Mangel vorliegen muss. Rein von den Symptomen her würde ich sagen eindeutig Kaliummangel, allerdings dünge ich mittlerweile wöchentlich 15 mg/l.

MfG Thomas
 

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nik

Moderator
Teammitglied
Moin Thomas,

du glaubst aber selbst nicht, dass das mit 15 mg/l K ein K-Mangel ist. Allerdings bedarf es einer Klärung die üblicherweise nicht stattfindet. Es gibt ein Nährstoffangebot, das im Wasser im Substrat vorliegt, d.h. aber noch lange nicht, dass das entsprechend in der Pflanze ankommt. Eine Rolle spielen die Nährstoffe und ihre mit steigendem Niveau immer präsenter werdenden antagonistischen Wirkungen. Unter aquaristischen, hypertrophen Nährstoffbedingungen spielen die eine Rolle! Für Kalium ist das schon umfangreicher, die Abhängigkeit zu Calcium und Magnesium ist bekannt. Natrium haben die meisten schon nicht mehr auf dem Schirm.

Zu den Verhältnissen lässt sich wunderbar spekulieren. Man schaut nach den Ionen in der Trockenmasse der Pflanzen, deren Verhältnisse zueinander und bietet ihnen das entsprechend im Wasser/Bodensubstrat an. Funktioniert aber nicht, weil das Nährstoffniveau in der Pflanze und außen alles andere als eine 1:1 Beziehung ist! Phosphat ist extrem bindungsfreudig, wird also im Becken durch alles mögliche "verbraucht", aber nur zu einem mehr oder weniger geringen Teil durch Pflanzen. Eisen und manche Spurenelemente sind ebenfalls mehr oder weniger bindungsfreudig und sind im Wasser nur mehr über die Chelatierung verfügbar zu halten. Spielt das Chelat, der pH und weiteres eine Rolle. Stickstoff muss auch in höherem Maße angeboten werden als es die Mengen in der Trockenmasse der Pflanzen vermuten ließen. Denitrifikation spielt eine größere Rolle als angenommen. Im Mulm kann man von Denitrifikation ausgehen. Es kommt nur auf den Umfang an. Sinterglas und ähnliche feinporige Filtersubstrate bieten einige Voraussetzungen für Denitrifikation, nicht alle! Kann von Becken zu Becken schon sehr, sehr unterschiedlich laufen! Manche Nährstoffe brauchen das nicht, lassen sich als bindungsträge bezeichnen. Kalium ist so einer. Deshalb ist der Verbrauch an K auch so gering, während die Makronährstoffe PO4&NO3 in viel größeren Mengen verbraucht werden. Soviel zur Begriffsklärung von "Verbrauch".

Man kann also nur ein halbwegs sinnvolles Nährstoffniveau im Wasser/Substrat anbieten und die Bedingungen schaffen, dass das auch in die Pflanzen gelangt. Das ist vielleicht nicht ausreichend präsent im Geschreibsel in meinem Spoiler, aber, ein ganz wesentlicher Punkt. Von Stoffkreisläufen hat man schon mal gehört/gelesen. Ein wesentlicher ist das Beziehungsgeflecht von Konstruenten, Konsumenten und Destruenten. Besatz, Pflanzen und Mikroflora. Letztere fällt bei der Betrachtung nicht unbedingt völlig unter den Tisch, nimmt aber in den Betrachtungen nicht den angemessenen Raum ein. Mikroflora kann man nur als Black Box betrachten, d.h. irgendwelche Maßnahmen resultieren in entsprechenden Wirkungen. Nur unterscheidet sich Mikroflora, ist nicht homogen, unterschiedlich zusammengesetzt und der wesentliche Grund, warum scheinbar gleiche Becken sich so unterschiedlich verhalten können.

Ich finde es interessant, wie hier Kalium im Fokus ist, allerdings sinnlos. Vielleicht ist tatsächlich zu wenig K in der Pflanze, die Frage ist warum? Am angebotenen K liegt es sicher nicht, lag es vermutlich zu keiner Zeit!

Biofilm/Mikroflora ist eine Scheißgeschichte! Schwierig zu beeinflussen, aber funktioniert das, ist es geradezu erstaunlich, welche schrägen Nährstoffverhältnisse von den Pflanzen mit tadellosem Wuchs toleriert werden. Ich habe zwei Becken die wurden Jahre lang mit einem Ca:Mg-Verhältnis von 1:2,8 betrieben. PO4 idR. nicht nachweisbar. Kalium mit KNO3 rechnerisch auf irgendwas um 7,5 mg/l gedüngt, N auch mit irgendwas auf 5-20 oder 30 mg/l - unproblematisch - und ein beliebiger Eisenvolldünger auf einem ständigen Niveau von ~0,1 mg/l. Wenn ein Pflanzenaquarium laufen soll, dann bietet man Nährstoffe an, immer! Das ist so simpel wie nur was. Rechnerisch, messen muss man da nichts! Ansonsten schau ich, dass ich die Black Box Mikroflora ans Funktionieren bekomme! Wirkt bei den Pflanzen, beim Besatz, auf die ganze Biozönose! Kann ich auch nichts messen. ^^

Gruß Nik
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

ich sehe es so wie Nik, es wird wohl ein Problem mit der Nährstoffaufnahme sein. Warum? Keine Ahnung
 

eiste31

Member
Hallo,

Ja wird wohl so sein. Ich vermute auch, dass bei mir das harte Wasser und der somit hohe PH-Wert die Nährstoffaufnahme blockieren könnte.

An einen K-Mangel glaube ich nicht mit 15mg/l, höchstens, dass es im Verhältnis zu dem hohen Magnesiumwert noch zu wenig sein könnte.

Allerdings weiß ich nicht, ob zu viel Magnesium die Kaliumaufnahme blockieren kann.

Mfg Thomas
 
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