Nitratmangel oder doch etwas anderes?

knutux

Member
Hallo Roger,

Roger":ryieq86l schrieb:
Schon richtig das die langsamwachsenden Pflanzen keinen so hohen Nährstoffverbrauch haben. Das sieht man bei Michaels Becken an einem kaum vorhandenen Verbrauch recht deutlich.
Gut.

Roger":ryieq86l schrieb:
Dennoch sollten die Nährstoffe in ausreichender Konzentration im Wasser vorhanden sein
Natürlich, nur was ist ausreichend? Meiner Erfahrung nach deutlich weniger als hier zugeführt wird.

Roger":ryieq86l schrieb:
und da sehe ich nur normale Werte die keine Probleme bereiten dürften. :wink:
Ja, aber es gibt ja trotzdem Probleme.
Die isolierte Betrachtung einiger weniger Wasserwerte ermöglicht eben keine Aussage über den Zustand des Organismus Aquarium.

Roger":ryieq86l schrieb:
Ich meinte insgesamt 50% der empfohlenen Menge Ferdrakon zu dosieren - kannst Du täglich machen, wöchentlich reicht hier meiner Meinung nach auch (also jedenfalls insgesamt 11 ml pro Woche).
Meiner Meinung nach eine Vorgehensweise die sicher zu einem Mangel an Eisen und anderen Spurenelementen führen wird.
Du zweifelst also die Dosierungsempfehlung des Herstellers an?
Zitat:
"Dosierung

10 ml Lösung pro 100 l Aquariumwasser jede Woche (± 50 % je nach Pflanzenwuchs) bei mind. 25 % Wasserwechsel alle 2 Wochen.

Von Vorteil ist aber eine tägliche Zugabe von 1/7 der so berechneten Menge.

Mit einer möglichst niedrigen Dosierung beginnen und nur langsam steigern. Dabei die Wirkung beobachten: wenn keine Wachstumsverbesserung mehr erfolgt und/oder Probleme mit Algen auftreten, muß man die Dosis wieder reduzieren. "

In einem Schwachlichtaquarium mit vorwiegend langsam wachsenden Pflanzen wird ein Fe-Gehalt von 0,1 mg/l gegenüber 0,05 mg/l keinen sichtbar besseren Pflanzenwuchs verursachen.
Wenn Du Berichte kennst in denen das Gegenteil bewiesen wird: nur her damit.

Roger":ryieq86l schrieb:
Es gibt Becken in denen das Eisen zwar nicht von den Pflanzen verbraucht wird, aber in denen es zusammen mit Phosphat gerne ausfällt.
Ganz genau! Aber warum dann noch mehr Fe ins Becken geben? Damit es wieder ausfällt??? Darin kann ich keinen Sinn erkennen.
Und was ist mit den anderen Düngerbestandteilen? Diese reichern sich möglicherweise im Wasser an bis schädliche Konzentrationen erreicht werden. Das kann zB bei Bor sehr schnell gehen - bekannt ist das zumindest bei Landpflanzen.
Bekanntlich macht die Dosis das Gift!
Man kann mit übermäßige Fe-Konzentrationen zum Beispiel auch Mangan-Mangel-Symptome erzeugen. Darum wird ja auch vor alleiniger Fe-Düngung gewarnt.

Roger":ryieq86l schrieb:
In Michaels Becken werden solche Vorgänge noch durch Filtermaterialien und Bodengrund forciert.
Gut möglich, daher habe ich in Sachen Filterung den gleichen Weg vorgeschlagen.
Es gibt jedoch einige (auch hier im Forum bekannten) Becken die problemlos mit feinem Kies und zum Teil auch ohne Bodendünger (also wie bei Michael) gut laufen. Mein 200er läuft mit feinem Kies seit 3 Jahren problemlos.
Vielleicht sollte man aber gerade bei Kiesbecken darauf achten, dass sich keine Stoffe in schädlichen Konzentrationen im Kies ansammeln können - also unnötige Überschüsse an Mikros vermeiden.
Allerdings halte ich Sandbecken auch für übersichtlicher - man weiß einfach was im Boden ist.

Roger":ryieq86l schrieb:
Andererseits lassen Blattschäden an älteren Blättern auf einen Mangel an mobilen Nährstoffen schließen.
Mangel oder Ungleichgewicht.

Roger":ryieq86l schrieb:
Bei einem Kaliumüberschuß und verminderter Nährstoffaufnahme der Pflanzen würden sich Mängel evtl. auch an neuen Blättern zeigen.
Auf dem 3. Bild sind extrem geschädigte innere (also neue) Blätter einer Vallisneria zu sehen. Auch mobile Nährstoffe können in der Aufnahmen behindert werden (zB Mg).

Grüße, Knut
 

Roger

Active Member
Hallo Knut,

Es gibt jedoch einige (auch hier im Forum bekannten) Becken die problemlos mit feinem Kies und zum Teil auch ohne Bodendünger (also wie bei Michael) gut laufen. Mein 200er läuft mit feinem Kies seit 3 Jahren problemlos.
Vielleicht sollte man aber gerade bei Kiesbecken darauf achten, dass sich keine Stoffe in schädlichen Konzentrationen im Kies ansammeln können - also unnötige Überschüsse an Mikros vermeiden.
ich bin sicher, das ein Becken mit Kies und wenig Düngung gut laufen kann. Mein kleines 54Liter ist so eines und ich staune selbst immer wieder wie gut es wächst, obwohl ich sehr selten und in Menge sehr wenig Dünge.
Das kann man aber nicht auf andere Becken übertragen und als allgemein gültig ansehen. Ich hatte auch schon Kiesbecken, genau wie Michaels, die waren weder mit viel noch mit wenig Dünger dazu zu bewegen die Pflanzen mangelfrei wachsen zu lassen und erst der Bodengrundwechsel brachte eine sichtbare Besserung.

Letzendlich wird Michael nur durch den ausprobieren zu einem Ergebniss finden können. Welchen Weg er einschlägt, muß er selbst entscheiden.
Versuch macht halt kluch. :)
 

fosorom

Member
Hallo,

also ich werde jetzt nicht alles umschmeissen. Letzlich habe ich seit einem halben Jahr gute Erfahrungen mit der eingeschlagenen Richtung gemacht.

Trotzdem habe ich wie schön erwähnt den Filter zumindest zur Hälfte leer geräumt. Den Kies werde ich vorläufig nihct entfernen. Da gehe ich vielleicht im Herbst vollständig auf Sand aber primär weil mir das besser gefällt.

Ich habe am Wochenende noch einmal 50% Wasser gewechselt und nur um zu sehen wie sich die Nährstoffe in meinem Becken halten oder auch nicht seit Freitag nichts gedüngt. Auch das WW wurde nicht gedüngt. Und ich habe zu 90% Regenwasser und nur 10% LW genommen und nicht wie sonst 2:1.

Direkter Effekt war, dass die Pflanzen nach dem zweiten WW mal wieder deutlich assimiliert haben .
Heute Morgen hatte ich dann folgende Werte:

T: 26°C
NO3 20 mg/l
PO4 0,2mg/l
FE 0,0mg/l
GH 6
KH 2
pH 6,5
CO2 min 20 mg/l laut Dauertest

Das hat mich schon etwas gewundert. :shock:
Am Nitrat und Phosphat hat sich eigentlich nichts getan. :?:
Ich daraufhin noch einmal ein paar Refernzmessungen gemacht und konnte wieder feststellen, dass beide Test funktionieren.
Eisen konnte ich nicht mehr nachweisen.
Die beiden Härtewerte haben sich entspechend der gewechselten Wassermenge reduziert.

Ok. Soweit sogut. Eisen habe ich dann mit 3ml Ferrdrakon gedüngt. Kein NO3, kein PO4 und auch keine extra Düngung K.
Ich werde den Verlauf noch ein paar Tage beobachten und dann werden wir sehen.

Eine Frage zu der antwort von Roger.

Roger":2ajykfyi schrieb:
Zur Kaliumtheorie -
Es ist richtig das übermäßige Kaliumkonzentrationen die Aufnahme anderer Stoffe behindern können. Hier wäre es sicher angeraten ab und zu den Wert durch Messung zu ermitteln.
Andererseits lassen Blattschäden an älteren Blättern auf einen Mangel an mobilen Nährstoffen schließen. Bei einem Kaliumüberschuß und verminderter Nährstoffaufnahme der Pflanzen würden sich Mängel evtl. auch an neuen Blättern zeigen.

Wie und welche Schäden würden sich an den neuen Blättern zeigen?

Gruß

Michael
 

Roger

Active Member
Hallo Michael,

Wie und welche Schäden würden sich an den neuen Blättern zeigen?
ab welcher Kaliumkonzentration das überhaupt geschieht ist nicht genau bekannt. Genau so undefiniert ist welche Stoffe in der Aufnahme behindert werden und wie stark eine hohe Kaliumkonzentration sich auswirkt.

Vielleicht wissen andere dazu etwas genaueres zu sagen und eine evtl. Wissenslücke bei mir aufzufüllen.
 

fosorom

Member
Hallo mal wieder,

möchte zu diesem Threat mal ein update geben.

In der zwischen Zeit habe ich von allen etwas gemacht. :roll:

1. Filtermaterial auf einen Korb Tonröhrchen und einen Kork HMF Stückechen reduziert.
2. Beleuchtung verstärkt. Eine zusätzliche 18Watt T8 Röhre. Ich weiß ist nicht die Welt aber jetzt habe ich zumindest schon mal fast 0,5 Watt pro Liter. 8)
3. Düngung reduziert. Eisen (Ferrdrakon) und Phosphat nur noch bei Bedarf. Alles Andere bis auf weiters eingestellt.

Ergebnis. Die Mangelerscheinungen an den Vallisnerien sind verschwunden. Die älterern Blätter der Echinodorus weissen nach wie vor einige braune Stellen oder Löcher auf. Allerdings wachsen die Blätter zum Teil auch aus dem Wasser heraus und scheinen an den recht waren Lampen einen Schaden zu nehmen.

Ich denke die Ursache meines Problems war ein gewisser Übereifer in Verbindung mit nicht vorhandener Messmöglichkeiten für Kalium. Viel hilft halt nicht viel!!! Das sollte man gerade bei dem Thema Düngung beherzigen. :oops:

Roger":m1l7z7jm schrieb:
Bei einem Kaliumüberschuß und verminderter Nährstoffaufnahme der Pflanzen würden sich Mängel evtl. auch an neuen Blättern zeigen.
Gerade an den Vallisnereine waren es die jungen frischen Triebe die stark geschädigt waren. Und Kalium habe ich ja wie erwähnt gedüngt.

Mein Nitratwert hat sich auf unter 10 mg/L reduziert und Phosphat muss ich ca. 0,2 mg/L die Woche düngen um es im nachweisbaren Bereich zu halten. Mit dem Eisen verhält es sich ähnlich. Eine Tagesdosis Ferrdarkon reicht in der Regel für mindestens 3 Tage.

Ich danke trotzdem allen dir mir geantortet haben und vielleicht noch Antworten werden. Ich finde diese Forum wirklich sehr interresant und habe in den den letzten 6 Monaten verdammt viel über Düngung etc. gelernt.
Weiter so!

Special Thanks to Roger. :bier:

Gruß

Michael
 

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