Hallo Robert,
Wuestenrose":2s3zb720 schrieb:
Ich halte daher an meiner Meinung fest, daß Blattdüngung die Wurzeldüngung nicht ersetzen, sondern maximal unterstützen kann.
ich befürchte, du legst die Betonung nicht auf "maximal". ^^
Was bei mir beinahe zufällig begann, die Betriebsweise mit ungedüngtem Sand und ausschließlicher Wasserdüngung, erwies sich mir aufgrund seiner resultierenden höheren Übersichtlichkeit in seiner Betrachtung als Glücksfall. Die Betriebsweise habe ich für mich in irgendwie ~18 Jahren schon optimiert. Und wenn dann so ein frisches Becken, wie die drei nachfolgenden Bilder es zeigen, möglich ist, ....
.... dann ist mir das nicht unbedingt Anlass an der Theorie zu zweifeln, aber die Einordnung ihrer Relevanz, d.h. emerse Blattdüngung auf submerse zu übertragen, ist mir angesichts einer nicht in Zweifel zu ziehenden Praxis erfolgreicher submerser Nährstoffversorgung über's Blatt offen! Bei dem Aquarium kann man allenfalls diskutieren, welche Rolle Konzentrationsausgleich der üppigen Wasserdüngung im Wurzelraum bei einem Sand der Körnung 0,4-0,8mm spielt. Der Einfluss lässt sich als relativ gering bezeichnen, in jedem Fall ziemlich weit weg von einem gedüngten Bodengrund. Das performante Wachstum ist vor allem der Ernährung über's Blatt zuzuordnen.
Der interessanteste Thread ist mir der zur "Verkrüppelung der Triebspitzen", nicht nur, weil ich das - weder häufig noch sonderlich ausgeprägt - auch selbst erlebt hatte oder das Problem sich scheint's mit vorgedüngten tonigen Soils meiner nicht unbedingt vollständigen Beobachtung nach nicht ergibt, sondern weil nur der ungedüngte Bodengrund ermöglicht zu ergründen, zu verstehen was da passiert. So z.B. die wiederholten Hinweise auf Abhängigkeit der verkrüppelten Triebspitzen zur Gegenwart von Phosphat und Stickstoff(Urea). Um die Kurve zu kriegen, das gezeigte Becken diente ursprünglich nur der Pflanzenvermehrung, ich hatte das also schon deshalb fett gefahren. Hinten links war wohl eine Pogostemon spec., ich hatte zu der Zeit andere, optisch kaum unterscheidbare Pflanzen, die ich mit leichten Verkrüppelungen eingesetzt hatte - was sich dann aber auswuchs. Wie auch immer, das halte ich angesichts einer kontroversen Diskussion sowohl zum Phosphat als auch Urea und unterschiedlicher Praxis für ein wichtiges, zu verstehendes Problem in der Düngung. Für mich ist also die Bodengrunddüngung der Versuchs- und die ausschließliche Ernährung über's Blatt der Regelfall, der mir weit besser ermöglicht praktische Düngung zu verstehen.
Inwieweit submers Chelatkomplexe über's Blatt aufgenommen werden oder nicht und ob und wie sie künstliche Chelatkomplexe wieder los werden ist angesichts funktionierender Ernährung über's Blatt "nur" akademisch! Phosphat in seiner Widersprüchlichkeit zu verstehen hat erheblich mehr Relevanz für die aquaristische Praxis!
Gruß, Nik