Wuestenrose
Well-Known Member
Hallo,
diese Watt-pro-Liter-Regel geht ursprünglich auf den Pflanzenaltmeister v.d. Nieuwenhuizen zurück, der den Begriff des "Beleuchtungsfaktors" als Quotient aus Beleuchtungsleistung und Bruttoinhalt geprägt hat, und zwar Leuchtstofflampen-Watt pro Bruttoliter Beckeninhalt.
Sie läßt sich auf Leuchtmittel übertragen, die größenordnungsmäßig die gleiche Lichtausbeute wie Leuchtstofflampen besitzen. Es ist eine Faustformel, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie erhebt nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie aber genauso generell abzuschmettern, halte ich für verkehrt. Nur mit LEDs, da funktioniert sie nicht mehr so richtig.
Ein Extrembeispiel: Diese sündteure Designerleuchte besitzt einen Betriebswirkungsgrad von sagenhaften 100 %:
Wenn ich sie über dem Aquarium aufhänge kommen aber höchstens noch 30...40 % des Lampenlichtstroms auf der Wasseroberfläche an.
Und da spielen LEDs ihren großen Vorteil aus: Sie strahlen bereits von sich aus ihr Licht in einem (meist) 120-Grad-Winkel ab. Andere Leuchtmittel benötigen verlustbehaftete Optiken bzw. Reflektoren, um den Lichtkegel der rundumstrahlenden Leuchtmittel einzuengen. Die von dir weiter oben verlinkte 84-%-Osram-T5-Leuchte besitzt einen Öffnungswinkel von 140 Grad. Da kann man nicht mehr von guter Bündelung reden. Unter Ausnutzung aller Tricks kommen hochoptimierte Büroleuchten mit T5-Lampen und parabolischen Reflektoren derzeit auf 86 % (der Reflektor solcher Lampen ist dann aber schon 13 Zentimeter breit und somit in keiner aquaristischen Abdeckung mehr unterzubringen. Ich halte daher einen Wert von maximal 70 % für den Betriebswirkungsgrad aquaristischer Leuchten mit herkömmlichen Leuchtmitteln für deutlich wahrscheinlicher.
Das LED-Licht jedoch kann man mit hervorragenden Wirkungsgraden von 90 % und darüber von den LED-eigenen 120 ° auf 10 ° und darunter einengen. Das ist der eigentlich Hauptvorteil der LEDs, den keine herkömmliches Leuchtmittel einholen kann.
Viele Grüße
Robert
PS. Ja, ich habe ältere Beiträge von mir für diesen Artikel recycelt. Ich erfinde auch nicht jedesmal das Rad neu :wink:.
diese Watt-pro-Liter-Regel geht ursprünglich auf den Pflanzenaltmeister v.d. Nieuwenhuizen zurück, der den Begriff des "Beleuchtungsfaktors" als Quotient aus Beleuchtungsleistung und Bruttoinhalt geprägt hat, und zwar Leuchtstofflampen-Watt pro Bruttoliter Beckeninhalt.
Sie läßt sich auf Leuchtmittel übertragen, die größenordnungsmäßig die gleiche Lichtausbeute wie Leuchtstofflampen besitzen. Es ist eine Faustformel, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie erhebt nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie aber genauso generell abzuschmettern, halte ich für verkehrt. Nur mit LEDs, da funktioniert sie nicht mehr so richtig.
Vorsicht, der Betriebswirkungsgrad einer Leuchte ist nur das Verhältnis des von der Leuchte abgestrahlten Lichtstroms zum abgegebenen Lichtstrom der darin eingesetzten Lampe. Er sagt aber nichts über die Verteilung des Lichtkegels im Raum aus, d. h. darüber, wieviel Licht tatsächlich bei der Nutzfläche ankommt.omega":2xpujgab schrieb:HCI-Leuchten bringen ca. 72% Leuchtenbetriebswirkungsgrad.
Ein Extrembeispiel: Diese sündteure Designerleuchte besitzt einen Betriebswirkungsgrad von sagenhaften 100 %:
Wenn ich sie über dem Aquarium aufhänge kommen aber höchstens noch 30...40 % des Lampenlichtstroms auf der Wasseroberfläche an.
Und da spielen LEDs ihren großen Vorteil aus: Sie strahlen bereits von sich aus ihr Licht in einem (meist) 120-Grad-Winkel ab. Andere Leuchtmittel benötigen verlustbehaftete Optiken bzw. Reflektoren, um den Lichtkegel der rundumstrahlenden Leuchtmittel einzuengen. Die von dir weiter oben verlinkte 84-%-Osram-T5-Leuchte besitzt einen Öffnungswinkel von 140 Grad. Da kann man nicht mehr von guter Bündelung reden. Unter Ausnutzung aller Tricks kommen hochoptimierte Büroleuchten mit T5-Lampen und parabolischen Reflektoren derzeit auf 86 % (der Reflektor solcher Lampen ist dann aber schon 13 Zentimeter breit und somit in keiner aquaristischen Abdeckung mehr unterzubringen. Ich halte daher einen Wert von maximal 70 % für den Betriebswirkungsgrad aquaristischer Leuchten mit herkömmlichen Leuchtmitteln für deutlich wahrscheinlicher.
Das LED-Licht jedoch kann man mit hervorragenden Wirkungsgraden von 90 % und darüber von den LED-eigenen 120 ° auf 10 ° und darunter einengen. Das ist der eigentlich Hauptvorteil der LEDs, den keine herkömmliches Leuchtmittel einholen kann.
Viele Grüße
Robert
PS. Ja, ich habe ältere Beiträge von mir für diesen Artikel recycelt. Ich erfinde auch nicht jedesmal das Rad neu :wink:.