Wie funktionieren Algenmittel?

LIFEKID

Member
Hallo zusammen,

ich war heute im Aquariumladen bei mir in der Nähe um ein wenig nach Pflanzen Ausschau zu halten und dabei viel mir die Armada von Anti-Algen-Mitteln auf.
Im Algenratgeber ist ja das häufigste Hilfsmittel mehr CO2. Was ist denn dann bitte in diesen ganzen Mitteln drin?

Grüße
Mike
 

Ali_delrey

Member
Hallo Mike ,

Die meisten Anti-Algen Mittel enthalten sogenannte Algizide, also Stoffe , die toxisch auf Algen wirken.
Es gibt aber auch Mittel die mit Wasserstoffperoxid oder - wie zum Beispiel EasyCarbo- Glutaraldehyde arbeiten.
Glutaraldehyd ist ein desinfektionsmittel , das auch in Krankenhäuser verwendet wird.

Falls du übermäßig Algen im Becken hast würde ich dich empfehlen nachzusehen um welche Algen es sich handelt um dann das Nährstoffungleichgewicht zu richten.
Algenvernichter aus sind eine Symptombekämpfung und packen das Problem nicht Anden Wurzeln.


Liebe Grüße
Ali
 

LIFEKID

Member
Hallo Ali,

es war mir schon bewußt dass die Mittel gegen Algen nicht den Grund für die Algen bekämpfen.
Aber meine Frage hast du ja auch beantwortet.

Nach den Inhalten her hört sich dass auch nicht so toll für Fische oder gar Garnelen an...

Glücklicherweise habe ich bisher wohl "nur" Kieselalgen.

Und wenn mein CO2 erst eingerichtet ist wird es ja ohnehin schwierig für diverse Algen.

Grüße
Mike
 

kiko

Active Member
Hi,
Algenmittel funktionieren jenach Wirkstoff auf verschiedene Art und sind jenach Alge unterschiedlich wirksam.
Manche Algizide, wirken folglich gegen manche Algen auch rein gar nicht.

Glutaraldehyd (EC): Ist ein Desinfektionsmittel, Wirkprinzip ist mir unbekannt.
H202 : Ist ebenfalls ein Desinfektionsmittel (u.a. zur Wundreinigung), welches sich vereinfacht gesagt in Wasser und Sauerstoff aufspaltet. Durch den Oxidationsvorgang werden die Algen geschädigt.
Monolinuron: Greift in die Photosynthese der Algen ein und blockiert diese.
Busan 77: Bewirkt eine unkontrollierte Wassereinlagerung innerhalb der Alge, wodurch die Zellwände letzlich platzen
Kupfer: weiß nicht wie der Wirkmechanismus ist
Glaube das waren die wichtigsten Algizide

Co2 und Nährstoffe sind im Grunde auch keine vollständigen Algenproblemlöser sondern ebenfalls eigentlich nur Symptombekämpfung, indem man versucht das die Pflanzen besser wachsen (als die Algen), so daß die Algen letzlich ins Hintertreffen gelangen.
Ursachenbekämpfung gibts nur eine: Einschleppen von Algen möglichst vermeiden
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Olaf-Peter,

kiko":5mmtcaan schrieb:
Ursachenbekämpfung gibts nur eine: Einschleppen von Algen möglichst vermeiden

was du da schreibst ist ja wohl ein Witz. :gdance:

Algen musst du dir nicht einschleppen, weil in jedem Aquarium, dass zumindest schon einige Zeit läuft, jede Art von Algensporen vorhanden sind, und das, ob du willst oder nicht.

Ob sie sich entwickeln oder es sogar zu einer Plage kommt, hängt von den konkreten Bedingungen im Becken ab.
Sind die für deine Pflanzen optimal, dann wird es auch keine sichtbaren Algen geben, und das ist dann Ursachenvorbeugung bzw. Ursachenbekämpfung (Schaffung optimaler Wuchsbedingungen für Pflanzen), wenn schon Algen vorhanden sind und bekämpft werden sollen oder müssen.

Gruß Ebs
 

kiko

Active Member
Hi Ebs,
InVitros sind sterille Pflanzen und niemand wird gezwungen etwas anderes zu kaufen.
(und falls doch läßt es sich "desinfizieren")

Was natürlich die berechtigte Frage aufwirft, woher die ganzen Algen nun angeblich noch herkommen sollen?!
Vielleicht "übers Wasser" - was ja sooo total naheliegend wäre, wo unser Leitungswasser hierzulande schließlich mit allem möglichen und unmöglichen durchseucht ist wie in der allertiefsten Provinz Ecuadors..... Nur, fallls wir hierzulande, aber doch noch die ein oder andere "funktionierende" Kläranlage haben sollten .. woher kommen sie dann?

Vielleicht durch ein laues Sommerlüftchen :D was irgendwelche exotische Algensporen aus "Fernost" in dein Zimmer hineinweht? Oder beamt vielleicht Scotty sie von der Enterprise - ausgerechnet direkt- in dein Aquarium? :p
 

stenny

New Member
kiko":3m9n031k schrieb:
Was natürlich die berechtigte Frage aufwirft, woher die ganzen Algen nun angeblich noch herkommen sollen?!
Vielleicht "übers Wasser"

Algenbefall in WC-Wasserkästen und in Tanks von Kaffeevollautomaten sind mir schon untergekommen. Woher kommen da die Algen? :?
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Sven,

du meinst wohl eher Schimmelpilze, die überall wachsen können wo es feucht ist, wenn nicht regelmäßig gereinigt wird.

Schimmelpilzsporen und Bakterien aller Art schwirren immer in der uns umgebenden Luft umher, mehr oder weniger,
(nur nicht in einem 100%-ig sterilen Raum) und können sich also uberall festsetzen.

Gruß Ebs
 

Hape

Member
Hallo,

Invitro-Pflanzen sind ja schön und gut, aber sobald Lebewesen ins Spiel kommen kannst du Algensporen nicht vermeiden.
Fische, Garnelen und Krebse lassen sich nicht einfach so desinfizieren bevor sie ins Becken kommen. :D

Grüße

Peter
 

stenny

New Member
Hallo Ebs,

nein, ich meine keine Schimmelpilze (wie z.B. Schwarzschimmel, aspergillus niger etc.), sondern grüne Algen (keine Cyanos).

In den Betriebsferien wurde bei uns auch der Wassertank unserer Jura vergessen zu leeren. Nach ca. 3 Wochen war eine hellgrüne Schicht an den Tankwänden. :eek:

In Rückspülungen und Wasserfiltern habe ich auch schonmal welche entdeckt, ähnlich wie hier:
 

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kiko

Active Member
hi,
Das Risiko sich über Tiere größere Algenprobleme zu holen ist zu vernachlässigen. (zumal man das Transportwasser sowie nicht verwendet). Denn sieht man von einigen bestimmten Algenarten ab werden Algensporen ohnehin überschätzt, der Übertragungsweg der meisten "störenden" (=größeren/fädrigen) Algen findet oftmals nur über Fragmente statt (die idr. nicht an Tieren), sondern an Pflanzen wachsen/pappen. Daher wirst du in einem Wasserfilter auch kaum Clados oder sonstwas finden, Pilze, Cyannos & Co schon eher. :wink:
Manche behandeln Pflanzen auch in Bleiche oder sonstwie vor, um das Einschlepprisiko zu minimieren.
Natürlich mag es sein, das kaum jemand das hier macht - nur ist im Grunde wie mit Fischen, manche setzen sie ohne jegliche Vorbehandlung direkt in ein AQ -manche setzen sie erst in Quarantäne. Und welche Variante hat wohl das höhere Risiko sich später was einzufangen?
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Olaf-Peter,

kiko":hkq74sic schrieb:
Manche behandeln Pflanzen auch in Bleiche oder sonstwie vor, um das Einschlepprisiko zu minimieren.
Natürlich mag es sein, das kaum jemand das hier macht - nur ist im Grunde wie mit Fischen, manche setzen sie ohne jegliche Vorbehandlung direkt in ein AQ -manche setzen sie erst in Quarantäne.

Und welche Variante hat wohl das höhere Risiko sich später was einzufangen?

wer glaubt, dass er durch vielfältiges Desinfizieren oder andere Vorbehandlung evtl. Algenplagen entgehen kann, soll es machen.

Er wird aber bei entsprechend günstigen Bedingungen für Algen (= schlechte Bedingungen für Pflanzen) höchstwahrscheinlich schneller sichtbare Algen im Becken haben als einer, der diese "Desinfektion" nicht betreibt, aber dafür von Anfang an optimale Bedingungen für optimalen Pflanzenwuchs schafft.

Ich halte es sehr erfolgreich mit den Letzteren. :thumbs:

Einfangen oder Nichteinfangen ist nicht das Problem, sondern möglichst keine Grundlage für Algenwachstum zulassen, das ist das Entscheidende !

Gruß Ebs
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hallo zusammen,
interessante Diskussion!
günstigen Bedingungen für Algen (= schlechte Bedingungen für Pflanzen)
Letztendlich halte ich die Aussage für diskussionsbedürftig. Die Bedingungen von Pflanzen und vor allem Grünalgen liegen sehr nah beineinander. Man düngt dann die Algen mit! Insofern kommt man da mit optimaler Düngung nur gegen die Algen an, wenn wirklich viel Pflanzenmasse im Becken ist. Durch gesundes Wachstum werden von den Pflanzen dann algenhemmende Stoffe erzeugt(Allelopathie), die auf lange Sicht dann die Algen zurückdrängen. In Kombination mit fleissigem Absammeln und Algenfressfeinden kann man dann der Lage Herr werden.
Ich persönlich halte es daher eher für wichtig, nicht mit Algensporen befallene Pflanzen zum Einfahren zu nehmen und dafür aber direkt viel Pflanzenmasse zu verwenden.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

Ebs":1lyalici schrieb:
Er wird aber bei entsprechend günstigen Bedingungen für Algen (= schlechte Bedingungen für Pflanzen) höchstwahrscheinlich schneller sichtbare Algen im Becken haben als einer, der diese "Desinfektion" nicht betreibt, aber dafür von Anfang an optimale Bedingungen für optimalen Pflanzenwuchs schafft.
Für mich würde ich schon in Anspruch nehmen sogar ziemlich gut mit Algen umgehen zu können. Sicherlich spielen die Bedingungen eine Rolle, aber wenn ich mir ansehe, wie mein neu einzufahrendes Becken sich mit den mäßigen Pflanzen aus den lokalen Händlerbecken bei optimalen Bedingungen für die Pflanzen anfänglich entwickelt hatte, bot das Anlass zur Sorge. Es war ganz offensichtlich, dass die verschiedenen Plagen eingeschleppt waren. Fahre ich ein Becken mit meinen Pflanzen ein, kann es ein paar Kiesel-, Punktalgen haben, mehr passiert dann nicht.

Insgesamt bin ich mir nicht sicher ob ein Becken nicht doch eine/verschiedene Alge/n näherungsweise nicht haben kann. ;)

Mein Becken ist aber, soweit ich das beurteilen kann, schon seit Wochen optisch wieder völlig algenfrei. Mit den Bedingungen lässt sich schon eine ganze Menge erreichen. Die Importtheorie bezüglich Algen würde ich nicht nur anhand der geschilderten Erfahrungen beim Neuaufsetzen unterstützen.

Es gab hier auch mal die Schilderung eines neuen Beckens mit ausschließlich in-vitro Pflanzen, das verlief völlig algenfrei. ;)
Insgesamt ist das mit den Algen doch eine komplexere Geschichte. An "Algenmitteln" halte ich Glutaraldehyd, H2O2, Mittel auf Salicylsäurebasis und UV-C gegen flotierende Geschichten für mögliche Maßnahmen - wenn man weiß was man tut. Ich habe einmal ein Mittel wegen Cladophora spec. anwenden müssen. Die üblichen Maßnahmen griffen bei der einfach nicht.

Gruß, Nik
 
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