Richtige Düngung bei extrem wenigen Wasserwechseln

lars_S

New Member
Hi,

da ich eine Bypass Filter zum Nitratabbau nutze in mein Becken recht dicht bepflanzt ist mache ich extrem wenige Wasserwechsel. Jetzt eht wahtscheinlich ein Raunen durch die Reihen aaaber:
Ich habe keine Algen ausser ab und zu ein paar Fadenalgen und die Fische fühlen sich prächtig, was ich unter Anderem an dem permanenten Laichen festmache.
Ich dünge mit CO2 und habe die KH immer im Auge.
Nun zu meiner Frage:
Welchen Dünger würdest Ihr empfehlen? Mir geht es in erster Linie um Eisen, aber auch um andere Nährstoffe, die sich abbauen.
Ich habe hier sehr oft von Ferradrakon gelesen. Meine Bedenken hierbei sind jedoch der Kupferanteil (ich befürchte es schadet den Wirbellosen Kleinstlebewesen die Ihre Arbeit im Filter verrichten), sowie die Tatsache, dass die meisten DÜnger Nährstoffe enthalten, die sich evtl. anhäufen bzw. wo es zu Überkonzentrationen kommen kann wegen der wenigen Wasserwechsel.

Hat Jemand Erfahrung mit der Düngung von Becken, bei denen das Wasser wenig gewechselt wird?


Hier noch ein paar Eckdaten zum Becken:
240l
elektromisch geregelte CO2 Düngung
Beleuchtung: 2xt5 a 54 Watt mit Dennerle Reflektoren
Recht dicht befplanzt (soll noch dichter werden)
mäßige Fischbesatz, der aber noch erhöht werden soll

Vielen Dank im vorraus,
Lars
 

Roger

Active Member
Hi Lars,

herzlich willkommen im Flowgrow!

Grundsätzlich -kann- es funktionieren ein Becken ohne WW zu betreiben. Man sollte seine Wasserparameter möglichst umfangreich kontrollieren und protokollieren um rechtzeitig Anreicherungen zu erkennen oder vorhersehen zu können. Pflicht wäre meiner Meinung nach die Messung von Kh, Gh, Ph, Fe, NO3, Po4, K, Chlorid, Leitwert und Mg mit rechnerischer Ermittlung von Ca.
Bei starken Kumulationen nur eines dieser Stoffe wäre zu einem WW zu raten.

Ich habe hier sehr oft von Ferradrakon gelesen. Meine Bedenken hierbei sind jedoch der Kupferanteil (ich befürchte es schadet den Wirbellosen Kleinstlebewesen die Ihre Arbeit im Filter verrichten), sowie die Tatsache, dass die meisten DÜnger Nährstoffe enthalten, die sich evtl. anhäufen bzw. wo es zu Überkonzentrationen kommen kann wegen der wenigen Wasserwechsel.
Kupfer ist in so gut wie jedem Volldünger enthalten, jedoch sind die Mengen derart gering das sie keinen Schaden anrichten. Cu ist in Spuren für die Pflanzen als Nährstoff notwendig und wird somit auch von diesen verbraucht. Da würde ich mir trotz fehlender WW keine Gedanken machen.

Welchen Dünger würdest Ihr empfehlen? Mir geht es in erster Linie um Eisen, aber auch um andere Nährstoffe, die sich abbauen.
Die meisten Volldünger enthalten alle für den Pflanzenwuchs notwendigen Spurennährsstoffe und im großen und ganzen erfüllen sie alle die ihnen zugedachte Aufgabe. Ggf, muß man probieren, welches Pr5odukt zum jeweiligen Becken am besten passt. Ferrdrakon, Kramerdrak, Mikro-Basic oder ProFito sind die wohl sehr häufig angewandten Dünger.
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Lars,
lars_S":31hxom58 schrieb:
Hi,

da ich eine Bypass Filter zum Nitratabbau nutze in mein Becken recht dicht bepflanzt ist mache ich extrem wenige Wasserwechsel. Jetzt eht wahtscheinlich ein Raunen durch die Reihen aaaber:
von mir hörst du kein raunen ;-) , da ich früher zur Unterstützung selbst nen biologischen Nitratfilter jahrelang in Betrieb hatte und ausserdem folgenden Beitrag kenne.
http://www.altwasser-aquarium.de/beitra ... g_gerd.php

Meinen Versuch mit geringeren Wasserwechsel hin zu einem Altwasserbecken habe ich sehr schnell wieder aufgegeben, da der Nachwuchs kleiner blieb.
Ich kann mir nicht Vorstellen, dass es auf Dauer reicht nur das Nitrat zu reduzieren. Auch sogenannte "Hemmstoffe" (wenn es sie wirklich gibt) müssen entfernt werden. Ob das alleine durch die vorhandenen Pflanzen erreicht werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen.
Die Besatzdichte im funktionierendem Altwasserbecken muß aber noch passender sein als in einem vergleichbaren normalen WW-Becken. Deshalb würde ich mir das mit deiner geplanten Aufstockung nochmal überlegen. Wie heißt es so schön - "weniger ist oft mehr".
Und wenn du ein Problem feststellen kannst, würde ich nicht stur auf den WW verzichten.
Der lange hinausgezögerte WW kann dann aber sogar ein Schock sein, deshalb dann nur geringe Mengen wechseln.
Zum optimalen Dünger kann ich leider nichts beitragen. Kann dir nur wünschen, dass du für dich den optimalen findest.

MfG
Erwin
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Lars,

geht schon, allerdings muss das System in sich geschlossener laufen und das bedeutet eine Düngung an der Unterkante des Möglichen. Der Nitratfilter ist vermutlich Blödsinn, das Nitrat ist sowieso eher kein Problem und die Fadenenalgen deuten jetzt schon darauf hin das Stickstoff knapp ist. Volldünger kannst du jeden der hier üblichen nehmen. Suche dir Pflanzen, die dir dann als Zeiger für verschiedene Nährstoffmängel dienen. Meins hatte ich mit Wasser aus einer dreisäuligen VEA (stark sauer, stark basisch und ein Reinstwasserharz) betrieben, das ich dann mit Duradrakon ein wenig aufgehärtet hatte. Ich schreibe das, weil das Becken in der Praxis (irgendwie) frei von "Hemmstoffen" (was man immer auch darunter verstehen mag) war. Die Fische waren extrem gesund, ich konnte sogar kranke einsetzen, die sich idR wieder erholten. Es waren Amanogarnelen drin, die über 10 Jahre alt wurden. Das hatte ich die letzten 6 Jahre praktisch ohne Wasserwechsel betrieben und war völlig algenfrei. Die KH sank auf irgendwas <0,5°. CO2-Düngung geregelt mit etwa 10mg/l. Das war ein gut beleuchtetes, exzessives Pflanzenaquarium mit durchaus ordentlichem Besatz, aber geringer Fütterung.
Das hatte sich Schritt für Schritt ergeben. So etwas haben zu wollen, lässt sich nicht erzwingen.

Gruß, Nik
 

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