Ich bestelle auch nur direkt beim Händler meines Vertrauens. Basis ist die Annahme, dass jede Reise Stress ist, die einen Fisch anfälliger für all die Erreger machen, die in der Mehrzahl ohnehin bereits auf ihm und in ihm herum krabbeln, und die man weder wegsterilisieren kann noch weg-quarantänisieren.
Die Fische fliegen ja nicht vom Züchter in den Zooladen, sondern machen die Versand-Tortur über den Umweg Laden zweimal durch statt einmal, oder gleich dreimal, wenn es Wildfänge sind. Wenn man dann noch überlegt, dass zwar vermutlich Zooläden erstens vom Tierschutz kontrolliert und zweitens von sachkundigen Fischliebhabern geführt werden, aber die Becken seltenst das sind, was sich die Fische aussuchen würden... stand kürzlich in einer Zoohandlung vor einem Trupp Perlhühner, die bekanntermaßen Präsentierteller hassen wie der Teufel das Weihwasser - aber wie soll der Zoohändler sie verkaufen, wenn der Kunde sie gar nicht sehen kann? Oder sie zum Verkauf herausfangen, wenn das Becken voller toller Rückzugsmöglichkeiten ist? Ich nehme an, dass sie beim Züchter zumindest nicht in grell ausgeleuchteten Schaufenstern Größe XS herumschwimmen. Ich hoffe für alle schüchternen Fische in Zooläden, sie werden möglichst bald verkauft.
Und das ist der nächste Punkt bei der Lebensdauer - woher weiß ich, wie alt die Fische sind, wenn ich sie kaufe, sowohl beim Züchter als auch im Laden? Wenn lange Zeit keiner mehr Fisch x kauft, wird erstmal nicht mehr nachgelegt mit dem Züchten - und der nächste Kunde bekommt dann eben mal das Altersheim angedreht. Sieht man ja bei Fischen nicht immer auf Anhieb.
Ich würde bei einer Quaranäne als Wirkmechanismus eher annehmen, dass der Fisch (so wie andere Tiere auch, die neu in größere Gehege eingebracht werden) die Chance bekommt, sich zu erholen und sein Mikrobiom mitsamt potenziellen Schädlingen wieder in ein günstiges Gleichgewicht zu bekommen, so dass die Erregerdichte mit höher virulenten Erregern, die er ins Becken einträgt, absinkt.