Wohnzimmertauglicher Aquarienschrank (1,6-2m Sideboard)

omega

Well-Known Member
Hallo Michi,

Ich habe jetzt nochmal ein paar Bilder für Anleimer, Einleimer und die Korpen bzw Schublade aus Vollholz, das du Markus dir was darunter vorstellen kannst.
Anleimer nennt sich das, aha, hab's jetzt auch kapiert. Wurde davor ja schon mal erwähnt. Habe ich in der Küche an den Schubladenfronten (Spanplatte weißes Plastedekor) der einen Küchenzeile von IKEA (von 1994), die nun in der dritten Küche steht, haben die aber nicht mehr im Programm. Ist erheblich ansehnlicher als scharfkantig mit Klebenaht.

Das geht echt zäh per Mail mit den Schreinern hier. Habe vorgestern einen 5. angeschrieben, bisher keine Antwort. Der, der zuerst ganz schnell geantwortet hatte, reagiert auch nicht mehr. Mal sehen.

Grüße, Markus
 

moskal

Well-Known Member
Hallo Michi,

ich versuchs noch mal:
schwund.jpg
der maximal angegeben Schwund ist von frisch aus dem Wald bis absolut keine Feuchte mehr. Man spricht von grünem und von darrtrockenem Holz.
Das schwindet unterschiedlich, weil der Schwund im Holz bei den Jahresringen bei weitem nicht so stark ist wie bei dem Holz dazwischen. Deshalb bleibt das Radialholz mit seinen stehenden Jahresringen zwar Formstabil, schwindet aber in der Breite mehr, während das Tangentialholz mit den liegenden Jahresringen zwar viel weniger in der Breite schwindet sich dafür aber verwirft. Für liegende Jahre und Schwund gibt es eine einfache Eselsbrücke: Sie wollen beim trocknen gerade werden, damit erklärt sich wie sich das Brett verwerfen muss.

Die nächste wichtige Größe bei der Holzverarbeitung ist die Holzfeuchte. Grünes Holz verliert zuerst das wasser in den Zellen, das freie Wasser. Hier gibt es noch keinen Schwund, hier passieren aber die meisten Trocknungsfehler. Der Punkt an dem das Freie Wasser aus dem Holz ist nennt sich Fasersättigungspunkt, der liegt je nach Holzart um 20% Holzfeuchte. Von da abwärts findet der Schwund statt. Der Hauptschwund findet zwischen 20% und 12% statt. Im Wohnraum ist eine Typische Holzausgleichsfeuchte (UGL) von 8% vorhanden die kann aber bis auf 6% runtergehen. Das sind 2% Differenz in einer Gegend in der gar nicht mehr viel passiert. Trotzdem muss Massivholz anders als Plattenmaterial behandelt werden, wie, das erschließt sich aus der Zeichnung oben.

Das hast du alles mal im 1. Lehrjahr gelernt. Erstes Lehrjahr nicht weil es lapidar ist sondern weil es absolut die Basis zur Holverarbeitung ist. Klar, wenn man außer in der Berufsschule im ersten Lehrjahr nie wieder was damit zu tun hat weil der Betrieb nur Plattenmöbel baut bekommt man nie echte Praxis und das geht verloren. Das ist schade, weil das die Grundlage zum Massivholzmöbelbau ist der auch funktioniert. Dazu braucht es Wissen und Erfahrung.

Hier ein Aquarienunterschrank für 1000/500/500 aus Esche Vollholz, wenn sich da was über die Jahre negativ verändert hätte, glaub mir, das hätte ich als erster mitbekommen:
aquaschrank.1.jpg

Gruß, helmut

Edit: Kann es sein, daß du Abitur hast, damit Lehrzeitverkürzung bekommen hast und nie im ersten Lehrjahr warst? Da werden Grundlagen wie was ist ein schwimmender Boden oder wie verleime ich richtig um Schwund auszugleichen gelehrt. Deshalb sehe ich das mit der Lehrzeitverkürzung sehr kritisch. Ausgerechnet das erste Jahr Schule wird erlassen. Und allgemein, in einem Beruf in dem selbstständiges arbeiten unabhängig vom Schulabschluss erst nach 4-5 gesell*innenjahren beginnt ist schon fragwürdig.
 
Zuletzt bearbeitet:

aqua.now

New Member
Hallo Helmut,

ich verstehe nicht ganz wo du einen Fehler siehst.
1% Veränderungen sind gerade mal 4% Holzfeuterveränderung in radialer/tangentialer Richtung.
Das sind ja nur überschlägige Zahlen. Schaue ich in mein Tabellenbuch ist Esche nach DIN 68 100 das differentielle Schwindmas radial 0,19% Volumen je 1% Holzfreuchteveränderung. Tangential 0,33% Volumen je 1% Holzfeuchteveränderung. Zusammengenommen (ich hatte grob über den Daumen gepeilt geschrieben) (0,19+0,33)/2=0.26. Sprich 0,26% Volumenveränderung je 1% Holzfeuchte.

Noch kurz von darr nach grün: Radial -10%, tangential -5%,
Zusammengenommen 7,5%
Vergleich mit meiner rechnung: 7,5%/0,26%=28,84% Holzfasersättigungsbereich. Die DIN geht von 0% bis Fasersättigungsbereich in gleichen Schritten aus.

Nehme ich jetzt die Tabelle zur Bestimmung des Holfeutchegleichgewichts sind 4% Holzfeuchteveränderung bei 20 °C der Unterschied zwischen 30% rel. Luftfeuchte zu 55% Luftfeuchte (auch aus dem Tabellenbuch).
Bei einer Tiefe von 500mm sind bei 2% Luftfeuchteveränderung sind das 2,5 mm. Das sich Holz unter 12 % anders verändert wäre mir neu, finde ich auch interessant. Das meinte ich mit einem erfahrenen Meister jedoch,

Das hast du alles mal im 1. Lehrjahr gelernt. Erstes Lehrjahr nicht weil es lapidar ist sondern weil es absolut die Basis zur Holverarbeitung ist. Klar, wenn man außer in der Berufsschule im ersten Lehrjahr nie wieder was damit zu tun hat weil der Betrieb nur Plattenmöbel baut bekommt man nie echte Praxis und das geht verloren. Das ist schade, weil das die Grundlage zum Massivholzmöbelbau ist der auch funktioniert. Dazu braucht es Wissen und Erfahrung.

Edit: Kann es sein, daß du Abitur hast, damit Lehrzeitverkürzung bekommen hast und nie im ersten Lehrjahr warst? Da werden Grundlagen wie was ist ein schwimmender Boden oder wie verleime ich richtig um Schwund auszugleichen gelehrt. Deshalb sehe ich das mit der Lehrzeitverkürzung sehr kritisch. Ausgerechnet das erste Jahr Schule wird erlassen. Und allgemein, in einem Beruf in dem selbstständiges arbeiten unabhängig vom Schulabschluss erst nach 4-5 gesell*innenjahren beginnt ist schon fragwürdig.

Bisschen frech finde ich...
Das hat nicht mit einer sachlichen Diskussion zu tun. Ich habe dir nie wiedersprochen, dich angegangen und auch keine falsche Aussage getroffen. Ich weis auch nicht was du in den falschen Hals bekommen hast...

Ich habe nie behauptet das es nicht möglich ist, komplett aus Vollholz zu bauen. Ausgang der Diskussion war der Preis und meine Vermutung, das es komplett aus Vollholz geplant wird und meine Theorie, das Funier eine günstigere Alternative sein könnte. Dies wollte ich nur Aufzeigen und anstossen. Wegen meiner Theorie zu dem Preis wolltest du dich ja nicht äussern.

Aus Vollholz kann man durchaus sinnvoll Aquarienschränke bauen, der Korpus bleibt formstabil über die Eckverbindungen und für die Türen gibts Möglichkeiten auserhalb der Gratleite. Z.B. Quer zur Maßerung bei z.B. 20mm Material 15mm starke durchgehende Stahlrundstangen wie lange Dübel einbringen. Das macht auch die Brettverleimung einfacher. Bei allem ist natürlich richtiges Leimen zu beachten, also entweder stehende Jahre oder Kern Kern Splint Splint gestürzt.
Denn klar, ist das so möglich, habe ich nie rein konstruktiv nie angezweifelt.


Naja, bis jetzt fand ich unsere Diskussion spannend, jetzt bin ich bisschen genervt. Dachte man kann unter Fachleuten vernünftig fachsimpeln ohne unter die Gürtellinie zu gehen..
Ich hoffe wir können dir weiterhelfen und verwirren dich nicht unnötig Markus. Aber wenn wir so tief reingehen wird es ziemlich komplex (und spannend).
Lass zwei Schreiner diskutieren und du wirst 3 Meinungen erhalten ;)

Gruß Michi
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Michi,
Ich lese ja schon aus meinem Interesse an guten Möbeln mit und empfand Helmuts Ausführung als generelle Beschreibung und nicht als persönliche Zuweisung an dich. Kann man sich angesprochen fühlen, muss man aber nicht. Lieber den gemeinsamen Nenner mit sachlichen Entgegnungen erhalten als irgendwelche Differnzen zu fokussieren. Die Unterschiede kann man auch gut stehen lassen. Gilt übrigens für jeden Diskurs. Lässt sich mit "wohlwollend" recht gut zusammenfassen. Muss man auch nicht zur der Goldwaage greifen. Es gehört dazu , dass nicht jede Äußerung gelingt und wenn man etwas missverstehen will, dann ist das möglich. Das dient der Erläuterung, nicht der Zuweisung! ^^

Gruß Nik
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

ich weiß jetzt wo der Haken ist. Die Tabellen beziehen sich auf unverbautes Holz bei der Trocknung, z.B. in derTrockenkammer. Holz bei der und der Luftfeuchte nimmt dieses oder dieses Volumen in Bezug auf eine andere Lufteucht ein weil sich die Ausgleichsfeuchte so und so verändert. Stimmt auch, nur findet das im Wohnraum so nicht so statt. Zum einen weil Holz auf Feuchteveränderung träge reagiert, das wissen wir z.B. von Wurzeln im Aquarium die unter Wasser bleiben sollen, zum anderen weil das Holz im Wohnraum oberflächenbehandelt ist, das verzögert die Sache noch mal. Und dann noch weil es fachlich richtig verbaut werden muss. Das ist keine Vermutung von mir sondern wurde auch in Rosenheim so festgestellt. Wenn Holz über das Jahr 1% arbeiten würde wäre es für den Innenausbau ungeeignet. Parkett, Schrank mit Türen, klassisch geführte Schubkästen, das würde nicht funktionieren. Tut es aber.
Das alles ist Lerninhalt im ersten Lehrjahr und ich habe oben geschrieben, daß es alles andere als trivial, sondern wichtige Basis ist. Da aber genau diese Basis immer weniger zum Berufsalltag gehört haben die Meisten leider gar nicht die Möglichkeit ausreichend Praxis zum Thema zu sammeln um das in Fleisch und Blut übergehen lassen zu können. Das ist schade aber ich beobachte das durchgängig. Das bedeutet nicht daß alle blöd sind oder nichts können, sondern nur daß sie die mittlerweile übliche berufliche Realität hatten.
Dann gibt es noch die Lehrzeitverkürzung bei Abitur ausgerechnet im ersten Lehrjahr. Da kommt die extrem wichtige Basis nicht nur zu kurz, die fehlt. Meine Vermutung ging in die Richtung weil schwimmender Boden für einen an den Rändern freigeschnittenen Boden gehalten wurde. Schwimmend bedeutet aber komplett entkoppelt und nicht nur an den Rändern frei. Riesen und sehr wichtiger Unterschied. Und so etwas höre ich vor allem von Leuten die nie im ersten Lehrjahr waren. Das bedeutet auch ausdrücklich nicht dumm oder unfähig. Es wurde ohne daß die einzelne Person da was für kann der große Überblick nicht vermittelt und sagt mir wie wichtig das duale Ausbildungssysthem in seinem vollen Umfang ist. Es hat absolut nichts mit Herabsetzung zu tun aber es sind Realitäten die ich im Beruf erlebe.

Dann kommt noch dazu, daß ich es im beruflichen Kontext absolut nicht gewohnt bin zu diskutieren. Klar gibt es Leute die ich kenne, fachlich sehr schätze mit denen ich mich austausche, ich bin auch an der Herangensweise von Heimwerkern interessiert, die Entscheidungen und die Verantwortung sind aber trotzdem bei mir.

Gruß, helmut
 

aqua.now

New Member
Kann man sich angesprochen fühlen, muss man aber nicht. Lieber den gemeinsamen Nenner mit sachlichen Entgegnungen erhalten als irgendwelche Differnzen zu fokussieren.
Hallo,
das stimmt! Da habe ich aus dem Fokus verloren und auch meine Fassung ;)

Helmut und ich sind uns ja einig das man ein Möbel durchaus komplett aus Massivholz bauen kann.

Um es nochmal runterzubrechen:
Die frage die ich mir nur gestellt habe ob es wirklich nötig ist aus ästetischen Gründen komplett aus Vollholz zu bauen, oder ob eine Echt-Holz funierte Platte nicht schon auch ein grosser Sprung in der Optik und Haptik zu einem "normalen" Aquarienunterschrank ist.
Ob finanziell ein großer Unterschied besteht, da bin ich schon auf die Rückmeldung von Markus gespannt.

In diesem Sinne!

Michi
 
Hi Markus,

hier mal ein Bild von meinem Unterschrank. Vielleicht hilft es bei der Meinungsbildung. Den habe ich mir vor fünf Jahren anfertigen lassen. Eigentlich wollte ich das Aquarium 2m lang und bündig zum Schrank, aber das hätte dem Zimmer nicht gut getan. Die zurückgesetzte Sockelblende ist abnehmbar und ermöglicht die Justage der Sockelfüße. Davon sind reichlich verbaut.

Geplant war Massivholz, nach eingehender Diskussion mit der Werkstatt ist es dann Furnier und weißer Mattlack geworden. Die zusätzlichen Innenwände sind auf meinen Wunsch reingekommen, als es noch das große Becken werden sollte. Ich wollte da nichts anbrennen lassen, wir hatten vorher einen Wasserschaden…

Grüße
Uwe
 

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Hallo Markus,
eine gute Frage.
Ich würde sicherheitshalber bei größeren Lasten wie in deinem Fall (6-700kg?) eine bewährte und vorher statisch sicher berechnete standfeste Konstruktion aus dem Fachhandel nachbauen, und bei Massivholz wäre ich auch eher vorsichtig, wie Helmut schon sagte, das Wasser ist bei Buche und ggf. anderen Sorten extrem einwirkfreudig. (Ich sehs an meiner Buchen-Spülbürste: aus rund wird oval!)
Ich habe mit meinem gebrauchten Diamant-390 L-Becken einen Unterschrank dazubekommen der vergleichsweise erträglich aussieht, sonst hätte ich es wohl auch nicht genommen.
Er ist aber auch leider auch aus Spanplatten/kunststoffbeschichtet, weiß-hochglänzend mit 3 Türen immerhin ohne sichtbare Griffe des Grauens, also mit Magnetverschluß. Die Scharniere sind recht gute Qualität, (Fa. Hettich) also alle Türen per Klick schnell mal ausnehmbar, wenn ich z.B. an den Kammerfilter muß. Die meisten Möbel-Machwerke sehn für mich da deutlich schlimmer aus.
Die 2 senkrechten Seiten und das Mittelteil sind doppelwandig und es gibt noch ne Stütze vorne, rausnehmbar.

Ich habe privat auch ne kleine Möchtegern-Tischlerei im Keller, bin aber kein gelernter Tischler.
Mein Holz/Plattenware kaufe ich meist beim Holzhändler.
Warum?
Im Baumarkt bekommt der geschätzte Kunde keine "geprüften Baustoffe", und damit oft leider oft minderwertige (Holz-) Qualität, also B-, oder gar C-Ware, Sonderfertigungen, aber ohne es zu wissen.
Die Maße beim Massivholz stimmen eigentlich auch nie: immer etwa 10% vom Maß fehlen, das ist eigentlich Betrug.
Und selbst beim Zuschnitt an der Plattensäge hatte ich es mal, daß der Schnitt nicht 90° war. Meine dann daraus gebaute Zurichtung (Hilfsmittel) war damit dann nicht brauchbar. Also war die Säge nicht richtig eingestellt. Meine Reklamation hat aber niemanden interessiert. (Was will der Idiot?)
Auch sind die Holz-Span-Platten nicht unbedingt immer so dick, wie angegeben.
Fazit: Eigentlich kann man gar nichts glauben, ohne Nachkontrolle.

Da kann dann schon mal einiges leicht in die Hose gehen, wenn es beim Möbelbau mal auf ein paar Millimeter ankommt.
 
imo
Danke für die Hinweise zu den eingelassenen Türen und Schubladen und dem Quellvermögen von Buche. Wenn das aber z.B. mit Osmo Topoil anständig eingelassen/versiegelt ist, sollte da nichts mehr aufquellen können, womit dann aber auch der Anfühlcharme des Holzes verloren geht. Was anderes ist wohl Winter/Sommer, also trockene/feuchte Luft. Der Rest der erwähnten Eichenarbeitsplatte liegt in der Küche auf dem Kühlschrank. Die krümmt sich im Winter ein wenig wannenförmig, also an den Seiten hoch, im Sommer ist sie plan.

Grüße, Markus
Hi Markus,
das einseitige Ölen kann bei deiner Arbeits- Platte auch das Biege-Problem erst verursacht haben. Möglicherweise dehnte sich danach die Unterseite durch Feuchteaufnahme aus der Raumluft aus, aber nicht die behandelte Oberseite.
( oder die falsche Reihenfolgeder Jahresringe beim Herstellen der Stabverleimung) Ich hatte genau DAS Problem jedenfalls auch kürzlich und musst die Eichenplatte dann aufwendig rückseitig alle 3 cm längs schlitzen/einsägen und dann mit 3 Kanthölzern von unten wieder mit Schrauben runter- und geradeziehen. Ikea, 4cm Eiche geölt war sie. War sehr aufwendig.

Dazu fällt mir noch ein: wenn bei Massivholz im Aquarienschrank z.B. ein Kammerfilter (wie bei mir verbaut) unten drin die Innenluft schön warm und feucht hält, hast Du natürlich evtl. auch bald ein Problem mit dem sog. "Schüsseln", also dem Werfen/biegen der umgebenden Holzplatten. (Falls der - hoffentlich kundige - Tischler nicht das schon mit einplant bei Auswahl der Hölzer.)
Sie können sich also dann, da sie sich an der Innenseite durch die Feuchteaufnahme ausdehnen, nach auswärts krümmen und werfen, also sich verziehen.

Vermutlich traut sich aus diesen Gründen kein Aquarien-Serienmöbel-Hersteller an so eine Massivholz-Konstruktion, da zu risikoreich, also zu unberechenbar.
Lang anhaltende Feuchte und Holz ist also immer etwas riskant, je nach Nutzung, Konstruktion und Art des Holzes natürlich.

P.S.: Hab mich erst eben hier ganz eingelesen, und bin wohl etwas zeitlich hinterher.

Ist aber sehr interessant dieser Beitrag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Helmut,
den abgebildeten futuristischen Aquarienschrank von Dir finde ich sehr interessant: von der Formgebung und Material sehr schön und ansprechend. Einfacher gehts eigentlich nicht.
Muß man erstmal drauf kommen.
Ist vermutlich für ein Becken mit wenig Technik entworfen, sonst würde man ja alles technische unschön sehen. (Sprich "Geringfilterung").
Ist das offenbar ein Schleifbetonsockel? Sind die Platten seitlich mit Schwalbenschwanz verbunden (verdeckt)? Er braucht ja genügend Seitenstabilität.
Wie ist das tragende Kantholz (?) eingelassen, Fingerzinken, mit Keilen gespreizt ? Oder ist es ein Brett hochkant in zwei Keilnuten?
Was trägt das Teil im Gebrauch an Last?
Esche ist ja sehr belastbar und bruchfest/biegsam, und auch optisch eines meiner Lieblingshölzer, mein Faltbootgerippe war daraus gefertigt.
Du hast ja einen schönen Beruf, wenn Du sowas öfter entwerfen und machen kannst.
 

Lixa

Well-Known Member
das einseitige Ölen kann bei deiner Arbeits- Platte auch das Biege-Problem erst verursacht haben. Möglicherweise dehnte sich danach die Unterseite durch Feuchteaufnahme aus der Raumluft aus, aber nicht die behandelte Oberseite.
( oder die falsche Reihenfolgeder Jahresringe beim Herstellen der Stabverleimung) Ich hatte genau DAS Problem jedenfalls auch kürzlich und musst die Eichenplatte dann aufwendig rückseitig alle 3 cm längs schlitzen/einsägen und dann mit 3 Kanthölzern von unten wieder mit Schrauben runter- und geradeziehen. Ikea, 4cm Eiche geölt war sie. War sehr aufwendig.
Hallo Nikk,
Wär es das IKEA Skydd "Öl" ?
Das Zeug finde ich Mist. Wir haben damit IKEA Lämplig einseitig gepflegt und es bog sich um mehrere Zentimeter am Rand nach oben!

Das angeblich wasserhaltige IKEA Behandla wird nicht mehr verkauft, muss also auch ein Reinfall gewesen sein. Der Nachfolger Stockaryd ist wegen der Warnhinweise wahrscheinlich ein Öl oder verdünnten Öl.

Bei echten Ölen, wie Lackleinöl oder Leinölfirnis tritt Verformung nicht so extrem auf. Zudem ist die Imprägnierung scheinbar haltbarer. Eine Verformungen konnte ich bei einseitiger Behandlung nicht feststellen.

Ikea hatte scheinbar keine Ahnung von Holz und Oberflächenpflege und Kunden dürfen sich dann ärgern.

Viele Grüße

Alicia
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,
Ölen, lackieren, furnieren...immer beidseitig. Sonst wirken auf der einen Seite des Brettes andere Kräfte wie auf der anderen und es verwirft sich. Aber klar, ausgerechnet bei Ikea, dem durchdachtesten Betrieb der Branche haben sie keine Ahnung von Holz.

Und was bitte macht lackleinoelfirnis zum echten Öl und warum ist das von Ikea keins? Und das simple Leinöl mit sikkativ (das umschreibt Firnis) soll besser sein als ein modernes Arbeitsplattenöl?

Beides muss sachgerecht verarbeitet und eingesetzt werden, dann funktioniert beides. Wobei die modernen Öle meist die besseren und gesundheitlich unbedenklich Eren Produkte sind.

Gruß, Helmut
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Helmut,
Das Parrafinöl aus Skydd bildet keinen Schutz. Meine Erfahrungen damit im Vergleich zu anderen Pflegemitteln sind eben sehr schlecht.

Die meisten Arbeitsplattenöle sind oft auch nur raffinierte Pflanzenöle, häufig Leinöl. Dazu kommen Trockenstoffe, weitere Öle, Lösungsmittel, Wachse usw. aber in der Basis der Wirkung bleibt es ein Pflanzenöl. Diese sind in jedem Fall besser als Parrafinöl.

Wie man eine verbaute Arbeitsplatte beidseitig zur Pflege Ölen soll... Keine Ahnung.

Aber zurück zum Thema: Ölen ist möglich, aber Lack oder eine ähnlich dichte Versiegelung ist besser um Wasserflecken vorzubeugen. Der letzte Plan scheint solide und auch langlebig.

Viele Grüße

Alicia
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,
Dabei ich wohl was missverstanden.
Ich hatte bei Ikea skydd eingegeben, das gibt es wohl nicht mehr und ich hatte das statt dessen angezeigte Produkt für den ähnlichen Nachfolger gehalten. Ist wohl nicht so, da kommt kein Paraffin drin vor. Ich nehme Mal an, dass sie wegs der Selbstentzündung Gefahr früher auf die pflanzlichen oxydativ härtenden verzichtet haben.
Paraffin bietet natürlich nicht den vergleichbaren Schutz wie die 2-3 Fach ungesättigten pflanzlichen.

Aber auch hier gilt, beide Seiten einlassen. An der Unterseite ändert sich nichts, deshalb reicht einmal vor dem einbauen, die Nutzseite muss gepflegt werden.

Gruß, Helmut
 

omega

Well-Known Member
Hi Alicia,

Ölen ist möglich, aber Lack oder eine ähnlich dichte Versiegelung ist besser um Wasserflecken vorzubeugen.
wie bereirs erwähnt: Die Buchenarbeitsplatte von IKEA in der Küche habe ich damals und neuerdings mit Leinölfirnis behandelt (abgeschliffen, geölt, abgeschliffen, ...). So muß sich Holz anfassen. Eingetrocknete Wasser/Kaffeeränder von nassen Tassen lassen sich mit einem feuchten Tuch rückstandslos wegwischen.

Ein Kollege behandelt daheim seinen Esstisch mit einem nichttrocknenden Öl, das ihm der Hersteller empfohlen hat. Er mußte schon mehrfach mit Sandpapier ran, um Flecken zu entfernen. Hab' ihm Leinölfirnis empfohlen.

Grüße, Markus
 
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