Die links zu den zugehörigen Threads:
Wasserpflanzenaquaristik mit allem Drum und Dran
Geringfilterung – der Thread ...
Die Düngung zur Geringfilterung
Die „Pflege“ der Mikroflora oder ... und ## Beobachtungen und Diskussion zur Mikroflora ###
Aus gegebenem Anlass möchte ich die Gelegenheit nutzen und einen Fred erstellen, in dem sich verschiedene Beobachtungen zur Mikroflora zeigen und diskutieren lassen können.
Ich selbst halte den Biofilm, die Mikroflora für einen sehr wichtigen Faktor für das Gelingen eines Aquariums. Für mich sehe ich in der Praxis eine Abhängigkeit von Mikroflora und Pflanzen- bzw. Mikroflora und Algenwachstum. Deshalb ordne ich auch die üblicherweise immer wiederholten Abhängigkeiten von Pflanzen und Algen als bestenfalls indirekte ein. Es sieht eher so aus, als dass man sich darauf beschränken kann, den Pflanzen gute Bedingungen zu schaffen und wenn das funktioniert, dann sind das gleichzeitig Bedingungen, die für Algen ungünstig sind. Zu den guten Bedingungen für Pflanzen gehört neben einer guten Nährstoffversorgung auch ein im Sinne des Aquarianers funktionierender Biofilm.
Im speziellen Fall möchte ich ein Aquarium vorstellen, welches die immer wieder postulierte Abhängigkeit von gutem Pflanzenwuchs und Algenfreiheit eindeutig widerlegt.
Kurz zur Vorgeschichte. Das Becken hat mir die jüngere Tochter abgeschwatzt und sie bekam das noch von mir versuchsweise mit fremden, algenarmen Pflanzen eingerichtet und es hatte dann irgendwann einen Stand, den ich als einwandfrei im Sinne von guter Wüchsigkeit und optisch absoluter Algenfreiheit betrachtete.
Danach habe ich sie machen lassen. Irgendwann war der spärliche Besatz aus irgendwelchen Gründen weg und das Becken lief nur mehr weitgehend/völlig wartungslos vor sich hin. Kein CO2, keine Düngung, kein Futter.
So sah das aus, als es mein verstärktes Interesse weckte. Warum? Aus zwei Gründen:
- das Becken war nach meiner Beurteilung mikrobiologisch tadellos und
- es war nicht die Ahnung irgendeiner Alge zu finden.
die folgenden Bilder zeigen den Zustand der Pflanzen ganz gut
Das ist die noch freundliche Perspektive für den M.p. windelov. die Nymphaea lotus zenkeri 'rot' ist nur mehr eine Zwergform. Die Echindoren wurden immer kleiner. Teilweise sind sie völlig hinüber.
reichlich Mulm. Da in dem Becken nie Garnelen waren, lief das Becken ohne jegliches Filtersubstrat. Das Becken habe ich dann für einen Umbau genutzt - mikrobiologisch halte ich das Becken ja für astrein - und habe dann unter diesem Mulmteppich oberflächlich schwarzen Sand freigelegt. Die durch den Mulm gegebene organische Masse genügte schon für (unerwünschte) anaerobe Prozesse. Deshalb sauge ich sonst Mulmansammlungen auch ab. das war immer folgenlos.
Die Pflanzen sind Kümmerformen von M. fluviatilis und R.rotundifolia. S. subulata sind noch zu sehen, ein Rest Süsswassertang und Riccia ist nur noch in toten Polstern vorhanden.
Hier sieht man die massiven Mängel der M. fluviatilis. Die C.de-/submersum scheint schöner als sie ist.
das ist das weniger vorteilhafte Bild vom selben M.p. windelov. Der ist fast tot.
vorne an der Scheibe im Sand das einzige was ich mikrobiologisch zu bemängeln wüsste. Könnten Cyanobakterien sein. Hatte das dann abgesaugt, der Sand war weg, der einigermaßen feste Belag blieb an der Scheibe. Es war farblich schon Cyano-nahe.
M. fluviatilis, R.rotundifolia, Riccia und Hornkraut ist zu sehen. Wenn ich es nicht gewusst hätte, dann hätte ich es nicht erkannt.
von oben sieht das noch deutlicher aus.
Mein Gedanke zu dem roten Hornkraut: nach rot kommt tot.
Meine Bewertung: Von einem tadellos laufenden Aquarium mit viel Licht. keine Filterung, Spurenelemente im Sand (Gesteinsmehl, Schindeles Mineralien), Wasser Mg-/Se-betont durch Zugabe von Preis Mineralsalz, normaler Volldüngung und Makroversorgung, veränderte es sich hin zum selben Becken ohne Wasserdüngung, ohne Wasserwechsel und extremem Mangel an den Makronährelementen NPK und C(o2) über einen längeren Zeitraum. Trotzdem keine Alge ...
Mancher wird denken, klar, ohne Makros keine Algen, aber das lief zum einen vorher mit guter Düngung und in dr Tendenz sieht es immer wieder so aus, dass die reichlicher gedüngten Becken problemfreier laufen als knapp gedüngte. In my very humble opinion ist aber die funktionierende Mikroflora der Schlüssel, der gemeinsame Nenner zu den auf mannigfaltige Weise betriebenen, gut laufenden Aquarien. Es lohnt sich immer darauf zu achten, erst die Mikroflora in Schwung zu bringen, denn viele Probleme tauchen dann gar nicht mehr auf - z.B. eben auch Algen.
Die höchst kümmerlichen Pflanzen wurden bis auf die Nymphaea entsorgt. Da das in meinen Augen mikrobiologisch super läuft, wurde das Becken um neue Pflanzen, ein bisschen Hardscape ergänzt und neu gestaltet. Nach der Erfahrung wird das ein NPK-arm gedüngtes Becken - um die geplanten Pflanzen, die vorhandenen Nymphaea, H.verticillata und Ranunculus inundatus niedrig bzw. klein zu halten.
Btw. so von innen saubere Scheiben habe ich noch nicht erlebt und ich muss bei meinen Becken eh schon nicht Scheiben reinigen.
Gruß, Nik
Wasserpflanzenaquaristik mit allem Drum und Dran
Geringfilterung – der Thread ...
Die Düngung zur Geringfilterung
Die „Pflege“ der Mikroflora oder ... und ## Beobachtungen und Diskussion zur Mikroflora ###
Aus gegebenem Anlass möchte ich die Gelegenheit nutzen und einen Fred erstellen, in dem sich verschiedene Beobachtungen zur Mikroflora zeigen und diskutieren lassen können.
Ich selbst halte den Biofilm, die Mikroflora für einen sehr wichtigen Faktor für das Gelingen eines Aquariums. Für mich sehe ich in der Praxis eine Abhängigkeit von Mikroflora und Pflanzen- bzw. Mikroflora und Algenwachstum. Deshalb ordne ich auch die üblicherweise immer wiederholten Abhängigkeiten von Pflanzen und Algen als bestenfalls indirekte ein. Es sieht eher so aus, als dass man sich darauf beschränken kann, den Pflanzen gute Bedingungen zu schaffen und wenn das funktioniert, dann sind das gleichzeitig Bedingungen, die für Algen ungünstig sind. Zu den guten Bedingungen für Pflanzen gehört neben einer guten Nährstoffversorgung auch ein im Sinne des Aquarianers funktionierender Biofilm.
Im speziellen Fall möchte ich ein Aquarium vorstellen, welches die immer wieder postulierte Abhängigkeit von gutem Pflanzenwuchs und Algenfreiheit eindeutig widerlegt.
Kurz zur Vorgeschichte. Das Becken hat mir die jüngere Tochter abgeschwatzt und sie bekam das noch von mir versuchsweise mit fremden, algenarmen Pflanzen eingerichtet und es hatte dann irgendwann einen Stand, den ich als einwandfrei im Sinne von guter Wüchsigkeit und optisch absoluter Algenfreiheit betrachtete.
Danach habe ich sie machen lassen. Irgendwann war der spärliche Besatz aus irgendwelchen Gründen weg und das Becken lief nur mehr weitgehend/völlig wartungslos vor sich hin. Kein CO2, keine Düngung, kein Futter.
So sah das aus, als es mein verstärktes Interesse weckte. Warum? Aus zwei Gründen:
- das Becken war nach meiner Beurteilung mikrobiologisch tadellos und
- es war nicht die Ahnung irgendeiner Alge zu finden.
die folgenden Bilder zeigen den Zustand der Pflanzen ganz gut
Das ist die noch freundliche Perspektive für den M.p. windelov. die Nymphaea lotus zenkeri 'rot' ist nur mehr eine Zwergform. Die Echindoren wurden immer kleiner. Teilweise sind sie völlig hinüber.
reichlich Mulm. Da in dem Becken nie Garnelen waren, lief das Becken ohne jegliches Filtersubstrat. Das Becken habe ich dann für einen Umbau genutzt - mikrobiologisch halte ich das Becken ja für astrein - und habe dann unter diesem Mulmteppich oberflächlich schwarzen Sand freigelegt. Die durch den Mulm gegebene organische Masse genügte schon für (unerwünschte) anaerobe Prozesse. Deshalb sauge ich sonst Mulmansammlungen auch ab. das war immer folgenlos.
Die Pflanzen sind Kümmerformen von M. fluviatilis und R.rotundifolia. S. subulata sind noch zu sehen, ein Rest Süsswassertang und Riccia ist nur noch in toten Polstern vorhanden.
Hier sieht man die massiven Mängel der M. fluviatilis. Die C.de-/submersum scheint schöner als sie ist.
das ist das weniger vorteilhafte Bild vom selben M.p. windelov. Der ist fast tot.
vorne an der Scheibe im Sand das einzige was ich mikrobiologisch zu bemängeln wüsste. Könnten Cyanobakterien sein. Hatte das dann abgesaugt, der Sand war weg, der einigermaßen feste Belag blieb an der Scheibe. Es war farblich schon Cyano-nahe.
M. fluviatilis, R.rotundifolia, Riccia und Hornkraut ist zu sehen. Wenn ich es nicht gewusst hätte, dann hätte ich es nicht erkannt.
von oben sieht das noch deutlicher aus.
Mein Gedanke zu dem roten Hornkraut: nach rot kommt tot.
Meine Bewertung: Von einem tadellos laufenden Aquarium mit viel Licht. keine Filterung, Spurenelemente im Sand (Gesteinsmehl, Schindeles Mineralien), Wasser Mg-/Se-betont durch Zugabe von Preis Mineralsalz, normaler Volldüngung und Makroversorgung, veränderte es sich hin zum selben Becken ohne Wasserdüngung, ohne Wasserwechsel und extremem Mangel an den Makronährelementen NPK und C(o2) über einen längeren Zeitraum. Trotzdem keine Alge ...
Mancher wird denken, klar, ohne Makros keine Algen, aber das lief zum einen vorher mit guter Düngung und in dr Tendenz sieht es immer wieder so aus, dass die reichlicher gedüngten Becken problemfreier laufen als knapp gedüngte. In my very humble opinion ist aber die funktionierende Mikroflora der Schlüssel, der gemeinsame Nenner zu den auf mannigfaltige Weise betriebenen, gut laufenden Aquarien. Es lohnt sich immer darauf zu achten, erst die Mikroflora in Schwung zu bringen, denn viele Probleme tauchen dann gar nicht mehr auf - z.B. eben auch Algen.
Die höchst kümmerlichen Pflanzen wurden bis auf die Nymphaea entsorgt. Da das in meinen Augen mikrobiologisch super läuft, wurde das Becken um neue Pflanzen, ein bisschen Hardscape ergänzt und neu gestaltet. Nach der Erfahrung wird das ein NPK-arm gedüngtes Becken - um die geplanten Pflanzen, die vorhandenen Nymphaea, H.verticillata und Ranunculus inundatus niedrig bzw. klein zu halten.
Btw. so von innen saubere Scheiben habe ich noch nicht erlebt und ich muss bei meinen Becken eh schon nicht Scheiben reinigen.
Gruß, Nik
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