Zuchtbericht Trichogaster chuna (Honiggurami)

namrehsiF

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Hallo Forum,

ich möchte euch in diesem Thread meine (ungeplante) Zucht von Honigguramis vorstellen.

Vermehrt hat sich meine Gruppe von drei männlichen und einem weiblichen Honiggurami in meinem Juwel Lido 200 Gesellschaftsaquarium. Mir ist durchaus bewusst, dass das ein "ungünstiges" Geschlechterverhältnis ist/war, jedoch haben zwei mal sowohl der Fachverkäufer als auch ich das Geschlecht der damals juvenilen Tiere falsch interpretiert. Da mein Aquarium aber ausreichend groß und stark bepflanzt ist, kam es nie zu größeren Revierstreitigkeiten und auch das Weibchen konnte sich gut behaupten und wirkte nie gestresst. Daher habe ich das Geschlechterverhältnis von 3:1 beibehalten, aber immer ein Auge darauf gehabt. Neben den Honigguramis leben in dem Aquarium noch Rotkopfsalmler, Panzerwelse, Ottos, Amanogarnelen und diverse Schnecken(arten). Der pH liegt bei etwa 7.2, KH meist bei 6/7, GH um die 10 und die Temperatur beträgt mindestens 24 Grad, im Sommer auch gerne mal etwas wärmer bis maximal 28 Grad für kurze Perioden.

Balzverhalten und Schaumnester habe ich immer mal wieder in meinem Gesellschaftsaquarium gesehen, am 10.08.2023 waren erfreulicherweise auch geschlüpfte Larven dabei. Die Eltern sind aller Wahrscheinlichkeit nach ein naturfarbenes Männchen und ein Weibchen der goldenen Farbform.

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Die (Auf-)Zucht war bis zum Schlüpfen der Larven erstmal nicht geplant, ich habe mich jedoch dann spontan dazu entschlossen mein Glück zu versuchen. Im Falle einer erfolgreichen Aufzucht habe/hatte ich Möglichkeiten die Fische unterzubringen - sowohl bei mir, als auch bei befreundeten Aquarianer*innen. Für die Aufzucht habe ich eine Plastikbox mit Deckel gewählt, dazu ein Heizer (auf ca. 26 Grad), eine Membranpumpe mit Luftausströmer, eine Schreibtischlampe, etwas Javamoos und Schwimmpflanzen. Wasser habe ich bei jedem Wasserwechsel aus dem Gesellschaftsaquarium genommen und zusätzlich etwas Liquid Humin hinzugefügt. Etwa 15 Larven konnte ich absammeln und in das Aufzuchtbecken packen.

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In den ersten 14 Tagen habe ich täglich etwa 50-70% des Wassers gewechselt und den Mulm abgesaugt. Gefüttert habe ich so oft es mein Tagesablauf zuließ, in der Regel aber 4-5 mal pro Tag. In den ersten drei Wochen habe ich dazu das JBL Pronovo Bel Fluid Aufzuchtfutter genutzt, danach dann die Flakes des gleichen Herstellers. Die Jungfische haben das Futter auch größtenteils gut angenommen, wobei Artemia Naupien sicherlich die bessere Alternative gewesen wären. Aber diesen Aufwand wollte ich nicht betreiben.

Jungfische nach 23 Tagen:
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Ab der dritten Woche habe ich das Wasser dann nur noch alle zwei oder drei Tage zu 50-70% gewechselt. Gefüttert wurde weiterhin 3-5 mal pro Tag.

Jungfische nach 50 Tagen:
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Nach etwa zwei Monaten habe ich das Wasser dann nur noch alle drei bis vier Tage gewechselt. Zu dieser Zeit haben sich auch bereits die ersten Fehlbildungen bei einigen Jungfischen gezeigt. Ich vermute, dass dies ausschlaggebend für die unterschiedlich schnelle Entwicklung der Tiere war. Bis auf ein Exemplar zeigten alle anderen leichte Deformierungen der Wirbelsäule, haben sich aber relativ normal verhalten und gefressen.

Nach etwa 90 Tagen im Aufzuchtbecken haben sich die Fische extrem unterschiedlich entwickelt, wie ihr auf den folgenden Fotos sehen könnt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch acht Fische gezählt, etwa die Hälfte hat es leider nicht so weit geschafft. Es wurde aber Zeit für den Umzug ins Gesellschaftsbecken, das ich in Vorbereitung hierauf nochmal etwas mehr habe zuwuchern lassen.

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Nebenbei habe ich auch eine Blasenschnecke zu montröser Größe hochgefüttert. Am Ende war sie so groß wie mein Daumennagel und damit definitiv die größte Blasenschnecke, die ich jemals gesehen habe (wer hat mehr zu bieten?!).

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... weiter in nächsten Beitrag!
 
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namrehsiF

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Mittlerweile habe ich aus meinem Gesellschaftsaquarium sicherheitshalber zwei Männchen der "alten" Gruppe abgegeben, damit alle Tiere genügend Platz haben. Mindestens fünf Jungfische leben aktuell noch in dem Becken. Ihnen ist ihre "Behinderung" zum Teil klar ansehbar, sie sind auch noch deutlich kleiner als das einzige (!) Exemplar ohne Fehlbildungen aus der Gruppe. Bei der Fütterung können sie sich aber gut behaupten und sie sind in fast allen Teilen des Aquariums zu finden, daher mache ich mir keine großen Sorgen um sie. Gespannt bin ich noch auf die spätere Ausfärbung, denn was bei einer "goldenen" Mutter und einem "naturfarbenen" Vater herauskommt, weiß ich noch nicht so wirklich.

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Alle Bilder habe ich mit meinem Handy gemacht, die Qualität ist leider nicht so gut - sorry! Ich bin auf eure Meinungen und Hinweise gespannt. Insbesondere würde mich interessieren, was potenzielle Gründe für die häufigen Wirbelsäulenverkrümmungen / Skoliosen sein können. Diese sind auf den Bildern leider nicht so gut zu erkennen und werden erst durch einen Blick von oben besonders deutlich. Wenn ich ein gutes Foto hinbekomme, dann werde ich das auch noch nachreichen.

Beste Grüße
Philipp
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

Insbesondere würde mich interessieren, was potenzielle Gründe für die häufigen Wirbelsäulenverkrümmungen / Skoliosen sein können.
da ist gerne nicht optimale Ernährung dran Schuld. Der Aufwand mit Artemia macht schon Sinn. Noch besser ist es, wenn schon vor Artemia abwechslungsreich gefüttert wird. Also nicht nur Pantoffeln, sondern auch z.B. Essigälchen, ein täglich gewechselter Büschel Moos aus einem laufenden Aquarium, was von draußen aus fischfreien Tümpeln...
Wenn es dann an die Metamorphose geht, ist auch der Nährstoffbedarf größer. Also Artemia, Moina, Cyclops, alles am besten mit Schwebealgen geboostet.... Wenn Futtergranulat dann empielt es sich, dieses mit Fischöl zu boosten.

Gruß
Helmut
 

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