Mangelerscheinung, Nahrstoffungleichgewicht? -Mit Photo.

Vlad

Member
Hi,
währe froh wenn mir jemand ein wenig helfen könnte damit mein Becken ein wenig runder läuft und ich etwas dazu lerne.
-Meine Ludwigia arcuata(wenns überhaubt eine ist) krüppelt komisch rum.
Triebspitzen sind stark gekringelt und viele Blätter zickzackförmig.
2-3 mal die Woche eine Haaralge die ich sofort abwickle. Kamhaut ist auch vorhanden. Ältere Blätter werden von Punkt und Bartalgen befallen.
Wegen den Bartalgen(Amonium?) mache ich täglich 20L Wasserwechsel. Das sind ca. 100% WW wöchentlich

-Geringfilterung mit E. Aquaball Powerhead bestückt mit Filterwatte

-Gedüngt wird nach E.I.
Mikro: von A.R.Mi.Ba zu D.V30 und jetzt zu KramerDrak gewechselt. Hat sich nichts geändert an den Symptomen.

-Beleuchtet wird 10 Stunden täglich mit 4 x 36W t5 kompakt. Davon 2x954er und 2x 12000K (die 12000 werden bald durch Narva Bio vital ersetzt)

-160L bruto Becken
E.I 8ml täglich
K.D 3ml täglich

-Werte:
ph =6,5
kh =5
gh =9
no3 =20
po4 =2
e =0,2
Amonium =? k.A.

MfG
Vladimir
 

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nik

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Hi Vladimir,

die L. arcuata kenne ich nicht und weiß deshalb nicht wie sie aussehen müsste. Insgesamt sind die optischen Mängel widersprüchlich und können eigentlich bei einer Düngung nach EI gar nicht sein. Sag mir mal Beckengröße, Licht, Beleuchtungsdauer und Bodengrund. Besatz auch noch und CO2-Gehalt.

Ich setzte zuerst bei der Kahmhaut an. Eine Kahmhaut scheint mir in letzter Zeit immer stärker ein brauchbarer Indikator für eine nicht richtig funktionierende Mikroflora im Sinne von nicht richtig eingefahren zu sein. Hatte selber erst eine und das Becken zickte ziemlich herum. Um eine in unserem Sinne brauchbare Mikroflora zu unterstützen hat sich bei mir folgendes bewährt:
- regelmäßige mechanische Entfernung unerwünschter Erscheinungen - in diesem Fall der Kahmhaut. Es entsteht dadurch in der Mikroflora eine funktionale Lücke, die dann von anderen, uns angenehmeren MO ausgefüllt werden kann. Ich hatte schon mal geschrieben, dass ich gegen die Kahmhaut einen Hydor BioFlo einsetzte. Normalerweise nutze ich sowieso nur das Teil zur Strömungsverteilung im Becken, aber in Verbindung mit dem Schwamm war die Oberfläche schnell wieder blank. Ersatzweise kannst du die Kahmhaut täglich mit Zewa abnehmen. Wenn's grün wird, sind es eher Cyanobakterien als Algen.
- als ausgesprochen hilfreich hat sich eine durchaus erhebliche Absenkung der Beleuchtungsdauer, nicht der -intensität, erwiesen. Fahre die Beleuchtungszeit mal runter auf 6std. bis die Probleme rum sind. Kann ich nicht wirklich begründen, trotzdem ist das wichtig! Wichtig ist auch der Sauerstoffgehalt. Erreicht das Becken in der Lichtphase nicht die Sättigungsgrenze (die Pflanzen perlen dann), ist das schlecht und es muss etwas getan werden.
- ganz normal weiterdüngen. Ein 30-50%iger Wasserwechsel die Woche genügt.
- mit Easy Carbo siehst du relativ schnell Erfolge bei den Rotalgen. Nach Anleitung dosieren, wenn du sehr viel Pflanzen hast, die 1,5-fache Dosis. Das Zeug ist heikel! EC ist auch sauerstoffzehrend! In Verbindung mit der kurzen Belichtungszeit sind wir wieder beim Sauerstoffgehalt und meiner "Forderung" :D , das muss die Sättigungsgrenze erreichen. Das schafft Sicherheit!

Noch was zur Filterwatte. Die gilt ja als mechanische Filterung, wird aber sehr schnell zur biologischen. Ich kenne den Filter nicht, aber ein Filtersegment nur mit einem gröberen oder feineren Schwamm betrieben wäre besser. Versuch macht kluch, ich würde erst mit dem gröberen anfangen. Habe noch mal nachgesehen, der Aquaball sollte 6W haben, das könnte knapp mit dem Betrieb eines Hydor BioFlo werden. Ich verwende ja meist die Eheim 1048 (10W) am externen Kreislauf. Der ist verrohrt und es hängt ein bisschen was dran. Das hat also schon Leitungsverluste und der Betrieb von dem BioFlo ist schon grenzwertig. Bilder gibt's in meinem Album beim 80x40x40 oder 60x35x35.

Vorbehaltlich deiner Ergänzungen denke ich, das war's schon und wird so funktionieren.

Gruß, Nik
 

Roger

Active Member
Hallo Vladimir,

du hast schon ganz ordentlich Licht über dem Becken und durch das reduzieren der Beleuchtungszeit, so wie Nik das vorgeschlagen hat, dürfte sich u. U. Besserung zeigen.
Andererseits vermute ich das einzelne Pflanzenarten Schwierigkeiten haben die Nährstoffe welche wir mit unseren Düngern anbieten zu verwerten. Mikro-Basic, Kramerdrak und V30 sind sich allesamt sehr ähnlich in der Beziehung das die Pflanzen erst die Chelate knacken müssen um an das EIsen heran zu kommen.
Ich versuche mich seit einiger Zeit an organisch chelatierten Düngern mit 2-wertigem Eisen. Diese scheinen die Nährstoffverfügbarkeit deutlich zu verbessern was sich bei mir durch das verschwinden jeglichen Krüppelwuchses und einer erhöhten Wuchsgeschwindigkeit zeigt.
 

Vlad

Member
Hi Nik,
Danke! Das mit der Kahmhaut hab ich mir schon ähnlich vorgestellt wie du es mir geschrieben hast. Grün wird sie nicht.

Co² hab ich immer 40mg/L
Becken ist 160L groß und wird 10 stunden mit 4x36W t5 kompakt beleuchtet.
Bodengrund ist 30kg schwer und die Körnung 1-2mm fein.
Sauerstoffsättigung wird auch immer erreicht.

Pflanzenbesatz:
-Ludwigia arcuata
-Pogostemon stellatus
-Glossostigma elatinoides
-Eleocharis acicularis
-Monosolenium tenerum

Tierbesatz:
-11 Ottocynclus
-6 Boraras brigittae
-xx Garnelen und Schnecken
-5 Zebrarennschnecken
-3 Cambarellus

Hi Roger,
Macht mich neugierig was du da schreibst.
Ist Profito nicht auch ein 2-wertiger E-Volldünger??
Ich binn versuchsfreudig. Kannst mir auch einen Dünger emphelen?!

MfG
Vladimir
 

Roger

Active Member
Hallo Vladimir,

beim ProFito bin ich mir jetzt gar nicht sicher und da gibt es ja auch keine Angaben zu den Inhaltsstoffen. Glaube aber nicht wirklich das er 2-wertige Eisenquellen enthält.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Seachem Flourish gemacht. Bei der reichlichen Beleuchtung bei Dir solltest Du Dir auch unbedingt den Flourish Iron dazu holen!
Das Eisen aus dem Dünger fällt sehr schnell aus und deshalb mußt Du unbedingt täglich düngen. Die Dosierungsempfehlung von Seachem kannst Du auch getrost vergessen. Das ist viel zu gering. Ich verwende für meine 160 Liter 4ml Flourish und 4ml Flourish Iron täglich, aber bei nur 2x39W Beleuchtung.
Ich könnte mehr beleuchten, aber dann komme ich seit ich den Dünger verwende mit dem gärtnern nicht mehr nach. :shock:
 

fliPm0e

Member
Hallo Roger,

wie hast Du denn herausgefunden wie viel vom Seachem Flourish Du nehmen musst. Ich nehme das eigentlich nur zur Spurenelemtversorgung, da ich mein Osmosewasser nicht verschneide, und nur mit Calciumsulphate-Dihydrat, Magnesiumsulfat und ein bisschen Kaliumsulfat aufhärte. Füpr die Versorgung mit Eisen nehme ich Flourish Iron.

Ich habe 240 Liter, 90% bewachsen. Meinst Du ich sollte vom Seachem Flourish auch täglich düngen? Bisher 2 x 5 ml pro Woche.

lg...moritz
 

Vlad

Member
Hou,
der Nährstoffrechner piept nicht ganz richtig zum Thema Seachem Flourish. Zeigt nur den Eisenwert an.
Schade.

@Nik,
das mit dem Filter werde ich i.w. mal ausprobieren. Mal sehen wie Amonium darauf reagiert.

Gruß
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

fliPm0e":33h0bcdq schrieb:
Hallo Roger,

wie hast Du denn herausgefunden wie viel vom Seachem Flourish Du nehmen musst.
Das würde mich auch interessieren! Bin noch nicht so gut im "Pflanzen lesen". Wie erkenne ob ich einfach mehr Flourih nehmen soll oder besser auf Flourish Iron zurückgreifen sollte, um eine Unter- und Überdosierung der anderen Sprurenelemente zu vermeiden? Bei anderen Dünger ist die Spurenelementdosierung durch Kontrolle des Eisengehalts ja einfacher aber beim Seachemsystem sagt mir der Eisengehalt ja nichts über den Gehalt der restlichen Spurenelemente.

Mfg Christian
 

Roger

Active Member
Hallo zusammen!

Alsoooo.....mit dem Flourish System ist das so eine Sache. Da mußte ich mich auch erst hineinfinden. :roll:
Das Eisen per Messung als Orientierung zu verwenden ist relativ sinnlos, da die zugegebenen Tagesmengen recht hoch sein können (0,3-1,0mg/l) und das dennoch innerhalb weniger Stunden per Wassertest nicht mehr nachweisbar ist. :shock:
Da hilft nur die schnellwachsenden Pflanzen zu beobachten und die Zeichen von Eisenmangel zu erkennen.

Die Dosierung des Flourish habe ich mit der von Seachem empfohlenen Menge begonnen, worauf sich recht schnell Pinselalgen bildeten. Für mich ein sicherer Hinweis darauf das zu wenig Spurenelemente vorhanden sind. Ergo ist die Dosierung soweit zu erhöhen das alles wieder ins Lot kommt. :wink:
Man vergleiche auch einmal die enthaltenen SE-Mengen von z. B. Mikro-Basic mit dem Flourish und stellt fest das unter Berücksichtigung der geringern Dosierung mit dem Flourish bis zu 10-mal weniger Spurenelemente ins Wasser gelangen. Entsprechend großzügig kann man damit auch düngen ohne befürchten zu müssen das sich Spurenelemente überreichlich kumulieren.
Ich verwende im Moment ein "Geheimrezept" :p (bitte nicht weiter fragen! )das in Anlehnung an den Flourish zusammengesetzt ist. Davon gebe ich 6-8ml täglich auf 160 Liter, allerdings bisher ohne weitere Eisenzudüngung.

Was bei mir auch sehr gut funktionierte, war die Verwendung von Mikro-Basic in täglicher Standardmenge und zusätzlich 4ml Flourish Iron. Das entwickelte sich zum echten Wachstumsturbo der mich zwang das Licht zu reduzieren um die Wuchsgeschwindigkeit zu drosseln.

Am Ende wird wohl ein jeder selbst etwas probieren müssen um das richtige Zugabeverhältniss zu finden. Ausserdem ist das eine gute Übung um das Pflanzenlesen zu erlernen. :wink: Für mich kann ich nur sagen, das es den Versuch allemal Wert war mit erstaunlich positivem Ergebniss. :D
 

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