Urea und HHS

Berni

Member
Hallo zusammen,
Da mein Eudrakon N zur Neige geht, möchte ich mich mal an Urea und HHS probieren.Außerdem macht es mir Spaß mal was anderes zu testen.
Meine HHS Lösung sieht so aus: 1L dest. Wasser mit 30 gr HHS. Davon habe ich 10ml gestern auf meine Brutto 350 Liter zugegeben macht also 0,22 mg/l soweit richtig??? (Tägliche Zugabe ist richtig, oder?)
Als weitere Stickstoffquelle möchte ich jetzt noch Urea hinzugeben. Da fängt mein Problem an. Ich finde keine Angaben wie ich da vorgehen soll. Eine Lösung herzustellen ist nicht das Problem (1L dest Wasser mit 100gr Urea würde ich nehmen das soll dann 2mg/l auf 50 Liter erhöhen) aber wieviel soll ich zugeben um die HHS Düngung sinnvoll zu unterstützen.
Bisher habe ich 30 ml Eurdrakon N (der alte) jede woche zugegeben, dadurch erhielt ich einen gemessenen Nitratwert von ca 20mg/l
Das ich mich an die richtige Menge langsam rantasten muss, das weiß ich. Aber ich bräuchte etwas Absicherung ob ich das alles so richtig verstanden habe und wie ich weiter vorgehen soll.
Auch hier würde ich mich sehr über Eure Hilfe freuen.
Bernd
 

Tigger99

Member
Hallo Bernd,

Noch einer der es versucht und schaffen wird :D

Lies doch mal hier:
http://www.flowgrow.de/naehrstoffe/urea-dungung-und-jetzt-t22205.html
Bin schon dadurch und läuft. Die Mischung kannst ja machen wie Du möchtest.
Hoffe Dein PH ist unter 7 :pfeifen:
Nitrit immer schön im Auge behalten.

Beides HHS und Urea macht wohl mal keinen Sinn ?? :? :irre: Sind beides im Ende Ammonium Dünger.
Was jetzt leichter zu Ammonium umgewandelt zersetzt wird ist mir nicht klar, dazu brauchen wir mal Chemieexperten :D .

:grow:
 

Berni

Member
Hallo Dirk, wenn ich so die Parameter und den Verbrauch an Nährstoffen unserer Becken vergleiche sind doch viele Übereinstimmungen zu finden.
Eigentlich wollte ich meinen Pflanzen mehrere Stickstoffquellen bieten. Deswegen Urea und HHS. Ich meine bei endlosem lesen hier darauf gestoßen zu sein, daß das wohl optimaler sei als nur eine Quelle. Angelehnt an den Eudrakon N der sich ja auch gleich mehrerer Quellen bedient.
Düngst du stickstoff nur über Urea?
Bernd
 

Tigger99

Member
Bernd,

über Urea täglivh und über Kaliumnitrat auf Stoß bei WW.
Vorteil ist mal klar der Kaliumspiegel bleibt gering. :D
 

Haeck

Member
Hallo Bernd,

ich empfehle wie mein Vorredner entweder mit Urea oder HHS zu arbeiten.
Auch Harnstoff (Urea) kann von vielen Pflanzen direkt aufgenommen werden.
Dazu bedarf es nicht erst der Umwandlung in NH4.
Ich selbst verwende nur Harnstoff zur Stickstoffversorgung, aktuell 1.5 mg/l tägl
 

Kalle

Active Member
Hi André,

schau mal was Norbert hier von Dok Andreas Webseite (Eudrakon-N) zur Kombi Urea / HHS zitiert hat.

Ich habe mal 27g Hirschholzsalz und 15g Urea in einem Liter destilliertem Wasser gelöst und erfolgreich ausprobiert - habe es später wieder ausgesetzt, weil mein PH immer recht hoch war.

Damit werden bei vollständiger Nitrifikation laut F-Nährstoffrechner mit 1 ml Dünger auf 50 Liter 1.0 mg/l Nitrat zugeführt (0.62 mg/L aus Urea und 0.38 aus Ammonium).

Allerdings ist laut Nik der Nährstoffrechner hier nicht ganz vollständig:
denn er zeigt beim Urea nur das NO3- aber nicht das Ammoniumäquivalent. Grob über den großen Zeh entsteht aus einer Menge Urea die halbe Menge Ammonium. Das Nitratäquivalent aus Urea und HHS in Summe stimmt.
Weiteres hier.

VG Kalle
 

Haeck

Member
Hallo Kalle,

die verlinkten Beiträge sind mir bekannt.
Auch frage ich mich seit längerem, warum Doc Kremser zusätzlich zum Harnstoff, HHS einsetzt, wenn ersterer direkt von den Pflanzen aufgenommen wird bzw. bei nicht direkter Aufnahme zu Ammonium zerfällt und spätestens dann von den Pflanzen absorbiert wird ?
Eudrakon N hat in meinem Becken, mit dieser Rezeptur und trotz reduzierter Dosierung, leider nicht funktioniert. Es gab ein permanentes Algenproblem. Seit dem ich nur eine Stickstoffquelle einsetze, gehört dieses Problem der Vergangenheit an.
 

Kalle

Active Member
Hallo André,

ich kann nicht belegen, ob das 3 Phasen Model von Kremser ( 1. Urea = Ammonium sofort, 2. HHS = Ammonium verzögert, 3. Nitrat als Speicher) biochemisch Sinn macht. Jedenfalls gibt er wenigstens eine plausible Begründung für die Kombi. Ob das wirklich etwas bringt, wird ja öfter bezweifelt. Ich habe aber andererseits keine Argumente gefunden, dass die Kombi HHS + Urea im Vergleich zur reinen Urea Düngung Nachteile bringt.

Was mich aber zum Nachdenken bringt, ist die folgende Aussage von Kremser
Allerdings hemmen höhere Nitrat-Konzentrationen die Ammonium-Aufnahme (ab ca. 5 mg/l Nitrat)
Bei den hier oft gefahrenen hohen NO3 Werten (bis zu 20 - 30 mg/l), würde das nicht eine Ammoniumdüngung ad absurdum führen?

Ich verwende gerade Eudrakon N (zusammen mit AR NPK) etwas über den wegen Algengefahr empfohlenen max. 8 mg/l und habe für meinen Geschmack auch etwas zuviel Algenwachstum (was aber sicher an mehreren Faktoren liegt).

Weil ich nun auch einen hohen NO3 Gehalt anstrebe, wollte ich mir demnächst auch etwas mit niedrigerem Ammoniumgehalt (und niedrigerem Ka-Gehalt als AR NPK) zusammenmischen. Deswegen interessiert mich, was du planst.

VG Kalle
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Kalle":2ys8ayyb schrieb:
Was mich aber zum Nachdenken bringt, ist die folgende Aussage von Kremser
Allerdings hemmen höhere Nitrat-Konzentrationen die Ammonium-Aufnahme (ab ca. 5 mg/l Nitrat)
@ Kalle,
mit niedrigem NO3 Gehalt sind auch Algen besser zu Händeln.
Es reicht aber nicht alleine das alle Nährstoffe zu Verfügung stehen, das Verhältnis ist auch sehr wichtig.
Verfolgen kann man das sehr gut über den Redoxwert.
Ob z.B. der passende Nitratdünger (= Form (Mg/ Ca/K/oder Urea ) einbracht wurde kann man am Redox erkennen.
Trotz höherer Belastung des Wassers steigt der Redoxwert.
Die Pflanzen nehmen ja die Nährstoffe besser auf,die Oxidation wird gesteigert.
Die Assimilation beginnt dann kurze Zeit nach dem Licht einschalten.
Probieren mit Dünge Einzelkomponenten ist da sinnvoll, man findet so auf das Aquarium zugeschnittene Werte.
Angaben,Tabellen,Messergebnisse sind als Grundlage zu verstehen, als Konzept zur Optimierung reicht das nicht.
 

Haeck

Member
Hallo Kalle

Kalle":68pa7wdd schrieb:
...Was mich aber zum Nachdenken bringt, ist die folgende Aussage von Kremser
Allerdings hemmen höhere Nitrat-Konzentrationen die Ammonium-Aufnahme (ab ca. 5 mg/l Nitrat)
Bei den hier oft gefahrenen hohen NO3 Werten (bis zu 20 - 30 mg/l), würde das nicht eine Ammoniumdüngung ad absurdum führen?

Theoretisch ja, praktisch konnte ich in dieser Hinsicht nichts sichtbares feststellen.
Ich fahre meine Becken mit einem Nitratwert von 15 - 20 mg/l. Das Wachstum war mit dieser Art der Stickstoffdüngung sehr bescheiden. Mit dem Einsatz von Eudrakon N verbesserte sich das Wachstum, verursachte jedoch ein permanentes Algenproblem. Mit der Harnstoffdüngung verbesserte sich das Wachstum nochmals deutlich, aktuelles Pflanzenwachstum von H. micranthemoides beträgt 2 cm/Tag, ohne den bereits bekannten Deformationen. L. arcuata wächst insgesamt betrachtet prächtiger, der Stengeldurchmesser ist wesentlich grösser und die Farben intensiver.
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

mal interessehalber:

Wie hoch dosiert ihr Urea oder Ammonium tgl., und zwar bezügl. umgerechnet zum Nitratwert?
Geht ihr da 1:1 oder geringer/höher?

Als Beispiel - so dass kein Missverständnis auftritt :

Ein Becken benötigt tgl. 2mg/l N als Verbrauch. Düngt man dann auch Urea entsprechend hoch um umgerechnet auf eben diese 2mg/l N zu kommen?

lg Sebastian
 

Haeck

Member
Hallo Sebastian

Anhaltspunkt ist der tägliche No3 Verbrauch deines Beckens. Sollte letzterer nicht bekannt sein, so empfiehlt sich zu Beginn mit einer Konzentration von 0.5 - 1 mg/l Urea zu starten.
 

Kalle

Active Member
Hallo Kurt,

mit niedrigem NO3 Gehalt sind auch Algen besser zu Händeln.
Wie hoch düngst du NO3? Ich habe recht viel HCC im Becken, die lieben viel NO3 ... klar die Verhältnisse müssen insgesamt gut passen, das ist die Kunst.

Aktuell macht mein Becken eine Fastenkur (praktisch kein Dünger, häufige Wasserwechsel), um Wachstumsprobleme zu beheben. Ich bin erstaunt, mit wie wenig die Pflanzen gerade auskommen und doch besser wachsen als vorher. Ich habe allerdings gleichzeitig das Licht erhöht.

Es reicht aber nicht alleine das alle Nährstoffe zu Verfügung stehen, das Verhältnis ist auch sehr wichtig.
Verfolgen kann man das sehr gut über den Redoxwert.

Misst du einfach die Zeit bis zur sichtbaren Assimilation?

VG Kalle
 

Tigger99

Member
kunzi":3532f312 schrieb:
.....
Ein Becken benötigt tgl. 2mg/l N als Verbrauch. Düngt man dann auch Urea entsprechend hoch um umgerechnet auf eben diese 2mg/l N zu kommen?
lg Sebastian

Hi Sebastian,

ich mach das jedenfalls um die Hälfte entsprechend des ermittelten Nitratverbrauchs und messe Nitrit so ab und zu.
Ammonium hab ich am Anfang regelmässig alle 2 Tage gemessen um auf Nummer Sicher zu gehen. :eek:
Durch anderen Mangel bzw. Minimum eines Stoffes kann es ja passieren, dass der Verbrauch sich ändert. :?

Na nach einiger Zeit lief das dann sehr gut, bis mir der Kater CO2 Leitung durch gebissen hat. :( :keule:..
Na jetzt komm ich langsam wieder vorran nach dem CO2 Ausfall. Ca. 1 Stunde nach Licht an geht das mit den Bläschen los.
Abends sieht das dann so aus:
 

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kunzi

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Hallo André,

also kann man davon ausgehen, dass die Pflanzen 1:1 Ammonium/Urea im Vergleich zu Nitrat aufnehmen(bei gewusstem tgl. Verbrauch!)?!

Meine Thesen waren ja, das ein zuwenig davon schnell passieren kann, da z. B. Ammonium direkt von den Pflanzen aufgenommen werden kann, und Nitrat erst verarbeitet werden muss, sprich Ammonium würde förmlich schnell aufgesaugt werden, und dann als Stickstoffdünger in den "Mangel" geraten.

Bsp: 2mg/l N würde über eine Lichtdauer von 6std mehr oder weniger genau aufgehen, dagegen den gleichen Wert als Ammonium wäre innerhalb von 3 std weg!

Anders herum könnte ich mir denken, wenn man den Wert 1:1 übernimmt, aber schon minimale Algenansätze im Becken vorhanden sind, es den Effekt haben könnte, dass die Algen stark davon zunehmen, insbesondere wenn sie es vllt schneller aufnehmen, als die Pflanzen.

Soviel zu meinen Gedanken!
Insgesamt kann ich sagen, dass ich Stickstoff in Form von Ammonium und Urea eine beeindruckende Stickstoffdüngung darstellen, die aber halt so ihre Tücken haben.
Beispielsweise hatte ich schon mal ein Becken, dass quasi schon dahin war(quasi nur noch wenige halbtote Pflanzenstummel). Mit reiner Ammoniumdüngung als Stickstoffquelle war es innerhalb weniger Wochen ein Dschungel, ohne irgendwelche Anzeichen von Algen.
Auf der anderen Seite hatte ich auch schon Becken, die Ammonium/Urea nur als Zusatzstickstoffquelle bekamen, aber es nie so wie in dem vorher genannten Becken funktionierte.

Es bringt also keine absolute Sicherheit mit sich.

lg Sebastian
 

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