Hi,
der Ansatz vom PPS Pro geht über eine klare PO4 Limitierung. Deine Pflanzen sind ja sehr anpassungsfähig und werden auf kurz oder lang gemäß Edward auch damit klarkommen.
Der niedrigere CO2 Gehalt im Becken soll zudem regulierend wirken und die Pflanzen nicht auf "Hochleistung" trimmen.
Ich kann deinen Gedankengang aber absolut nachvollziehen. Diese ganzen Düngesysteme sind eben nur Richtlinien. Wenn man bereits eigene Erfahrungen mit seinem Becken gesammelt hat, muss man eben auch gewisse Anpassungen eines solchen Systems durchführen. Bei dir beispielsweise eine Erhöhung des PO4 Gehalts. Dies machen mitlerweile eh einige Personen mit dem PPS Pro System, da doch einige von Grünen Punktalgen berichtet haben, die eben bei höheren PO4 Werten nicht auftraten.
Die regelmäßigen Wasserwechsel dagegen sollten meiner Meinung nach dennoch ausgeführt werden. Ich würde mind. alle 2 Wochen einen guten 50% Wechsel durchführen. Edward meint ja selber, dass "alt Wasser" das tollste sei... mit der Meinung kann ich aber garnicht konform gehen.
Alles in allem kann man jedoch sagen, dass bei einer No3 Anreicherung du eben einfach bei der Düngelösung z.B. die hälfte NO3 hinzusetzt. Po4 n.n für einen kurzen Zeitraum macht ebenfalls nichts, da es die Pflanzen gut speichern können und so gesehen sollte dies auch kein großes Problem sein.
Beim EI würdest du aber nach dem Standardprogramm dennoch viel mehr NO3 hinzufügen. Jedoch macht dies bei den großen Wasserwechseln in der Regel ja auch nicht viel aus.
Dieses ganze Konzept von Edward basiert komplett auf dem Düngekonzept PMDD (Poor Mans Dupla Drops), wobei er lediglich Phosphat hinzugesetzt hat. Damals als PMDD entwickelt wurde war die Phosphatangst noch sehr groß. Aber auch das System von damals musste individuell angepasst werden, wenn man besondere Ansprüche an sein Becken stellt und auf die Pflanzen besonders gut eingehen will.
So gesehen kann man die Düngung in einem Aquarium leider nur schwer mit einem "Patentrezept" erledigen...bei dem ein oder anderen wird es so klappen, aber bei vielen anderen auch nicht
. Das gleiche kann man ebenso vom EI sagen, wobei dessen Ansatz meiner Meinung nach verständlicher ist und gerade wegen der Wasserwechsel keinerlei Anreicherung zulässt. Lediglich die hohe Dosierung der Nährstoffe beim EI muss teilweise auf das Becken angepasst werden. Jedoch meint Tom Barr das auch selber....
PPS Pro ist eher ein System für die Leute die große Angst vor riesigen Nährstoffmassen haben... und lieber die kleinen Zahlen sehen, die sie pro Dosis hinzufügen. Mit einem guten Wasserwechsel wie beim EI bleibt es aber dennoch ein interessanter Ansatz, der eben durch die Nährstofflimitierung einen langsameren Wuchs forciert.
Ich finde man kann sehr gut Aspekte des einen Systems mit dem anderen verbinden und damit sein individuelles System praktizieren.