Moin Phillipe,
Es ist ein Irrglaube zu denke, Algen kämen nur von Nährstoffungleichgewichten. Diesbezüglich hatte ich schon ein interessantes Gespräch mit Bernd Kaufmann, welcher auch schon meine Algen mikroskopiert hat.
Ich hatte eine wurzelnde Grünalge, den lat. Namen habe ich nicht griffbereit, sehr selten, er hatte sie noch nie unter dem Mikroskop und optisch sah sie genau so aus, wie eine Pelzalge, nur es war keine Pelzalge und das ist der springende Punkt, wir wissen nunmal ohne Mikroskopie nicht, welche Alge wir vor uns haben, das ist lediglich ein Rätselraten.
magst du mir den Namen raussuchen? Ich habe hier nämlich einen hartnäckigen Fall, der läuft bei mir unter (sehr dunkel-)"grüner Pinselalge".
Meine genannte Alge reagierte in keinster Weise auf Nährstofflücken, Lichtreduzierung etc. sondern war nur chemisch behandelbar.
Clado reagiert auch nicht auf Nährstoffe, meine grüne PA auch nicht. Das sind Ausnahmen! Wichtiger ist ein andere Punkt. Die grüne PA hatte ich versehentlich in ein anderes Becken exportiert, dort brach sie aus - und verschwand nach einiger Zeit von selber wieder. So wie die Alge sich im Ursprungsbecken gebärdet, befürchtete ich schon ein weiteres Becken ruiniert zu haben. Der Unterschied ist die biologische Stabilität/Qualität der Becken. Letzteres ist ein Top-Becken, jenes, aus dem ich sie nicht rauskriege, mein biologisch schwächstes Aquarium.
Erzähl das mal B.K., der schwadroniert vor allem von Wasserwechsel, Pflanzen-Algenkonkurrenz und tüchtig Hornkraut. Kannst du hier nachlesen. Mehr hat er zur Algenbeseitigung nicht beizutragen und dann hilft es auch nicht, wenn ich von der Alge schöne Bildchen habe und sie beim Vornamen kenne. Ist meist uninteressant.
Nicht nur wegen des kolportierenden Geschwafels von B.K. von der Pflanzen-Algen-Nährstoffkonkurrenz hatte ich ein kleines Aquarium ohne Pflanzen - aber pflanzenmäßig aufgedüngt - aufgesetzt, um es mit Fokus auf den Biofilm einzufahren. Funktionierte erst nicht, wurde mir dann aber klar, weil es erst einmal einen geeigneten Biofilm irgendwoher braucht! So ganz von alleine wird das nämlich schon mühsam mit einem adhoc reifen Biofilm, also habe ich drei Stängel Pflanzen aus einem gut funktionierenden Becken ein paar Tage in dem Becken treiben lassen - das genügte. Das Becken wurde deutlich besser und lief letzendlich algenfrei ein. Aufgedüngt und ohne Pflanzen.
Pflanzen sind lediglich Substrat für den Biofilm. Über dessen Qualität sagt das noch nicht viel aus. Üblicherweise schmeißt man sich ja zur Unterstützung gegen Algen nicht bereits veralgte Pflanzen rein, d.h. der Biofilm ist schon besser und letztendlich hilfreich gegen Algen - die im Biofilm auskonkurriert werden und nicht von Pflanzen. Die Pflanzen-Algen-Nährstoffkonkurrenz war lediglich aufzuzeigender offensichtlicher Schwachsinn! B.K. macht es schon richtig, mit schönen Bildchen beeindrucken, aber Ahnung im Umgang mit Algen hat er herzlich wenig! Schau dir mal seine armseligen Aquarien an.
Worauf achte ich also sinnvollerweise: auf "Pflanzenkonkurrenz" synonym "Nährstoffkonkurrenz" oder auf die Qualität aka Reife des Biofilms?
Für ein ordentlich aufgedüngtes Wasser zu sorgen, zielt primär auf die Pflanzen ab, Bei den Spurenelementen nehme ich schon eine die Reife des Biofilms fördernde Wirkung an. Vielleicht ist nun klar, warum es auch mit reichlich Nährstoffen nicht zu Algen kommt oder es mit wenig Nährstoffen trotzdem welche hat.
Gruß Nik