Kupferleitungen - Was nun?

Lau.ra

New Member
Liebes Flowgrow Team,

Ich habe mal wieder ein Problem... Ich habe ja nun schon seit meine Red Fire Garnelen in meinem kleinen Becken eingezogen sind (2 1/2 Wochen) über ihr Verhalten gerätselt. Mir kamen sie recht lethargisch vor und recht wenig aktiv. Also habe ich natürlich alles gemessen:

Kupfer: nicht nachweisbar
Ammokiak: nicht nachweisbar
Nitrit: nicht nachweisbar
Nitrat: ca 5-10
GH: 15
KH: 9
PH 7,6

Ich bin nun davon ausgegangen, wie auch schon in einem anderen Post geschrieben, dass die Garnelen vom Umsetzen oder alten Pestiziden Rückständen so eigenartig drauf sind. Die letzten Tage hat es sich auch gebessert, also hab ich meine Hypothese bestätigt gesehen. Ich hab das Wasser jetzt immer 12 Stunden abstehen lassen und GarniSafe benutzt um den WW so angenehm wie möglich zu machen. Das Wasser habe ich dann in Häppchen über Stunden reinlaufen lassen. Häutungen am nächsten morgen hatte ich trotzdem.

Heute habe ich in meinem großen Becken (350L) einen Wasserwechsel gemacht. Dienstag habe ich mir ein paar Rennschnecken gekauft. Wasserwerte waren ziemlich genauso wie im kleinen Becken. Heute beim Wasserwechsel hab ich mich dann gewundert. Die Rennschnecken und Geweihschnecken, die zu meinem Glück von Anfang an super drauf waren, wurden plötzlich inaktiv und die Geweihschnecken sind abgerutscht.

Nun kam ich dann mal auf den Trichter: Es muss doch am Leitungswasser liegen. Ich habs vorher ablaufen lassen und die meiste Zeit nur kaltes Wasser verwendet.

Nun habe ich also meinen Schlauch abgezogen (nachdem bestimmt 60 Liter durch die Leitung gelaufen sind) und habe dann das Leitungswasser auf Kupfer getestet. Unser Haus ist ein Neubau, aber nicht so alt, dass es hier neue Leitungen gäbe. Nach Ablaufen und kaltem Wasser war in meinem Gedankenrepertoire Kupfer in der Leitung so gut wie ausgeschlossen. Ich habe warm-kalt gemischtes Wasser genommen um zu gucken was da so aus der Leitung kommt. Und siehe da, ca. 0,8 mg/L Kupfer. Das ganze mit eiskaltem Wasser wiederholt und immer noch ca. 0,25 mg/l nachweisbar.

Ich bin nun etwas schockiert und vorallem ratlos. Meine Schnecken und Red Fire Garnelen können diesem Wasser ja auf keinen Fall weiter ausgesetzt werden.

Ich habe nun schon überlegt: Osmoseanlage besorgen, verschneiden mit Leitungswasserm welches mit Wasseraufbereitern behandelt wurde? Oder löst sich durch den sinkenden PH Wert dann genausoviel Kupfer durch das Verschneiden?
Osmosewasser und aufsalzen? Ich habe hier nur leider 400 Liter Aquarienwasser zu bedienen. Ist das nicht Irrsinn alles auf reinem Osmosewasser zu halten?

Ich bin etwas ratlos, schließlich kann ich das ganze jetzt nicht ewig so stehen lassen. In den Aquarien selber konnte ich bisher kein Kupfer nachweisen. Wird sich wohl verteilen und in kurzer Zeit von den Mikroorganismen und Tieren aufgenommen werden...
Was meint ihr wie ich das Problem nun lösen kann? Und meinen Tieren sicheres Wasser anbieten kann?

Ich bin für Tipps dankbar.
Viele Grüße, Laura
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Laura,

ein Kohleblockfilter entfernt dir das Kupfer aus dem Leitungswasser, nebenbei auch Chlor, Pestizide u.s.w.... .

MfG
Erwin
 

URMEL59

Member
Hallo
schaff dir einen Mischbettfilter an nutze ich auch.
Keine Probleme mehr . Geh mal zu E...Y gib Mischbettfilter ein gibt eine Menge zu lesen.
Oder geh auf die Seite von Aquarichtig auch wenn manche nicht so begeistert sind.

MFG Lutz
 

Biotoecus

Active Member
Hi,
nimm bitte eine Probe und lasse das mal in einem Labor überprüfen.
Gruß Martin
 
Hallo Laura,
Laborüberprüfung wäre perfekt aber vielleicht machen die im Zoogeschäft ja auch mal ne Probe bevor Du Dir etwas zum aufbereiten kaufst.
Ich würde erstmal das Wasser nur verwenden nachdem die Leitung gut gespült wurde, also zb nach dem Duschen und dann auch immer nur das Wasser aus der kalten Leitung nehmen.
Die Warmwasserspeicher die irgendwo im Haus stehen sind nach meinem Kenntnisstand immer mit Kupferrohren ausgestattet und da kann sich schon einiges lösen.
Also nur das kalte direkt verwenden nachdem die Leitung gut gespült wurde.
Zum Temperaturangleich kannst Du es in Eimern zb über Nacht stehen lassen, so mache ich das immer.
Solltest Du größere Mengen benötigen kann man auch zum kalten Wasser heißes aus dem Kochendwassergerät zumischen, mache ich auch so wenn es schnell gehen muß, ist halt ein bisschen Arbeit, aber was tut man nicht alles für das Wohl der Tiere.
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, also Wasseraufbereiter und sogar Pflanzendünger, sollte das Kupfer binden :sceptic: .
Ebenso Huminstoffe und der Filterdreck. Vielleicht hilft es kurzzeitig kleinere Wasserwechsel zu machen und dafür lieber öfter. Im kleinen Garnelenbecken kannst Du auch mit Osmosewasser aus dem Aquarienladen (bei uns 15ct/Liter) verschneiden. Ein Kanister im Baumarkt kostet so um die 1,20€. Da kann man viele kaufen, bis man eine Osmoseanlage raus hat. Dann hat man auch gleich Kanister, mit denen man das Wasser über Nacht abstehen und anwärmern lassen kann. Gießkannen sind auch sehr praktisch :thumbs:
Wenn die Rohre noch etwas länger in Gebrauch sind, belegen die sich mit einem Belag, der sie auch vor Korrosion schützt. Dann hast du kein Problem mehr. Wir haben auch Kupferrohre und ich fange mein Regenwasser seit 20 Jahren durch Kupferfallrohre auf und verwende es zum verschneiden, meistens 1:1
Das funktionierte damals alles 100% besser als reines Leitungswasser, das damals auchnoch sehr mit Nitrat belastet war. Hart ist es immernoch.
Keine Angst vor Kupfer...alles wird gut :thumbs:
Chiao Moni
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

mit Laboranalyse wird Martin sicher nicht auf Kupfer abzielen, das wäre mir kaum einen Cu-Test wert, das überprüft auch jedes Aquaristikfachgeschäft. In diesem Fall sieht es schon nach Kupfer als Problem aus, muss es aber nicht sein. Ich hatte zeitweise auch Probleme mit dem Wasserwechsel, dann drehten die Amanogarnelen durch - bis hin zu Todesfällen. Ich habe nie erfahren was es war, Kupfer nicht, aber als die Zentralheizung ausgetauscht wurde, war das Problem auch rum.

Von solchen "Kupferbindungen" mittels Wasseraufbereitern o.ä. kann ich nur abraten, denn diese Verbindungen halten nicht ewig und das Kupfer wird früher oder später wieder frei. Es muss schon darum gehen den Kupfereintrag in das Aquarium zu vermeiden.

Gruß, Nik
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Lau.ra":329ipgtq schrieb:
Osmosewasser und aufsalzen? Ich habe hier nur leider 400 Liter Aquarienwasser zu bedienen. Ist das nicht Irrsinn alles auf reinem Osmosewasser zu halten?
mach' ich hier mit 390l auch.

Grüße, Markus
 

Lau.ra

New Member
Hallo Zusammen,

Danke erst einmal für eure zahlreichen Antworten!

Das Wasser habe ich mit einem Kupfer Tröpfchentest getestet und es ist kalt wie lauwarm blau geworden. Was mich daran aber besonders stutzen lässt ist, dass ich diese Werte ja nachdem ich schon ca. 50 Liter Wasser durch die Leitung gejagt habe noch messen konnte :shock:

Das heißt das Ablaufen lassen hat nicht dazu geführt, dass kein Kupfer mehr nachweisbar ist. Das möchte ich natürlich weder Fisch, noch Schnecke oder Garnele antun. Die Ursache für das Verhalten ist also glaube ich recht eindeutig.

Die Kohleblockfilter habe ich mir nun mal angeschaut. Das ist sicher eine gute Idee. Allerdings ist so ein Filter ja auch kein Schnäppchen und jetzt überlege ich, ob ich dann direkt in eine Osmoseanlage investieren soll. Da kommen allerdings dann ja auch die laufenden Kosten hinzu. Aber meine Werte sind ja auch sonst nicht der Brüller. Eine GH von 15 und KH von 9 und sehr hohe Silikatwerte im Leitungswasser sind ja nun auch nicht top.
Eigentlich hatte ich vor mich mit dem Besatz an die Werte anzupassen und frage mich nun ob ich nicht doch noch mal umlenken soll. Das wäre kein Problem, weil das große Becken ja noch nur mit Schnecken und 5 Endler Guppy Männchen besetzt ist.


Das Pflanzenwachstum ist auch nicht der Brüller. Da bin ich jedoch vorsichtig, weil es natürlich auch an anderer Stelle hapern kann. Ich muss auch ne Menge CO2 ins Becken pumpen um einen vernünftigen Wert zu bekommen.

Wasseraufbereiter sind mir zu heikel. Wenn sich das Kupfer nachher doch wieder löst und die Tiere dann sterben würde ich mir Vorwürfe machen.

Ich bin jetzt hin und hergerissen was ich machen soll:
- Ursachenforschung (ich wohne aber in einem Mietshaus) und wenns vielleicht am heißen Wetter liegt die Tage wäre ich nie auf der sicheren Seite. Dann lange laufen lassen und hoffen, dass nichts mehr durch die Leitung kommt.
- In einen Kohleblockfilter investieren und sonstige Werte so belassen.
- Mischbettfilter auch eine Idee, kostet aber wohl pro Liter Wasser mehr als Osmose.
- Oder direkt in die Osmoseanlage investieren und die restlichen Werte direkt mit ummodellieren.

Ich tue mich immer etwas schwer Entscheidungen zu treffen. Es sollte für Tiere sicher sein, in einer Mietwohnung umsetzbar sein (habe aber ein zweites Bad, von dem ich mich trennen könnte um dort ne Tonne zu deponieren), sich im Idealdall auch auf die Pflanzen positiv auswirken und nebenher auch noch einigermaßen bezahlbar sein.

Danke, dass ihr es mir etwas leichter macht!

Liebe Grüße, Laura
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo Laura, normal sollte das Wasser nach Ablaufen andere Werte anzeigen.
Ist Dein Test in Ordnung? Messfehler ausgeschlossen?
Vielleicht wäre es gut mal in einem Aquarienladen gegenmessen zu lassen.

Ja Nik, Du hast schon recht, das es sich wieder lösen kann, aber ist das nicht mit allen Stoffen so, die auch ein Filter schluckt, ohne Wasseraufbereiter? Bei der Filterreinigung werden sie doch entfernt...
Wie sieht es aus mit Easylife FFM oder Montmorillonit mit Anwendung außerhalb des Beckens?
https://easylife.nl/de/suesswasser/wasserbehandlung/easy-life-fluessiges-filtermedium
https://de.wikipedia.org/wiki/Montmorillonit
https://www.interaquaristik.de/Wasserpflege/Wasseraufbereiter/Hausmarke-Montmorillonit-Wasserzusatz-200-g/a-14794/
Beispiel...googel mal...
In ein Fass geben, das Wasser brausend einlaufen lassen und verwenden, wenn es sich abgesetzt hat.
Das mache ich auch so im Keller und mische es dabei gleich mit Regenwasser.
Um es in die Becken zu pumpen verwende ich eine Barwigpumpe, die auch mit Kanister betrieben werden kann.
Die hänge ich dann etwa 10 über den Bodensatz mit Montmorillonit, so das es nicht aufgewirbelt wird.
Der Bodensatz bleibt im Fass, bis es zu viel wird und dann (so alle halbe Jahre) kann man grad die Hälfte davon mit der Barwigpumpe in einen Eimer pumpen und es in den Garten unter die Bäume schütten.
Beide Mineralien können Filtermatten zusetzen, wenn man es übertreibt. Sie filtern dann zwar noch mit, aber das ist nicht notwendig. Sie tun ihren Dienst auch außerhalb des Beckens.
Chiao Moni
 

Rio-Negro

Member
Also nach diversen Problemen nutze ich schon seit X Jahren nur noch UOA (auch nicht mehr) VE Wasser zu 100%. Dieses Salze ich entsprechend meinen gewünschten Werten auf. Meiner Meinung nach hat reines Leitungswasser im Aq nix zu suchen. Allerwenigstens sollte über Kohle gefiltert werden.

Mein Tip Osmoseanlage für 70€ und gut. Glaube mir das bisschen Abwasser und Mineralsalz machen den Braten nicht fett.
 

Lau.ra

New Member
Hallo Zusammen,

Danke für eure zahlreichen Antworten.

Hier mal ein kleines Update:
Ich habe heute nochmal Leitungswasser direkt aus der Leitung messen lassen. In dem Laden hier um die Ecke sagte die Verkäuferin sie würde eigentlich nie Kupfer Tests machen, da müsste sie erst mal schauen wie das geht :sceptic: Wie alt der Test ist wusste sie glaube ich auch nicht so wirklich. Sie konnte kein Kupfer mit diesem Test nachweisen.
Ich traue dem Braten aber überhaupt nicht.

Also habe ich zu Hause noch mal getestet, alles mit dem gleichen Testkoffer:
Mein Aquarienwasser nach einer Woche: 0 mg/l Kupfer
Das Wasser was ich habe messen lassen: 0,1 mg/l Kupfer
Ganz frisches Wasser: zwischen 0,1 und 0,3 mg/l Kupfer

Da mein Test durchaus einen Wert von 0 anzeigen kann, gehe ich nicht davon aus das mein Test nicht stimmt. Er ist übrigens auch erst 3 Wochen alt!

Jetzt bin ich soweit, dass ich mich mit der Osmoseanlage abfinde. Das hat noch weitere Vorteile für mich: kein Kupfer, weniger Silikat (6,0 aus der Leitung) , weniger GH (16 Gh aus der Leitung), keine anderen unerwünschen Zusätze. Nur das Abwasser wird mir weh tun.
Da ich mein Garnelenbecken beim letzten mal nicht weiter befüllt habe mangels kupferfreiem Wasser, hab ich mir heute schon mal 20 Liter Osmosewasser gekauft, um die Zeit zu überbrücken bis eine Anlage da ist.

Meinem Becken fehlen jetzt so ca. 10% Wasser. Meint ihr ich kann das jetzt so einfach auffüllen? Aufsalzen ist ja jetzt noch quatsch, solange ich noch so hohe Werte habe oder? Also ganz langsam natürlich, um den Garnelen nicht ganz den Rest zu geben. Ich fürchte aber sie haben das Kupfer schon ordentlich eingelagert :( Schonend möchte ich es trotzdem gestalten.

Wie kann ich meine Aquarien jetzt sinnvoll aufsalzen?

Das kleine 40 Liter Becken würde ich dann gerne auch für Bienengarnelen bewohnbar machen. Wenn schon denn schon.... Das große sollte noch eine GH aufweisen, welche über über 5-6 liegt, damit die gängsten Weichwasserfische sich wohl fühlen.
Ich habe von Duradrakon gelesen. Ich frage mich aber, ob ich damit eine vernünftige GH hinbekomme? Im 40 Liter Becken müsste ich dann wahrscheinlich auch auf ein anderes Produkt setzen.

Viele Grüße, Laura
 

Rio-Negro

Member
Hallo Laura, du kannst dein Becken mit UOA Wasser einfach nachfüllen. Ich Salze meine Wässer mit den Produkten von SaltyShrimp auf und bin damit sehr zufrieden.
 

Rio-Negro

Member
Sorry für Doppelpost

Über das bisschen Abwasser brauchst dir keine Gedanken machen. Unsere Stadtwerke leiten jeden Tag zig 1000l frisches Trinkwasser in die Kanalisation weil die Leute zu wenig Spülen und es sich sonst staut. Und auch finanziell wirst du es kaum merken.
 
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