Hallo miteinander,
Ich möchte euch in diesem Beitrag mein neues Aquarium vorstellen, das inzwischen gute 2 Wochen läuft. Bei der Gelegenheit stelle ich mich selbst auch kurz vor, da ich erst seit kurzem hier angemeldet und begeistert vom Forum bin.
Ich heiße Frederik und komme aus Viersen am Niederrhein. Mein erstes Aquarium habe ich seit ca. 8 Jahren.
Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Vor ein paar Wochen bin ich über die Methode von Diana Walstad gestolpert. Das Konzept fand ich extrem interessant und ich las ihr Buch. Man kann von der Methode halten, was man will, aber es gibt zumindest im Ausland genug Aquarien, die sie bestätigen. Und gerade weil hier noch nicht viele Walstad Becken vorgestellt wurden, möchte ich meinen Erfolg / Misserfolg hier mit euch teilen.
Für diejenigen, die mit dem Begriff nicht viel anfangen können, nochmal ganz kurz erklärt: Walstad benutzt in ihren Becken als Nährboden Erde, die den Pflanzen Nährstoffe liefert und und vor allem Bakterien beinhaltet, die zusammen mit den Pflanzen die Wasserwerte regulieren. Das Aquarium wird als möglichst geschlossener Kreislauf gesehen, der sich selbst stabilisiert. So wird auf eine biologische Filterung und sogar Wasserwechsel weitestgehend verzichtet. Die Schlüsselfaktoren bestehen aus der Erde, dem Besatz und vor allem einer ordentlichen Bepflanzung.
Ich wollte mir mit möglichst wenig Einsatz ein schönes Becken einrichten, das ohne viel Aufwand zu betreiben ist. Also verwende ich als Aquarium ein Jahre altes 25l Becken (40x25x25), das ich noch im Schrank stehen hatte. Das Aquarium habe ich einige Tage mit Wasser gefüllt, um es auf undichte Stellen zu prüfen. Dabei konnte ich direkt 3 Wurzeln Wässern, die später in das Becken kommen sollten.
Als "Unterschrank" dient ein kleines Schränkchen, das neben meinem Schreibtisch stand. Neu kaufen musste ich mir lediglich die Beleuchtung, eine Chihiros C361, einen Dennerle Nano Innenfilter und einen kleinen Heizstab. Der Innenfilter ist so weit es geht runter gedrosselt und dient lediglich dazu, das Wasser etwas in Bewegung zu halten. Das mitgelieferte Filtermedium habe ich durch sehr groben Filterschwamm ersetzt.
Die Erde habe ich aus dem Baumarkt. Hier habe ich reine Bio Erde mit möglichst neutralem pH-Wert und natürlich ohne jegliche Düngezusätze genommen. Man kann laut Walstad auch Erde aus dem Garten verwenden. Allerdings war mir das zu unsicher, da ich gerne weiß, was ich im Aquarium habe und ich bei späteren Problemen zumindest die Erde als Ursache ausschließen können möchte. Es war gar nicht so einfach komplett unbehandelte Erde zu finden, überall ist in irgendeiner Form Dünger drinnen.
Die meiste Arbeit hat definitiv das Sieben der Erde bereitet. Bei einem erneuten Versuch würde ich die Erde etwas trocknen lassen, damit sich die feine Erde von den groben Holzstückchen besser trennen lässt.
Hinten und an der rechten Scheibe habe ich mir Milchglasfolie für normale Fenster, die noch zuhause rumflog, zurecht geschnitten und angebracht.
Nachdem das Aquarium gereinigt und aufgestellt war, habe ich ca. 2,5cm Erde eingefüllt und etwas Wasser darüber gegossen. Mit einem Stab habe ich das ganze vorsichtig verrührt, um keine Luftblasen in der Erde zu haben. Dann habe ich vorsichtig 5kg Sand darüber geschüttet. Beim nächsten Mal werde ich ihn vorher nass machen, da sich der schöne helle Sand etwas mit dem schmutzigen Wasser von der Erde vollgesogen hat. :doh:
Eine der 3 Wurzeln hat leider keinen Platz mehr gefunden, im Vordergrund stehen schließlich die Pflanzen und nicht das Hardscape.
Als Bepflanzung habe ich mir von meinem lokalen Pflanzengroßhändler folgendes abgeholt:
Limnobium laevigatum
Ludwigia Palustris
Mayaca fluviatilis
Microsorum mini
Alternathera reineckii 'Mini'
Eleocharis acicularis 'Mini'
Cryptocoryne parva
Nymphoides hydrophylla 'Taiwan'
Bacopa caroliniana
Murdannia keisak
Anubias barteri nana Pangolino
Ludwigia sp. 'Super Red' (kam erst später von meinem großen Becken dazu)
Bei den Pflanzen habe ich besonders auf Vielfalt geachtet, da man bei so einem Experiment und auch einfachen Setup nicht davon ausgehen kann, dass sich jede Art wohlfühlt. Die Pflanzen haben sich sozusagen nach meinen Bedingungen zu richten und nicht umgekehrt.
Ansonsten setze ich auf überwiegend kleine einfache Pflanzen, die schnell wachsen, um überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser aufzunehmen und mir natürlich auch gefallen.
Wie man sieht bin ich definitiv kein Aquascaper, aber ich war mit dem Resultat zufrieden und mit gefällt es bis jetzt auch noch sehr gut.
In das Becken kommt einfach Leitungswasser, das ich mit TetraMin versetzt habe.
Außerdem habe ich direkt am ersten Tag ein paar Wasserflöhe und Blasenschnecken aus meinem anderen Aquarium besetzt. Nach 3 Tagen kamen noch 3 vermeintliche Amanos und 2 Stahlhelmschnecken dazu. Eine 'Amano-Garnele' färbte sich nach wenigen Tagen erst schwarz und ist inzwischen sogar bläulich geworden. Ich tippe auf irgendeine Neocaridina davidi Zuchtform. Ist aber nicht schlimm, da als weiterer Besatz sowieso schwarze oder braune Neocaridina geplant sind.
Walstad setzt bereits am ersten Tag Fische ein. Das ist mir allerdings etwas zu herbe und Fische sind erst in etwa 2 Monaten angedacht. Da mache ich mir allerdings keinen Stress.
Den Tieren geht es seit Anfang an augenscheinlich prächtig. Auch die Pflanzen gedeihen ausnahmslos viel besser als erwartet. Lediglich die Nymphoides wurde von den Amanos etwas abgefressen. Kein Problem, weil die förmlich explodiert ist. Bis jetzt bin ich absolut begeistert. :grow:
Heute war dann der erste Wasserwechsel inklusive kleinem Rückschnitt dran, weil sich das Wasser von den Wurzeln recht braun gefärbt hat. Besonders der Froschbiss musste stark ausgedünnt werden.
Als nächstes wird eine neue Stängelpflanze ins Becken einziehen, die im Hintergrund rechts die Lücke schließen soll. Bisher tendiere ich zur Limnophila Sessiliflora oder zur Rotala Bonsai. Anregungen eurerseits sind natürlich sehr wilkommen. Außerdem ziehen demnächst wie schon erwähnt ein paar Neocaridina davidi 'Chocolate' oder 'Black Sakura' ein. Wenn jemand welche im Raum Mönchengladbach abzugeben hat, würde ich mich über ein Angebot per PN sehr freuen.
Ansonsten mache ich mir Gedanken zum zukünftigen Fischbesatz. Bis jetzt habe ich an einen Kampffisch gedacht. Eventuell auch Kilifische, von denen habe ich aber bis jetzt noch nicht viel Plan. Wenn dazu auch noch jemand Vorschläge hat, würde ich mich darüber natürlich auch freuen. :lol:
Wenn bis jetzt jemand durchgehalten hat, bedanke ich mich fürs Durchlesen und hoffe auf möglichst viel Feedback. Fragen beantworte ich selbstverständlich alle und mehr Fotos kann ich auch einstellen. :tnx:
Ich bin wirklich gespannt wie dieses Projekt verlaufen wird und bei Interesse werde ich gerne regelmäßig Updates posten.
Beste Grüße und danke fürs Lesen,
Freddi
Ich möchte euch in diesem Beitrag mein neues Aquarium vorstellen, das inzwischen gute 2 Wochen läuft. Bei der Gelegenheit stelle ich mich selbst auch kurz vor, da ich erst seit kurzem hier angemeldet und begeistert vom Forum bin.
Ich heiße Frederik und komme aus Viersen am Niederrhein. Mein erstes Aquarium habe ich seit ca. 8 Jahren.
Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Vor ein paar Wochen bin ich über die Methode von Diana Walstad gestolpert. Das Konzept fand ich extrem interessant und ich las ihr Buch. Man kann von der Methode halten, was man will, aber es gibt zumindest im Ausland genug Aquarien, die sie bestätigen. Und gerade weil hier noch nicht viele Walstad Becken vorgestellt wurden, möchte ich meinen Erfolg / Misserfolg hier mit euch teilen.
Für diejenigen, die mit dem Begriff nicht viel anfangen können, nochmal ganz kurz erklärt: Walstad benutzt in ihren Becken als Nährboden Erde, die den Pflanzen Nährstoffe liefert und und vor allem Bakterien beinhaltet, die zusammen mit den Pflanzen die Wasserwerte regulieren. Das Aquarium wird als möglichst geschlossener Kreislauf gesehen, der sich selbst stabilisiert. So wird auf eine biologische Filterung und sogar Wasserwechsel weitestgehend verzichtet. Die Schlüsselfaktoren bestehen aus der Erde, dem Besatz und vor allem einer ordentlichen Bepflanzung.
Ich wollte mir mit möglichst wenig Einsatz ein schönes Becken einrichten, das ohne viel Aufwand zu betreiben ist. Also verwende ich als Aquarium ein Jahre altes 25l Becken (40x25x25), das ich noch im Schrank stehen hatte. Das Aquarium habe ich einige Tage mit Wasser gefüllt, um es auf undichte Stellen zu prüfen. Dabei konnte ich direkt 3 Wurzeln Wässern, die später in das Becken kommen sollten.
Als "Unterschrank" dient ein kleines Schränkchen, das neben meinem Schreibtisch stand. Neu kaufen musste ich mir lediglich die Beleuchtung, eine Chihiros C361, einen Dennerle Nano Innenfilter und einen kleinen Heizstab. Der Innenfilter ist so weit es geht runter gedrosselt und dient lediglich dazu, das Wasser etwas in Bewegung zu halten. Das mitgelieferte Filtermedium habe ich durch sehr groben Filterschwamm ersetzt.
Die Erde habe ich aus dem Baumarkt. Hier habe ich reine Bio Erde mit möglichst neutralem pH-Wert und natürlich ohne jegliche Düngezusätze genommen. Man kann laut Walstad auch Erde aus dem Garten verwenden. Allerdings war mir das zu unsicher, da ich gerne weiß, was ich im Aquarium habe und ich bei späteren Problemen zumindest die Erde als Ursache ausschließen können möchte. Es war gar nicht so einfach komplett unbehandelte Erde zu finden, überall ist in irgendeiner Form Dünger drinnen.
Die meiste Arbeit hat definitiv das Sieben der Erde bereitet. Bei einem erneuten Versuch würde ich die Erde etwas trocknen lassen, damit sich die feine Erde von den groben Holzstückchen besser trennen lässt.
Hinten und an der rechten Scheibe habe ich mir Milchglasfolie für normale Fenster, die noch zuhause rumflog, zurecht geschnitten und angebracht.
Nachdem das Aquarium gereinigt und aufgestellt war, habe ich ca. 2,5cm Erde eingefüllt und etwas Wasser darüber gegossen. Mit einem Stab habe ich das ganze vorsichtig verrührt, um keine Luftblasen in der Erde zu haben. Dann habe ich vorsichtig 5kg Sand darüber geschüttet. Beim nächsten Mal werde ich ihn vorher nass machen, da sich der schöne helle Sand etwas mit dem schmutzigen Wasser von der Erde vollgesogen hat. :doh:
Eine der 3 Wurzeln hat leider keinen Platz mehr gefunden, im Vordergrund stehen schließlich die Pflanzen und nicht das Hardscape.
Als Bepflanzung habe ich mir von meinem lokalen Pflanzengroßhändler folgendes abgeholt:
Limnobium laevigatum
Ludwigia Palustris
Mayaca fluviatilis
Microsorum mini
Alternathera reineckii 'Mini'
Eleocharis acicularis 'Mini'
Cryptocoryne parva
Nymphoides hydrophylla 'Taiwan'
Bacopa caroliniana
Murdannia keisak
Anubias barteri nana Pangolino
Ludwigia sp. 'Super Red' (kam erst später von meinem großen Becken dazu)
Bei den Pflanzen habe ich besonders auf Vielfalt geachtet, da man bei so einem Experiment und auch einfachen Setup nicht davon ausgehen kann, dass sich jede Art wohlfühlt. Die Pflanzen haben sich sozusagen nach meinen Bedingungen zu richten und nicht umgekehrt.
Ansonsten setze ich auf überwiegend kleine einfache Pflanzen, die schnell wachsen, um überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser aufzunehmen und mir natürlich auch gefallen.
Wie man sieht bin ich definitiv kein Aquascaper, aber ich war mit dem Resultat zufrieden und mit gefällt es bis jetzt auch noch sehr gut.
In das Becken kommt einfach Leitungswasser, das ich mit TetraMin versetzt habe.
Außerdem habe ich direkt am ersten Tag ein paar Wasserflöhe und Blasenschnecken aus meinem anderen Aquarium besetzt. Nach 3 Tagen kamen noch 3 vermeintliche Amanos und 2 Stahlhelmschnecken dazu. Eine 'Amano-Garnele' färbte sich nach wenigen Tagen erst schwarz und ist inzwischen sogar bläulich geworden. Ich tippe auf irgendeine Neocaridina davidi Zuchtform. Ist aber nicht schlimm, da als weiterer Besatz sowieso schwarze oder braune Neocaridina geplant sind.
Walstad setzt bereits am ersten Tag Fische ein. Das ist mir allerdings etwas zu herbe und Fische sind erst in etwa 2 Monaten angedacht. Da mache ich mir allerdings keinen Stress.
Den Tieren geht es seit Anfang an augenscheinlich prächtig. Auch die Pflanzen gedeihen ausnahmslos viel besser als erwartet. Lediglich die Nymphoides wurde von den Amanos etwas abgefressen. Kein Problem, weil die förmlich explodiert ist. Bis jetzt bin ich absolut begeistert. :grow:
Heute war dann der erste Wasserwechsel inklusive kleinem Rückschnitt dran, weil sich das Wasser von den Wurzeln recht braun gefärbt hat. Besonders der Froschbiss musste stark ausgedünnt werden.
Als nächstes wird eine neue Stängelpflanze ins Becken einziehen, die im Hintergrund rechts die Lücke schließen soll. Bisher tendiere ich zur Limnophila Sessiliflora oder zur Rotala Bonsai. Anregungen eurerseits sind natürlich sehr wilkommen. Außerdem ziehen demnächst wie schon erwähnt ein paar Neocaridina davidi 'Chocolate' oder 'Black Sakura' ein. Wenn jemand welche im Raum Mönchengladbach abzugeben hat, würde ich mich über ein Angebot per PN sehr freuen.
Ansonsten mache ich mir Gedanken zum zukünftigen Fischbesatz. Bis jetzt habe ich an einen Kampffisch gedacht. Eventuell auch Kilifische, von denen habe ich aber bis jetzt noch nicht viel Plan. Wenn dazu auch noch jemand Vorschläge hat, würde ich mich darüber natürlich auch freuen. :lol:
Wenn bis jetzt jemand durchgehalten hat, bedanke ich mich fürs Durchlesen und hoffe auf möglichst viel Feedback. Fragen beantworte ich selbstverständlich alle und mehr Fotos kann ich auch einstellen. :tnx:
Ich bin wirklich gespannt wie dieses Projekt verlaufen wird und bei Interesse werde ich gerne regelmäßig Updates posten.
Beste Grüße und danke fürs Lesen,
Freddi