Zugabe von Huminsäure sinnvoll?

Nightmonkey

Member
Hallo zusammen,

ich bin heute über das Thema Huminsäure gestolpert.
Rein von den Beschreibungen her soll das ja eine ganz tolle und wichtige Sache sein.

Was haltet ihr davon? Benutzt das jemand von euch?

Gruß Marco
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi Marco,

ich verwende das ganz gerne, wenn Garnelen diese "bakterielle Infektion" haben. Dann wird es aber wirklich Schwarzwasser. Das zögert das Umkippen hinaus.

Schöne Grüße
Kevin
 

MarkusBu

Member
Hallo,
ich habe in allen Aquarien Seemandelbaum Blätter oder Erlenzapfen. Teilweise so viel, dass man eine leichte braune Färbung erkennen kann. Schon kleine Konzentrationen ohne erkennbare Färbung sollen aber schon ausreichen, um positive Effekte zu erzielen.

Ob es meinen Fischen ohne das schlechter ginge kann ich nicht sagen. Außer meinem Geldbeutel hat es jedenfalls nicht geschadet und man hört generell nur Gutes.

Wem das mit den Seemandelbaum Blättern oder Erlenzapfen zu ungenau ist oder wen das im Aquarium stört kann auch auf Huminstoffe aus der Flasche zurückgreifen.

Wenn an der positiven Wirkung nur halb so viel dran ist wie behauptet wird sollte man es denke ich überall einsetzen. Mir sind bisher keine Tiere bekannt, denen es schaden würde. Muss ja nicht gleich im Schwarzwasser enden

Zu dem Thema gab es kürzlich auch ein interessantes Video auf dem Kanal von Aquaowner.

Ich weiß allerdings nicht, in wie weit Huminstoffe in einem bepflanzten Aquarium "von Natur aus" vorhanden sind. Unter Umständen reichen die Konzentrationen ja schon. Eventuell reicht auch eine Wurzel

Gruß
Markus
 

Nightmonkey

Member
Hi,

MarkusBu":x3wp4g5k schrieb:
Zu dem Thema gab es kürzlich auch ein interessantes Video auf dem Kanal von Aquaowner.

Genau darüber bin ich gestolpert. :smile:

MarkusBu":x3wp4g5k schrieb:
Wenn an der positiven Wirkung nur halb so viel dran ist wie behauptet wird sollte man es denke ich überall einsetzen. Mir sind bisher keine Tiere bekannt, denen es schaden würde. Muss ja nicht gleich im Schwarzwasser enden

Das es schaden könnte, da habe ich keine Bedenken, eher ob man wieder was aufgeschwätzt bekommt was überflüssig ist, wie mit so vielen anderen Dingen.

MarkusBu":x3wp4g5k schrieb:
Ich weiß allerdings nicht, in wie weit Huminstoffe in einem bepflanzten Aquarium "von Natur aus" vorhanden sind. Unter Umständen reichen die Konzentrationen ja schon. Eventuell reicht auch eine Wurzel

Angeblich findet man Huminstoffe in allen natürlichen Gewässern der Welt (ich weiß nicht ob sich diese Aussage auf Süßwasser bezog, Salzwasser ist für uns aber irrelevant), lediglich bei den Konzetrationen gibt es enorme Unterschiede.
Im Leitungswasser gibt es wohl keine Huminstoffe, bei Reinstwasser erst recht nicht, von daher wäre es richtig diese auch ins AQ einzubringen.
Ich denke mal das der Eintrag durch Wurzeln zeitlich begrenzt ist.

kejoro":x3wp4g5k schrieb:
ich verwende das ganz gerne, wenn Garnelen diese "bakterielle Infektion" haben.

Da sich meine Tanichthys ab und zu mal kratzen (nicht so sehr das ich ein Medikament einsetzen würde) werde ich das mal testen, da hätte ich zumindest einen Anhaltspunkt für eine Wirksamkeit oder einen positiven Einfluss.


Gruß Marco
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi,

Prof. Christian Steinberg von der Humboldt Universität Berlin hat sich dazu auch mal geäußert. Es gibt einen Podcast drüber auf myfish.org, dieser ist auch auf anderen Platformen verfügbar.
Dazu gibt es bestimmt einige Papers von ihm, die könnte man mal durchstöbern. Vielleicht lässt sich daraus etwas für die Aquaristik relevantes abseits von der gesundheitlichen Förderung der Bewohner ableiten?

Dass die Humine auch als Chelat wirken können, wäre für die Pflanzenwelt eventuell interessant^^

Schöne Grüße
Kevin
 

Haeck

Member
Moin,

die Tatsache, das es kaum huminfreie Naturgewässer gibt, macht die Anwendung meiner Ansicht nach bereits sinnvoll. Ich stelle mir die Extrakte aus SMBB und getrockneten Bananenblättern selbst her. Bis dato konnte ich nichts negatives an Fische und Wirbellosen beobachten. Im Gegenteil, sie zeigen mehr Farbe und "fühlen" sich scheinbar wohler, was ich am Mass der Schreckhaftigkeit feststelle. Auch Heilungen von Flossenfäulen sind mir durch den Einsatz bereits gelungen.

Gruss
André
 

Nightmonkey

Member
Moin,

von Prof. Christian Steinberg gibt es auch noch ein Video eines Vortrags über das Thema.

Haeck":31vaebfx schrieb:
Im Gegenteil, sie zeigen mehr Farbe und "fühlen" sich scheinbar wohler, was ich am Mass der Schreckhaftigkeit feststelle.

Allein die mögliche intensivere Färbung von Fischen ist für mich schon ein Grund es zu testen, mögliche positive Einflüsse auf die Gesundheit der Fische und Pflanzen kommen noch dazu, also warum nicht, kostet jetzt ja auch nicht die Welt.

Gruß Marco
 

MarkusBu

Member
Nightmonkey":2iztdxrf schrieb:
Allein die mögliche intensivere Färbung von Fischen ist für mich schon ein Grund es zu testen, mögliche positive Einflüsse auf die Gesundheit der Fische und Pflanzen kommen noch dazu, also warum nicht, kostet jetzt ja auch nicht die Welt.

Eben, und so lange einem nicht die ganze Flasche in das Aquarium fällt wüsste ich auch nicht, dass es den Tieren schaden kann. Die paar Euro mehr machen mich nicht arm und wenn man sich das Geld sparen will kann man zB auch einfach Laub im Herbst sammeln und direkt in's Becken geben oder man sammelt Erlenzapfen selbst. Ich habe in einem Aquarium torfhaltige Teicherde unter dem Kies. Die dürfte für eine längere Zeit Huminstoffe an das Wasser abgeben und dient gleichzeitig noch als Nährschicht und scheint Algen (zumindest bisher) erfolgreich zu unterdrücken. Allerdings darf da die braune Farbe im Wasser nicht stören.

Gruß
Markus
 

Nightmonkey

Member
Hi zusammen,

ich habe mir das Glasgarten Liquid Humin besorgt und gestern ins Becken gegeben.
Ich habe mal mit der Hälfte der empfohlenen Normaldosis begonnen, danach hatte ich eine richtig trübe, braune Suppe, sah erstmal gar nicht gut aus.
Ich hatte dann an mir gezweifelt wie viel ich wirklich reingekippt habe.
In den folgenden Stunden ging die Färbung dann aber immer weiter zurück und seit heute morgen ist das Wasser auch wieder glasklar, mit nur noch leichtem Gelbstich.
In einem Naturbecken mit vielen flutenden Pflanzen und schwacher Beleuchtung ist das echt schick.

Falls ich irgendwelche Auswirkungen erkenne die man darauf zurückführen könnte werde ich darüber berichten.

Eine Sache teste ich jetzt aber ganz gezielt, und zwar habe ich etwas Huminsäure in meine Artemiazuchtschale gegeben, der Schlupf war die letzten Wochen über sehr schlecht, meist kam nach 2 Tagen nichts mehr nach.
Ich bin mal gespannt ob sich dadurch was ändert.

Gruß Marco
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, Artemia wollen hartes Wasser und einen hohen PH.
In ihren Salzseen sind Huminstoffe ehr nicht zu erwarten.
Was erhoffst Du Dir davon?
Chiao Moni
 

raidy

Member
Hier ist eine meiner Meinung nach schöne Abhandlung zum Thema Huminsäure: https://www.garnelio.de/blog/aquarianer-tipps/huminstoffe-die-unbekannte-wunderwaffe-im-aquarium
Anderseits führt diese Abhandlung dann doch wieder zur Empfehlung eines eigenen Produktes, was ja aber auch legal ist. Naja, mal lesen und sich eine eigene Meinung bilden kann sicher nicht schaden.

Ich für mich kann sagen, dass Seemandelblätter und Schwarzerlenzapfen bei den Garnelen nie negativ gewirkt haben. Mein Empfinden war eher, dass es den Tieren gut getan hat, sie erschienen mir "lebhafter". Aber faktisch belegen kann ich es nicht, dazu bräuchte es einen großen Feldversuch. Faktisch kann ich aber sagen, dass die Garnelen über die Seemandelblätter förmlich herfallen und sie ratzeputz zerlegen.
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, klar, wenn Du in einem Shop informationen holst, hat es immer den Beigeschmack von Werbung für das eigene Produkt. Aber es läßt sich auch für eigenes Material einiges ableiten.
Nicht jeder hat Zugang zu sauberen Naturmaterialien. Für die sind solche Produkte ein Segen.
Hier auch eine ausführliche Abhandlung zum Thema.
https://www.garnelenhaus.de/wiki/huminstoffe-im-aquarium
Chiao Moni
 

Nightmonkey

Member
Hi, ich erhoffe mir dadurch einen besseren Ertrag, der war in letzter Zeit trotz hartem Wasser, GH 22, schlecht.
Es gibt Versuche die belegen das Huminsäure die Lebensbedingungen für Daphnien verbessert, warum also nicht auch für Artemia? Ein Versuch ist es allemal Wert, heute morgen war das Siebchen zumindest so voll wie schon lange nicht mehr, ich will aber keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Zur Info, ich verwende zur Zeit den Hobby Artemix, da gehe ich von aus das die Salzmenge passen sollte.

Gruß Marco
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

Artemia und Daphnien sind zwei komplett unterschiedliche Baustellen.
Daß Artemien bei gleichen Bedingungen immer schlechter entkapseln liegt fast ausschließlich an einem Zuwachs an Keimen. Kann sein, daß irgendwelche Huminpräperate keimhemmend wirken aber am meisten bringt es das Kulturgefäß in die Spülmaschine zu stecken. Ich mach das immer im Wechsel, ein Gefäß in der Spülmaschine das andere in Gebrauch.

Je nach Lagerung der Zysten werden sie schlechter auch hier wegen Keimen.

Gruß, helmut
 

Nightmonkey

Member
Hallo Helmut,

Ich möchte nicht Artemia und Daphnien gleichsetzen aber es sind doch vergleichbare Lebewesen, deswegen der Gedanke.
Das die Schale sauber sein sollte habe ich auch schon vermutet, wenn ich die nur auskippe, ausspüle und gleich wieder fülle passiert auch nicht viel.
Wenn ich die Schale gründlicher reinige und abtrocknen lasse ist es etwas besser.
Die Eier bzw. der Mix lagere ich in einer Tupperdose.
Neben dem schlechten Schlupf habe ich auch immer recht viele Tote Napulien die in der Mitte der Schale am Boden liegen.

Gruß Marco
 

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