Wer ist Prof. Higa oder das Wundermittel gegen Algen

Roger

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Hallo zusammen,

bei stöbern im Netz bin ich mal wieder auf ein neues Algenmittel gestoßen das in überschwänglichen Worten vom Vertreiber beschrieben wird. Letztendlich verstehe ich von den dort aufgestellten Behauptungen zu wenig da mir die chemische/biologische Grundlage fehlt und bitte deshalb um eure Meinung!
Wenn das alles so stimmt, wäre es die "eierlegende Wollmilchsau" gegen Algen und Probleme der Mikroflora im Becken. :D

ALGENMITTEL!
 
Hi.

Falls das stimmt, was da steht, finde ich, dass man ihm den Lehrstuhl entziehen sollte ;).

Solche Leute verwässern Wissenschaft.

Da wird mal wieder das Bild bedient, in einer "natürlichen" Umgebung wäre alles in perfekter Idylle und im absoluten Gleichgewicht, frei von Krankheiten oder Schädlingen.

Falsch, in der Natur stellt sich alles ständig neu ein, es ist ein ständiger Wechsel.

lg, Flo
 
Hi zusammen,

ich probiere schon eine ganze Weile mit EM - Effektive Mikroorganismen rum.
Weniger im Aquarium, sondern eher im Umfeld.

Folgende Erfahrung haben Freunde von mir und ich bisher gemacht.

Wunden heilen sehr sauber ab.
Es verschwinden Ammoniak und Fäulnissgerüche im Stall und auch in der Mülltonne.
Innerlich haben sie bei mir für eine bessere Verträglichkeit von Lebensmitteln gesorgt.

Ich denke, daß mit Aussagen bezügl. dieser Helferchen übetrieben wird.
Allerdings denke ich schon, daß sie ihre Berechtigung haben - sie sind nur kein Allheilmittel.

Ob es gegen Algen helfen - da bin ich mir nicht schlüssig.
Gegen Bart- und Pinselagen gab es keinerlei Auswirkungen.
Ich habe aber eine Wurzel, die schon seit mind. 1 Jahr immer wieder grüne Pelzalgen beherbergte.
Diese Pelzalgen sind nach üblicher Wurzelreinigung und EM-Behandlung nicht wieder aufgetaucht.
Das kann Zufall sein und mehr Versuchsobjekte habe ich im Moment leider (oder Gott sei Dank :D ) nicht, deshalb kann ich da nicht unbedingt auf die Wirksamkeit von EM schließen.
 
Hi,

bei einem Bakterienpräparat gleich die Esotherikkeule auszupacken halte ich nicht für angemessen. Neben vollmundigen Worten braucht es vor allem ein mikrobiologisch irgendwie defizitäres "Feld" um eine Verbesserung herbei führen zu können. Mir ist seinerzeit bei EM gleich die aquaristische Anwendung eingefallen und insofern wundert mich nun das "Algenmittel" überhaupt nicht. Bei frisch einzufahrenden und aus dem Ruder gelaufenen Becken kann ich mir den erheblich umfangreicheren MO-Cocktail sehr hilfreich vorstellen - im Vergleich zu den sonstigen nur die Stickstoffkette betreffenden MO beinhaltenden Bakterienpräparaten. Die EM dann unter dem Sekundäreffekt Algenverringerung auf den Markt zu bringen wird viel mehr potenzielle Käufer ansprechen als irgendwelche praxisferne verbale mikrobiologische Ergüsse.

Gruß, Nik
 
... auch kein Wundermittel.

Hallo Nik.

nik":31qg20i3 schrieb:
Bei einem Bakterienpräparat gleich die Esotherikkeule auszupacken halte ich nicht für angemessen.

Gut, dann nimm´ es als meine Meinung. :- ) Das Geschwafel auf der (Wundermittel-) Seite zumindest ist schematisch 1:1 austauschbar mit dem welches beliebigen Esoterik-Sümpfen entsteigt. Als die bessere Alternative jedoch kann man auch Kanne-Brottrunk oder Flüssigferment in´s Wasser geben. "Besser Alternative" weil es, zumindest was den Menschen angeht, im Gegensatz zu den EM-Heilsbringern für das Produkt wenigstens medizinisch nachgewiesene Wirkungen gibt.

Ich selbst füttere unteranderem (also neben sonstigen aquaristischen Futtermitteln) das Enzym-Fermentgetreide der Firma zu. Es wird von den Garnelen und Bachflohkrebsen gern genommen und hat für dieses Klientel auch die richtige Größe. Die Augenflecke nehmen es ebenfalls, jedoch sinkt es für sie zu schnell. Lediglich der Stachelaal interessiert sich für das Zeugs naturgemäß nicht die Bohne.

Produkt / Hersteller

Kanne-Produkte in der Fischzucht

eine Anwendung

nik":31qg20i3 schrieb:
[...] den erheblich umfangreicheren MO-Cocktail sehr hilfreich vorstellen [...]

Nur weil er umfangreich ist oO? Und warum ist umfangreich gleichbedeutend mit positiv? Dieser Umfang kann doch ebenso negativ sein, schließlich ist dies bei einem potenziellen Lückensystem (wie unseren angenommen mikrobiologisch artenarmen Aquarien) prinzipiell nichts anderes als eine mögliche "Neozoon"-Diskussion!? Man sollte vieleicht erstmal nachsehen welche der im EM-Blubber schwimmenden Bakterien überhaupt im Wasser was zu suchen haben, also natürlicher bzw. sinnvoller Bestandteil üblicher und umfangreicherer Biofilme als jenen des (angenommen mikrobiologisch artenarmen) Aquariums sind. (?)

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Ingo
 
Hallo Ingo,

wenn ich mein Post nochmal lese, erweckt der den Eindruck, ich hätte dich vollmundig geheißen. :D Dazu bist du zweifelsfrei fähig, ich meinte jedoch die Produktprosa. ;) Es lässt den Gedanken aufkommen, du hättest eine Aversion gegen Esotherik. Das könnte Vorurteile mit sich bringen. Esotherische (oder so scheinende) Beschreibungen können mich in keiner Weise in Wallung bringen, das macht mich ausgesprochen unempfindlich gegen so etwas. Ich schaue mir einfach an was das ist, halte einen Erfolg für möglich und das Mittel für testenswert. Wobei ich es eher in seinen Eigenschaften als "Starter" überprüfen würde. Algen sind nicht wirklich ein Thema. Im Gegenteil die "Algenwirksamkeit" ist mir eine Indiz für die Brauchbarkeit der Lösung. Nicht mehr, nicht weniger.

Vielzahl an Arten ist schon immer ein Merkmal entwickelter Gesellschaften gewesen, daraus kann ich grundsätzlich nix negatives ableiten. Es macht auch nichts, wenn ein Teil der MO submers nicht kann, dann geht er eben kaputt. Erfolgversprechender als die Schmalspur Ammoni-/Nitrifikatonsmikroorganismen üblicher Bakterienpräparate ist das allemal. Ich halte die aquaristische Mikroflora übrigens nicht für ein "Lückensystem".

Kanne Brottrunk kenne ich schon lange, ich reagiere mit Neurodermitis und heftigen Konzentrationsstörungen darauf. :D Wichtig bei allem ist was hinten 'rauskommt.

Gruß, Nik
 
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