Verständnisfrage bei täglicher Düngung

sporty

New Member
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe natürlich versucht meine Fragen durch die "Suchfunktion" zu beantworten. Eine Antwort habe ich bereits gefunden, nämlich warum ich in meinem Becken keinen höheren Wert als 3-5mg No3 bekomme, trotz starker Düngezugabe... Es handelte sich um einen Bedienungsfehler. Ich habe gelesen dass man die Lösungsflasche länger (mindestens 1 Minute) lang schütteln soll. Das habe ich gerade versucht und jetzt stellte sich heraus, dass bei meinen Versuchen doch zu viel Gh Boost N verwendet habe (jetzt 30mg gemessen) ;-)

Aber zu einem anderen Thema. Ich habe ein Juwel 350Liter Eckbecken, welches bei mir seit ca.14 Jahren im Einsatz ist und zum letzten mal vor ca.3 Jahren neu aufgesetzt wurde. Hier einige Eckdaten:

-350l
-Beleuchtung 11 Daytime cluster
-als Filter ist der ab Werk montierte Innenfilter sowie ein JBL Aussenfilter im Einsatz. Der Innenfilter wird mit Schaumstoffmatten und einer Lage Filterkugeln betrieben. Der Aussenfilter ebenfalls mit den mitgelieferten Schaumstoffteilen sowie einer Lage Filterkugeln
-der Bodenaufbau mit dunklem Kies ist mit ca.12cm etwas hoch (liegt daran dass ich einmal versuchte Treppen einzubauen, was leider missglückte...)
-auf dem Boden befindet sich noch ein Dennerle Bodenfluter welcher über die Dennerle Temperatursteuerung geregelt wird
-CO2 wird über den JBL CO2 Controller zugegeben

Da ich zur Zeit dabei bin das Becken etwas umzugestalten, ist die Bepflanzung im Moment zu vernachlässigen, was sich aber bald ändern wird.
Mir geht es um eine Grundlagenfrage bezüglich der Düngung die ich mir auch durch zahlreiche Youtube Videos nicht beantworten konnte. Bis jetzt habe ich das Becken einmal pro Woche beim WW gedüngt. Ich verwende die Dünger von Aqua Rebell und bin die ganze Zeit mit 70ml NPK, 70ml N und 35ml Eisen Mikro Basic ganz gut gefahren.

WW mache ich jede Woche regelmässig mit ca.70-80%. Dabei verwende ich reines Osmose Wasser welches ich mit Balling Light KH Carbonate Mix und mit Bee Shrimp Mineral GH+ aufhärte. Gemessen habe ich meine Werte schon länger nicht mehr weil das Becken relativ gut aussah und meiner Meinung nach kein Handlungsbedarf bestand. Ich möchte jetzt nur die Bepflanzung ändern, da es mir nicht mehr gefallen hatte...

Ich hätte zwei Grundsätzliche Fragen:

1. Ich habe mir letzte Woche den Spass gemacht und einen neuen JBL Tröpfchentestkoffer, zusammen mit dem JBL Proscan gekauft. Wenn wir einmal auf den PH Wert eingehen, erhalte ich mit dem Proscan einen anderen Wert als mit den JBL Tropfen PH 3-10 und 6-7,6 sowie meinem PH Controller. Sprich mit 4 verschiedenen Messmethoden, erhalte ich 4 verschiedene Werte. Welchem Test kann man vertrauen? Ich habe mich diesbezüglich an JBL per Mail gewendet die mir antworteten dass der Controller, wenn richtig geeicht, die richtigen Werte anzeigt. Das kann ich aber nicht kontrollieren, da eben 4 verschiedene Werte...

2. Ich würde gerne von der Wöchentlichen Düngung auf eine Tagesdüngung umsteigen. Dazu habe ich mir auch schon eine Dosieranlage bestellt und möchte dann vom NPK Dünger auf GH Boost N, P, und K einzeln umsteigen. Zum einen hätte ich hier die Frage wie ich mir die Tagemenge ausrechne? Für mein Verständnis wäre ich so vorgegangen, dass ich nach dem WW auf die Sollwerte aufdünge und jeden Tag einmal messe wieviel mein Becken verbraucht. Daraus ziehe ich dann einen Schnitt und diese Menge dünge ich dann täglich. Ist das soweit richtig oder geht man hier anders vor?

Dazu kommt dann das für mich eigentlich entscheidende: Was mache ich bei einem WW, wenn ich diesen wieder einmal pro Woche mit 80% durchführen möchte? Nach dem WW sind die Werte im Wasser verdünnt, logisch. Wenn ich doch jetzt jeden Tag weiter die fest eingestellte Menge an Dünger durch die Dosieranlage zugebe, komme ich doch nie mehr auf die Sollwerte oder habe ich hier einen Denkfehler? Muss ich, bei einem WW das neu zugegebene Wasser auf die Sollwerte aufdüngen und die Anlage einfach mit ihren festen Werten die sie jeden Tag zugibt, weiterlaufen lassen? Wie geht man hier vor?

Vielen Dank für Euere Antworten ;-)

Viele Grüsse,

Jens
 

p'stone

Active Member
Hallo Jens,


den Verbrauch kannst Du durch regelmäßiges Testen des Aquarienwassers ermitteln.
Du kannst entweder tgl messen und Dir ausrechnen wieviel Nitratdünger Du ins Becken geben musst, um wieder auf den Zielwert zu kommen.
Du kannst dann für die Woche einen Durchschnittsverbrauch ermitteln und diesen dann nachdüngen.
Dafür kannst Du auch den Nährstoffrechner ( link) benutzen.
Oder du gibst tgl eine bestimmte (vermutete) Menge Nitratdünger hinzu und kontrollierst am Ende der Woche den Nitratwert im Becken und passt ggf die Menge in der folgenden Woche daran an.
Aber denk daran: Wer viel misst, misst Mist;)
Achte unbedingt darauf die Messung korrekt durchzuführen.

Bei der Phosphatdüngung reicht meiner Erfahrung nach die einmalige Stossdüngung beim Wasserwechsel auf den Zielwert (Z.B. 0,1-0,5 mg/l)
Kalium stelle ich auch nur beim Wasserwechsel auf den Wunschwert ( Z.B. 5-8 mg/l) ein. Rechnerisch. Oft ist in den Aufhärtesalzen schon genug Kalium enthalten.
Bei der Eisen/ Mikrodüngung taste ich mich immer von unten (erstmal ca. die halbe empfohlene Menge) an den Bedarf des Beckens heran .

Bei der Filterung benutzt Du relativ viel biologisches Filtermaterial, welches viele Nährstoffe binden kann.
Das kann in einem pflanzenlastigen Becken kontraproduktiv sein.
GGf lohnt es sich, Dich mit der Geringfilterung vertraut zu machen.

Warum willst Du beim Wasserwechsel 70-80% wechseln?
Das ist bei einem 350' er Becken ja ganz schön viel Wasser.
Da reichen 50% doch locker aus.
Bei Problemen kannst Du ja immer noch mehr wechseln.

Beim pH - Wert denke ich auch , daß der Controller den richtigen Wert anzeigt.
Der muss soweit ich weiß regelmäßig kalibriert werden und die pH-Sonde gereinigt werden.
Da habe ich aber keine eigenen Erfahrungen.

Gruß Thomas
 

sporty

New Member
Hallo Thomas,

danke für Deine Antwort. Das Hilft mir schon mal weiter.

Bei der Eisendüngung bräuchte dann aber den "Mikro Spezial FE" wegen der Stabilisierung oder? Ich konnte bis jetzt nie einen Eisengehalt im Becken messen und schob das auf die Stabilisierung!?

Bis jetzt hatte ich noch nicht so viele Pflanzen im Becken (ca.30-40% des Bodens sind bepflanzt)

Der hohe Wasserwechselanteil kommt vom Nährstoffrechner. Der hatte mir damals als ich das Becken eingerichtet hatte, ausgerechnet dass durch einen geringeren WW (ich weiss aber die Menge gerade nicht mehr auswendig, da schon lange her) der Nitratwert irgendwann durch die Decke gehen würde. Ich glaube mich zu erinnern dass ich mindestens 70% wechseln sollte... Ich hatte damals auch massive Algenprobleme die sich aber durch die regelmässigen und hohen WW gelegt haben.

Richtig, der Controller muss einmal im Monat kalibriert werden, was ich auch immer mache. Mein Gedanke war nur, wenn die Werte der Sonde nicht stimmen und eher einer der Tröpfchentests die richtigen Werte anzeigt, dann passt auch meine CO2 Menge im Wasser nicht ;-) Ich hatte bei den verschiedenen Tests wirklich Werte von PH 6,7-7,6. Wir wissen wie gravierend die Unterschiede hier sind :-(

Trotzdem danke schon mal, ich werde jetzt einmal nach der Sache mit der "Geringfilterung" suchen ;-)

Viele Grüsse,

Jens
 

p'stone

Active Member
Hallo Jens,

für die tägliche Eisen/Spurenelementedüngung eher den Micro Spezial Flowgrow.
Der Speziel Fe enthält zu wenig/keine Spurenelemente, ist eher ein reiner Eisendünger+ Mangan.
Ich nutze z.B. halb Basic Eisen(auf Stoss beim WW), halb Spezial Flowgrow zur Tagesdüngung.
Es geht aber auch der Basic Eisen zur täglichen Düngung.
Es ist normal, daß man Eisen nicht nachweisen kann.
Das liegt zum Teil an der Chelatierung, teils an der Reaktion mit z.B. Phosphat.
Habe ich schon ewig nicht mehr getestet.

Zur Kontrolle des CO2-Gehalts kannst Du zusätzlich einen Dropchecker mit entsprechender Testflüssigkeit nutzen.

Gruß Thomas
 

Chryorn

Active Member
Hallo Jens,

beim Nährstoffrechner musst du eine Kleinigkeit beachten: Der Rechner berücksichtigt keinen Verbrauch durch die Pflanzen oder sonstige Prozesse. Wenn du also jeden Tag 1 mg Nitrat pro Liter hinzufügst, geht der Rechner davon aus, dass nach 20 Tagen 20 mg Nitrat pro Liter im Wasser sind.

Dazu kommt dann das für mich eigentlich entscheidende: Was mache ich bei einem WW, wenn ich diesen wieder einmal pro Woche mit 80% durchführen möchte? Nach dem WW sind die Werte im Wasser verdünnt, logisch. Wenn ich doch jetzt jeden Tag weiter die fest eingestellte Menge an Dünger durch die Dosieranlage zugebe, komme ich doch nie mehr auf die Sollwerte oder habe ich hier einen Denkfehler? Muss ich, bei einem WW das neu zugegebene Wasser auf die Sollwerte aufdüngen und die Anlage einfach mit ihren festen Werten die sie jeden Tag zugibt, weiterlaufen lassen? Wie geht man hier vor?
Ja, wenn du einen höheren Nitratwert halten möchtest, z.B. 15 mg Nitrat, musst du nach dem Wasserwechsel entsprechend aufdüngen. Die täglichen Mengen zu düngen benötigt dann etwas Zeit und Erfahrung. Nach einem starken Rückschnitt ist der Tagesverbrauch ja wieder niedriger als vor dem Rückschnitt. Das kann man sehr kompliziert machen. Eine gut eingestellte Wochendüngung ist nicht zwingend schlechter als eine Tagesdüngung.

Gruß
Christoph
 

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