Hallo Mario,
prutschmar":19fouwor schrieb:
Mit diesem Bodengrund werde ich mich nun "leider" abfinden müssen, denn zum Zeitpunkt des Kaufs hatte ich diesbezüglich ja noch wenig Ahnung und Sand finde ich optisch nicht ansprechend.
Nö, du wirst dich in deinem Fall mit der Neigung deines Beckens zu Rotalgen abfinden müssen - und das hängt mit der, ich betone, "potenziellen" Filterleistung deines Kieses zusammen. Ursächlich ist der Biofilm, weniger in der Menge, aber in seiner Zusammensetzung. Der Biofilm, die Mikroflora ist der Grund warum deine Kies-/Soilbecken funktionieren. Mit einem gröberen Bodengrund gibt es nur ein mögliches Problem als Biofilmsiedlungssubstrat. Das lässt sich mit Sand ausschließen. Um das deutlich zu sagen, mit gering gefilterten Sandbecken kann es nicht zu anaeroben Zonen und - wieder nur möglicher, optionaler - Denitrifikation als zusätzlichem, unerwünschten Stickstoffverbrauch und resultierender K-Anreicherung kommen. Das Problem hast du und ein weiteres, aber gleich gelagertes im Einfluss auf die Spurenelemente mit der Folge einer Neigung zu Bartalgen. Wie da leidenschaftlich am Symptom, aber nicht der Ursache, herumgeschustert wird, kannst du in vielen Rotalgenthreads nachlesen. Dann werden die Tipps á la SE-, Eisen-, Strömungsreduzierung, CO2-Erhöhung und ähnlicher Blödsinn für dich wertvoll.
Wäre für mich nicht akzeptabel. Wenn ich ein Becken aufsetze, dann muss das mikrobiologisch funktionieren! Das ist mir unverzichtbar! Und dann kann ich folgenlos näherungsweise beliebig mit der Düngung herumfuhrwerken. Ich bin ja ein böser, bis hin zu sugestiver Schuft und denke bei deinem Becken schon, dass da nicht viel fehlt und es sich über konsequente Reduzierung der Gesamtfilterleistung deines Beckens die anaerobe Denitrifikation, d.h. der außerordentliche NO3-Verbrauch, vollständig vermeiden lässt. Bezüglich Rotalgen hat das ebenfalls eindeutige Wirkung.
Ich zeige dir das nur auf, wenn du dich "leider" abfinden musst. Für mich ist das völlig in Ordnung, aber dann in der Sache uninteressant.
PMS wird das Problem nicht unbedingt lösen. Mir kommt das Zeugs entgegen, weil ich sowohl SE- als auch MG-betont für günstiger halte. Entscheidend ist das nicht, das ist der Biofilm/die Mikroflora.
Auf große Wasserwechsel, nur um das Kalium zu senken, hab ich wenig Lust bzw. auch keinen Geldsch....er bei mir. Das muss doch auch anders gehen. Zum Beispiel der AR Spezial N. Der soll Urea und Ca/Mg- NO3 enthalten.
Aha, wasch mich, aber mach mich nicht nass! Ich würde es nur noch mal am Rande erwähnen, bei dir stimmen die Basics nicht und du möchtest doch erst mal daran herumschustern. Es kann sogar klappen, auch wenn ich das für zufällig halte, d.h. keinen zielführenden Weg wüsste. Sonderlich optimistisch bin ich da nicht. Mir würde ich den wahrscheinlichen Murks ersparen.
Ich würde dich auch noch jetzt dafür loben, denn das Konzept ist für mich einach genial.
Am Anfang hielt ich mich sehr wohl daran, doch jetzt ist das recht schwer wenn der Nitratverbrauch immer weiter zunimmt. Ich habe auch nicht immer Zeit und Lust alle Werte penibel genau zu messen. Da kann schon mal ein Fehler unterlaufen. Wenn dann die Bartalgen kommen führt man das schnell auf die zuletzt gemachte Änderung zurück.
Du siehst schon, dass sich das im Kreis dreht. BTW, ich messe bei meinen Becken und denen im Umfeld vielleicht 2-3 mal im Jahr, d.h. alle Becken zusammen. Es ist eine Außnahme, wenn ich mal messen muss! Solche stabile Becken, von denen ich rede, was deins nicht ist, sind außerordentlich pflegeleicht.
Was ist mit den anderen Becken hier die mit Kies oder sogar Soil laufen, die haben keine Probleme?
Die Frage solltest du dir schon lange beantworten können - obwohl ich wieder an eine zu bastelnde Gebetsmühle denke. ;-)
Sand hat einfach nicht die optionale Filterleistung, das macht so eine komplexe Biozönose wie ein Aquarium maximal transparent. Diese mit Sand und Geringfilterung am leichtesten zu erreichende direkte Rückmeldung ist mir immer noch viel wichtiger als eine (vorübergehende,) sicherlich hilfreiche Nährstoffanreicherung des Bodensubstrats. Für Kies muss ich schon recht spezielle Szenarien anführen um den gut zu finden. Schwieriger, nicht notwendig, mir uninteressant. Ich bin kein Dogmatiker, meine Freundin hat ein funktionierendes Kiesbecken. Da hatte sie ein hartnäckiges Algenproblem, das habe ich gelöst und das Becken optimiert. Dazu gehörte natürlich auch erst einmal das Entfernen des Filtersubstrats dazu. Es war nur wenig zu tun und schon läuft das richtig rund. Der Kies ist voll und auf seine Weise ein schwach gedüngter Bodengrund. Das Wasser ist nährstoffarm. Das Gegenteil von dem was ich mache. Sie sieht meine vergleichsweisen Turbobecken und will bei ihrem auch den Grundumsatz, das Wachstum erhöhen. Das ist ein Pflanzenbecken mit hoher Karbonathärte, ohne CO2 Versorgung, wenig Licht. Rate mal, warum das trotzdem funktioniert? Es hat immer einen, den gleichen maßgeblichen Grund! Das Becken hat eine gut funktionierende Mikroflora und ist grundstabil. Ich halte das Becken in dieser Betriebsweise für ausgesprochen erhaltenswert. Hat auch was mit Eigennutz zu tun, es ist nämlich total interessant in seinen Eigenschaften, seiner Wirkung auf Pflanzen, aber, es ist auch ein attraktives Aquarium! Ein anderes Becken wurde deshalb als "schnelles" Becken eingerichtet, inzwischen wird ein weiteres so aufgesetzt. Für Sie mit CO2, üppiger Wasserdüngung, reichlich LED-Licht, sterilem Sand und meiner Betonung auf funktionierender Mikrobiologie schon anspruchsvoll und fordernd zu verkraften/verarbeiten. Amen. ;-)
Sieh dir mal die letzten Posts in meinem Thread
Die "Pflege" der Mikroflora oder ... an. Vielleicht kann das was grundsätzliches bewegen und es wird dann nicht mehr die grundsätzlich schwachsinnige, aber häufig übliche Folgerung/Frage kommen, "... aber wieso funktioniert mein Aquarium mit Pflanzen?"! Viel interessanter ist doch der Umstand, dass es auch ohne funktioniert - und vor allem der Grund dafür.
Den Eingangspost des Threads solltest du auch (ge)lesen (haben). Dann erkennst du, dass ich nur ständig den grundsätzlich gleichen Sachverhalt wiederhole. Es steht dir völlig frei zu tun oder auch nicht zu tun.
Gruß, Nik