gartentiger
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Da es ein reges Interesse zum Thema Teich gibt möchte ich hiermit Einsteigern und Fortgeschrittenen etwas Basiswissen als auch etwas Fachtheorie vermitteln.
Der Teich
Warum überhaupt einen Teich?
Ein Teich ist ökologisch wertvoll, da er verschiedenen Organismen Lebensraum bietet. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig, so kann eine Nutzung als Zier-, Freizeit( Badeteich )- und Zuchtteich erfolgen.
Zu guter letzt ist ein Teich natürlich auch ein Prestigeobjekt.
Bauweisen
Es gibt verschiedene Fertigungsweisen um zu seinem Traumteich zu kommen, wobei sich die einzelnen Maßnahmen teilweise stark unterscheiden und somit bestimmten Einsatzzwecken vorbehalten sind.
Der Folienteich ist für kleine bis große Wasseranlagen gut geeignet. Es gibt ihn aus PVC- und EPDM-Folien, die entweder ausreichend breit sind, vorkonfektioniert sind oder vor Ort verschweißt werden. EPDM-Folien sind zwar wesentlich teurer, bieten dafür jedoch UV-Stabilität und weisen mit einer erhöhten Festigkeit auf. Ferner sind sie besonderst bei kühler Umgebungstemperatur sehr leicht zu verarbeiten.
Der Betonteich ist für kleine bis mittlere Wasseranlagen geeignet.
Der glasfaserverstärkte Polystyrolfertigteich ist recht einfach zu handhaben. Es gibt ihn in unterschiedlichen Größen bis zu 2.500l Wasservolumen.
Der Ökoteich aus Ton ist zwar mit sehr hohen Kosten verbunden, ist dafür jedoch ein Naturprodukt und für mittlere bis große Wasseranlagen geeignet.
Relativ neu ist das Spritzverfahren, bei dem eine Art "Flüssigfolie" verwendet wird. Die praktischen Erfahrungen damit sind noch sehr gering.
Planungsgrundlagen
Bei der Planung von Wasseranlagen muss einiges berücksichtigt werden. So ist der wichtigste Punkt die Erlebbarkeit. D.h. in der hintersten Gartenecke ist ein Teich ziemlich nutzlos untergebracht.
Bei der Auswahl des späteren Standortes muss Form und Größe sowie das Umfeld berücksichtigt werden. Laubgehölze in unmittelbarer Nähe sind ungünstig, da sie eine ungünstige Wirkung aufweisen. Blattfall wirkt sich negativ auf die Wasserqualität aus und Wurzeln können den Teich beschädigen.
Die gesamte Planung steht und fällt mit den Kosten. Dabei muss nicht nur die Erstellung berücksichtigt werden, sondern auch die Wasserkosten, der Unterhalt und die Pflege des Teiches. Wichtig dabei ist auch die Herkunft und die Qualität des Wassers.
Ein Teich sollte ca. 4-5h am Tag besonnbar sein.
Die Wasserbewegung nach Möglichkeit nur für 1/3 des Teiches einplanen und 2/3 der Fläche frei von Wasserpflanzen halten.
Bei Bautiefen von >80cm ist eine Schachtgenehmigung erforderlich, Abweichungen sind beim zuständigen Amt zu erfragen.
Bei Fischbesatz gibt es eine Festregel, bei der auf 1cm Fischlänge mind. 5l Wasser veranschlagt werden sollte.
Baudurchführung
Anhand des Folienteiches und dem glasfaserverstärkten Polystyrolfertigteich mache ich eine beispielhafte Beschreibung.
Der glasfaserverstärkte Polystyrolfertigteich
Der Einbau einer Teichschale ist recht einfach. Anhand der Form erstellt man eine Profilskizze.
Anschließend steckt man die Form auf der gewünschten Fläche ab und misst das Profil ein. Der Aushub kann für die spätere Randmodellierung verwendet werden, stark steinigen Aushub jedoch besser entsorgen. Nach erfolgreicher Ausschachtung die Teichschale positionieren, dabei den Untergrund mit 0/2 Quarzsand versehen. Zur Fixierung der Schale kann diese mit etwas Wasser gefüllt werden. Anschließend schwämmt man ringsum die Schale mit dem schon genannten Sand ein, bis die Teichschale eingebettet ist.
Der Folienteich
Vom Grundablauf ist der Bau eines Folienteiches dem des glasfaserverstärkten Polystyrolfertigteiches sehr ähnlich. Nach dem Abstecken der Grundform und der einzelnen Ebenen kann der Aushub beginnen. Die eventuelle Grasnarbe kann auf dem Kompost entsorgt werden, der A-Horizont sollte sauber für die spätere Modellierung gelagert werden. Der restliche Aushub wird nicht benötigt und kann auf einer Deponie entsorgt werden.
Unterscheiden muss man zwischen maschinellem und manuellem Aushub. Beim manuellen Aushub können feinere Abstufungen beim Teichprofil erreicht werden als es mit einer Maschiene möglich wäre. Ferner darf keine Bodenlockerung stattfinden, was besonderst bei der maschinellen Ausführung zu beachten ist.
Der Teich sollte deutlich 3 Zonen aufweisen, welche in Sumpf-, Flachwasser- und Tiefenzone eingeteilt werden.
Ebenso muss der Böschungswinkel bedacht werden, 1:2, 1:2,5 und 1:3 sind die Gängigsten.
Nach den Aushubarbeiten sollte der Boden nochmals verdichtet, anschließend die Sauberkeitsschicht aus 0/2 Quarzsand in einer Schichtstärke von ca. 10cm aufgebracht werden. Anschließend legt man ein Schutzfließ aus, welches als zusätzlicher Schutz dienlich ist.
Der Folienwahl sollte große Beachtung geschenkt werden, da sie neben dem fachgerechten Einbau entscheidenden Einfluss auf die Langlebigkeit des Teiches nimmt. So gibt es i.d.R. bis zu 25 Jahre Garantie auf EPDM-Folien. Gängige Folienstärken sind 0,5; 1 und 1,5 mm, Bahnenbreiten 2,4,6 und 8 m. Sondermaße sind meistens möglich, verursachen allerdings auch Mehrkosten. Die Folien können auch vor Ort geschweißt werden. Dies ist z.B. mittels Quellschweißverfahren bzw. Silikondichtmasse möglich.
Zur Berechnung der benötigten Folie gibt es eine Formel:
Teichlänge + 2 x Teichtiefe + 2 x 0,5 m Rand = Folienlänge
Beim Auslegen der Folie sollte auf eine saubere Arbeitsweise geachtet werden. Steiniger Untergrund wie auch Rauchen beim Verlegen sind tabu. Die unweigerlich entstehenden Falten sollten allesamt in eine Richtung zeigen, diese dabei großflächig überlappen lassen.
Der Randausbildung sollte große Aufwerksamkeit bemessen werden. Zum einen trägt sie sehr stark zu einem natürlichen Erscheinungsbild bei, zum anderen soll sie verhindern, dass der Teich an unerwünschten Stellen überläuft. Dabei bildet man eine Kapillarsperre aus.
Die Bepflanzung kann im Anschluß erfolgen, zuletzt kann dann das Wasser eingelassen werden.
Der Fischbesatz sollte nach Möglichkeit 2-3 Wochen nach der Pflanzung erfolgen, bis dahin sind meistens die Pflanzen angewachsen.
Der Teich
Warum überhaupt einen Teich?
Ein Teich ist ökologisch wertvoll, da er verschiedenen Organismen Lebensraum bietet. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig, so kann eine Nutzung als Zier-, Freizeit( Badeteich )- und Zuchtteich erfolgen.
Zu guter letzt ist ein Teich natürlich auch ein Prestigeobjekt.
Bauweisen
Es gibt verschiedene Fertigungsweisen um zu seinem Traumteich zu kommen, wobei sich die einzelnen Maßnahmen teilweise stark unterscheiden und somit bestimmten Einsatzzwecken vorbehalten sind.
Der Folienteich ist für kleine bis große Wasseranlagen gut geeignet. Es gibt ihn aus PVC- und EPDM-Folien, die entweder ausreichend breit sind, vorkonfektioniert sind oder vor Ort verschweißt werden. EPDM-Folien sind zwar wesentlich teurer, bieten dafür jedoch UV-Stabilität und weisen mit einer erhöhten Festigkeit auf. Ferner sind sie besonderst bei kühler Umgebungstemperatur sehr leicht zu verarbeiten.
Der Betonteich ist für kleine bis mittlere Wasseranlagen geeignet.
Der glasfaserverstärkte Polystyrolfertigteich ist recht einfach zu handhaben. Es gibt ihn in unterschiedlichen Größen bis zu 2.500l Wasservolumen.
Der Ökoteich aus Ton ist zwar mit sehr hohen Kosten verbunden, ist dafür jedoch ein Naturprodukt und für mittlere bis große Wasseranlagen geeignet.
Relativ neu ist das Spritzverfahren, bei dem eine Art "Flüssigfolie" verwendet wird. Die praktischen Erfahrungen damit sind noch sehr gering.
Planungsgrundlagen
Bei der Planung von Wasseranlagen muss einiges berücksichtigt werden. So ist der wichtigste Punkt die Erlebbarkeit. D.h. in der hintersten Gartenecke ist ein Teich ziemlich nutzlos untergebracht.
Bei der Auswahl des späteren Standortes muss Form und Größe sowie das Umfeld berücksichtigt werden. Laubgehölze in unmittelbarer Nähe sind ungünstig, da sie eine ungünstige Wirkung aufweisen. Blattfall wirkt sich negativ auf die Wasserqualität aus und Wurzeln können den Teich beschädigen.
Die gesamte Planung steht und fällt mit den Kosten. Dabei muss nicht nur die Erstellung berücksichtigt werden, sondern auch die Wasserkosten, der Unterhalt und die Pflege des Teiches. Wichtig dabei ist auch die Herkunft und die Qualität des Wassers.
Ein Teich sollte ca. 4-5h am Tag besonnbar sein.
Die Wasserbewegung nach Möglichkeit nur für 1/3 des Teiches einplanen und 2/3 der Fläche frei von Wasserpflanzen halten.
Bei Bautiefen von >80cm ist eine Schachtgenehmigung erforderlich, Abweichungen sind beim zuständigen Amt zu erfragen.
Bei Fischbesatz gibt es eine Festregel, bei der auf 1cm Fischlänge mind. 5l Wasser veranschlagt werden sollte.
Baudurchführung
Anhand des Folienteiches und dem glasfaserverstärkten Polystyrolfertigteich mache ich eine beispielhafte Beschreibung.
Der glasfaserverstärkte Polystyrolfertigteich
Der Einbau einer Teichschale ist recht einfach. Anhand der Form erstellt man eine Profilskizze.
Anschließend steckt man die Form auf der gewünschten Fläche ab und misst das Profil ein. Der Aushub kann für die spätere Randmodellierung verwendet werden, stark steinigen Aushub jedoch besser entsorgen. Nach erfolgreicher Ausschachtung die Teichschale positionieren, dabei den Untergrund mit 0/2 Quarzsand versehen. Zur Fixierung der Schale kann diese mit etwas Wasser gefüllt werden. Anschließend schwämmt man ringsum die Schale mit dem schon genannten Sand ein, bis die Teichschale eingebettet ist.
Der Folienteich
Vom Grundablauf ist der Bau eines Folienteiches dem des glasfaserverstärkten Polystyrolfertigteiches sehr ähnlich. Nach dem Abstecken der Grundform und der einzelnen Ebenen kann der Aushub beginnen. Die eventuelle Grasnarbe kann auf dem Kompost entsorgt werden, der A-Horizont sollte sauber für die spätere Modellierung gelagert werden. Der restliche Aushub wird nicht benötigt und kann auf einer Deponie entsorgt werden.
Unterscheiden muss man zwischen maschinellem und manuellem Aushub. Beim manuellen Aushub können feinere Abstufungen beim Teichprofil erreicht werden als es mit einer Maschiene möglich wäre. Ferner darf keine Bodenlockerung stattfinden, was besonderst bei der maschinellen Ausführung zu beachten ist.
Der Teich sollte deutlich 3 Zonen aufweisen, welche in Sumpf-, Flachwasser- und Tiefenzone eingeteilt werden.
Ebenso muss der Böschungswinkel bedacht werden, 1:2, 1:2,5 und 1:3 sind die Gängigsten.
Nach den Aushubarbeiten sollte der Boden nochmals verdichtet, anschließend die Sauberkeitsschicht aus 0/2 Quarzsand in einer Schichtstärke von ca. 10cm aufgebracht werden. Anschließend legt man ein Schutzfließ aus, welches als zusätzlicher Schutz dienlich ist.
Der Folienwahl sollte große Beachtung geschenkt werden, da sie neben dem fachgerechten Einbau entscheidenden Einfluss auf die Langlebigkeit des Teiches nimmt. So gibt es i.d.R. bis zu 25 Jahre Garantie auf EPDM-Folien. Gängige Folienstärken sind 0,5; 1 und 1,5 mm, Bahnenbreiten 2,4,6 und 8 m. Sondermaße sind meistens möglich, verursachen allerdings auch Mehrkosten. Die Folien können auch vor Ort geschweißt werden. Dies ist z.B. mittels Quellschweißverfahren bzw. Silikondichtmasse möglich.
Zur Berechnung der benötigten Folie gibt es eine Formel:
Teichlänge + 2 x Teichtiefe + 2 x 0,5 m Rand = Folienlänge
Beim Auslegen der Folie sollte auf eine saubere Arbeitsweise geachtet werden. Steiniger Untergrund wie auch Rauchen beim Verlegen sind tabu. Die unweigerlich entstehenden Falten sollten allesamt in eine Richtung zeigen, diese dabei großflächig überlappen lassen.
Der Randausbildung sollte große Aufwerksamkeit bemessen werden. Zum einen trägt sie sehr stark zu einem natürlichen Erscheinungsbild bei, zum anderen soll sie verhindern, dass der Teich an unerwünschten Stellen überläuft. Dabei bildet man eine Kapillarsperre aus.
Die Bepflanzung kann im Anschluß erfolgen, zuletzt kann dann das Wasser eingelassen werden.
Der Fischbesatz sollte nach Möglichkeit 2-3 Wochen nach der Pflanzung erfolgen, bis dahin sind meistens die Pflanzen angewachsen.