kurt
Well-Known Member
Hallo zusammen,
@ Anja,
sehr schönes Bild :thumbs: der Enteromorpha intestinalis?, fehlt auch im Algenratgeber.
Bestimmung / Verwechselungsgefahr / hmm... Ähnlichkeit mit Bartalge Compsopogon?
Wie erkennt man Darmtang? (Guck mal / Enteromorpha intestinalis)
und habe diese Seite dazu gefunden,
Guck mal / Seltene Alge? Darmtang?
Ist auch Quelle zu diesem Zitat (von Bernd Kaufmann):
Es ist nicht die Bartalge Compsopogon, das ist absolut sicher. Der Darmtang ist eigentlich im Meer- und Brackwasser zuhause und taucht tatsächlich in Aquarien als einzige Art im "Süßwasser" auf. Nach meinen hier bestätigten bisherigen Erkenntnissen fast ausschließlich in aufgesalzenem Osmosewasser. Wobei natürlich nicht das Osmosewasser, sondern das Salz die entscheidende Rolle spielt.
Bei oberflächlicher Betrachtung sind Verwechslungen mit Compsopogon durchaus möglich. Ein Zeichen dafür wäre zum Beispiel tatsächlich die leichte Rotfärbung, wenn man die Algen aus dem Wasser nimmt. Dann könnte es sich aber auch um Bangia atropurpurea, die Mühlrad-Rotalge, handeln. Alles nicht ganz so einfach, und selbst unter dem Mikroskop kann es bei den drei Gattungen/Arten noch Verwechslungen geben, wenn man nicht genau hinschaut.
Da Sie Garnelen halten, scheiden alle chemischen Algenmittel selbstverständlich aus. Mein Rat ist: Zunächst mechanisch entfernen, was erreichbar ist. Dann an die exponierten Stellen einfach ein möglichst schnellwüchsiges Moos aufbinden. Sind die Algen stark dezimiert und Moos an ihrer Stelle platziert, fehlt ihnen das Licht und der Platz. Falls es dann an anderen Stellen anfängt, von vorneherein akribisch absammeln.
Es liegt sicher nicht ausschließlich an den Salzen, aber sie begünstigen den Wuchs und die Vermehrung dieses Tangs, der sonst nur in Brack- oder Meerwasser vorkommt. Für meine Einstellung zum "Aufsalzen" spielt die technisch-chemische Qualität der Salze, die teilweise sehr gut sein mag, keine Rolle. Ich halte diese Form der Wasseraufbereitung generell für fragwürdig, wenn es nicht wirklich um Tiere geht, die nachgewiesenermaßen genau solches Wasser brauchen. "Wasseraufbereitung" über solche Salze und über Bodengrund, der die Wasserwerte beeinflusst, führt erfahrungsgemäß dazu, dass insgesamt wegen größerem finanziellem und/oder zeitlichem Aufwand weniger Wasserwechsel stattfindet, als eigentlich sinnvoll wäre. Dann steigen oft (nicht immer) z. B. Nitrat und Phosphat an und lassen die Algen sprießen. Aus biologischer Sicht ist das das beste, was passieren kann, denn die Algen sind meist sehr viel "leistungsfähiger" als höhere Pflanzen und wirken ausgleichend. Sie verbessern die Wasserqualität ganz zweifellos. Deshalb lehne ich jegliche Vernichtungsstrategie kategorisch ab, wenn nicht gleichzeitig die Ursachen für das starke Wachstum beseitigt werden.
Noch etwas zur Information, speziell zum Darmtang. Bohuslav FOTT schreibt in seinem Werk "Algenkunde": Zitat Anfang: Enteromorpha LINK 1820 mit etwa 40 Arten im Meer- und Brackwasser und auch in salzhaltigen Binnengewässern. Thallus sack- oder röhrenförmig, in der Jugend stets festsitzend, später zuweilen frei schwimmend. Fortpflanzung und Generationswechsel ähnlich wie bei Ulva. Enteromorpha intestinalis (L.) LINK, Darmtang, kommt nicht nur an den Meeresküsten vor, sondern gedeiht auch im Binnenlande *in Salinen und verträgt fast völlig ausgesüßtes Wasser*. Zitat Ende. Auszeichnung mit * von mir. Wie ich finde, ein ziemlich eindeutiger Hinweis darauf, dass das Salz eine mit entscheidende Rolle spielt.
@ Anja,
sehr schönes Bild :thumbs: der Enteromorpha intestinalis?, fehlt auch im Algenratgeber.
Bestimmung / Verwechselungsgefahr / hmm... Ähnlichkeit mit Bartalge Compsopogon?
Wie erkennt man Darmtang? (Guck mal / Enteromorpha intestinalis)
und habe diese Seite dazu gefunden,
Guck mal / Seltene Alge? Darmtang?
Ist auch Quelle zu diesem Zitat (von Bernd Kaufmann):
Es ist nicht die Bartalge Compsopogon, das ist absolut sicher. Der Darmtang ist eigentlich im Meer- und Brackwasser zuhause und taucht tatsächlich in Aquarien als einzige Art im "Süßwasser" auf. Nach meinen hier bestätigten bisherigen Erkenntnissen fast ausschließlich in aufgesalzenem Osmosewasser. Wobei natürlich nicht das Osmosewasser, sondern das Salz die entscheidende Rolle spielt.
Bei oberflächlicher Betrachtung sind Verwechslungen mit Compsopogon durchaus möglich. Ein Zeichen dafür wäre zum Beispiel tatsächlich die leichte Rotfärbung, wenn man die Algen aus dem Wasser nimmt. Dann könnte es sich aber auch um Bangia atropurpurea, die Mühlrad-Rotalge, handeln. Alles nicht ganz so einfach, und selbst unter dem Mikroskop kann es bei den drei Gattungen/Arten noch Verwechslungen geben, wenn man nicht genau hinschaut.
Da Sie Garnelen halten, scheiden alle chemischen Algenmittel selbstverständlich aus. Mein Rat ist: Zunächst mechanisch entfernen, was erreichbar ist. Dann an die exponierten Stellen einfach ein möglichst schnellwüchsiges Moos aufbinden. Sind die Algen stark dezimiert und Moos an ihrer Stelle platziert, fehlt ihnen das Licht und der Platz. Falls es dann an anderen Stellen anfängt, von vorneherein akribisch absammeln.
Es liegt sicher nicht ausschließlich an den Salzen, aber sie begünstigen den Wuchs und die Vermehrung dieses Tangs, der sonst nur in Brack- oder Meerwasser vorkommt. Für meine Einstellung zum "Aufsalzen" spielt die technisch-chemische Qualität der Salze, die teilweise sehr gut sein mag, keine Rolle. Ich halte diese Form der Wasseraufbereitung generell für fragwürdig, wenn es nicht wirklich um Tiere geht, die nachgewiesenermaßen genau solches Wasser brauchen. "Wasseraufbereitung" über solche Salze und über Bodengrund, der die Wasserwerte beeinflusst, führt erfahrungsgemäß dazu, dass insgesamt wegen größerem finanziellem und/oder zeitlichem Aufwand weniger Wasserwechsel stattfindet, als eigentlich sinnvoll wäre. Dann steigen oft (nicht immer) z. B. Nitrat und Phosphat an und lassen die Algen sprießen. Aus biologischer Sicht ist das das beste, was passieren kann, denn die Algen sind meist sehr viel "leistungsfähiger" als höhere Pflanzen und wirken ausgleichend. Sie verbessern die Wasserqualität ganz zweifellos. Deshalb lehne ich jegliche Vernichtungsstrategie kategorisch ab, wenn nicht gleichzeitig die Ursachen für das starke Wachstum beseitigt werden.
Noch etwas zur Information, speziell zum Darmtang. Bohuslav FOTT schreibt in seinem Werk "Algenkunde": Zitat Anfang: Enteromorpha LINK 1820 mit etwa 40 Arten im Meer- und Brackwasser und auch in salzhaltigen Binnengewässern. Thallus sack- oder röhrenförmig, in der Jugend stets festsitzend, später zuweilen frei schwimmend. Fortpflanzung und Generationswechsel ähnlich wie bei Ulva. Enteromorpha intestinalis (L.) LINK, Darmtang, kommt nicht nur an den Meeresküsten vor, sondern gedeiht auch im Binnenlande *in Salinen und verträgt fast völlig ausgesüßtes Wasser*. Zitat Ende. Auszeichnung mit * von mir. Wie ich finde, ein ziemlich eindeutiger Hinweis darauf, dass das Salz eine mit entscheidende Rolle spielt.