Urea Düngung

Moin,

ich hatte gehofft dass mir in dem anderen Thread jemand diesbezüglich antwortet. Dem war nicht der Fall, also mach ich an dieser Stelle mal ganz frech nen neuen Thread auf, zumal es ja zu dem Thema ja nur sehr verstreut Informationen gibt :D

Zum Problem: Ich konnte seit mehreren Wochen einen erhöhten Stickstoffverbrauch in meinem Becken feststellen.
Früher wurde nur mit KNO3 gedüngt und ab und an mal etwas PO4.
KNO3 wird mir jetzt zum Verhängnis wegen der Kaliumanreicherung.
Dann wollte ich mal Urea ausprobieren, als K - armen Stickstofflieferanten, und nun wachsen bei mir Bartalgen?
Urea wurde am Anfang mit 0.1mg/L gestartet, nach mehreren Tagen auf 0,2mg/L erhöht - bis jetzt.
Um den NO3 Verbrauch gerecht zu werden müsste ich Urea auf min. 0,4mg/L tgl. erhöhen. Ich trau mich aber nicht bezgl. Bartalgen... Es werden immer nach dem WW am So. 5-10ml Eisenvolldünger reigegeben. Dazu jeden Tag 3ml AR Flowgrow auf zwei Dosen verteilt.
Sonst: wird eigentlich nur Bittersalz gedüngt 1mal in der Woche.
WW wtl. 40% mit 75% Osmose, Rest LW
wtl. PO4 auf 0,8mg/L
Beleuchtung: 0,6W/L
Netto: 200L
Bepflanzung: mittel
Die Wasserwerte und den Rest entnehmt ihr bitte aus meinem Anhang (unten)
Also: Woher kommen die Bartalgen (sind noch nicht sooo schlimm)?
Und kann ich Urea bedenkenlos erhöhen?

Ich hoffe ihr könnt mir dar ein paar Tipps und Ratschläge geben.
Beste Grüße :bier:
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus…

Nicht jedes Düngekonzept funktioniert in jedem Aquarium. Bei mir hat Harnstoff-Düngung auch nicht funktioniert.

Probier's doch mal mit Ammonium, wenn es mit dem Harnstoff nicht klappt.

Grüße
Robert
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,
Wuestenrose":30j1e09j schrieb:
Probier's doch mal mit Ammonium, wenn es mit dem Harnstoff nicht klappt.
Robert, heißt das, daß bei dir Ammonium funktioniert hat und Urea nicht?

Mario, schau mal unten unter ähnliche Threads. ;)

Bei jüngeren Becken rate ich sowieso von Ureadüngung ab. Magnesiumnitrat wäre noch eine für dich sehr geeignete Alternative.

Ja und dann stellt sich die Frage nach dem relativ(!) hohen Nitratverbrauch. Dafür fällt mir nichts weiter ein als unerwünschte Denitrifikation im Filtersubstrat/Bodensubstrat.

Rotalgen, d.h. auch Bartalgen bringe ich zum Einen mit Filterwirkung als auch Spurenelementmangel, evtl. partiellem, zusammen. AFAIR traust du dich ja nicht mit dem Volldünger und gibst ihn nur reduziert hinzu. In Verbindung mit deinem Bodengrund könnte das zu den Bartalgen passen.

Mal ein Beispiel: Ich habe eine 60x35x35 neu aufgesetzt, ausschließlich mit reichlich Pflanzen eines Mitglieds hier aus dem Forum. Die Pflanzen sahen optisch einwandfrei aus, zeigten aber in der Folge Bartalgen, nur soweit bis sie erkennbar waren, bevor sie dann wieder verschwanden. Der Beckenstart war wie bei mir üblich mit ...
- Sand 0,4-0,8mm
- in diesem Fall gar keine Substratfilterung, nur über den Thermofilter geheizt und umgewälzt.
- in Makros und Mikros von Anfang an in Nominaldosierung aufgedüngt
- zusätzlich ebenfalls von Anfang an Preis Mineralsalz zur Spurenelementanreicherung mit 1g/10l

Unter diesen Bedingung kriege ich keine Rotalgen hin! Und wenn ich sie einbringe, gehen sie stumpf kaputt.

Gruß, Nik
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus Nik…

nik":2htstzvo schrieb:
Robert, heißt das, daß bei dir Ammonium funktioniert hat und Urea nicht?
Ja, so ist es. Urea hat mir diese merkwürdige Alge gebracht (die ich dieses Jahr bei einer Führung durch die Algensammlung der EPSAG wiederentdeckt habe), Ammonium dagegen hat mit 0,5 mg/l täglich wunderbar funktioniert.

Grüße
Robert
 
Hallo nik, hallo Robert!

Danke für die Antworten :smile:

Mario, schau mal unten unter ähnliche Threads. ;)
Das habe ich gemacht, ich glaube ich habe ziemlich alles zu dem Thema durch. Nur möchte ich evtl auch den Zusammenhang Urea/Volldünger und Rotalgen klären.

Wie definierst du "jüngere Becken"? Nach gut 2 Monaten sollte das doch kein Problem sein oder?
Und wenn doch, dann sollte ich Ammonium auf keinen Fall düngen.
Magnesiumnitrat würde eine wirklich gute Alternative sein, jedoch weis ich nicht woher ich solches beziehen kann...
Seltsam ist auch, dass ich früher, bevor ich mit Urea begonnen habe, Volldünger mit der empfohlenen Dosis verabreicht habe. Ohne Probleme. Also muss es was mit dem Urea zu tun haben.
Ich habe heute die Urea Dosis etwas gesenkt.
Sollte ich mal Urea absetzen und nur mit KNO3 düngen um Urea auszuschließen? Das würde aber einige Tage/Wochen dauern... Und ich habe das gleiche Problem wie am Anfang (K Anreicherung)

Zum Nitratverbrauch: Der Filter läuft mit nur 2 blauen Schwämmen und auf volle Pumpenleistung. Kann da wirklich das Bodensubstrat schuld sein? Kies 1-4mm.

Zu den Spurenelementen, ich verabreiche ja nach den WW 5-10ml Volldünger auf 200L netto, und dann täglich 3ml von dem organisch stabilisiertem Flowgrow. Sollte das nicht genug sein?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Mario,

prutschmar":3q3x7yfa schrieb:
Wie definierst du "jüngere Becken"? Nach gut 2 Monaten sollte das doch kein Problem sein oder?
im besten Fall ist das schon nach 2 Monaten stabil, deins mit den akuten Problemen sicher nicht.

Und wenn doch, dann sollte ich Ammonium auf keinen Fall düngen.
Magnesiumnitrat würde eine wirklich gute Alternative sein, jedoch weis ich nicht woher ich solches beziehen kann...
Solange ein Becken nicht stabil ist, Stickstoff in der Nitratform düngen. Ich muss mir mal da was gebetsmühlenartiges basteln. ;-)
Schau mal bei labchem.de .

Seltsam ist auch, dass ich früher, bevor ich mit Urea begonnen habe, Volldünger mit der empfohlenen Dosis verabreicht habe. Ohne Probleme. Also muss es was mit dem Urea zu tun haben.
Kann man so sehen. Da es aber viele Becken gibt, bei denen Ureadüngung funktioniert, liegt es nicht am Urea, hat allenfalls insofern damit zu tun, alsdass irgendeine Ursache zu der Ureaempfindlichkeit führt.
Aus meiner Erfahrung heraus ist das immer im Bereich Biofilm/Mikroflora anzusiedeln. -Und wo das stattfindet. Meine Abneigung gegen Substratfilterung und groben Bodengründen rührt daher. Im Pflanzenbecken ist beides problemträchtig.

Ich habe heute die Urea Dosis etwas gesenkt.
Sollte ich mal Urea absetzen und nur mit KNO3 düngen um Urea auszuschließen? Das würde aber einige Tage/Wochen dauern... Und ich habe das gleiche Problem wie am Anfang (K Anreicherung)
Nun, der K-Anreicherung bei der Verwendung von KNO3 kannst du mittels Ww ausreichend entgegenwirken.

Zum Nitratverbrauch: Der Filter läuft mit nur 2 blauen Schwämmen und auf volle Pumpenleistung. Kann da wirklich das Bodensubstrat schuld sein? Kies 1-4mm.
Die Pflanzen sind es nicht und wenn alles ausgeschlossen ist, dann bleibt das Übriggebliebene - so unwahrscheinlich es erscheinen mag! Frei nach Sherlock Holmes. ;-) Deinen Kies halte ich als Siedelungsfläche für Biofilm für sehr gut geeignet. Das kann mit grobem Kies funktionieren, bei dir offensichtlich mit unerwünschten Erscheinungen.

Du hast keine Erfahrung damit, ich mache es schon lange, es ist einfach entspannender und ich merke es dem Becken auch an, so wenig Filtermaterial wie gerade eben nötig zu verwenden. Im Pflanzenbecken bewegt sich die Notwendigkeit von Filtersubstrat stark gegen Null.

Zu den Spurenelementen, ich verabreiche ja nach den WW 5-10ml Volldünger auf 200L netto, und dann täglich 3ml von dem organisch stabilisiertem Flowgrow. Sollte das nicht genug sein?
Mit min 20ml/Woche darf es kein Mangel sein. Der übliche Folgegedanke ist, dann ist es zuviel. Mitnichten! Dazu laufen zu viele Becken mit reichlicher SE Versorgung einwandfrei. Spurenelemente in ihrer zugegebenen Menge können wieder nicht die direkte Ursache sein. Irgendwas nimmt Einfluss auf die/manche Spurenelemente. Ich habe nie Probleme, habe aber auch nie Filterleistung(Filtersubstrat und/oder gröberes Bodensubstrat) im Becken! Eigentlich ist das so offensichtlich wie nur was.

So, lieber Mario, damit habe ich, denke ich, alles Wesentliche geschrieben. Für meinen Thread "Düngung zur Geringfilterung" hast du mich gelobt, hältst dich aber nicht dran. Du hast nun alles an der Hand und kannst das machen wie du das für richtig hältst! Ich wünsche dir ein glückliches Händchen und :grow: !

Gruß, Nik
 
Hi,

erstmal :tnx: für die ausführliche Antwort!
Also gehe ich mal davon aus, dass meine Probleme im Mikronährstoff/Mikroflora- bereich liegen werden.
Das Urea hat womöglich nur das beschleunigt, was früher oder später sowieso gekommen wäre...

Mit diesem Bodengrund werde ich mich nun "leider" abfinden müssen, denn zum Zeitpunkt des Kaufs hatte ich diesbezüglich ja noch wenig Ahnung und Sand finde ich optisch nicht ansprechend.
PMS habe ich leider nicht hier und habe es auch nicht vor mir zu kaufen, denn das gibt es nur in 1kg Dosen und das müsste ich extra bestellen. Zum herumprobieren, naja... sollte es der Volldünger auch tun.

Nun, der K-Anreicherung bei der Verwendung von KNO3 kannst du mittels Ww ausreichend entgegenwirken
Auf große Wasserwechsel, nur um das Kalium zu senken, hab ich wenig Lust bzw. auch keinen Geldsch....er bei mir. Das muss doch auch anders gehen. Zum Beispiel der AR Spezial N. Der soll Urea und Ca/Mg- NO3 enthalten.

Für meinen Thread "Düngung zur Geringfilterung" hast du mich gelobt, hältst dich aber nicht dran.
Ich würde dich auch noch jetzt dafür loben, denn das Konzept ist für mich einach genial.
Am Anfang hielt ich mich sehr wohl daran, doch jetzt ist das recht schwer wenn der Nitratverbrauch immer weiter zunimmt. Ich habe auch nicht immer Zeit und Lust alle Werte penibel genau zu messen. Da kann schon mal ein Fehler unterlaufen. Wenn dann die Bartalgen kommen führt man das schnell auf die zuletzt gemachte Änderung zurück.

Meine Abneigung gegen Substratfilterung und groben Bodengründen rührt daher. Im Pflanzenbecken ist beides problemträchtig.
Was ist mit den anderen Becken hier die mit Kies oder sogar Soil laufen, die haben keine Probleme?
 

Tigger99

Member
All,

mit dem kein Urea beim Einfahren verstehe ich gar nicht :pfeifen:
Alle meine neuen Becken werden extra mit Urea überdüngt um die Mikroflora in die Richtung zu schubsen, wo sie hin soll. Leitwert festgelegt auf 200-300max und 10% WW, fertig..

Meinen Taiwan Garnelen gehts super und Pflanzen wachsen. :bier:
Urea ist meiner Meinung nach top, bisschen Phosphat einmal die Woche und Volldünger wenn es denn sein muss :keule: Becken sind im Nitrifikationsmodus und fertig. Algen nicht sichtbar.
Mein 250l mit viel Düngung muckte nur rum. Das ist jetzt eingestampft.
Mein 480l werde ich mit Urea DK Hammer einfahren im Nitrifikationsmodus :irre: :besserwiss: :D :bier:

Ach ja noch was, Nitrifikationsmodus ist unabhängig vom Bodengrund und daher bin ich vom Sand als Grundvoraussetzung für Algenfreiheit nicht mehr überzeugt. Mein 180l mit Kies lief genau so Algen frei im Nitrifikationsmodus :pfeifen: Sand hat aber Vorteile und seinen Stellenwert.
Das neue wird mit Soil Akadama Gemisch angefahren.
 
Hallo Dirk,

schön auch mal zu hören dass ein Becken auch ganz anders einwandfrei läuft.
Das beweist wieder einmal das jedes Aquarium einzigartig ist :besserwiss: :D
Jetzt stellt sich aber die Frage ob Volldünger nun großzügig oder sparsam dosiert werden soll... :?
Ahja kannst du mir diesen "nitrifikationsmodus" erklären? :D
 

Tigger99

Member
Mario,
Volldünger nur wenig, ganz wenig bei mir. Dafür reinen Eisendünger als Bonus.

Ja die Aqs sind einzigartig oder auch nicht :D
Wie mein ich das jetzt :D :?
Habe drei 30l Pötte gleichzeitig aufgesetzt. Unterschiedliche Boden Gründe sind vorhanden, mit und ohne Holz, Pflanzen unterschiedliche, Beleuchtung unterschiedlich, Beleuchtungszeit unterschiedlich etc...
Also total einzigartige Becken.
Gestartet mit O-Wasser auf 200 Leitwert aufgesalzt, Urea Überdüngung bis Bakterien Blüte kam, dann warten und weiter gedüngt und Special Blend dazu.
Zum Start Spur von Volldünger und Phosphat einmal dazu gegeben. Danach nur noch auf Sicht.
Becken mit Invitro Pflanzen hatte längeren Nitritpeak :eek:
Danach laufen alle drei Becken nach ca. 41 Tagen so wie ich das will, nämlich Gleich und nicht einzigartig im verhalten :D
Kh sinkt im laufe der Woche und das wird über WW 10% und Hauch von Natron kompensiert.
Ph wird unter 7 gehalten ein muss für Urea Düngung.
 

bocap

Active Member
Hallo zusammen,

Tigger99":349juq34 schrieb:
Mein 480l werde ich mit Urea DK Hammer einfahren im Nitrifikationsmodus :irre: :besserwiss: :D :bier:
Freue mich schon auf deinen 480er!! :D :bier:

prutschmar":349juq34 schrieb:
schön auch mal zu hören dass ein Becken auch ganz anders einwandfrei läuft.
Das beweist wieder einmal das jedes Aquarium einzigartig ist :besserwiss: :D
Ich fahre grade auch ein neues Becken mal was anders ein. Bodengrund ist ein Aufbau aus Akadama und ADA Amazonia. Läuft seit einer Woche komplett ohne die propagandierten großen Wasserwechsel ein. Special Blend und NitoOut II habe ich im Einsatz. NH4 seit ein paar Tagen stabil bei 1 mg/l, NO2 bei 0,8 mg/l und NO3 bei 6 mg/l.
KH wird mittels Duradrakon permanent zwischen 4-6 gehalten. Filter habe ich mal um was für mich neues auszuprobieren voll bestückt mit grobem Schaum als Vorfilter, Filterbims (biologisch), und Purigen (chemich). Zusätzlich habe ich für den Anfang einen Söchting Oxidator mit einem großen und einem kleinen Aktivator für mehr Sauerstoff für die Nitrifikation im Becken. Der Filterauslauf ist so gesetzt, dass eine ordentliche Oberflächenbewegung einen guten Gasaustausch gewährleistet. Kahmhaut hatte ich noch keine. Algen gibt es auch keine.
Momentan dünge ich das Becken täglich mit 0,6 - 0,8 mg/l Phosphat und 0,01 mg/l Eisen über einen Volldünger auf um die Nährstoffe möglichst konstant zu halten.

nik":349juq34 schrieb:
Robert, heißt das, daß bei dir Ammonium funktioniert hat und Urea nicht?
Bezüglich der Ureaverträglichkeit, bzw. Unverträglichkeit vermute ich eher ein Problem mit der individuellen organischen Belastung in einem Becken. Urea ist ein organischer Dünger, Ammonium anorganisch. Ich vermute seit einiger Zeit und nach einiger Recherche, dass die organische Belastung in einem Becken einen großen Einfluss auf das Auftreten von Algen hat. Wenn ein Becken also eh schon wegen z.B. hohem Besatz, viel Fütterung, wenig Pflanzen, altem, abgestorbenem Pflanzenmaterial, unzureichender Pflegemaßnahmen, schlechter Mikroflora usw, organisch übermäßig belastet ist, dann denke ich, dass Urea als weiteres organisches Produkt eher problematisch im Bezug auf Algen ist. Ammonium kann in einem solchen Fall die bessere Wahl sein.

Gruß
Sascha
 

Frank2

Well-Known Member
Nur ganz kurz..... sehr interessante Diskussion. :bananadance:

Bitte weitermachen. :tnx:

Zusätzlich habe ich für den Anfang einen Söchting Oxidator mit einem großen und einem kleinen Aktivator für mehr Sauerstoff für die Nitrifikation im Becken. Der Filterauslauf ist so gesetzt, dass eine ordentliche Oberflächenbewegung einen guten Gasaustausch gewährleistet. Kahmhaut hatte ich noch keine. Algen gibt es auch keine.

Ja ähnliches war/ist diesmal auch mein Gedanke gewesen beim Einfahren wg. Gasaustausch und Sauerstoff . Ähnliche Bestückung Filter. Ich bin bis dato auch zufrieden und von alledem, was Du aufführst, auch verschont geblieben.

Interessant auch Dirk´s Urea/Algenblüten-Methode. Warum nicht, wenn es sich danach stabilisiert. Und das dauerhaft. Abgerechnet wird eh erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Muss weiter

Ciao
Frank
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Mario,

prutschmar":19fouwor schrieb:
Mit diesem Bodengrund werde ich mich nun "leider" abfinden müssen, denn zum Zeitpunkt des Kaufs hatte ich diesbezüglich ja noch wenig Ahnung und Sand finde ich optisch nicht ansprechend.
Nö, du wirst dich in deinem Fall mit der Neigung deines Beckens zu Rotalgen abfinden müssen - und das hängt mit der, ich betone, "potenziellen" Filterleistung deines Kieses zusammen. Ursächlich ist der Biofilm, weniger in der Menge, aber in seiner Zusammensetzung. Der Biofilm, die Mikroflora ist der Grund warum deine Kies-/Soilbecken funktionieren. Mit einem gröberen Bodengrund gibt es nur ein mögliches Problem als Biofilmsiedlungssubstrat. Das lässt sich mit Sand ausschließen. Um das deutlich zu sagen, mit gering gefilterten Sandbecken kann es nicht zu anaeroben Zonen und - wieder nur möglicher, optionaler - Denitrifikation als zusätzlichem, unerwünschten Stickstoffverbrauch und resultierender K-Anreicherung kommen. Das Problem hast du und ein weiteres, aber gleich gelagertes im Einfluss auf die Spurenelemente mit der Folge einer Neigung zu Bartalgen. Wie da leidenschaftlich am Symptom, aber nicht der Ursache, herumgeschustert wird, kannst du in vielen Rotalgenthreads nachlesen. Dann werden die Tipps á la SE-, Eisen-, Strömungsreduzierung, CO2-Erhöhung und ähnlicher Blödsinn für dich wertvoll.

Wäre für mich nicht akzeptabel. Wenn ich ein Becken aufsetze, dann muss das mikrobiologisch funktionieren! Das ist mir unverzichtbar! Und dann kann ich folgenlos näherungsweise beliebig mit der Düngung herumfuhrwerken. Ich bin ja ein böser, bis hin zu sugestiver Schuft und denke bei deinem Becken schon, dass da nicht viel fehlt und es sich über konsequente Reduzierung der Gesamtfilterleistung deines Beckens die anaerobe Denitrifikation, d.h. der außerordentliche NO3-Verbrauch, vollständig vermeiden lässt. Bezüglich Rotalgen hat das ebenfalls eindeutige Wirkung.

Ich zeige dir das nur auf, wenn du dich "leider" abfinden musst. Für mich ist das völlig in Ordnung, aber dann in der Sache uninteressant.

PMS wird das Problem nicht unbedingt lösen. Mir kommt das Zeugs entgegen, weil ich sowohl SE- als auch MG-betont für günstiger halte. Entscheidend ist das nicht, das ist der Biofilm/die Mikroflora.

Auf große Wasserwechsel, nur um das Kalium zu senken, hab ich wenig Lust bzw. auch keinen Geldsch....er bei mir. Das muss doch auch anders gehen. Zum Beispiel der AR Spezial N. Der soll Urea und Ca/Mg- NO3 enthalten.
Aha, wasch mich, aber mach mich nicht nass! Ich würde es nur noch mal am Rande erwähnen, bei dir stimmen die Basics nicht und du möchtest doch erst mal daran herumschustern. Es kann sogar klappen, auch wenn ich das für zufällig halte, d.h. keinen zielführenden Weg wüsste. Sonderlich optimistisch bin ich da nicht. Mir würde ich den wahrscheinlichen Murks ersparen.

Ich würde dich auch noch jetzt dafür loben, denn das Konzept ist für mich einach genial.
Am Anfang hielt ich mich sehr wohl daran, doch jetzt ist das recht schwer wenn der Nitratverbrauch immer weiter zunimmt. Ich habe auch nicht immer Zeit und Lust alle Werte penibel genau zu messen. Da kann schon mal ein Fehler unterlaufen. Wenn dann die Bartalgen kommen führt man das schnell auf die zuletzt gemachte Änderung zurück.
Du siehst schon, dass sich das im Kreis dreht. BTW, ich messe bei meinen Becken und denen im Umfeld vielleicht 2-3 mal im Jahr, d.h. alle Becken zusammen. Es ist eine Außnahme, wenn ich mal messen muss! Solche stabile Becken, von denen ich rede, was deins nicht ist, sind außerordentlich pflegeleicht.

Was ist mit den anderen Becken hier die mit Kies oder sogar Soil laufen, die haben keine Probleme?
Die Frage solltest du dir schon lange beantworten können - obwohl ich wieder an eine zu bastelnde Gebetsmühle denke. ;-)

Sand hat einfach nicht die optionale Filterleistung, das macht so eine komplexe Biozönose wie ein Aquarium maximal transparent. Diese mit Sand und Geringfilterung am leichtesten zu erreichende direkte Rückmeldung ist mir immer noch viel wichtiger als eine (vorübergehende,) sicherlich hilfreiche Nährstoffanreicherung des Bodensubstrats. Für Kies muss ich schon recht spezielle Szenarien anführen um den gut zu finden. Schwieriger, nicht notwendig, mir uninteressant. Ich bin kein Dogmatiker, meine Freundin hat ein funktionierendes Kiesbecken. Da hatte sie ein hartnäckiges Algenproblem, das habe ich gelöst und das Becken optimiert. Dazu gehörte natürlich auch erst einmal das Entfernen des Filtersubstrats dazu. Es war nur wenig zu tun und schon läuft das richtig rund. Der Kies ist voll und auf seine Weise ein schwach gedüngter Bodengrund. Das Wasser ist nährstoffarm. Das Gegenteil von dem was ich mache. Sie sieht meine vergleichsweisen Turbobecken und will bei ihrem auch den Grundumsatz, das Wachstum erhöhen. Das ist ein Pflanzenbecken mit hoher Karbonathärte, ohne CO2 Versorgung, wenig Licht. Rate mal, warum das trotzdem funktioniert? Es hat immer einen, den gleichen maßgeblichen Grund! Das Becken hat eine gut funktionierende Mikroflora und ist grundstabil. Ich halte das Becken in dieser Betriebsweise für ausgesprochen erhaltenswert. Hat auch was mit Eigennutz zu tun, es ist nämlich total interessant in seinen Eigenschaften, seiner Wirkung auf Pflanzen, aber, es ist auch ein attraktives Aquarium! Ein anderes Becken wurde deshalb als "schnelles" Becken eingerichtet, inzwischen wird ein weiteres so aufgesetzt. Für Sie mit CO2, üppiger Wasserdüngung, reichlich LED-Licht, sterilem Sand und meiner Betonung auf funktionierender Mikrobiologie schon anspruchsvoll und fordernd zu verkraften/verarbeiten. Amen. ;-)

Sieh dir mal die letzten Posts in meinem Thread Die "Pflege" der Mikroflora oder ... an. Vielleicht kann das was grundsätzliches bewegen und es wird dann nicht mehr die grundsätzlich schwachsinnige, aber häufig übliche Folgerung/Frage kommen, "... aber wieso funktioniert mein Aquarium mit Pflanzen?"! Viel interessanter ist doch der Umstand, dass es auch ohne funktioniert - und vor allem der Grund dafür.
Den Eingangspost des Threads solltest du auch (ge)lesen (haben). Dann erkennst du, dass ich nur ständig den grundsätzlich gleichen Sachverhalt wiederhole. Es steht dir völlig frei zu tun oder auch nicht zu tun.

Gruß, Nik
 
Hi nik,

ich gehe jetzt mal nicht genauer auf manche deiner Antworten ein, sonst würde dass das Thema verfehlen.
Der AR Spezial N kommt heute an und ich werde den gleich mal die kommende Woche ausprobieren :paket:
Genauso den Volldünger werde ich mal absetzen und nur noch den Spezial Flowgrow verwenden.

Nö, du wirst dich in deinem Fall mit der Neigung deines Beckens zu Rotalgen abfinden müssen - und das hängt mit der, ich betone, "potenziellen" Filterleistung deines Kieses zusammen.
Was genau wird denn in der Denitrifikationszone herausgefiltert, um Rotalgen hervorzurufen?

Ich bin ja ein böser, bis hin zu sugestiver Schuft und denke bei deinem Becken schon, dass da nicht viel fehlt und es sich über konsequente Reduzierung der Gesamtfilterleistung deines Beckens die anaerobe Denitrifikation, d.h. der außerordentliche NO3-Verbrauch, vollständig vermeiden lässt
Wie könnte man die Gesamtfilterleistung entscheident reduzieren?

Gestern hab ich mir nochmal deinen kompletten Thread Die Düngung zur Geringfilterung... durchgelesen und hab beschlossen mein kleines Nano auf Sand umzustellten, zumal dort auch schon der NO3 Verbrauch anstieg :lol:
Sand - check
Geringfilterung - check
Bei dem halte ich mich nun strikt an deinen Plan. Mal sehen wies wird :glaskugel:

Und ich würde mich freuen wenn sich auch mal andere Mitglieder zu Wort melden und ihre Meinung schreiben :D
 
Das hätte ich fast vergessen:

Im Thread von Tobias (E.I) wird beschrieben, dass Urea und Ammonium schon in geringsten Mengen Algen forcieren können.
Demnach müsste es in jedem Becken mit Urea Düngung ja Algen geben, was aber nicht der Fall ist? :?
 

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