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Kamerun: Palmölprojekt bedroht Menschen und Regenwald
Für die Ölpalmplantagen soll der artenreiche Regenwald im Südwesten Kameruns gerodet werden. Der Wald und die darin gelegenen landwirtschaftlichen Kulturen bilden die Lebens- und Ernährungsgrundlage der Menschen in dem Gebiet, insgesamt 38 Dörfer mit etwa 45.000 Einwohnern. Die Bauern würden für immer ihr angestammtes Land an die Betreiber der Palmölplantagen verlieren. Als vermeintliche Gegenleistung werben die Spekulanten mit Arbeitsplätzen. Doch in der Praxis handelt es sich bestenfalls um einige wenige, unsichere und zudem schlecht bezahlte Jobs.
Angeblich haben die Spekulanten bereits im August 2009 eine Vereinbarung mit dem Wirtschaftsministerium unterzeichnet. Diese soll den Firmen Herakles Farms (HF) und Sithe Global Sustainable Oils Cameroon (SGSOC) grünes Licht für eine zirka 72.000 Hektar große Ölpalmplantage über eine Laufzeit von 99 Jahren und für Verhandlungen mit den lokalen Einwohnern geben. Obwohl es keine Einigung mit den Menschen gibt und auch keine genehmigte Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegt, versuchen die Firmen bereits Fakten zu schaffen. Mit Bulldozern haben sie Regenwald und Kulturen der Bauern plattgewalzt, um Platz für die Produktion von Millionen Ölpalmsetzlingen zu schaffen.
Der Wald- und Wildtierminister Kameruns Ngolle Ngolle teilt zwar die „Sorgen über das Projekt“. In einem Antwortschreiben auf einen offenen Brief von 61 Umweltorganisationen, darunter Rettet den Regenwald, schiebt er aber die Verantwortung anderen Ministerien zu. Das Umweltministerium ist dafür zuständig, die Umwelt- und Sozialstudien für das Palmölprojekt zu prüfen und diese zu genehmigen oder abzulehnen.
Auch passt das geplante Palmölprojekt auf keinen Fall zu den gerade vom selben Umweltminister erklärten Schutzbemühungen. Am 22. Juni hat Ngolle Ngolle zusammen mit dem Nachbarland Nigeria einen regionalen Aktionsplan gestartet. Der Großteil des dafür eingeplanten Budgets von 14,7 Millionen US-Dollar wurde von internationalen Organisationen aufgebracht. Ziel ist es, die in beiden Ländern vorkommende regionale Unterart des Schimpansen (Pan troglodytes ellioti) vor dem Aussterben zu bewahren. Von der Art leben nur noch etwa 3.500 Tiere in beiden Ländern. Die Schimpansenunterart kommt auch im Projektgebiet vor. Außerdem plant die Regierung Kameruns, weitere 10 Millionen Hektar Natur zum Erhalt der Biodiversität unter Schutz zu stellen. Zehn neue Parks und Schutzgebiete sollen geschaffen werden.
Auch die deutsche Regierung teilt die „Bedenken“, wie aus einer Antwort des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hervorgeht. Das BMZ führt seit 2006 Projekte in den betroffenen Dörfern und im Korup Nationalpark durch. Die Palmöl-Monokulturen bedrohen die jahrelangen Entwicklungs- und Schutzprojekte in den Dörfern und im Nationalpark sowie die dort investierten Steuergelder.
Weitere Informationen:
Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen vom 26. Mai 2011 (Seiten 63-65)
Gemeinsames Schreiben von 61 Umweltorganisationen an den Wald- und Wildtierminister Kameruns vom 27. Mai 2011
Antwortschreiben des kamerunischen Wald- und Wildtierministers vom 13. Juni 2011
Bitte nehmen Sie an unserer Protestaktion teil und schreiben Sie an die Minister für Umwelt sowie Wald und Wildtiere Kameruns. Wir sammeln die Unterschriften und werden sie in Kürze der Botschaft Kameruns in Berlin übergeben.
Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/mailalert/727/kamerun-palmolprojekt-bedroht-menschen-und-regenwald
Für die Ölpalmplantagen soll der artenreiche Regenwald im Südwesten Kameruns gerodet werden. Der Wald und die darin gelegenen landwirtschaftlichen Kulturen bilden die Lebens- und Ernährungsgrundlage der Menschen in dem Gebiet, insgesamt 38 Dörfer mit etwa 45.000 Einwohnern. Die Bauern würden für immer ihr angestammtes Land an die Betreiber der Palmölplantagen verlieren. Als vermeintliche Gegenleistung werben die Spekulanten mit Arbeitsplätzen. Doch in der Praxis handelt es sich bestenfalls um einige wenige, unsichere und zudem schlecht bezahlte Jobs.
Angeblich haben die Spekulanten bereits im August 2009 eine Vereinbarung mit dem Wirtschaftsministerium unterzeichnet. Diese soll den Firmen Herakles Farms (HF) und Sithe Global Sustainable Oils Cameroon (SGSOC) grünes Licht für eine zirka 72.000 Hektar große Ölpalmplantage über eine Laufzeit von 99 Jahren und für Verhandlungen mit den lokalen Einwohnern geben. Obwohl es keine Einigung mit den Menschen gibt und auch keine genehmigte Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegt, versuchen die Firmen bereits Fakten zu schaffen. Mit Bulldozern haben sie Regenwald und Kulturen der Bauern plattgewalzt, um Platz für die Produktion von Millionen Ölpalmsetzlingen zu schaffen.
Der Wald- und Wildtierminister Kameruns Ngolle Ngolle teilt zwar die „Sorgen über das Projekt“. In einem Antwortschreiben auf einen offenen Brief von 61 Umweltorganisationen, darunter Rettet den Regenwald, schiebt er aber die Verantwortung anderen Ministerien zu. Das Umweltministerium ist dafür zuständig, die Umwelt- und Sozialstudien für das Palmölprojekt zu prüfen und diese zu genehmigen oder abzulehnen.
Auch passt das geplante Palmölprojekt auf keinen Fall zu den gerade vom selben Umweltminister erklärten Schutzbemühungen. Am 22. Juni hat Ngolle Ngolle zusammen mit dem Nachbarland Nigeria einen regionalen Aktionsplan gestartet. Der Großteil des dafür eingeplanten Budgets von 14,7 Millionen US-Dollar wurde von internationalen Organisationen aufgebracht. Ziel ist es, die in beiden Ländern vorkommende regionale Unterart des Schimpansen (Pan troglodytes ellioti) vor dem Aussterben zu bewahren. Von der Art leben nur noch etwa 3.500 Tiere in beiden Ländern. Die Schimpansenunterart kommt auch im Projektgebiet vor. Außerdem plant die Regierung Kameruns, weitere 10 Millionen Hektar Natur zum Erhalt der Biodiversität unter Schutz zu stellen. Zehn neue Parks und Schutzgebiete sollen geschaffen werden.
Auch die deutsche Regierung teilt die „Bedenken“, wie aus einer Antwort des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hervorgeht. Das BMZ führt seit 2006 Projekte in den betroffenen Dörfern und im Korup Nationalpark durch. Die Palmöl-Monokulturen bedrohen die jahrelangen Entwicklungs- und Schutzprojekte in den Dörfern und im Nationalpark sowie die dort investierten Steuergelder.
Weitere Informationen:
Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen vom 26. Mai 2011 (Seiten 63-65)
Gemeinsames Schreiben von 61 Umweltorganisationen an den Wald- und Wildtierminister Kameruns vom 27. Mai 2011
Antwortschreiben des kamerunischen Wald- und Wildtierministers vom 13. Juni 2011
Bitte nehmen Sie an unserer Protestaktion teil und schreiben Sie an die Minister für Umwelt sowie Wald und Wildtiere Kameruns. Wir sammeln die Unterschriften und werden sie in Kürze der Botschaft Kameruns in Berlin übergeben.
Link zur Protestaktion: https://www.regenwald.org/mailalert/727/kamerun-palmolprojekt-bedroht-menschen-und-regenwald