Verschiedene Becken, verschiedene Probleme

Männlein

Member
Hallo :winke:

ich darf seit kurzem etwas mitmischen bei den Aquarien in unserem Betrieb.
Insgesamt sind es 6 Becken die nach unterschiedlichen Ländern aufgeteilt sind.

Das sind: Südamerika, Asien, Afrika, Tanganikasee, Australien und ein Schützenfischbecken.
stärker wurde nicht differenziert.



Da es nicht wirklich viel Geld gibt sind das schon ziemliche Lowbudgetaquarien die mit den billigsten Mitteln
funktionieren müssen. Wenn ich mich nicht täusche haben alle Becken 500 Liter.
Es gibt pro Becken nur einen T5 Leuchtbalken mehr lässt sich leider nicht verwirklichen, auf Grund von Geld
dessen Verwaltung nicht in meinen Händen liegt, ausserdem würde ein weiterer Balken die Futterluke versperren
was ein absolutes No go wäre :roll: .
Auf mein Anraten hin wurden wenigstens Reflektoren gekauft.

Das Wasser ist relativ weich
Hier der Link des Versorgers, wir befinden uns in Versorgungsbereich 1
https://www.badenova.de/mediapool/m...4/Trinkwasseranalyse_WV_Freiburg_03__2010.pdf



Die Filter wurden auch etwas vor mir gekauft, ich halte sie für zu groß.
Daher habe ich die Durchlaufmenge einfach mal halbiert. Hoffe das war kein Fehler.



Bewuchs, bevor ich mit dem bepflanzen anfing, übrigens alles Überschuss aus meinem Aquarium, waren
Vallisneria gigantea, Cryptocorynen, eine ich glaube Crinum thaianum und ein Überraschungsgast dessen Name mir
grad nicht einfällt :). Diese Pflanzen sind eher schlecht als recht gewachsen.

Natürlich sind meine übermässteten Stecklinge erstmal alle direkt an Nährstoffmangel zugrunde gegangen.
Also habe ich lange rumexperimentiert, Wasserwerte gemessen und meine eigens daheim angebraute Makronährstofflösung
(nach dem PPS System) plus vorhandenem Sera florena täglich zudosiert.
Ich bin dann in etwa auf je 15 ml/tag jeder Lösung gekommen, so dass am
nächsten Tag die Werte wieder normal waren.
Das heisst es gibt keine Nährstoffanreicherung auf Dauer durch die zudüngung.
Damit hat es dann angefangen zu funktionieren. Die Anwendung hab ich bei 3 Becken versucht durchzuziehen
aber dann ist mir der Makronährstoffdünger leer gegangen und ich bin nicht scharf darauf das auf Dauer aus eigener
Tasche zu bezahlen.
Daher dünge ich bis zum heutigen Tag nur mit Spurennährelementen weiter, was momentan noch gut funktioniert.
Es hängt ja auch keine CO2 Anlage dran. Bodendünger (Laterite) wurde keiner eingebracht, die liegen im Schrank und
vertrocknen.

Soviel zu der Geschichte der Aquarien.
Jetzt komme ich aber mit 3 Becken nicht so ganz klar.
Ich werde jetzt vor allem mal Südamerika und Afrika anschneiden.
Meine Frage ist: Wie kann ich ohne großartig Geld auszugeben ein algenfreies Aquarium
bekommen. Vielleicht hat jemand ja eine Low-Budget Idee :D
Achja die Aquarien stehen nicht gerade im Dunkeln, besser gesagt in einem Gewächshaus das ordentlich
Sonne reinlässt.

Leider sind die Bilder von der Quali nicht sehr gut da ich nur Handyfotos habe.

Südamerika:
Ziemlich radikaler Rückschnitt vorrausgehend.
Achtet bitte nicht auf die 100% ige Bezeichnung Südamerika und die Herkunft der Pflanzen.
Ich habe einfach alles genommen was irgendwie aus Amerika kommt da es immer noch eine Bereicherung
ist im Gegensatz zu Vallisnerien.




Was man hier ganz wunderbar sehen kann ist der übermässige Fadenalgenbewuchs den ich alle paar Tage
mit einem kleinen Holzstäbchen wie Spaghetti aufrolle um es einigermassen ansehnlich zu halten. Für die Gestaltung
nehme ich mir mal mehr Zeit wenn es rund läuft. Vielleicht täusch ich mich auch in der Algenbestimmung.

Afrika:
geht gar nicht klar !!
Da einfach egal was ich getan habe nichts wirklich in diesem Becken gewachsen ist
habe ich mir mit Tonkügelchen und Entec perfekt Bodendüngerkügelchen gebastelt.
Davon sind wohl ein paar aufgebrochen, evtl. beim abmulmen oder in den Boden drücken.
Jetzt habe ich nicht nur alles voller, schätze mal, Bartalgen sondern auch noch Cyanos.
Das Becken beinhaltet zwei sehr sehr große Moorkienwurzeln die das Wasser stark eintrüben.
In diesem Becken, da es früher mit einer violetten und einer daylight Lampe zu dunkel war, habe ich
2 Daylight lampen reingeschraubt. Geholfen hat es nicht sehr viel.



Selbst die "Nährstofffresser" die ich reinsetze, in diesem Fall Ceratopteris cornuta und
Hygrophila veralgen sofort und wachsen nicht wirklich.
Das Becken ist wirklich nicht sehr sehenswert aber da muss irgendwas zu machen sein.
Bevor hier nichts wächst werde ich mich auch nicht darum kümmern afrikanische Pflanzen zu besorgen.


3tes Problem und wahrscheinlich am schwierigsten.
Das Schützenfischbecken:

Dauerbewuchs an Blaualgen.
Wird abundzu mit Meersalz aufgesalzen, was evtl. ein Grund sein könnte das kaum Pflanzen darin wachsen.
Keine extra zudüngung. Innerhalb von einer Woche ist der Boden und die Steine komplett bewachsen.
Nach zwei Wochen sieht man nicht mehr durch die Scheibe und man kann aus dem Teppich bald schon Bettlaken
herstellen.
Das Wasser ist nur halb hoch weil bei Führungen gezeigt werden soll wie die Fische spucken.
Das machen sie aber natürlich nur wenn das Futter etwas höher ist als die Wasseroberfläche.



Die Bilder sind alle 3 Tage nach Wasserwechsel gemacht worden sowie folgende Tabelle.
Gemessen habe ich in diesem Fall nur die Werte die ich als Verursacher des Algenbefalls vermutet habe.
Ich gehe davon aus das Eisen im Schützenfischbecken kaum ein Problem sein wird sowie kaum ein Phosphorüberschuss
im Südamerikabecken vorhanden sein wird. Eher zu wenig.
 

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Männlein

Member
Falls es noch jemanden interessiert,
das hier sind die anderen Becken.
Da geht es eigentlich ganz gut. Auch wenn Australien NOCH keine
sehr abwechslungsreiche Bepflanzung aufweist.
Tanganikasee:

Australien:

Asien:



Das in der Mitte ist eine seltsam wachsende Eusteralis stellata :lol:
Die sieht in meinem Becken anders aus. Naja solange sie wächst.

Nochmals sorry für die schlechte Quali der Bilder.

Danke schonmal im vorraus für evtl. Hilfe

Gruß Männlein :winke: :winke:
 

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SirB

Member
Hallo,

also so auf den ersten Blick fällt mir auf, dass Kalium und Magnesium nicht gerade reichlich im Leitungswasser vorhanden sind. Ansonsten könnte CO2-Mangel ein Problem sein.

Ich muss allerdings sagen, dass die meisten Becken doch recht schön aussehen.
 

Männlein

Member
Hallo :winke:
Na dann wird das wohl erst funktionieren wenn wieder Geld für Makronährstoffdünger da ist.
Danke für die Antwort.
Einzelne Becken gefallen mir auch aber es ist noch lange nicht richtig gut.
Gruß Tillmann
 

Männlein

Member
weitere Probleme...

Hi,
ich habe jetzt mal 5 Liter PPS Lösung angemischt, den Magnesium und Kaliumgehalt auf gute Werte gebracht.
Ich denke in den meisten Becken kann ich damit gut fahren.

Mein Problem ist das Afrikabecken.
- Phosphatgehalt relativ hoch.
- Eisen nie nachweisbar, selbst nach größerer Düngung.
- alles voll mit Pinselalgen

Da die Pflanzen nie richtig gewachsen sind habe ich alles ausgeräumt, bis auf den Kies.
Diesen so gut wie möglich abgemulmt und den Boden mit Lateriten versehen.
Die Wurzeln wurden geschrubbt so gut es ging und neue nicht befallene Pflanzen eingesetzt.
Daraufhin erschien das Becken erstmal gut. Die Anubias machten neue Blätter, selbst die Nymphaea lotus
fing an zu wachsen. Eisen war aber immer noch nicht nachweisbar und Phosphat immer noch recht hoch.

Jetzt legen die Algen wieder los, leichte Blaualgenschicht auf dem Boden und überall Pinselalgen im Ansatz.
Also hatte ich überlegt mir selber einen Eisendünger zu mischen, da wir chelatisierten Eisendünger im Keller hatten.
Hat zwar nur 6 % aber 1 Liter Lösung hab ich mal angemischt. Das Problem die Lösung sieht aus wie Schweineblut frisch
abgezapft und macht das Becken bei 10 ml knallrot. Da die Beleuchtung eh mau ist und sich die Färbung nicht gelegt hat,
hab ich alles wieder abgesaugt. Die Algen legen trotzdem fleissig weiter los.
CO2 geht bei uns leider nicht. Die anderen Becken haben in etwa die gleiche Beleuchtung aber nicht diese Probleme.
Filter hab ich letztens mal gereinigt.

Ich glaube irgendwo mal gelesen zu haben das Eisen bei hohen Phosphatwerten zu Eisenphosphat ausfällt und sich darauf
gerne Pinselalgen ansiedeln. Ist das richtig oder hab ich da was falsch verstanden. Der pH-Wert müsste 7,5 ab Leitung sein.
Würdet ihr KNO3 düngen um den Nitratwert hochzujubeln ?

Stark bepflanzt ist es leider nicht. Ich mach morgen mal ein Foto.

Schönen Gruß Tillmann :)
 

Männlein

Member
Lichtspektrum falsch ?

Hi,
die meisten Becken haben sich aufgerappelt nur Asien in dem bisher alles wunderbar lief bereitet mir
nun Probleme. Im Afrikabecken ist es noch ein bischen dunkel dafür besorg ich noch einen zweiten Leuchtstoffbalken
dann sollten die Pflanzen den Phosphatgehalt mal bischen eindämmen.

Egal was ich in Asien reinpflanze es sieht nach kürzerer Zeit aus als würde Kalium fehlen. Kaliumcarbonat und Magnesiumsulfat
gebe ich aber auf Stoß nach jedem Wasserwechsel zu. Auch dünge ich täglich mit PPS 12 ml und 7 ml Ferrdrakon.
Sollte eigentlich kein Mangel vorhanden sein. Auch sind die Werte nach Messung ganz in Ordnung.
ca. 10 mg/l No3, Fe meistens bischen weniger als 0,1 mg/l dazu dünge ich aber wöchentlich 6 ml selbstangemischte
Eisendüngerlösung aus Superferriten. Rechnerisch müsste sich dann 0,1 mg/l ergeben da der Dünger aber meine
ich chelatisiert ist ist der messbare Eisenwert vielleicht nicht so ganz Aussagekräftig.

Die Blätter sind meistens hellgelb, ziemlich brüchig und Wachstum will sich auch nicht mehr so richtig einstellen.
Vom Hygrophila brechen dauernd größere Stücke ab und die Rotala rotundifolia wachsen mehr mau als richtig.
Früher sind die zur Decke geschossen.


Was ich verändert habe ich das Filtermaterial.
Ich habe die Hochleistungsgranulate entfernt und nur auf Filtermatte umgestellt.
Eventuell habe ich auch eine Rotlichröhre ausgetauscht. Meine Theorie ist das die eventuell zu alt ist.
Jetzt wüsste ich aber erstmal gerne ob das Schadbild auf ein nicht richtig vorhandenes Rotlichtspektrum hindeuten könnte.
Drinnen sind eine Arcadia Reef White und eine Arcadia Plant Pro. Die Plant Pro ist eben vielleicht etwas älter.
Reef White besitzt ja nun gar keinen Peak im Rotspektrum.

Hier noch Bilder



Gruß Tillmann
 

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