Verzweifelter Hilferuf

Tefe

Member
Hey Nik,

naja das mit dem PO4 könnte ich evtl. so rekonstruieren: ich habe einen Futterkorb an meiner Serviceöffnung in der Abdeckung - dort entnehme ich auch das zu testende Wasser. Ich habe am Abend vor dem Test gefrorene weisse Mülas über den Futterkorb gegeben - und die haben die Eigenschaft das sie schwimmen - leider habe ich vergessen anschliessen den Korb zu lehren so das sich dort etwas Mülas angelagert hatten - naja nach ca. 8-10h in 26 ° C warmen Wasser - ich denke da kann es schon zu Zersetzungserscheinungen durch Bakterien kommen. Eine andere Idee habe ich dazu nicht.

Einen UV-C nur Stundenweise zu betreiben halte ich für nicht besonders sinnvoll: erstens haben die Birnen eine wesentlich verkürzte Lebensdauer und zweitens erreicht man damit nicht besonders viel - ich töte in den 1-2 Stunden einen Teil der Microorganismen ab - anschliessen werden diese abgestorbenen Bakterien durch eine erhöhte Fortpflanzungsrate der restlichen Microorganismen wieder verstoffwechselt - da hast du doch nach spätestens einer Stunde wieder genau die gleiche Bakterienmenge im Wasser. Nur die Schadstoffe erhöhen sich und der Sauerstoff wird verbraucht. Nur bei Dauerbetrieb stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht der Microfauna ein - die Filterung wird zum größten Teil in den Filter verlagert und dort werden auch die abgetöteten Organismen abgebaut. Das setzt dann natürlich genügend Filtersubstrat vorraus. Nachteil ist das bekannte Ausfällen bestimmter Elemente durch die UV-Bestrahlung..

Naja will nix gesagt haben wenns bei dir funktioniert ..

Naja RH ist momentan so das Streitthema in der Scene - der eine schwört drauf der andere verteufelt es - Fakt ist - das war das erste Frostfutter das meine WFs richtig gierig genommen haben - als ich die bekam nahmen die zum Teil nur Lebendfutter. Ausserdem habe ich damit recht ordentliches Wachstum erreicht - wie gesagt ist warscheinlich wirklich eine Frage der Philosophie - ich bin allerdings auch der Überzeugung das es mit Sicherheit auch ohne geht. Und das man wenn man darauf verzichtet auch mit niedrigeren Temperaturen fahren kann - wie gesagt schliesslich kommen sowohl Corydoras als auch Neons und Scalare aus dem gleichen Biotop - und die vertragen alle problemlos dauerhaft 26° C - würde mich wundern wenn beim Diskus anders wäre.

Hmm beim Licht werde ich wohl wirklich mal was tun.. Die T8er sind schon relativ ausgebrannt - deshalb waren die mein erster Kandidat - wenn ich tatsächlich mit etwas veringertem Licht weitermache brauche ich ja nicht noch die schlechtesten Röhren ersetzen.. Wenn ich erstmal 3 oder 4 T5 probiere.. Soll ich da so weiterdüngen wie bisher oder gibt das nochmehr Algen?

MfG Ivo
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Ivo,

mit dem UV-C sehe ich das ein wenig anders.

Tefe":1cjamadd schrieb:
Einen UV-C nur Stundenweise zu betreiben halte ich für nicht besonders sinnvoll: erstens haben die Birnen eine wesentlich verkürzte Lebensdauer ...
an permanenten oder auch nur längeren Betrieb des UV-C ist in Verbindung mit Düngung gar nicht zu denken! Der wird also nur so wenig wie notwendig betrieben werden können.
Und ob ein UV-C Strahler länger lebt wenn er eine Woche permanent betrieben oder 3 mal die Woche geschaltet und 3 std. betrieben wird, ist so einfach zu beantworten, dass deine Aussage verwundert.

... und zweitens erreicht man damit nicht besonders viel - ich töte in den 1-2 Stunden einen Teil der Microorganismen ab - anschliessen werden diese abgestorbenen Bakterien durch eine erhöhte Fortpflanzungsrate der restlichen Microorganismen wieder verstoffwechselt - da hast du doch nach spätestens einer Stunde wieder genau die gleiche Bakterienmenge im Wasser. Nur die Schadstoffe erhöhen sich und der Sauerstoff wird verbraucht.
Nö, um eine massive Bakterientrübung in den Griff zu bekommen bedarf es schon nur mehr eines kleinen UV-C. Die bakteriellen Mengen, um die es hier geht, sind so gering, dass Sauerstoffverbrauch und "Schadstoff"erhöhung überhaupt kein Thema sind.
Was deine Aussage zur Vermehrung angeht, sehe ich schon praktisch, das dem nicht so ist. Der UV-C wird in der Dauer eben so eingestellt, dass die sich eben nicht vermehren. Das lässt sich leicht nach visueller Beurteilung einstellen. Das einzige Problem des UV-C ist dessen Wirkung auf die Chelatoren.

Nur bei Dauerbetrieb stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht der Microfauna ein - die Filterung wird zum größten Teil in den Filter verlagert und dort werden auch die abgetöteten Organismen abgebaut. Das setzt dann natürlich genügend Filtersubstrat vorraus.
Nein, das Becken mit seiner Pflanzenmasse in Verbindung mit Strömung ist sich selbst leistungsfähiger Filter, der in Abhängigkeit von der Menge des eingebrachten Futters externes Filtersubstrat vollständig substituieren kann. Ist eine ausreichende Nitrifizierung gewährleistet, kann man sich zusätzliches Filtersubstrat weitgehend schenken.

Naja will nix gesagt haben wenns bei dir funktioniert ..
Kein Problem. Letztendlich obliegt es deiner Einschätzung wie du damit umgehst. Wenn du dir sicher bist, dann tu was du für richtig hältst. Du musst ganz sicher nicht meiner Meinung sein.


... Soll ich da so weiterdüngen wie bisher oder gibt das nochmehr Algen?
:roll: Hattest du den Thread nicht wegen der Algen aufgemacht? Ist nicht rübergekommen, dass Algen die Folge von ungenügender Düngung/Filterung sind? Meine Sicht der Dinge habe ich ausführlich dargelegt, hintragen kann und werde ich dich nicht. Wenn du Fragen hast, okay, aber Durchdenken/-arbeiten und Entscheiden musst du. Wie erwähnt habe ich ja auch keine Ahnung wie du düngst und kann mich dazu eh nicht äußern.

Gruß, Nik
 

Tefe

Member
Hey Nik,

sry das ich mich so lange nicht gemeldet habe - ich war etwas beschäftigt die letzten Tage.

Was den UVC angeht - meine Beobachtungen beim Dauerbetrieb eines 18W Klärers waren da halt so - ich hatte da noch die zwei vollbestückten Filter am Becken - und gerade am Anfang sind die Wasserwerte eindeutig in Richtung zu wenig Filterwirkung abgehauen - das hat sich dann aber eingepegelt (vermutlich aufgrund der relativ großen Filtersubstratoberfläche) - als ich das Ding dann irgendwann wieder entfernt habe hatte ich trotzdem noch mit enormem Ausfällen bei den Nährstoffen zu kämpfen und in der ersten Zeit hat sich eine Kahmhaut gebildet. Die ist dann irgendwann wieder verschwunden.

Naja mit der Lebensdauer der UVC Röhren muss ich einräumen das das nicht aus eigener Beobachtung stammt - ich habe da noch nie vergleichende Tests vorgenommen - es wird lediglich an verschiedenen Stellen davon abgeraten den UVC nur Stundenweise zu betreiben. Aber wie gesagt - wenn es bei dir läuft dann läuft es, vielleicht waren meine Informationen da Falsch.


Also ich habe jetzt erstmal das Licht so gelassen (wollte probieren ob ich mit stark erhöhter Düngeung eine Verbesserung erreichen kann) - um immer nur einen Parameter zu verändern - und das ganze Reproduzierbar zu machen.

Ich habe die Eisendüngung immer noch ähnlich wie vorher (einen Tick weniger) - habe die Spurenelementdüngung um 100% erhöht (ich dünge jetzt jeden Tag einen Pumpenhub) - zusätzlich gibt es die empfohlene Tagesdosierung Dennerle NPK. Nach dem WW wird jetzt erstmal auf Stoß PO4 gedüngt (auf 2mg/l) - das fällt dann innerhalb der Woche wieder auf n.n.

Weiterhin täglich 5ml HL Carbo und beim Wasserwechsel habe ich Probehalber mal etwas Salz zugesetzt (ganz geringe Menge) - 1TeeLöffel - allerdings habe ich erstmal das falsche Salz verwendet - ich werde mir nächste Woche mal das Preis Mineralsalz besorgen. Das scheint ja wirklich etwas zu bewirken.

Interressante Beobachtung: normalerweise habe ich alle 1-2 Wochen einige veralgte Blätter entfernen müssen und einmal im Monat einen Großputz mit ca. 5L veralgtem Pflanzenmaterial. Mein letzter Großputz ist jetzt ca. 14 Tage her - und bis jetzt sind die Pflanzen allesamt fast komplett Algenfrei. An meiner Rückwand hatte ich einen lückenlosen Teppich aus Pinselalgen - der ist schon seit einiger Zeit auf dem Rückmarsch gewesen - aber ebend nur sehr langsam. Jetzt habe ich das Gefühl das sich in der letzten Woch da schon mächtig was getan hat.

Wachstum läuft bisjetzt auch etwas besser - leider hat meine Tenelus immernoch Mangelerscheinungen - mein Sumpfreund hat einen Wachstumsschub. Die Anubias sehen wieder etwas besser aus - haben aber immernoch mit Pinselalgen zu kämpfen. Meine Echinodorus wachsen etwas langsam (für meinen Geschmack) aber sind fast komplett Algenfrei geblieben.

Die Grünalgen auf meiner Wurzel stagnieren zumindest erstmal im Wachstum - die werde ich mal bei Gelegenheit entfernen.

Leider wächst meine Valisneria Nana fast überhaupt nicht. Ich vermute da ist immernoch irgend ein Nährstoff im Mangel. Die hat so ca. 0.5 mm große braune Pünktchen (so im Abstand von 1-2cm) überall auf den Blättern.

Meine Dennerle Dünger reicht noch etwa einen Monat - ich habe mir jetzt erstmal als Volldünger den Amtra hingestellt - erstmal zum Testen eine Monatsdosis - der wurde mir von einem Bekannten empfohlen und ist auchnicht so Kostenintensiv.. Zusätzlich werde ich nach Beendigung des Dennerle Zeitalters wohl wie schon erwähnt mit PPS Pro anfangen.

Erstmal danke für eure Mühe (und speziell deine Nik) und für euer Verständniss - ich werde hier immermal berichten wie sich das weiterentwickelt.

Ich bin jetzt endlich wieder etwas besserer Dinge - schön wenn sich das langsam in die gewünschte Richtung entwickelt.

MfG Ivo
 

Tefe

Member
Hallo erstmal,

ich wollte nur mal wieder über meine Fortschritte berichten.

Nachdem ich die Düngung auf Profito+Dennerle Daily (Diskus + NPK) umgestellt habe und die Tagesdosis vom Profito auf 20-25ml gesetzt habe konnte ich erste Fortschritte beobachten.
Die Pinselalgen stagnierten komplett, dafür wuchsen die Grünalgen wieder etwas mehr. Weiterhin gebe ich 10ml EC am Tag.
Die PO4 Düngung habe ich erstmal eingestellt. CO2 habe ich auf ca. 15 mg/L eingestellt.


Bei meiner obligatorischen Reinigungsaktion habe ich die Pelzalgen soweit ich konnte entfernt und eine Pinselalgen befallene Anubias entnommen und erstmal in einem Eimer geparkt.

Anschliessend habe ich das Licht auf 2x54W+2x39W reduziert - Beleuchtungszeit 8h.

Die Mangelerscheinungen werden immer weniger und die Pflanzen fangen langsam an normales Wachstum zu zeigen.
Nach einer weiteren Woche konnte ich das Einbrechen meine Pinselalgenbestände beobachten - meine Rückwand war vor ca. 6 Wochen KOMPLETT bedeckt mit diesen robusten Algen, jetzt sind es etwa noch 30% - Tendenz fallend.
Zwischenzeitlich waren ein paar Bartalgen gewachsen - die aber nach der Erhöhung der Düngerdosis von 10ml auf 25ml komplett verschwunden sind.

Punktalgen die ich bislang wöchentlich an der Frontscheibe entfernen musste wachsen deutlich weniger.

Meine Pelzalgen haben nach der Lichtreduktion das Wachstum fast komplett eingestellt und werden langsam aber sicher von meinen Algenfressern vertilgt.

Kurz und gut vielen Dank für eure Hilfe - scheinbar wendet sich jetzt alles zum Guten.

hier nochmal ein Bild (von gestern):


Auf der rechten Wurzel könnt Ihr die Reste eines ehemals ca. 8cm starken Pelzalgenteppichs sehen.
Vielleicht mach ich heute noch ein paar Detailbilder.

MfG Ivo
 

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