Ungleicher Nährstoffverbrauch, Eisen n.n

A

Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

ich habe in meinem Becken einen (meiner Meinung nach) ungewöhnlichen Nährstoffverbrauch (im Verhältnis zueinander). Meine Pflanzen verbrauchen relativ viel Nitrat, PO4 und Kalium reichern sich bei mir sehr schnell an, Eisen ist so gut wie nie nachweisbar. Zudem wachsen die Pflanzen relativ langsam.
Bepflanzung, Wasserwerte, Düngung usw. habe ich hier eingetragen: Lido 200

Ich filtere mit einem Eden 522 Außenfilter, der mit 2 Filterschwämmen und einem kleinen Stück Filtervlies bestückt ist. Die beigelegte Aktivkohle und das Siporax habe ich nicht im Filter.

Ich dünge zurzeit über eine Jebao Dosierpumpe täglich 0,05mg/l Fe über Mikro Basic Eisen (zeitlich versetzt zur PO4 Zugabe), und gebe im Moment testweise auch noch händisch Mikro Spezial Flowgrow ins Becken.
Dass sich das Eisen über den Spezial Flowgrow nicht nachweisen lässt, ist mir klar. Spätestens durch den Mikro Basic sollte es sich aber doch anreichern.

Ausfällungen mit dem Phosphat würden doch eine Abnahme von beiden Stoffen mit sich ziehen, oder?

Oder filtert mein Filter die Spurenelemente heraus? Aber warum dann nicht auch das Phosphat..

Gruß Marcel
 

omega

Well-Known Member
Hallo Marcel,

ich würde den UV-Klärer abstellen. Der knackt die Chelate im Mikro Basic Eisenvolldünger.

Wenn Kalium zu hoch bleibt/wird, bietet es sich an, einen Großteil der Makro Basic Nitrat Zugabe gegen Advanced GH Boost N zu ersetzen. Statt Kalium bringt letzterer Calcium und Magnesium mit, allerdings nur halb so viel (in Mol, Stoffmenge) wie der Makro Basic Nitrat an Kalium mitbringt.
Mache ich hier auch: Kaliumnitrat (wie in Makro Basic Nitrat) habe ich schon lange größtenteils durch Magnesiumnitrat ersetzt, allerdings nicht mit Aqua Rebell Dünger sondern kristallin. Das Calcium, das Advanced GH Boost N durch Calciumnitrat auch noch mitbringt, brauche ich nicht zusätzlich.

Die Auswirkungen des mit dem Advanced GH Boost N zusätzlich eingebrachten Calciums und Magnesiums auf die GH kann man sich ja mal ausrechnen und dann entscheiden, ob man sie beim Aufhärten des Osmosewassers berücksichtigt.

Die PO4-Dosis ließe sich reduzieren, wenn's in der zugeführten Menge nicht gebraucht wird. Mir wären 0,6?mg/l zu viel. Ich dünge 1x wöchentlich nach dem ca. 60% WW um 0,2mg/l auf. Bei Dir sind's auf die Woche aufsummiert 0,175mg/l, wenn ich mich nicht verrechnet habe, wobei ich 200l netto Aquarieninhalt veranschlagt habe. Diese PO4-Menge fällt IMHO in keinster Weise aus dem Rahmen.

Wenn das Pflanzenwachstum nicht zum hohen Nitratverbrauch passt und viel PO4 übrig bleibt, dann verschwindet das Nitrat wohl irgendwo in sauerstoffarmen Gegenden, wo es veratmet wird (Denitrifikation).

Wenn Du eine Umkehrosmoseanlage benutzt, wie härtest Du das Permeat auf?
Um welche Pflanzen handelt es sich, die zu langsam wachsen?

Grüße, Markus
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Marcel,

Markus hat mit dem UV-Klärer recht, der kann Dünger aufspalten. Es gibt zwar Eisenvolldünger wie Sera Florena - die als UV-Stabil beworben werden - aber auch das wird nicht ewig vorhalten.

Trotzdem muss das Eisen irgendwo bleiben, hast du verstärkte Mulmbildung am Boden oder im Filter? Das ist üblicherweise ausgefälltes Eisen & Co..
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Markus, hallo Torsten,

den UV-Klärer habe ich schon vor 1-2 Wochen aufgrund der möglichen Eisenausfällung ausgeschaltet. Über den GH Boost dünge ich zurzeit den Großteil vom Nitrat (4ml täglich; MB Nitrat Basic: 1ml)
Die dadurch eingebrachte Härtesteigerung vernachlässige ich.

Aufhärten tue ich über Dennerle Osmose Remineral und Bittersalz.
Werde dann mal meinen Phosphatgehalt testeweise gegen kaum nachweisbar laufen lassen.

Das langsame Wachstum zeigt sich vor allem bei der Rotala Colorata und dem Pogostemon Erectus.
Vielleicht bin auch einfach zu ungeduldig.

Mulmbildung habe ich nicht mehr als sonst auch.

Sollte ich denn weiter hauptsächlich mit dem Mikro Basic Eisen düngen oder evtl. auf den Spezial sogar ganz umstellen? Oder mal testweise reines Eisen nachdüngen?

Gruß Marcel
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Marcel,

was mich an deiner Antwort etwas stört ist die Aussage "nicht mehr als üblich" im Bezug auf Mulm. Wenn die Düngung richtig eingestellt ist, dann fällt nichts großartiges an Mulm an, im Idealfall gar nichts.

Also sagen wir mal von dem Eisenvolldünger landet der Großteil im Mulm. Bei 10 ml täglich [*] (etwa doppelte empfohlene Dosis auf 250 L gerechnet) kommt auch eine Menge Kalium ins Wasser - würde deine Werte erklären.

Wie erklärt sich das Ergebnis vom Eisen-Test? Entweder es ist kein Eisen vorhanden, oder es ist so stark an Chelate gebunden, dass es nicht nachweisbar ist. Siehe Hinweise von Dennerle zu E15:
Handelsübliche Eisentests können chelatisiertes Eisen oft nicht nachweisen. Diese Tests zeigen dann Minderbefunde an, obwohl im Aquarienwasser eigentlich genug Eisen vorhanden ist.
Sprich: Augen auf, nicht so sehr auf den Test vertrauen. Wenn sich die Blätter gelb färben, dann herrscht Eisenmangel.

Was jetzt noch fehlt ist das Phosphat, wie erklärt sich da ein Verbrauch von 0?... Irgendwelche Faulstellen an Wurzeln, Torf im Bodengrund/Filter, sonstiges organisches Material z.B. Laub?

Das wären zumindest (zum jetzigem Zeitpunkt) meine Theorien, wie sich deine Wasserwerte ergeben.

Markus Idee (Denitrifikation) kann aber derzeit auch nicht ausgeschlossen werden.

Heißt: Eisenvolldünger dosierst du mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zu viel (Mulm + Kalium).
Entweder wird irgendwo Phosphat frei, oder Nitrat verschwindet.

EDIT: [*] Angabe laut Aquarienvorstellung, AR Mikro Basic Eisen 10 ml täglich
 

omega

Well-Known Member
Hallo Marcel,

Macke2506":2zyts481 schrieb:
Aufhärten tue ich über Dennerle Osmose Remineral
das wäre mir mit 33,5% im Kationenanteil zu Natrium-lastig. 3,5x mehr als Magnesium.
Duradrakon bringt im Kationenanteil 19,5% Natrium mit. Nur 1,2x mehr als Magnesium.
Der höhere Preis von Duradrakon kompensiert sich z.T. wieder durch die höhere Konzentration an Härtebildnern. Und es ist näher am sog. Standardionenverhältnis.

Das langsame Wachstum zeigt sich vor allem bei der Rotala Colorata und dem Pogostemon Erectus.
Die R. sp. colorata hab ich nicht, ist aber der von mir gepflegten R. rotundifolia sehr ähnlich. Wie P. erectus soll sie laut Pflanzendatenbank schnellwüchsig sein.
Na ja, was ist schnell. Da gibt's ja auch Nuancen, und Unterschiede bei Aquarien. P. erectus wächst hier deutlich langsamer als die Rotala, im selben Zeitraum keinmal zu zweimal zurückgeschnitten. Die Rotala hab ich früher aber auch schon mal schneller wachsen sehen als z.Z.
Was legt Deine Rotala an Länge pro Woche denn zu?

Sollte ich denn weiter hauptsächlich mit dem Mikro Basic Eisen düngen
Solange sich keine Mangelerscheinungen zeigen, würde ich daran nichts ändern.

Grüße, Markus
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Markus,
hallo Torsten,

Mulmbildung habe ich zzt. eigentlich kaum. Ich habe jedoch vor 3.5 Wochen bei dem Becken aufgrund einer Bakterienblüte 100% Wasser gewechselt, dabei auch direkt umgestaltet und 80% der Pflanzen getauscht sowie meinen Innenfilter durch einen Außenfilter ersetzt. Den Mulm, der sich im Boden gesammelt hatte, habe ich größtenteils dort belassen.

Was jetzt noch fehlt ist das Phosphat, wie erklärt sich da ein Verbrauch von 0?... Irgendwelche Faulstellen an Wurzeln, Torf im Bodengrund/Filter, sonstiges organisches Material z.B. Laub?
habe gestern noch einmal gemessen, Phosphat ist etwas geringer als sonst, habe die tägliche Dosis jetzt auf 2ml erhöht. Wären dann jedoch immer noch nur 0.05 mg/l pro Tag. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich anfangs etwas viel PO4 gedüngt habe, hatte zwischenzeitlich einen Wert von 1,5 mg/L. Könnte es sein, dass die Pflanzen erstmal ihren Speicher aufgefüllt haben und der Verbrauch deshalb so gering ist? Ist so 2-2.5 wochen her. Habe den Wert dann langsam absinken lassen.

Eisen muss ja eigentlich n.n. sein. Wollte ich aber zu Beginn aufgrund der Übersichtlichkeit haben und um den Verbrauch abschätzen zu können. Werde meine Volldünger-Dosierung heute mal etwas absenken und dann auf Sicht evtl. nachdüngen. Mein Fe-Test ist übrigens von Sera.

Bzgl. der Rotala: Ich hab vor 3 Wochen die (submerse) Colorata direkt neben die emers gezogene Rotundifolia gepflanzt. Und obwohl die Rotundifolia sich umstellen musste, schoss Sie regelrecht in die Höhe (und Breite) im Vergleich zur Colorata. Naja, werde einfach mal abwarten. Vielleicht gibt sich das ja noch, da ich die Colorata nicht vom Händler habe.

das wäre mir mit 33,5% im Kationenanteil zu Natrium-lastig. 3,5x mehr als Magnesium.
Duradrakon bringt im Kationenanteil 19,5% Natrium mit. Nur 1,2x mehr als Magnesium.
Der höhere Preis von Duradrakon kompensiert sich z.T. wieder durch die höhere Konzentration an Härtebildnern. Und es ist näher am sog. Standardionenverhältnis.
Was bedeutet das konkret? Wusste bisher nicht, dass Natrium überhaupt relevant ist. Habe das Mineralsalz ausgewählt, weil ich damit (zusammen mit dem Bittersalz) am besten auf die von mir gewünschten Werte komme (Ca/Mg u. KH/GH-Verhältnis)

Danke für eure Hilfe
Gruß Marcel
 

omega

Well-Known Member
Hallo Marcel,

Macke2506":19usum98 schrieb:
Was bedeutet das konkret? Wusste bisher nicht, dass Natrium überhaupt relevant ist. Habe das Mineralsalz ausgewählt, weil ich damit (zusammen mit dem Bittersalz) am besten auf die von mir gewünschten Werte komme (Ca/Mg u. KH/GH-Verhältnis)
das Mehr an Natrium erhöht die elektrische Leitfähigkeit und verschiebt das Ionenverhältnis. Ob es von Nachteil ist, kann ich nicht sagen, aber es braucht es nicht.

Grüße, Markus
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo,

Macke2506":wmbllu3r schrieb:
Mulmbildung habe ich zzt. eigentlich kaum... Den Mulm, der sich im Boden gesammelt hatte, habe ich größtenteils dort belassen.
also ist Mulm vorhanden. Es gibt jetzt verschiedene Bakterienprodukte (z.B. JBL PlantStart) die dieses ausgefällte "wertlose" Eisen III in Eisen II (Nähreisen) umwandeln können sollen. Auch mulmreduzierende Bakterienprodukte (z.B. Dennerle BactoClean Bio) sollten dies leisten können.
Ich will dir jetzt nicht irgendwelche Produkte aufschwatzen, aber evtl. bewirkt ein Kompostaufguss da schon etwas, schaden sollte das aber sicher nicht.

Sofern du den Mulm im Boden siehst kannst du ja beobachten, ob es wirkt. Eventuell reagiert sogar dein Eisentest darauf...

Zu Phosphat und Nitrat würde ich versuchen die Werte auf 1 mg/l PO4 und 10 mg/l NO3 zu bringen und dort erstmal zu halten. Wenn Markus mit der Denitrifikation recht hat, dann fütterst du mit höheren Konzentrationen nur die entsp. Bakterien.
 
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