Bodengrund, Frage der Zeit ?

[Gunthgard]

Hallo liebe Community,

mein Name ist Michael und ich würde mich gerne in den Bereich des Aquascaping begeben.
Aquaristik habe ich vor 10 Jahren das letzte Mal betrieben, aber da war noch vieles anders :shock:

Meine Idee des Beckens und der Versorgung des Selbigen mit Licht und Filter steht eigentlich schon
fest. Das Einzige was ich noch nicht wieß, ist welcher Bodengrund es sein soll.

Ich habe mir fein die Mühe gemacht und alle 17 Seiten dieses Bereiches gelesen und habe jetzt
noch mehr Fragezeichen im Gesicht als vorher. :nosmile:

Bei mir ist evtl. noch wichtig hinzu zu fügen, das ich aufgrund meines Lebens (Beruf./Privat) den
Faktor Zeit nicht immer auf meiner Seite habe (3 Schichtsystem, nebst Feiertage und WE + Fam.
mit 2 Kindern <5 Jahre ).

Mir ist der Vorteil von Soil gegenüber Kies+Depotdünger "einigermaßen" klar. :stumm:
Ich weiß nur nicht, ob ich die Zeit habe die Bedürfnisse des Soils während des Einfahrens des Aquariums
zu "befriedigen". Obwohl man hier auch extreme Unterschiede bzgl. des WW liest. Das reicht ja von
tgl. 50 % bis wöchentl. 50 - 70 %.

Vorteil des Kies + Depotdünger währe hier ein deutlich entspannteres und zeitlich nicht ganz so aufwendiges
Verfahren, aber tut das den Pflanzen und ihrer Entwicklung gut?

Als Bepflanzung hatte ich leichte bis mittelschwere Pflanzen, laut Datenbank, im Sinn.

Vordergrund:



Mitte:


Hintergrund:



Als Besatz sind Garnelen, Schnecken und Perlhuhnbärblinge geplant.

Evtl. gibt es ja hier jemanden, der/die einen ähnlichen Lebenswandel bzgl. der Zeitproblematik hat und der/die
mir hier in der Entscheidungsfindung zur Seite stehen kann.

Für Vorschläge bzgl. des Grundes wäre ich auch dankbar, denn ehrlich gesagt sind mir die Unterschiede
der einzelnen Firmen nicht ganz klar.

ADA top und Platzhirsch, preisintensiv
Knott ok, aber wenig im Einsatz
Dennerle keine Ahnung, wenig Daten
JBL wenig im Einsatz, wenig Daten

wen Vergessen?

:tnx: für Eure Hilfe, Nerven und Wissen

 

[AQ Dave]

Hi Michael.

also es ist schwierig und jedes Soil hat seine Vor und Nachteil. Was man halt beim ADA immer wieder als großen Vorteil hat , ist eben das man nicht messen muss. Das spart natürlich Zeit. Und das System ist eben aufeinander abgestimmt.

Ansonsten ist meine Einstellung Soil ist Soil zumindest von den restlichen Marken.

gruß
dave

 

[bernhardfj]

Hallo,
Mir geht es beim Soil halt wesentlich um die niedrige Wasserhärte. Der Soil zieht den KH-Wert soweit runter und hält den PH niedrig, dass es die Bee Garnelen freut und ich brauche kein Osmosewasser mit der ganzen Wasserpantscherei . Problem habe ich jetzt nach 2 Jahren, dass der Soil verbraucht ist und ausgetauscht gehört. In meinem großen Becken ist das halt eine große Buddelei.
Grüsse

 

[JasonHunter]

Hallo Michael,

Ich weiß nur nicht, ob ich die Zeit habe die Bedürfnisse des Soils während des Einfahrens des Aquariums
zu "befriedigen". Obwohl man hier auch extreme Unterschiede bzgl. des WW liest. Das reicht ja von
tgl. 50 % bis wöchentl. 50 - 70 %.

Frisches Soil kann am Anfang Ammonium freisetzen, deshalb die empfohlenen Wasserwechsel, vor allem in der ersten und zweiten Woche.
Habe auf Youtube gesehen, wie diese Aquascaper das Aquarium einen Monat lang ohne Licht und Besatz (Pflanzen und Tiere) eingefahren haben. Bis dahin pendelte sich das Becken ein: Takashi Amano Tribute Aquascape by James Findley
Sonst musst du die Wasserwechsel machen weil sich schnell Algen-und Bakterienblüten bilden könnten.

Wenn du nicht viel Zeit für das Aquarium hast, solltest du vielleicht Pflanzen aussuchen, die langsam wachsen und du nicht ständig gärtnern musst. Riccia Fluitans muss ständig zurückgeschnitten werden, sonst löst sie sich von unter her ab weil sich dort abstirbt weil zu wenig Licht. Und Eleocharis macht bei zurückschneiden eine Sauerei und man braucht ewig, bis die ganzen Halme eingesammelt sind. Kommt natürlich auch darauf an, wieviel Licht du für das Becken einsetzen willst.

Gruss,

Jason

 

[NickHo]

Hallo Michael,

ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Die Auswahl des Bodengrunds ist schon ein Thema für sich und wenn du 10 Leute fragst, wirst du bestimmt 11 verschiedene Meinungen hören.
Die einen schwören auf Soil. Soil hat viele positive Eigenschaften, die das bepflanzen und pflegen der geliebten Pflanzen vereinfachen kann. Ist oder wird mit der Zeit aber "unberechenbar" (wenn man das so sagen kann). Unberechenbar in dem Sinne, dass man nie genau weiß was das Soil nun aufnimmt oder abgibt ans Wasser.
Ich bin großer Fan von der Optik des Soils, besonders eines mit Multikörnung. Für mich kommt da nichts an die Natürlichkeit dieser Optik dran. Für zwei Jahre habe ich auch ein Becken mit Soil betrieben. Die anfänglichen Wasserwechsel liegen ganz am Soil. Es gibt Bodengründe, die nicht haufenweise Ammonium abgeben. Doch sobald sich, nach einer Phase die durch Wasserwerte messen dominiert wurde, endlich ein Gleichgewicht im Becken einstellt, läuft es prächtig. Jedoch wenn man das Aquarium in punkto Düngen eine Zeit lang vernachlässigt kann es sein, dass der "aufgeladene" Boden die enthalten Nährstoffe wieder abgibt, aufgrund eines Konzentrationsgefälles im Wasser. Wenn man dann wieder zudüngt wundert man sich wo die ganzen Nährstoffe bleiben weil sie nicht bei den Pflanzen ankommen. Abschließend würde ich empfehlen ein Becken mit Soil dann aufzusetzen, wenn du gerade etwas Urlaub hast.
Dies ist meine Erfahrung mit Soil.

Danach habe ich das Aquarium auf normalen Sand umgestaltet ohne irgendwelche Zusätze (z.B Depotdünger) im Boden. Das hat vor allem den Vorteil das dieser um einiges günstiger ist. Man sollte ungefähr eine Könrung wählen, die der des handelsüblichen Zuckers ähnlich ist. Auch in diesem Becken wachsen die Pflanzen prächtig. Ein weiterer Vorteil ist, dass man viel gezielter über die Wassersäule die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen kann. Bei den Pflanzen die hauptsächlich ihre Nährstoffe über die Wurzeln beziehen kann man gezielt Dünge Sticks oder Kugeln bei den Wurzeln Platzieren. Einziger Nachteil ist, dass das einpflanzen viel schwieriger ist als im Soil.
Auch wenn man häufig im Becken arbeitet und umgestaltet ist Sand deutlich angenehmer, da er nicht so verschmutzt und einfach zu reinigen ist.

Die Entscheidung welchen Bodengrund du nun verwendest musst schließlich du treffen und kann der wohl keiner abnehmen. Bei einem Aquarium welches jedoch möglichst wenig Arbeit machen soll würde ich ganz klar ungedüngten Boden verwenden und auch den Depotdünger würde ich komplett weg lassen.

 

[Gunthgard]

Moin,

danke für Eure Antwort.

Ich denke ich werde es mit dem Soil versuchen.

Ich schwanke noch zwischen
HELP Advanced Soil Plants/Shrimp
und
GlasGarten Environment Aquarium Soil.

Die Tendenz geht, nach dem lesen des Tests hier im Forum leicht gen HELP Advanced Soil Plants/Shrimp.

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Soil´s und kann mir jemand schreiben wie
es sich bei den 2 mit dem Düngen verhält.
Wenn ich jetzt richtig geforscht habe benötigen die, im Gegensatz zu ADA, kein Kalium?.

 

[fischbock]

Gerade wenn Zeit bei Dir ein Entscheidungsfaktor bei der Wahl des Bodengrunds ist, würde ich mein Augenmerk nicht nur auf die Einlaufphase richten. Die ist ziemlich schnell vorbei. Was regelmäßig und dauerhaft wiederkehrt, sind die "Gärtnerarbeiten". Da kannst Du je nach Beckengröße und Layout schon bei einem pflanzenbetonten, nicht gescapen, Becken locker eine bis x Stunden pro Woche einplanen. Und je größer der zeitliche Abstand zw. der Pflege ausfällt, desto länger und mühseeliger wird es.
Die Rechnung, dann mache ich halt alle zwei Wochen 2h, muss dann nicht mehr unbedingt aufgehen. Zumindest bei mir kommt dann noch dazu, dass ich "das eine Stündchen am Samstagnachmittag" sehr entspannend finde. Muss ich mal die Arbeit von 2 3 Wochen nachholen, wird es schon ehr zur lästigen Pflichtübung. Und ich habe kein Soil!

Ob es vor diesem Hintergrund für Dich wirklich sinnvoll ist, auf Soil für ein "Mega-Turbo-Wachstum" zu setzen, musst Du für Dich entscheiden. Zumal, wie ja schon gesagt wurde, sich zumindest ein "Turbowachstum" auch mit einem konventionellen Bodengrund und entsprechenden Maßnahmen (zb. bei Bedarf Osmoseanlage für niedrige KH) erzielen lässt.

 

[Gunthgard]

Hallo Dirk,

danke für Deine Antwort und den Hinweis das es danach ja auch noch "Sachen" zu tun gibt :smile:

Ich denke 2h / Woche oder evtl. auch 4h kann ich recht entspannt frei machen.
Mir hat eher der 50% WW tägl. die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben, denn das benötigt
ja so Rund 2h /Tag und das wäre schon eher schwer zu verwirklichen.

Ich bin gerade über JBL Proscape Soil gestolpert.
Mit dem VOLCANO MINERAL kann man ja schön den Untergrund für Hügel o.ä. gestalten.
Aber was genau ist der unterschied zw. SHRIMP SOIL BROWN und PLANT SOIL?
Und hat hier jemand mit dem Soil Erfahrung?
Ist es ebenso "entspannter" Einzufahren wie das H.E.L.P ?

Danke schon mal an Euch und Euer Wissen :grow: