Blaualgen durch zu viel Phosphor?!

LeonOli

Member
Hallo zusammen!

Möchte hier von einem Stausee in Ostsachsen mit Blaualgenproblem berichten.
Dort wurde die Blaualgenplage schon derart zum Problem, das das Baden verboten wurde...
Als Grund wird eine zu hohe Phosphor-Konzentration genannt.

Aber lest selbst:
http://www.sz-online.de/sachsen/pilotpr ... 74559.html

Inwiefern das ganze auf unsere AQ Anwendung findet bleibt offen.
Vermute aber das die Aluminiumgeschichte schädlich für den ein oder anderen Bewohner sein könnte...

Was meint ihr dazu?

MfG
Oliver K.





Grüße
Oliver K.
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, das kann ich nicht recht glauben, weil ich mein Blaualgenbecken auf phosphatfreies Quellwasser umgestellt hatte und die Blaualgen sich davon gänzlich unbeeindruckt zeigten. Dafür sind die Pflanzen immer weniger geworden und teilweise eingegangen. Dieser Versuch den Blaualgen ohne Dunkelkur durch Phosphatentzug zuleibe zu rücken ist gänzlich fehlgeschlagen.
Im Moment bin ich dabei die Kaliummethode mit kompletter Düngung zu testen. Hilft auch nur begrenzt.
Wenigstens wachsen die Pflanzen dabei.
Viel Wasserwechsel bringt nichts, wenig Wasserwechsel bringt nichts, garkein Wasserwechsel bringt nichts.
Nicht düngen bringt nichts, normal düngen bringt nichts, viel Düngen nützt nichts.
Entweder es geht irgendwann von alleine weg oder ich muß dochmal Dunkelkur machen.
Ausströmerstein, Oxydator oder soetwas zur Sauerstoffzufuhr müßte ich noch probieren.
Evt. auch den Düngergrund einmal lockern, der schon sehr alt und verdichtet ist.
Wollte einfach einmal austesten, ob irgendeine andere Maßnahme greift, anstatt Dunkelkur.
Es gibt auch sehr viele Arten Cyanobakterien. Die, die in unseren Aquarien Ärger machen, sind nicht die gleichen, die in einheimischen Gewässern Gifte abgeben. Was nicht heißt, das sie nicht die gleichen Bedürfnise haben.
Chiao Moni
 

kiko

Active Member
hi,
Oxydator oder soetwas zur Sauerstoffzufuhr müßte ich noch probieren.
Probier mal H202, das könnte u.U. funktionieren.
Mit Phosphatlimitierung kann man eigentlich nur Fadenalgen & so einbremsen.
Oder andersrum: Mit viel Phosphat, kriegt man vorhandene Fadenalgen meist ganz gut ans wachsen. :smile:
Auf Cyannos hats aber denke ich keinen wesentlichen Einfluß.
 

LeonOli

Member
Wenn man nun aber 300t (!!!!) davon in einen Stausee kippt muss ja aber irgendwas dran sein, bzw. muss es dazu Versuche gegeben haben.

Ich stelle mir gerade den See vor, in welchem sich die vorhandenen Blaualgen noch weiter explosionsartig vermehren...

Sobald ich im nächsten Sommer etwas über die erste Wirkung höre, werde ich wieder berichten...

Hier noch etwas detaillierter:
http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/177499




Grüße
Oliver K.
 

kiko

Active Member
Hallo,
ja sicherlich wird es auch irgendwelche Auswirkungen in einem Staussee haben, aber mit einem Aq läßt sich das wohl nicht gleichsetzen. Man braucht sich schließlich nur umgucken, gibt viele Leute die mager+phosphatlimitiert düngen und trotzdem im Aquarium Blaualgen haben, genauso wie es Leute gibt die noch nie einen Dünger verwendet haben ...und trotzdem Blaualgen haben. :wink:
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, wenn man überlegt, welche weitreichenden Folgen es haben wird, dieses Zeug in einen Stausee zu kippen, finde ich es schon etwas daneben. Besser wäre es doch etwas für sein biologisches Gleichgewicht zu tun.
So ein großes Gewässer kriegt sich schon selber irgendwann ein. Sonst wären ja alle Seen und Flüsse mit Blaualgen verseucht.
Aber der Mensch kann es ja nicht abwarten. Der Tourismus würde zurückgehen und die Infrastruktur leiden. Dann lassen wir doch lieber ein paar Pflanzen und Tiere verrecken.
Im Bodensee ist das reinere Wasser auch mit Problemen beim Fischfang behaftet.
Die Nahrungskette, die den Bodenseefischern früher einen reichen Fang bescherte ist nichtmehr so gehaltvoll.
http://www.schwaebische.de/region/boden ... 49607.html
Olaf-Peter, wieviel ml vom 3%igen Wasserstoffperoxyd /L müßte man reingeben?
Chiao Moni
 

kiko

Active Member
Hallo Monika,
würde erstmal an einer Stelle lediglich austesten, denn gibt verschiedene Blaualgentypen und ich weiß nicht, ob sie alle gleichgut draufanspringen. D.h. einfach mal 0,5-1ml in eine Spritze aufziehen und einen kleinen Blaualgenherd damit 1x täglich für 3Tage bespritzen. (filter für 10-30 minuten abstellen)
die Blaualge sollte dann anfangen "zu blubbern", falls aber nach 5-7Tagen an der betreffenden Stelle keine Besserung zu sehen sein sollte, dann macht eine Komplettbehandlung keinen Sinn. Falls eine Besserung zu sehen ist, würde ich wiederum abwägen ob man nicht einfach mit Spotthreatments weiter vorgeht.

@topic
Denke auch das ein Phosphatbinder auf Aluminiumbasis nicht ganz unkritisch ist, denn wer weiß schon ob es sich gerade in freigewässern das Aluminiumphosphat sich nicht irgendwie dochmal rücklösen kann?
Zumindest gänzlich unbedenklich scheint Aluminium ansich wohl auch nicht.
http://www.lenntech.de/pse/wasser/alumi ... wasser.htm
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, Krause findet Wasserstoffperoxyd jetzt nicht so prickelnd (Aquarienwasser S.115) und empfiehlt stattdessen Belüftung oder Oberflächenbewegung.
Allerdings kann ich die Blaualgen auch aus dem Becken herrausnehmen und damit experimentieren.
Hatte ich schon öfters gemacht. Alle Versuche (damals, mit allem was die Aquariennaturapotheke hergibt) waren Fehlschläge. Das Zeug ist derart hartnäckig :down:
Chiao Moni
 

kiko

Active Member
hallo,
Bücher und Papier ist geduldig, wäre ich ein Buch würde ich auch davon abraten - denn welcher Verlag will schon "unzufriedene Leser" haben, die u.U. unsachgemäß dosieren und sich nachher beschweren wenn nicht gar regresspflichtig einen machen, wenn durch (fahrlässige Anwendung) die Fische totumfallen. Belüftung wird primär nur eins bringen: Das Co2 komplett austreiben, den PH hochschieben und die Pflanzen wachsen dann noch schlechter.
Womöglich tauscht man die Blaualgen letzlich dann nur gegen irgendwelche andere/neue Probleme ein. (vorausgesetzt irgendein Gesprudel bringt überhaupt auch nur irgendetwas)

Wenn es eine "saubere" Algenbekämpfung gibt (sachgemäße Anwendung vorausgesetzt), dann ist und bleibt das nunmal Peroxid, denn es hinterläßt im Gegensatz zu allem anderen keinerlei Rückstände und zerfällt vereinfacht gesagt in Sauerstoff + Wasser.
 

Cheya

New Member
Hallöchen,

hab mir zwar nicht alles durchgelesen was vorher geschrieben wurde.

Allderdings wohn ich in der Nähe dieses Stausees. Schon als ich noch ein Kind war durften wir dort nicht baden. Die bekommen das Problem einfach nicht in Griff!
Außerdem ist es ein schöner Badesee. Gibt zwar noch genug andere Tümpel und Steinbrüche doch meist ist dort das baden verboten, dies wird meist ignoriert.

Ich bin auch mal gespannt ob die das mit der Aktion in Griff bekommen, schön wär es. Dumm nur wenn das Ökosystem den kürzern zieht. Geh mal davon aus das dieses Projekt ordentlich durchdacht ist.

Auch ohne das man im Sommer baden kann ist der See ein schönes Ausflugziel mit einem Radweg der teilweise nur 1 m vom Wasser weg ist und oft nur ein Trampelfad ist, trotzdem wunderbar!

LG Diana
 

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