Oli.S":2l1gktgp schrieb:
Servus,
WWs sind nur für die in meinen Augen sinnlosen und unkontrollierten Düngekonzepte wie NPK und EI gedacht, wo man unweigerlich tonnenweise PO4 und K zuviel einbringt, was die Pflanzen sowieso niemals verbrauchen können.
Also der EI bzw. die NPK Düngung ist exakt das Gegenteil von unkontrolliert und sinnlos. Der EI wurde speziell für Starklichtbecken konzipiert da eben bei mehr als genug Nährstoffen, mehr als genug Licht, "nur" noch das Co2 übrig bleibt welches als limitierender Faktor zur Geltung kommt. Co2 ist ein Hauptnährstoff und steht meiner Meinung nach weit höher als NPK und Konsorten. Aber meist macht man sich Gedanken obs nun das richtige NPK Verhältnis ist oder obs nun Welten versetzt statt 0,5 doch auf 1,5 mg/l Po4 zu gehen.
Ich Dünge nun schon seit geraumer Zeit nach meinem eigenen Konzept aber an den EI angelehnt, sprich mit allem üppig und natürlich mehr als verbraucht wird.Ich konnte noch in keinem Fall irgendeine immense Akkumulation von irgendeinem Nährstoff feststellen. Jeder mag das für sich selbst pflegen wie er will, aber bevor ich die Zeit in ständige Messungen investiere ( sind weiters auch nicht gratis), mach ich lieber fix nen WW und "habe fertig". Und bei WW gehts nicht allein nur darum die Düngung zu kontrollieren.Die ständige Messerei bewirkt nur, dass man sich auf Werte festsetzt die völlig irrelevant sind. Ab und an mal den Wert messen passt ja wenns einen gerade juckt aber im Endeffekt gehts nur darum den Pflanzen genügend Nährstoffe zuzuführen und da ist es Banane ob im Becken 15,20 oder 40 mg/l No3 drin sind, selbiges gilt für andere Nährstoffe in deren vernünftigen Maßen. Ich nehme damit die meisten Pflanzen die wir Pflegen ins Boot, gibt natürlich Exoten die sehr spezielle Ansprüche stellen, aber die pflegen dann auch nur die, die wissen worauf es ankommt. Klar wenn man sehr selten und sehr wenig WW macht, dass man dann nicht volle Kanne reinkippt und eben verbrauchsorientiert düngt. Aber WW haben wie ich finde mehr Vorteile als irgendwelche Nachteile. Altwasser ist bestimmt ne interessante Sache aber nichts was die Masse in diesem Hobby anspricht.
Im Grunde macht man aber bei einem Wert von 0,2-0,4 mg/l PO4 nicht viel falsch. Bei so geringen Mengen provoziert es praktisch auch keine Algen.
Tut es bei zb. 4,6 oder 8 mg/l ebenso wenig.
Ließ dich einmal ein wie zb. Tom Barr und viele andere ihre Becken zum Teil fahren. Da sind Werte vorhanden bei denen es von Algen nur so wimmeln müsste. Und da Tom Barr zwar einiges von der Materie versteht aber auch nur mit Wasser kocht, wieso sollte es nur bei ihm und nicht bei anderen funktionieren ?
Habe die Ehre
Das Problem ist, dass weder NPK noch EI im Verhältnis der drei Makros an die Bedürfnisse der Pflanzen angepasst ist. Es hat viel zu wenig Nitrat und zu viel Phosphat und extremst zu viel Kalium.
CO2 kann man beinahe beliebig nachpumpen, ergo würde bei Starklicht eher das Nitrat irgendwann zum limitierenden Faktor werden, bei zeitgleich extremer Anreicherung von Phosphat und besonders Kalium.
Dass Licht und CO2 über den Makros und Mikros stehen, bestätige ich aber sehr wohl.
Mein Garnelenbecken hat rund 0,7W/l Licht, bei nur 23 cm Beckenhöhe, und 25 mg/l CO2, aber im Grunde fast keine Makros und Mikros. Den Pflanzen gehts bestens, sie wachsen, sie blubbern und ich hab keine Algen drin.
Und da ich dort fast nie dünge, hab ich da auch kein Kaliumproblem.
Meine 100l Becken wo ich mit Spezial N dünge, neben Basic Phosphat und ProFito, hab ich derbste Kaliumakkumulationen und damit jedesmal einhergehend Grünalgen, vor allem die schleimigen Fadenalgen.
Und Special N bringt nochmal deutlich weniger K rein als NPK oder EI, und dennoch reichert sich Kalium extremst an.
Ich hab auch kein Soil drin, wo das Kalium vielleicht herkommen kann.
Was PO4 betrifft, hab ich dazu keine aussagekräftigen Tests, wie sich das Biotop bei 0,5 oder 1,5 mg/l PO4 verhält.
Aber sicherheitshalber halte ich PO4 auch unter 0,5 mg/l, bzw max auf diesem Wert.
Und was WW betrifft, ich mache eben lieber die Messungen.
Meine drei Becken nach Eisen, Nitrat, Phosphat und Kalium zu messen, dauert vielleicht 30-40 min und das mache ich alle 2 Wochen einmal momentan.
Ein WW bei nur einem 100 L Becken dauert hier mindestens 2 Std und das Osmosewasser dafür zu extrahieren gut nen Tag + nochmal nen Tag um das Osmosewasser zu temperieren.
Ein WW übersteigt hier den Aufwand der Tests um ein Millionenfaches.
Mit Gieskanne einfach Leitungswasser reinkippen, von solchen Wasserwechseln kann ich nur träumen.
Ich bin auch nicht überzeugt, dass man die Makros in beliebiger Menge reinhauen kann.
Zu viel Kalium verhaut einem den Ca/Mg/k Haushalt. In Kombination mit Nitrat verursacht es Grünalgen und je mehr Nitrat man drin hat, desto mehr Grünalgen bekommt man. Knallt man auch noch ewig viel Phosphat rein, wirds bestimmt noch übler, kann ich aber nicht genau sagen, da ich tendenziell Phosphat limitierend fahre.
Mein eines 100l Becken ist vom Volumen, also der Wassersäule mit rund 75% mit reiner Pflanzenmasse belegt, die Salmler müssen fast schon Platzangst kriegen. Dennoch hab ich da Grünalgen. Einziger Wert, der momentan bzw immer noch aus der Reihe tanzt, ist das akkumulierende Kalium.
Verbrauchsorientierendes Düngen erachte ich daher sicherlich als den Königsweg aller Düngekonzepte.
TWWs sind unfassbar aufwendig und teuer, außer man bekommt Luxus-Amazonas-Wasser aus der Leitung.
Unmengen an Dünger "unkontrolliert" reinzuhauen ohne Messungen, ohne dass man den wahren Verbrauch der Pflanzen überhaupt kennt und dann mit den WWs wieder haufenweise Dünger auszutreiben, ums danach wieder aufzudüngen, bedeutet für mich erneut, sinnlose Verschwendung von dem doch nicht unerheblich teuren Düngern.
Nen 5l Kanister kostet ja auch satte 60 € und das ist schon das günstige Verhältnis von € zu Liter Dünger.
Jeder solls machen wie er will. Ich machst verbrauchsorientiert und mit WWs so wenig wie möglich und so viel wie nötig, auch um die Fauna nicht unnötig zu stressen.
Grüße
Daddls