Re: Wie lange darf ich min beleuchten bis die Pflanzen sterb
Hi Lars,
Larsmd":32hbov1q schrieb:
Ja das ist schade nik! Ich wäre wohl Kunde geworden.
Vor meinem inneren Auge sehe ich ein paar, na ja, schon ein paar mehr reine Pflanzenhälterungsbecken um da meine Interessen auszutoben oder nach Bedarf Pflanzen für Neueinrichtungen zur Verfügung zu haben. Da ergäben sich Überschüsse, aber mich graut es so eine Anlage umzuziehen und das müsste ich.
Alle haben da einen Kickstarter, ich probiere es nun ohne, bzw war das abgedeckte Einfahren als Starthilfe gedacht.
Na ja, eine wichtige Intention für mein Geschreibsel war eben nicht gutes Ausgangsmaterial zu haben und daraus was zu machen. Solche Becken setze ich öfters auf als vermutet. Das zeigt einfach die Vielfalt der möglichen Erscheinungen. Bei so Gelegenheiten wie dieser streue ich wieder mal ein, wie dicht am Topbecken diejenigen waren, die ängstlich ihre grüne Bakterien-/Algenblüte erschlagen haben. Die laufen zu lassen ist die sicherste Möglichkeit ein mikrobiologisches Spitzenbecken zu erreichen. Mit einem frischen Becken und Geringfilterung ist die "Gefahr" für solch eine Trübung sogar relativ hoch, dabei ist es mir inzwischen völlig zweifelsfrei eine Chance. Solche Becken wurden ohne sonderlichen Aufwand ausnahmslos sehr gut. Und wenn die dann stabil sind, hatte ich in keinem mehr eine Trübung. Das ist im besten Sinne selbstregulierend.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein solch gutes Becken zu erreichen und hier von fehlendem "Kickstarter" zu schreiben, stimmt einfach nicht! Hier im Forum von jemandem Pflanzen zu beziehen, der ein optisch halbwegs algenfreies Becken hat, genügt. Hatte ich von hier schon und auch außerhalb des Forum. Absolut faszinierend, die Mikrobiologie anderer Setups/Betriebsweisen dann in meinem zu erleben. In der Regel flackern die darin enthaltenen Algen kurz auf und verschwinden dann wieder. Kürzlich hatte ich Pflanzen bekommen, die ich völlig strömungslos gesetzt hatte. Nur um diese kleine Pflanzengruppe herum tauchte ein Anflug einer Grünalge auf und verschwand wieder. Das ist einfach nur faszinierend!
Mir ist klar, dass das erste gute Becken üblicherweise nicht einfach zu erreichen ist, wer meine Threads liest, mag die verschiedenen Möglichkeiten erkennen. Wichtig ist die (Ab)Sicht auf eine reife Mikroflora. Sideeffect ist eine Algenfreiheit, die im stabilen Becken bleibt, egal was ich da treibe. Und was ich treibe, das bewegt sich schon in einem weiten Rahmen.
Das verdunkelt einzufahren ist IMHO eine weitere Möglichkeit zum Erfolg zu kommen. Wichtig ist aber eine mikrobiologisch brauchbare Basis und da ist aus meiner Erfahrung heraus eine vollständige, aber mit Algen "verunreinigte" Basis eindeutig Erfolg versprechender als ein lediglich per SB und NO II "gepimpter" und doch zu begrenzter Ansatz.
Es ist immer das Gleiche! Es gibt eine mikrobiologische Basis und auf die wird selektiv Einfluss genommen. Das kann mechanisch, elektrisch, biologisch, wie auch immer über wiederholt von mir beschriebene Maßnahmen geschehen. Zentral ist und bleibt die Absicht auf ein darauf basierendes gutes Ergebnis. Diese "Denke" will ich wenigstens zeigen, die funktioniert. Könnte ich das vermitteln, dann könnte ich mir "mein Konzept" sparen. Das macht es auch schwierig das eine zielführende Rezept zu präsentieren. Ich weiß, für den Leser hat das idR. einen "buffer overflow" zur Folge. Wer das reduziert haben will, der sollte auf die Algen-/Bakterientrübung beim Einfahren hoffen, aber das ist für einen Anfänger viel zu weit weg von der allgemein üblichen aquaristischen Praxis. Filterung genauso, es gibt im Pflanzenbecken allenfalls eine gering zu nennende Notwendigkeit, aber nach immer noch omnipräsenter aquaristischer Lesart "hilft" viel Filterung viel und wenn hier im Forum Hochleistungsfiltermaterialien moniert werden, jener dann statt derer den Filter mit Schaumstoff voll macht und "hofft" dann der Geringfilterung zu genügen, dann ist mir klar, Geringfilterung nicht mal im Ansatz verstanden!
Ups verbal verlaufen, Lars, dein Ansatz ist möglicherweise zu limitiert, es hat sich nicht genug oder nur ein schwacher Biofilm entwickelt, die Kieselalgen zeigen das, die haben Platz gefunden! Du kannst das weiter versuchen, wobei ich, des möglichen Irrtums gewärtig, die Basis für einigermaßen schwach halte, oder du besorgst dir Pflanzen und impfst das vor der Verdunkelung an. Dafür genügen drei Stängel, für ein paar Tage eingebracht! Damit sich da aber auch ein brauchbarer Biofilm entwickeln kann, braucht es auch eine gewisse Menge organischen Materials das verstoffwechselt werden kann. Eine gewisse Menge an Pflanzen sollte zum "Vergammeln" drin bleiben. Da geht es wieder los, die Menge wäre abzuschätzen, eher eine geringe. Sauerstoff ist dann zu beachten um anaerobe Vorgänge in jedem Fall zu vermeiden. Oberflächenbewegung sollte für einen ausreichenden Austausch genügen. So, denke ich, hat das ganz gute Chancen. Und wenn's dann hinterher nicht gleich läuft, die Schätzungen nicht so gepasst haben, dann lässt sich das mit den anderen, selektierenden Maßnahmen beeinflussen/gerade ziehen.
Mein 19l Becken war völlig overgrown, Pflanzen raus, Hardscape raus, Sand raus, den sogar gewaschen, alles wieder rein. An Pflanzen allerdings lediglich ein paar Kümmerlinge an Mini-Bucen, die zu päppeln sind. Der Biofilm auf dem Hardscape, den Scheiben, der Restmulm genügen. Das Becken steht seit Wochen so, absolut algenfrei, mit 8 Stunden am Tag 80lm/l auf die Mütze. Unkaputtbar! Ach ja, direkt nach der Aktion wurde es nicht nur "dreckig trüb" sondern leicht milchig, d.h. bakteriell trüb, erledigte sich trotz des massiven Eingriffs/Lichts eher schnell von alleine. Auf dem gespülten Sand war nicht mal der Anflug von Kieselalgen. Da das nach meiner Erfahrung eigentlich hätte sein müssen, stellt sich mir dann bei solchen Gelegenheiten, es gibt noch andere, schon die Frage, lassen sich Algen bis zum völligen Verschwinden zurück drängen?
Akademisch. Wichtiger ist das Wissen, dass sich so etwas erreichen lässt. Dieses Vertrauen in das (eigene) Wissen macht den Unterschied. Das muss man nur einmal erreicht haben. Ich weiß, da beißt sich die Katze in den Schwanz. À propos Katze, es gab mal einen heftigen Versuch mit Mäusen. Man ließ die in einem Eimer schwimmen und rettete die kurz bevor sie ertranken. Als man die das nächste Mal wieder in den Eimer setzte, schwammen diese erheblich länger als Mäuse, die ohne diese Erfahrung schon aufgegeben hatten..
Es lohnt sich die Neige bis zum ersten richtig guten Becken durchzustehen. Ich bin völlig sicher, man kann auf einer nach oben offenen Skala ein näherungsweise beliebig gutes Becken erreichen. Viel, viel besser als ich früher auch nur zu hoffen gewagt hätte. Ich schreibe nicht, das kann jeder, den Willen muss man haben. Bei mir hatte es was vom Zufall, ich war geradeso ausreichend hartnäckig und hatte sehr vieles versucht. Vom Ergebnis ahnte ich ja nichts, war selbst überrascht, z.B. von der Algenfreiheit, die ich nie beabsichtigt hatte. Von mir aus könnten die sein, nur, mit einem pflegeleichten Aqaurium, in dem man nach Belieben düngetechnisch agieren kann, geht das nicht zusammen. Das kann man so haben wollen oder anders, zu missionieren gibt es da nichts, zu verstehen schon.
Ich werde dann die Tage mal einen Thread zu dem AQ öffnen, falls ich Input brauche. :flirt:
Grüße
Lars
^^
Gruß, Nik