unbekannt1984":34ri5k9q schrieb:
Hallo zusammen,
Daddls":34ri5k9q schrieb:
Ich empfehle: NO3 auf 5-8 mg/l, PO4 auf 0,2-0,4 mg/l und K auf 3-5 mg/l zu halten.
und warum willst du Phosphat dauerhaft nachweisbar halten? Es gibt hier einige Aquarien, die ganz gut mit wöchentlicher Stoßdüngung von 0,5 mg/l laufen, da ist nichts mit dauerhaft nachweisbar.
Phosphat ist ebenfalls ein Nährstoff, der sich ganz gerne in allen möglichen Verbindungen im Bodengrund oder Filter absetzt. Im Bodengrund kommen die Pflanzen über die Wurzeln dran - dann braucht das Phosphat nicht im Wasser nachweisbar sein.
Wenn dann noch das Leitungswasser - wie bei mir - mit 2,1mg/l PO4 aus dem Wasserhahn kommt, dann würde schon ein 50% Wasserwechsel zur Phosphat-Düngung mehr als ausreichen. Nitrat kommt übrigens 14mg/l mit, da bräuchte man nur noch Kalium und Mikros (und die Woche über Nitrat halten).
Der Special N Dünger hat zwar auf dem Papier ein schönes Verhältnis mehrerer Stickstoffquellen und bissl Kalium, aber selbst das bissl Kalium im Special N wird sich anreichern, ist immer noch viel zu viel.
Der bringt doch nur 20% von der Nitrat-Menge an Kalium mit, das kann u.U. schon knapp sein. Anreichern wird sich da nichts großartig.
Wenn dir der Special N schon zu viel Kalium enthält, dann bleiben nur noch einzelne Nährsalze, wie z.B. Urea (Harnstoff) oder Magnesium-/Calcium-Nitrat.
An meinen Becken merke ich aber, dass Pflanzen in Wahrheit unglaublich wenig Kalium brauchen, nur etwa 1/40 - 1/60 stel soviel wie Nitrat. Und meine Becken sind reinste Djungel.
Also die 1/40 bis 1/60 stel glaube ich dir so nicht - jedenfalls nicht im Zusammenhang mit der Aufnahme durch Pflanzen. Es gab hier mal ein paar Zahlen von so grob 15 bis 25%, je nach Pflanzenauswahl.
2,5% oder noch weniger würde ich nur im Zusammenhang mit Denitrifikation (also Nitratabbau im Filter/Bodengrund) als nachvollziehbar ansehen.
Ich empfehle dir primär ne große Buddel GH Boost N und ne kleine Buddel NPK, den du dann ausschliesslich als Kaliumdünger benutzt...
Und warum soll man ausgerechnet den NPK als Kalium-Dünger verwenden? Der Makro Basic N geht auch.
Reussini85":34ri5k9q schrieb:
Den würde ich streichen, da reicht es das Wechselwasser rechnerisch auf 5 bis 10mg/l zu bringen.
Reussini85":34ri5k9q schrieb:
Werde mir dann folgendes bestellen und anfangen:
1 Ltr. AR Mikro Eisen
1 Ltr. AR GH Boost N
1 Ltr. AR Phosphat
500ml AR Makro NPK...
Jemand eine Schätzung wie weit ich damit komme, 1 Monat, 2 Monate oder länger?
Das Phosphat reicht eine ganze Zeit - abhängig davon wie viel du davon düngst. Bei 0,5mg/l wöchentlich und 110l wären das 55mg wöchentlich, entsprechend 11ml von dem Basic Phosphat wöchentlich (damit reicht der Liter für 90 Wochen).
Der Nitratbedarf liegt dagegen bei 1 bis 4 mg/l täglich (Werte nach Estimative Index), wenn das ausschließlich über den GH-Boost gedeckt wird, dann reicht der Liter für 170 bis 680 Tage (eben je nach Verbrauch).
PO4 braucht nicht dauerhaft nachweisbar sein. Er soll es am besten auf Stoß pro Woche auf 0,5 mg/l düngen.
So hand hab ich des. Die 0,2-0,4 mg/l sind so nen pauschaler Wert. Hab ich etwas knapp ausgedrückt. Sache ist, dass er bei einer Düngeumstellung zunächst das Phänomen haben wird, dass die Pflanzen erstmal PO4 und K schlucken werden, bis ihre Speicher voll sind und dann werden sie davon kaum noch was brauchen.
Daher sollte er auf jeden Fall einmal die Woche messen, bis sich keine Veränderungen mehr erfassen lassen. Natürlich muss einen starken Rückschnitt bei den Pflanzen bei der Düngung berücksichtigen.
Ob PO4 grundsätzlich dauerhaft nicht nachweisbar sein sollte, da bin ich mir momentan noch nicht so sicher. Es gibt Gerüchte, dass manche Pflanzenarten ihren Phosphorstoffwechsel erst ab einem Niveau von 0,2 mg/l PO4 überhaut betreiben können, aber das gilt sicherlich nur in der Phase, wenn die PO4 Speicher der Pflanzen leer sind.
Im Grunde macht man aber bei einem Wert von 0,2-0,4 mg/l PO4 nicht viel falsch. Bei so geringen Mengen provoziert es praktisch auch keine Algen. Bei der EI-Düngung werden 1-3 mg/l PO4 dauerhaft nachweisbar gehalten und das soll angeblich auch funktionieren. Aber für mich ist EI keine Option, da viel zu kaliumlastig.
Was Leitungswasser betrifft, muss man es gesondert betrachten. Mein Düngevorschlag gilt eher für reine Osmosewasser-WW Anwender, bzw wo das Leitungswasser kaum Makros hat.
Bei mir kommt LW mit kH von 28° aus der Leitung, daher muss ist mit rund 95-98% Osmose arbeiten. Natürlich sollte er, wenn sein LW viel PO4 mitführt, wenn finanziell möglich mit Osmose verschneiden. Ich gehe da aber von aus, dass die meisten ernsthafteren Aquarianer das ohnehin tun müssen, da die meisten LW Quellen sowieso nur steinhartes Mörtelwasser bieten und für Pflanzenbecken absolut ungeeignet sind.
Meine Düngung ist auch eher geeignet, für mal einmal richtig eingestellte Werte im Becken und dann ohne dauernden WW jede Woche, man misst jeden Wert einmal alle 1-2 Wochen und steuert die Einzelwerte direkt über die Düngung, nicht über den TWW. WWs sind nur für die in meinen Augen sinnlosen und unkontrollierten Düngekonzepte wie NPK und EI gedacht, wo man unweigerlich tonnenweise PO4 und K zuviel einbringt, was die Pflanzen sowieso niemals verbrauchen können.
Ansonsten gilt aber stets, die Werte seines WW Wasser berücksichtigen und sofern nicht sowieso Osmosewasser, die Werte aus der Leitung messen und entsprechend verschneiden wenn nötig.
Special N bringt zwar nur NO3 : K von 5:1 aber selbst die Menge reicht aus um sich anzureichern.
Meine Pflanzen hab ich eine Zeit lang mit reinstem NPK Dünger in Kalium gebadet, viele Monate lang(ich war absolut ahnungslos, was ich da angestellt hab), hatte monatelang mit Grünalgen zu kämpfen und erst durch nen Kaliumtest gemerkt, dass ich um die 350 mg/l Kalium im Becken hatte. Düngung umgestellt und nun verbrauchen meine Pflanzen seit gut 2 Monaten im Grunde fast kein Kalium. Ich bringe pro Woche etwa 6 mg/l Kalium netto ein(hauptsächlich durch Special N) und dennoch steigt der Kaliumwert sogar um 7 mg/l pro Woche. Ergo die Pflanzen verbrauchen gefühlt gar nix an Kalium und der Wert steigt sogar noch stärker an, als durch die drei Dünger selbst an Kalium überhaupt reinkommt.
Und auch viele andere Leute schreiben, dass denen immer wieder eine Kaliumakkumulation unterläuft und sie vermehrt auf komplett Kalium-freien Stickstoffdünger wechseln. Viele mischen gleich selbst zusammen, meistens Mg-NO3. Daher steigt der Anteil der GH Boost N Vertreter.
Wie gehabt, wenn er Kaliummangel hat, oder seine Pflanzen Kalium viel nehmen, kann er davon mehr als genug mit der Kaliumbombe NPK einbringen. Er muss natürlich das eingebrachte Nitrat und Phosphat mit berücksichtigen, aber das ist nicht schwer, da man vom NPK eh nur sehr wenig zugeben muss, um genug Kalium für die Pflanzen anzubieten.
Es ist natürlich nur ein Vorschlag, er kann auch reinen Kaliumdünger nehmen, aber reinen Kaliumdünger erachte ich als überflüssig, da die Pflanzen Kalium in verschwindend geringen Mengen nur brauchen, sogar weniger als Phosphat.
Makro Basic N kann er auch nehmen, ist eigendlich wurscht. Wichtig ist er muss genau aufpassen wieviel Kalium er zuführt, auch wieviel er von den anderen Stoffen zuführt und gut.
Nährsalze wie Ca/Mg erachte ich eher als unnötig da man sich damit evtl einen zu starken GH Anstieg einfängt, und man dann erst recht WWs machen muss, falls man Salmler, Garnelen etc hält, die ausgesprochenes Weichwasser benötigen. Der GH Boost N soll eigendlich auch das Ca und Mg einbringen und am besten so viel, wie die Pflanzen brauchen. Nach meinen Recherchen, wird das Mg vermutlich komplett verbraucht, aber nicht das Ca, wenn ich mir den Trockenmasseanteil einer Pflanze ansehe, ergo wird der GH Boost N höchstwahrscheinlich auch dauerhaft die GH erhöhen, aber nur sehr langsam.
Bei Urea liefert man die vermutlich beste Stickstoffquelle für die Pflanzen, das Ammonium, aber man bietet es auch den Algen, und da die Algen das Ammonium effektiver aufnehmen können, bekommen die Algen mit Urea Düngung einen leichten Vorteil im Wettrennen. Daher bin ich persönlich nicht mehr so überzeugt von der Urea (Teil/Voll) N-Düngung.
Das mit dem Verhältnis von 1/40 - 1/60 was Nitrat und Kaliumverbrauch angeht, entnehme ich lediglich meinen streng geführtem Düngeprotokoll der letzten 2 Monate.
Ich kann ja mal die Werte raussuchen:
Meine Pflanzen haben seit dem 3.12.18 bis heute folgende Werte verbraucht, abzüglich durch Wasserwechsel ausgetragene Stoffe:
153 mg/l NO3(derzeit sind um die 12 mg/l NO3 nachweisbar)
4,5 mg/l PO4(derzeit sind um die 0,3-0,4 mg/l PO4 nachweisbar)
0 mg/l K(derzeit sind rund 26-28 mg/l K nachweisbar, dauerhafte Kaliumakkumulation allein durch Special N Dünger, da Makro Basic Phosphat und ProFito nur verschwindend geringe Mengen Kalium reinbringen und selbst auch nur sehr wenig gedüngt werden müssen)
Kalium hatte ich am 3.12.18 noch rund 80 mg/l, hab durch weitere WWs etwa 95 mg/l K bis heute ausgetrieben.
Es wurden im gesamten Zeitraum nur etwa 35 mg/l Kalium(hauptsächlich durch Special N Dünger) zugeführt und liege heute wieder um die 26-28 mg/l Kalium. Grünalgen drücken wieder, ich muss bald wieder nen WW machen.
Ergo die Pflanzen haben Kalium rein rechnerisch 0 verbraucht und es sind sogar aus irgendwelchen Quellen noch rund 10 mg/l Kalium zusätzlich entstanden, durch das Fischfutter(ich füttere aber sehr mager, max 0,3g pro Tag pro 100l Becken), evtl spülen die kaliumgebadeten Pflanzen sogar Kalium wieder aus(aber da Pflanzen ja auch wachsen, dürften die längst keine Kaliumreserven mehr über haben nach knapp 8 Wochen), ausm Bodengrund(nutze keinen Soil, nur reinen Granitsand) und evtl ausm Filterschlamm, was mir aber bisher niemand bestätigen kann, ob da Kaliumrücklösungen stattfinden können.
Den Kaliumtest würde ich nicht weglassen, ansonsten bekommt man eine mögliche Kaliumakkumulation gar nicht mit und wundert sich dann über Grünalgen. Auch nützt es nix, wenn man nur das Wechselwasser nach Kalium einstellt, wenn man den Kaliumbestand im Becken nicht nachweisen kann, außer man macht nen 100% Wasserwechsel, was dir die Tiere(vor allem die Garnelen) mit einem sehr schnellen Ableben danken werden.
Grüße
Daddls