Moin Bert,
hältst du ein mittels Neutralaustausch aufbereitetes Wasser für geeignet oder hast du das überlesen? Was lässt dich bei einem ziemlich verbogenen Ausgangswasser am K-Mangel festhalten? Ohne vernünftiges Ausgangswasser ist alles weitere hinfällig. Mir sieht das aus Erfahrung schon so aus, alsdass der TE - O-Ton "absoluter Neuling" - das übersehen bzw. missinterpretiert hatte.
Im Ergebnis ist das ein ungeeignetes Wasser, das du gerne "Spatz" nennen kannst, und ein durch das überreichliche Natrium mehr oder weniger verkorkstes Soil. Zur "Kanone" magst du mir bei Bedarf gerne auch ausführlich schreiben, ich verortete das Problem als ein den Umständen entsprechend zu zahlendes "Lehrgeld".
Du bist ja sehr an den Verhältnissen der Nährstoffe orientiert, ich schon auch, weiß aber in welch weiten Bereichen sich das bewegen kann und was mancher als unumstößlich empfindet, kann auch ganz anders funktionieren. Natrium haben die meisten ja nicht auf dem Schirm, aber Na und K reagieren antagonistisch in der Aufnahme. Du kannst also durchaus Recht haben, nur liegt es dann nicht am wenigen Kalium sondern am überreichlichen Natrium, das eine K-Aufnahme erschwert. Und du empfiehlst gegen das überreichliche Natrium Kalium anzudüngen! Wieviel Kalium würdest du denn empfehlen in den Verhältnissen Na:K:Ca:Mg?
Ich bin ja bekennender aquaristischer Blödmannsgehilfenanwärter - du hältst das fürn Spass, ich nicht - und selbst wenn ich das mühsam theoretisch durchdringen könnte, würde ich es mir nicht mit dem verkorksten Soil und schon gar nicht mit dem verkorksten Wasser antun! D.h. wenn der TE nicht gleich zu Beginn seiner aquaristischen Laufbahn eines der großen Mysterien lösen möchte, dann empfehle ich weiterhin einen Reset des Beckens. Das ist übrigens klein genug um das mit gekauftem demineralisiertem Wasser für 13-25 ct/l betreiben zu können! Das habe ich lange genug mit bis zu 80 l in verschiedenen Nanoaquarien so gehandhabt. Eine Umkehrosmoseanlage habe ich ihm - entgegen deiner Mutmaßung und entgegen meiner Intention - überhaupt nicht empfohlen!
Ansonsten steht es dem TE frei - falls ihm danach ist - sich von dir im Betrieb eines Pflanzenaquariums mit Soil und Wasser nach Neutralaustausch auf den Wachstumspfad zurück bringen zu lassen. Ich riete davon ab und wendete mich gleich einem funktionierenden Aquarium zu.
Blöd ist, wenn man es einfach haben will, muss man um die Zusammenhänge wissen. Ich mag es ja gerne einfach und wenn man in meinem Spoiler liest, wird schnell klar, dass einfach leider garnicht einfach ist. Ich verspreche das aber auch nicht. Bei den vorgedüngten Soils wird gerne einfaches Handling angenommen, ja vorausgesetzt, nur, die sind sogar ziemlich kompliziert, wenn die nicht in einem vergleichsweise engen, vorgeschriebenen Bereich der Anwendung genutzt werden - respektive weiß was man tut.
Mit freundlichem Gruß
Nik
edit: Ups, übersehen ...
Der Kaliumtest für kleines Geld lässt sich so bescheiden ablesen, dass von vielen die Brauchbarkeit infrage gestellt wird - zumal Kalium in seinen absoluten Gehalten kein Problem sein wird. Im Gegenteil, die täglichen K-Zugaben übertreffen schon deine Forderungen und über die Zeit ist trotz der Wasserwechsel sogar von einer K-Anreicherung auszugehen. Ich würde langsam mal deine Hand aus dem Feuer nehmen. ^^