Prozedere: Eisenphosphat Ausfällung

Haeck

Member
Hallo zusammen,

ich fahre seit ca. 1,5 Wochen ein 79 Liter Pflanzenaquarium bisher ohne bemerkenswerte Schwierigkeiten ein.
Es handelt sich hierbei um ein Becken mit den Massen 65x35x35 cm, das insgesamt 56 Nettovolumen fast. Der Boden besteht aus Basalt, Körnung 1-5 mm mit einer Schichthöhe von 5cm bis 10 cm.
Gefiltert wird mit einer Lage Schaumstoff, Filterwatte und EHEIM Substrat Pro.
Beleuchtet wird das Becken mit 2x 24 Watt T5, Osram 840 und 865, 12 Std. durchgehend.

Das Setup besteht aus folgenden Bepflanzung:

Anubias barteri var nana gold
Lilaeopsis brasiliensis
Ludwigia arcuata
Rotala sp. Nanjenshan
Rotala rotundifolia
Rotala rotundifolia spec. green
Rotala walichii
Taxiphyllum barbieri

Gedüngt wird ausschliesslich mit den Präparaten von Doc Kemser Eudrakon und Bio-CO2. Phosphor wird 1/Woche auf 0.5 mg/L Stossgedüngt, Eisen und Kalium täglich mit 50% bzw. 1/3 der empfohlenen Dosis. Die Stickstoffdüngung entfällt bis auf weiteres, da das Ausgangswasser mit 16 mg/l bereits angereichert ist. Aufgehärtet wird mit Duradrakon.

Die Düngung habe ich bis auf weiteres auf folgende Werte eingestellt:

KH: 2
Fe: 0,1 mg/l
PO4: 0,4 mg/l
NO3: 16 mg/L
Mg: 4.5 mg/L
Ca: 6 mg/l
K: 3 mg/l
CO2-Indikator: Tagsüber Grün, Abends dunkles Grün bis leicht bläulich angehaucht.

Mit Ausnahme der R. Wallichii, erzielte ich bei den Werten ein insgesamt mässiges Längenwachstum. Erstere erreichte bereits einer Woche nach der Einrichtung die Wasseroberfläche und zeigte intensive Farben.

Nun zu meinem Problem:
Nachdem ich beobachten konnte, das die R. Wallichii bei höheren Phosphatkonzentrationen >0,5 mg/L, deutlich an Farbintensität zunahm und sich der Vertikalwuchs sowie der Blattdurchmesser der restlichen Pflanzen deutlich verbesserte, stellte ich die Konzentration für Phosphat, versuchsweise von 0.4 mg/L auf 0.8 mg/L ein.
Nach zwei bis drei Tagen bemerke ich zunehmend eine Gelb- bis Ockerfarbene Verfärbung der Blätter, zunächst beginnend bei den Blättern der Anubien und des Neuseelandgrases, mit fortschreitender Ausdehnung auf die Blätter der Rotalas und Ludwigia. Verschont blieb bisher die R. Wallichii.
Es handelt sich hierbei weniger um einen abwischbaren Belag, sondern mehr um einen wasserfesten, dünnen Film, der sich manuell nur schwer entfernen lässt. Somit sind Kieselalgen bereits auszuschliessen.
Bemerkenswert ist ausserdem, das nur die Lichtexponierten Blätter befallen sind. Jene die sich im Schatten befinden, bleiben weiterhin strahlend grün. Da hier die Vermutung einer Eisenphosphat Ausfällung sehr nahe liegt, habe ich einen sofortigen Teilwasserwechsel von 50% durchgeführt, ohne die Wasserwerte zu kontrollieren.
Aufgrund einer eventuellen Rücklösung des Eisenphosphates, habe ich die tägliche Düngung mit Ferrdrakon, unter strenger Beobachtung des Pflanzenwachstum, bis auf weiteres eingestellt und das EHEIM Filtersubstrat gegen eine weitere Lage Schaumstoff ausgetauscht.

Meine Fragen nun an euch:
Wie lassen sich weitere Ausfällung vorbeugen ?
Wie fahre ich mit der Düngung fort, solange sichtbare Ausfällungen auf den Blättern vorhanden sind ?
Wie lassen sich die Ausfällungen entfernen ? Rücklösung, Wasserwechsel ?

LG
André
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Andre,

also ich kenne eine Eisenphosphatausfällung nur als getrübtes Wasser. Um einen erhöhten Phosphatwert zu senken wird ein Eisenpräperat zugeführt, welches sich mit dem Phosphat verbindet und sich absetzt oder/und ausgefiltert werden kann. Einen harten schwer abzuwischenden Belag ergibt das nicht.
Eine Bildung von Eisenphosphat, wegen eröhten Phosphat und Eisen findet meines Wissens in der Pflanze statt und führt zur zerstörung des Blattgewebes.

Könnte es sein, dass dein Belag auf den Pflanzen durch biogene Entkalkung zustande kommt?
Gerade weil du schreibst, dass gegen abend dein Dauertest schon ins Dunkelgrün-bläuliche geht. Ein Dauertest ist immer etwas Reaktionsträge. Das CO2 braucht zum ein- und aus- diffundieren etwas Zeit. So dass der angezeigte Farbwert durchaus den CO2-Gehalt von einer halben bis zu 2 Stunden vorher angibt.

MfG
Erwin
 

Haeck

Member
Hallo Erwin,

danke fürs Feedback. Ich habe versäumt zu erwähnen, das die CO2-Konzentration direkt nach dem Wasserwechsel auf 25 - 30 mg/L angehoben wurde. Der CO2-Dauertest zeigt nun hellgrün an, die Pflanzen wachsen, der Belag beleibt jedoch vorhanden.

Zum Thema Biogene Entkalkung: Zunächst einmal bin mir sicher, das ein Grossteil der eingesetzten Pflanzen überhaupt nicht fähig ist, den Kohlenstoffbedarf über die Biogene Entkalkung abzudecken. Meines Wissens können das Pflanzen wie z.B. Elodea, Myriophylum und Egeria.
Sollte es sich tatsächlich um eine Biogene Entkalkung handeln, wo bleibt dann der Kalk, der doch bekanntlicherweise als rauh, weisser Belag auf den Blättern ausfällt, der in diesem Zusammenhang stehende Abfall der KH und der Anstieg des PH-Wertes ?

LG
André
 

Haeck

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Arami Gurami

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Hallo,
ich denke, daß ist der ganz normale Diatombelag, den man halt in der Einfahrphase kriegt. Einfach ein paar Aufwuchsfresser einsetzen (Schnecken).
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Andre,
anhand des Bildes würd ich auch zu Kieselalgen tendieren. Abkratzen und unter Mikroskop legen, dann siehst du vermutlich ihre typische Form.
MfG
Erwin
 

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