CO2 und Algen

JasonHunter

Member
Hallo Nik,

nik":22euc097 schrieb:
Dann läuft's für den Anfang besser als bei mir. Pilze haben kein Chlorophyll, die sind bevorzugt weiß - so wie der bei mir zu sehen war. Es können Kieselalgen sein, die werden in jedem Fall kommen - und gehen. Viel Erfolg1
edit: habe mir noch mal dein Bild angesehen, es geht los mit den Kieselalgen. Nur 6h Licht ist wichtig.

Das sind schon die Kieselalgen wie am Filtereinlass? Die kamen schon 3-4 Tage nach dem Aufsetzen, allerdings lief es die erste Woche ohne Licht. Seit über 2 Wochen ist die Beleuchtungsdauer 7h.
Der Grüne Fleck an der Silikonnaht stammt noch aus einem früheren Setup, ich habe sie beim Reinigen nicht ganz wegbekommen.


Hier noch eine Nahaufnahme von dem "Geflecht", es scheint weisser als vor einer Woche, da war es bräunlicher:



Ach ja, ich habe nicht erwähnt das ich vor einer Woche auch noch 2 Erlenzapfen reingeschmissen habe. Das Wasser wurde ziemlich braun, nun verschwindet der Gelbstich wieder von alleine und das Wasser wird wieder heller. Ich habe kein Wasser gewechselt.

Grüsse,

Jason
 

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Frank2

Well-Known Member
Hallo Jason

ich sehe in Deinem Becken Javafarn, Cryptocoryne, Hygro Polysperma, Anubias. Das sind alles Pflanzen, die mit 0-10 /15 mg C02 auskömmlich leben können, schon immer. C02 ist ja dennoch da, das reicht für so ein Becken aus.
Ich mag alle diese Pflanzen sehr gerne. Ich würde bei einer solchen Pflanzenwahl eine eher moderate Beleuchtung auswählen, auf C02 kann man da verzichten und selbst wenn man sich für C02 entscheidet dann sind die oft propagierten 20-30 mg viel zu viel.
Das ist doch aber auch das Thema. wenn Du in demselben Becken eine ganz andere Pflanzen pflegen würdest hättest Du den Salat.
C02 ist eine super Sache. C02 unterstützt neben dem Pflanzenwachstum allerdings eben auch das Grünalgenwachstum. Die kann aber auch so ein Becken, wie du es gerade hast, schnell durchveralgen - ganz ohne C02 Einspeisung. Da drohen eher Pinsel-und Bartalgen wobei das auch oft eng mit Fischbesatz zusammenhängt. Ansonsten sind diese Becken kaum (grün-)algengefärdet.
Ich denke Du ziehst da falsche Rückschlüsse. Dasselbe Becken mit einer anderen Pflanzenauswahl (insb. stark lichtbedürftige) würde Dir ohne C02 an die Wand fahren. Die meisten der Pflanzen würden vor sich hin kümmern mit allen daraus folgenden Konsequenzen.
Dennoch ist es wichtig das Thema einmal zu durchleuchten. Die Leute, die sich was Neues anschaffen lesen eigentlich immer und überall nur: C02 20-30, Dauertest hellgrün. Und dann wird das am ersten Tag eingestellt und dann wird es schon stimmen. Ich habe in keinem Becken jemals über 20 C02 gehabt (normal bei mir 15 ) weil ich es nicht brauche (Licht bis 0,5 W). In den meisten der Becken die ich hier sehe ist aber C02 in größerer Menge sicher angebracht.
C02 ist ein Teil der Düngung. Diese sollte insgesamt angepasst sein auf die individuell vorhandenen Bedingungen.

Grüße
Frank
 

Microsash

Member
Moin,

Ich mache ja auch schon länger rum mit diversen Restbelägen....
So habe ich das ganze mal genauer angegangen und hab mir ein Einfaches Mikroskop besorgt und hab seit dem richtig Spaß dran, zu beobachten was so in nem Becken rumwuselt. Abfotografieren leider nicht ganz einfach, aber hier zb Belag von einer Crypto:



So dachte ich immer es sind Grünalgenbeläge, jedoch hat sich ergeben, das es Kieselalgenbeläge sind, nur nur später noch leicht mitbegrünt werden. So konnten sich auf Neubelägen praktisch nur die "Nadeln" finden, je älter sie sind umso mehr "Grünanteil" ist dabei. Schöne Bilder im Netzt zum Vergleich gibt es genug, zb hier: http://www.mikro-foto.de/wunderschoene-kieselalgen.html

Alles andere an Algen lies sich bei mir immer noch recht problemlos abstellen. Ohne Co2 gab es gern mal noch ein paar Pinsel , aber mit 15 mgl max ist davon überhaupt nichts zu sehn.

Silikat hab ich aus der Leitung über 6mgl.....jetzt aber auf 2 uS runterentsalzt. Braucht noch ein bischen (sieht schon gut aus) aber ohne "Trägeralge" , den man irgendwo der Filmbildung zuschreiben muss, auch keine weitere Besiedelung.

Gruß

Sash
 

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JasonHunter

Member
Hallo Frank,

ich hoffe du hast mich nicht falsch verstanden - ich sage sicher nicht, dass sich mein kleines Becken ohne CO2 auf jedes andere Aquarium mit insbesondere lichthungrigen Pflanzen übertragen lässt. Das ist nicht der Sinn meiner "Botschaft". Mir geht es immer noch darum, das CO2 nebst starkem Licht das Algenwachstum erst recht ermöglicht. Es ist in erster Linie völlig egal ob Pflanzen schnellwachsend oder langsamwachsend sind. Die Nährstoffe werden so oder so nicht innerhalb kürzester aufgesaugt, wie Dennerle (solch ein Schwachsinn) behauptet. Hauptsache viel Licht und CO2 sind im Spiel, da bin ich mittlerweile überzeugt, ist die Wahrscheinlichkeit für Grünalgen sehr hoch. Wenn du schon beim Einfahren - und das ist der kritischste Moment - Algensporen im Wasser hast und es gibt da noch nichts, was die abwehrt, wie will man deren Wachstum dann stoppen? Vor allem wenn man gleich mit der vollen Lichtstärke und CO2 Düngung loslegt? Ein Wasserwechsel mit frischen Algensporen drin wird auch nicht immer helfen.

Zum Licht:

Sollte man beim Einfahren nicht auch mit dem Licht vorsichtig sein anstatt nur mit der Düngung? Da die Pflanzen nach dem vielen Stress (Transport, Umstellung ermers auf submers etc.) zu Beginn nicht immer gleich voll loslegen können/wollen, kann man doch mindestens in der ersten Woche nicht nur die Lichtdauer beschränken, sondern auch deren Intensität? Starkes Licht sind für gestresste/geschwächte Pflanzen sicher keine Wohltat und haben auch ein Bedürfnis, sich zu erholen bevor sie "Gas" geben können. Warum wohl gibt es viele Pflanzen, die eine Winterruhe benötigen?
In unseren Aquarien ist das Licht jeden Tag gleich lang da und in gleicher Stärke, was in der Natur nicht der Fall ist. Ja, meistens scheint die Sonne volle Kanne, vor allem in den Tropen, aber nicht von morgens bis Abends in genau gleicher Stärke; Wolken schwächen das Licht enorm ab und wenn es mehrere Tage hintereinander dauerhaft regnet, dann ist sowieso Feiertag. Die Erholung braucht es nicht immer nur Nachts. Manche erholen sich über längere Zeitperioden wie bei den Aponogeton.

Mein Fazit bei der ganzen Sache ist, CO2 macht es den Algen bei viel Licht noch viel einfacher. Ich sage aber nicht, das man bei viel Licht auf CO2 verzichten soll. Nur dass das Licht bei Grünalgen der Katalysator ist und das CO2 quasi der primäre Brennstoff.

Übrigens: Dunkelkuren töten Wasserpflanzen nicht gleich ab, sie werden zwar geschwächt; Viele Grünalgen hingegen können das weniger gut hinnehmen und sterben grösstenteils ab. Leider bleiben Sporen über, deshalb sollte man meiner Meinung nach auch wie beim Einfahren und nach einer Dunkelkur das Licht doch erst mal etwas spärlich (Dauer und Stärke) leuchten lassen und es langsam steigern.

Ist das plausibel oder was denkt ihr?

Grüsse,

Jason
 

Biotoecus

Active Member
Hallo,
das ist ein tolles theoretisches Denkmodell, bin gespannt wie es weiter geht.

Beste Grüße Martin
 

omega

Well-Known Member
Hallo Jason,

JasonHunter":271cy4x8 schrieb:
Da die Pflanzen nach dem vielen Stress (Transport, Umstellung ermers auf submers etc.) zu Beginn nicht immer gleich voll loslegen können/wollen, kann man doch mindestens in der ersten Woche nicht nur die Lichtdauer beschränken, sondern auch deren Intensität? Starkes Licht sind für gestresste/geschwächte Pflanzen sicher keine Wohltat und haben auch ein Bedürfnis, sich zu erholen bevor sie "Gas" geben können. Warum wohl gibt es viele Pflanzen, die eine Winterruhe benötigen?
In unseren Aquarien ist das Licht jeden Tag gleich lang da und in gleicher Stärke, was in der Natur nicht der Fall ist. Ja, meistens scheint die Sonne volle Kanne, vor allem in den Tropen, aber nicht von morgens bis Abends in genau gleicher Stärke; Wolken schwächen das Licht enorm ab und wenn es mehrere Tage hintereinander dauerhaft regnet, dann ist sowieso Feiertag. Die Erholung braucht es nicht immer nur Nachts. Manche erholen sich über längere Zeitperioden wie bei den Aponogeton.
ich glaub, da bringst Du etwas durcheinander. Pflanzen benötigen m.E. so etwas wie Erholung nicht, wenn der Tages/Nachtrythmus stimmt. An "Streß" durch Umzug mag ich auch nicht glauben. Bei der Umstellung auf submers werden in der Pflanze Gene aktiviert, die bisher schliefen. Ihr damit wohl tun zu wollen, indem das Licht heruntergedreht wird, deutet auf die Anthropologisierung der Pflanze hin.

Streß für sie wäre, ihr Dunkelheit vorzuenthalten, während der sie die bei Tag überschüssig produzierte Energie verstärkt in Wachstum umsetzt. Aber frisch eingesetzte Pflanzen kürzer oder schwächer zu beleuchten als bereits eingesessene, halte ich für die Pflanze kontraproduktiv. Bei mir bekommen sie immer volle Pulle.

Eine Aponogeton braucht die Ruhephase nicht zur Erholung. Die Ruhephase ist genetisch vorgegeben. Eine Eiche erholt sich im Winter ja auch nicht.

Mein Fazit bei der ganzen Sache ist, CO2 macht es den Algen bei viel Licht noch viel einfacher. Ich sage aber nicht, das man bei viel Licht auf CO2 verzichten soll. Nur dass das Licht bei Grünalgen der Katalysator ist und das CO2 quasi der primäre Brennstoff.
CO2 ist ganz sicher nicht der primäre Brennstoff. Der ist das Licht. CO2 ist lediglich die Kohlenstoffquelle. Bei uns Tieren ist der primäre Brennstoff organischer Kohlenstoff. Dieser dient zugleich als Kohlenstoffquelle. Bei Pflanzen ist dem nicht so.

Übrigens: Dunkelkuren töten Wasserpflanzen nicht gleich ab, sie werden zwar geschwächt; Viele Grünalgen hingegen können das weniger gut hinnehmen und sterben grösstenteils ab.
Nach fünf Tagen hatten Hornkraut und Heteranthera zosterifolia schon arge Probleme. Fadenalgen hatte es nicht zerlegt.

Leider bleiben Sporen über, deshalb sollte man meiner Meinung nach auch wie beim Einfahren und nach einer Dunkelkur das Licht doch erst mal etwas spärlich (Dauer und Stärke) leuchten lassen und es langsam steigern.
Sporen werden mit viel, aber auch mit anfangs wenig Licht aktiv werden. Allein schon die Tatsache, daß Sporen wenig Licht eh nichts ausmacht, aber später das Licht wieder aufgedreht wird, macht diese Überlegung unplausibel. :smile:

Zum Einfahren stand mir bisher nur eine nicht dimmbare Lichtquelle (HQI) zur Verfügung. Ich hätte also nur die Dauer und nicht die Intensität einstellen können. Die Dauer hatte ich beim Einfahren aber nie reduziert. Wozu auch? Damit die emers gewachsenen Pflanzen noch länger brauchen, bis sie endlich in die Gänge kommen?

Grüße, Markus
 

JasonHunter

Member
Hallo Markus,

ich glaub, da bringst Du etwas durcheinander. Pflanzen benötigen m.E. so etwas wie Erholung nicht, wenn der Tages/Nachtrythmus stimmt.
Ob ich jetzt etwas durcheinander gebracht habe liegt also nur deines Erachtens vor?

An "Streß" durch Umzug mag ich auch nicht glauben.
Die Sache mit dem Stress und Erholung scheint dir eher Glaubenssache zu sein. Mir nicht. Selbst wenn es genetisch vorgegeben ist, das Pflanzen eine Ruhephase brauchen, ändert das nichts. Wenn man einer Pflanze ihre genetisch bedingte Ruhephase nicht gönnt, wird sie schwächer. Und du vergisst, das ich die Aponogeton spezifisch für ihre lange Ruheperiode erwähnt habe und dies nicht auf alle Pflanzen übertrage.
Soll ich jetzt wenn es für längere Zeit regnet dies nicht als Erholung für die Pflanzen ansehen. Nehmen die das deiner Meinung nach übel? Sollen Pflanzen überhaupt jeden Tag genau gleich viel leisten wie den Tag zuvor? Die Natur ist da schon viel toleranter als viele Arbeitgeber.

Aber frisch eingesetzte Pflanzen kürzer oder schwächer zu beleuchten als bereits eingesessene, halte ich für die Pflanze kontraproduktiv. Bei mir bekommen sie immer volle Pulle.
Mich würde eher interessieren, was die Pflanze davon hält. Dies müsste vielleicht getestet werden bevor wir unsere Ansicht als absolut gelten lassen. Und das sie bei dir immer volle Pulle kommen, ist wunderbar. Muss aber nicht für alle gelten.

CO2 ist ganz sicher nicht der primäre Brennstoff. Der ist das Licht. CO2 ist lediglich die Kohlenstoffquelle.
Ok, da stimme ich dir zu. Aber anders als CO2 ist Licht auch der Impuls, der einer Pflanze vorgibt, wie viel sie innerhalb ihrer Kapazität leisten soll. Nur ermöglicht CO2 der Pflanze doch erst, diese Kapazität voll auszuschöpfen, egal ob viel Makro und Mikronährstoffe da sind. Und das gilt dann erst recht für Algen.

Sporen werden mit viel, aber auch mit anfangs wenig Licht aktiv werden. Allein schon die Tatsache, daß Sporen wenig Licht eh nichts ausmacht, aber später das Licht wieder aufgedreht wird, macht diese Überlegung unplausibel. :smile:
Unplausibel, weil du möglicherweise nicht meinen Gedankengang in Relation zum Biofilm nachvollziehen konntest. Vielleicht habe ich das zu subtil angemerkt. Ich beziehe mich hier beim Biofilm auf das, was ein Aquarianer wie Nik schon sehr ausführlich beschrieben hat: Beobachtungen und Diskussion zur Mikroflora
Demnach, so mein Verständnis, kann man dem Biofilm doch einen Vorteil gegenüber der Wahrscheinlichkeit von anfänglichem Algenwachstum verschaffen. Der Biofilm kommt ohne Licht doch auch zurecht, oder nicht?

Zum Einfahren stand mir bisher nur eine nicht dimmbare Lichtquelle (HQI) zur Verfügung. Ich hätte also nur die Dauer und nicht die Intensität einstellen können. Die Dauer hatte ich beim Einfahren aber nie reduziert. Wozu auch? Damit die emers gewachsenen Pflanzen noch länger brauchen, bis sie endlich in die Gänge kommen?
Eine Lampe braucht man nicht elektronisch zu dimmen, da gibt es andere Möglichkeiten. Wer etwas vom Basteln versteht, kann sich eine Folie zurechtschneiden der das Licht abschwächt. Oder mithilfe von z.B. Erlenzapfen das Wasser braun zu färben damit das Licht abgeschwächt wird.
Ich kann nicht erkennen, warum Licht der entscheidende Faktor für die Umstellung von emers auf submers sein soll. Um unter Wasser erst arbeiten zu können, muss sie so oder so umstellen, was will sie denn während der Phase mit dem vielen Licht? Bei HCC konnte ich mehrmals beobachten, wie während der Umstellung bei viel Licht sich Algen auf den Pflanzen breitgemacht hatten. War jetzt bei mir so, ob das anderen passiert ist, weiss ich nicht.

Grüsse,

Jason
 

omega

Well-Known Member
Hi Jason,

JasonHunter":1865lqz3 schrieb:
Ob ich jetzt etwas durcheinander gebracht habe liegt also nur deines Erachtens vor?
"ich glaube" ja, aber wozu "nur"?

Die Sache mit dem Stress und Erholung scheint dir eher Glaubenssache zu sein.
Scheint nicht, _ist_ für mich ein Irrglaube.
Wie komnst Du überhaupt darauf, Pflanzen würden sich bei weniger Licht oder in der Nacht "erholen" können? Wovon sollen sie sich erholen? Von der Assimilation? Müssen wir Tiere uns denn von der Atmung und dem Essen (nicht Überfressen) erholen? Pflanzen erholen sich bei ezwungenem Lichtentzug nicht, sondern ihnen wird dabei schlicht keine Energie zugeführt. Und Nachts erholen sie sich auch nicht, da sie nachts auch intensiv arbeiten: sie wachsen schneller als tagsüber.

Wenn man einer Pflanze ihre genetisch bedingte Ruhephase nicht gönnt, wird sie schwächer. Und du vergisst, das ich die Aponogeton spezifisch für ihre lange Ruheperiode erwähnt habe und dies nicht auf alle Pflanzen übertrage.
Du paschalisierst gerade. Ich hatte der Aponogeton einen eigenen Absatz spendiert und diesen somit von den anderen Argumenten abgegrenzt.

Soll ich jetzt wenn es für längere Zeit regnet dies nicht als Erholung für die Pflanzen ansehen.
Ja.

Nehmen die das deiner Meinung nach übel?
Kommt darauf an, was Du unter "Übelnehmen" verstehst. Sie erhalten weniger Energie.

Sollen Pflanzen überhaupt jeden Tag genau gleich viel leisten wie den Tag zuvor? Die Natur ist da schon viel toleranter als viele Arbeitgeber.
Oje, noch mehr von dieser Anthropologisierung.

bevor wir unsere Ansicht als absolut gelten lassen.
Hat niemand behauptet.

Muss aber nicht für alle gelten.
Hat niemand behauptet.

Aber anders als CO2 ist Licht auch der Impuls, der einer Pflanze vorgibt, wie viel sie innerhalb ihrer Kapazität leisten soll.
Von "Sollen" kann keine Rede sein. Licht liefert einfach nur Energie. Die Pflanze nutzt davon so viel, wie sie genetisch (C2, C3, C4, CAM) und ihm Rahmen der Nährstofflage und Temperatur in der Lage ist.

Nur ermöglicht CO2 der Pflanze doch erst, diese Kapazität voll auszuschöpfen, egal ob viel Makro und Mikronährstoffe da sind.
Es gibt noch die Bikarbonatassimilation und die Photorespiration. Letztere wird durch eine höhere CO2-Konzentration umgekehrt: "Die durch Sauerstoff hervorgerufene Bildung von Glycolat wird durch hohe Kohlenstoffdioxidkonzentrationen umgekehrt, wie im Folgejahr durch Bermingham und Mitarbeiter demonstriert wurde." (Quelle)
Mehr CO2 kann also die Photorespiration verhindern.

Sporen werden mit viel, aber auch mit anfangs wenig Licht aktiv werden. Allein schon die Tatsache, daß Sporen wenig Licht eh nichts ausmacht, aber später das Licht wieder aufgedreht wird, macht diese Überlegung unplausibel. :smile:
Unplausibel, weil du möglicherweise nicht meinen Gedankengang in Relation zum Biofilm nachvollziehen konntest. Vielleicht habe ich das zu subtil angemerkt. Ich beziehe mich hier beim Biofilm auf das, was ein Aquarianer wie Nik schon sehr ausführlich beschrieben hat: Beobachtungen und Diskussion zur Mikroflora
Demnach, so mein Verständnis, kann man dem Biofilm doch einen Vorteil gegenüber der Wahrscheinlichkeit von anfänglichem Algenwachstum verschaffen. Der Biofilm kommt ohne Licht doch auch zurecht, oder nicht?
Ich hatte keinen Bezug zu Biofilmen auf der vorherigen Seite gesehen, stimmt.
Man müßte dem Biofilm einen Vorsprung geben, dann aber durch kompletten Lichtentzug. Licht runterdrehen oder kürzer halten, wird m.E. nichts bringen.

Ich kann nicht erkennen, warum Licht der entscheidende Faktor für die Umstellung von emers auf submers sein soll. Um unter Wasser erst arbeiten zu können, muss sie so oder so umstellen, was will sie denn während der Phase mit dem vielen Licht?
Assimilieren. Das kann die Pflanze submers auch mit emers gebildeten Blättern. Halt nur nicht so lange und intensiv. Wo soll sie denn den Zucker zur Energieversorgung für den Aufbau des sumbersen Blattgewebes herbekommen, wenn es dunkel ist?

Grüße, Markus
 

JasonHunter

Member
Hallo Markus,

danke für deine Anregungen :smile: .


"ich glaube" ja, aber wozu "nur"?
Weil ich noch mehr Meinungen brauche, ist nichts persönliches :bier:


Wie komnst Du überhaupt darauf, Pflanzen würden sich bei weniger Licht oder in der Nacht "erholen" können? Wovon sollen sie sich erholen? Von der Assimilation?
Ich gebe zu, das ist meine eigene Überlegung, kein Fakt. Aber wenn sie wie du sagst in der Nacht noch intensiver arbeiten, als am Tag, dann muss ich das neu überdenken :-/ .


Ihr damit wohl tun zu wollen, indem das Licht heruntergedreht wird, deutet auf die Anthropologisierung der Pflanze hin.
Meinst du damit die Vermenschlichung?


Müssen wir Tiere uns denn von der Atmung und dem Essen (nicht Überfressen) erholen?
Oje, noch mehr von dieser Anthropologisierung.

Machst du doch auch?
Tut mir leid wenn ich versuche, die Pflanze zu verstehen und es mit dem Menschen vergleiche. Ich kann leider nicht anders.
Und ich bin kein Tier, nur so nebenbei. Beim Atmen generalisierst du etwas, je nach verrichteter Arbeit atmet man unterschiedlich und muss sich (krasses Beispiel Hyperventilation) erholen.
Mensch und Tier müssen sich nicht unbedingt überfressen um sich während der Verdauung zu erholen. Und nicht jedes Tier und nicht jeder Mensch ist gleich.


Warum? Ein einfaches "Ja" hilft mir nicht viel weiter.


Hat niemand behauptet.
Schreibe ich nur zur Sicherheit.


Es gibt noch die Bikarbonatassimilation und die Photorespiration. Letztere wird durch eine höhere CO2-Konzentration umgekehrt: "Die durch Sauerstoff hervorgerufene Bildung von Glycolat wird durch hohe Kohlenstoffdioxidkonzentrationen umgekehrt, wie im Folgejahr durch Bermingham und Mitarbeiter demonstriert wurde." (Quelle)
Mehr CO2 kann also die Photorespiration verhindern.
Das ist mir jetzt etwas zu hoch. Immer langsam mit den Fremdwörtern :kaffee2:
Bikarbonatassimilation ist die Aufnahme von CO2, habe ich das richtig gegoogelt?^^
Und Photorespiration ist die Aufnahme von Sauerstoff im Zusammenhang mit Licht?
Wenn ja, dann heisst das einfach erklärt, das eine hohe Konzentration an CO2 die Aufnahme von Sauerstoff verhindert/erschwert? Wieviel ist "mehr CO2"?
Tut mir leid wenn ich so dumm frage, der Wikipedia Artikel ist mir zuviel des guten mit all den Fachbegriffen wovon ich 90% nicht verstehe, deshalb: Ist Photorespiration gut oder schlecht?


Ich hatte keinen Bezug zu Biofilmen auf der vorherigen Seite gesehen, stimmt.
Man müßte dem Biofilm einen Vorsprung geben, dann aber durch kompletten Lichtentzug. Licht runterdrehen oder kürzer halten, wird m.E. nichts bringen.
Deshalb mache ich nun denselben Versuch wie Nik, ein Aquarium erst mal ohne Pflanzen einzufahren. Läuft nach 3 Wochen schon mal gut :D


Assimilieren. Das kann die Pflanze submers auch mit emers gebildeten Blättern. Halt nur nicht so lange und intensiv. Wo soll sie denn den Zucker zur Energieversorgung für den Aufbau des sumbersen Blattgewebes herbekommen, wenn es dunkel ist?
Ok, das wusste ich nicht. Aber ich habe nicht gesagt, es solle dunkel sein. Ich habe auf das "viele Licht" hingewiesen. Besser wäre "überschüssig", oder "mehr Licht als momentan benötigt"

Vielen Dank das du dir die Zeit nimmst :bier:

Grüsse,

Jason
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen...

omega":1lb8ws27 schrieb:
Wovon sollen sie sich erholen?
Vom Lichtstreß (hier und da). Ab und an verirrt sich ein Elektron beim Durchlaufen der Photosysteme, das kann dann ziemlichen Schaden anrichten. Dazu kommt, daß die Rubisco nicht sonderlich substratspezifisch ist (die Rubisco ist in einer Sackgasse der Evolution angelangt) und anstatt sich ein CO2 zu schnappen, manchmal daneben greift und ein Sauerstoffmolekül nimmt.

Du beschreibst das ja selber: Tagsüber ist die Pflanze viel zu sehr mit der Photosynthese beschäftigt, als sich auch noch ums Wachstum kümmern zu können. Diese Beobachtung habe ich auch schon gemacht,

Grüße
Robert
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

es bilden sich Radikale in der Lichtphase, die erst über die Dunkelphase vollständig abgebaut werden können.

Algen , als Bestandteil des Biofilms, lassen sich über Licht beeinflussen. Reduziere ich das Licht, dann beeinflusse ich nur die Photosynthese treibenden Organismen, die anderen werden präsenter.

Gerade mit der Dimmung ist mir aufgefallen, dass Lichtdauer erkennbar wichtiger ist als Lichtintensität. D.h.volles Licht, aber nur kurz, war beim Einfahren in Ordnung , mit der Dimmung, d. h. längerem, schwächeren Licht hatte es deutlicher die unerwünschten, lichtbedingten Erscheinungen .

Gruß, Nik
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

omega":1237g753 schrieb:
Sollen Pflanzen überhaupt jeden Tag genau gleich viel leisten wie den Tag zuvor?
tun sie ja nicht.

omega":1237g753 schrieb:
Pflanzen benötigen m.E. so etwas wie Erholung nicht, wenn der Tages/Nachtrythmus stimmt.
Doch…

Beobachtungen,
sie reagieren auf Nachtruhe…
Wenn das Aquarium einen gewissen Schimmer (Brillanz) im Wasser aufweist, meist morgens der Fall,
sehen Pflanzen auch erholt aus.
Die Brillanz /(Wasserqualität muss man aber erst mal hinbekommen,
es braucht auch eine gewisse Erfahrung um überhaupt Unterschiede unter klaren Wässern zu sehen.

Nik versucht diese Richtung in seinen Beiträgen über Mikroorganismen zu vermitteln, :smile:
da liegt vieles noch im Dunkeln.
Hobbyaquarianer stoßen hier an Grenzen weil das nötige Equipment fehlt.
Ist ein Interessantes Forschungsgebiet, mal sehen was da noch kommt.
 

Frank2

Well-Known Member
Kurt ich sehe das wie Du.
Und ich finde auch dass die Pflanzen anders aus der Mittagspause kommen. Vor allen Dingen aber sehe ich selbst bei meiner Beleuchtung (0,35-0,45 W) dass manche Pflanzen bereits nach 8-9 h Dauerbeleuchtung die Internodien zuklappen. Warum machen sie das? Weil sie "genug" haben?
---

Zum Einfahren stand mir bisher nur eine nicht dimmbare Lichtquelle (HQI) zur Verfügung. Ich hätte also nur die Dauer und nicht die Intensität einstellen können. Die Dauer hatte ich beim Einfahren aber nie reduziert. Wozu auch? Damit die emers gewachsenen Pflanzen noch länger brauchen, bis sie endlich in die Gänge kommen?

Im Prinzip sehe ich das ähnlich. Mit einer Einschränkung - die ersten paar Tage - die Umstellungstage - bringt das viele und lange Licht noch nicht wirklich was. Wenn sie aber umgestellt haben verstehe ich die Empfehlungen mit 6 h Beleuchtung etc allerdings auch nicht. Ist mir nicht plausibel aus den von Dir genannten Gründen. Sie haben umgestellt und dann enthält man Ihnen das Licht vor in einem extremen Kurztag? Was soll das bringen?

Grüße
Frank
 

Roger68

Member
Hallo zusammen

Sehr interessantes Thema !

Ich denke, wir dürfen die Frage Co2 und Algen nicht so isoliert betrachten. Ist nicht entscheidend unter welcher KH wir Co2 zuführen ? Bei einer KH von 2 bleibt der pH -Wert auch über Nacht im sauren Bereich. Haben wir jedoch eine KH von 7, so findet zwischen Tag und Nacht ein ständiger Wechsel von pH sauer zu alkalisch statt.
Könnte ein solcher ständiger Wechsel die Algenbildung letztendlich begünstigen ?
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Wuestenrose":1i7zjbmx schrieb:
omega":1i7zjbmx schrieb:
Wovon sollen sie sich erholen?
Vom Lichtstreß (hier und da). Ab und an verirrt sich ein Elektron beim Durchlaufen der Photosysteme, das kann dann ziemlichen Schaden anrichten. Dazu kommt, daß die Rubisco nicht sonderlich substratspezifisch ist (die Rubisco ist in einer Sackgasse der Evolution angelangt) und anstatt sich ein CO2 zu schnappen, manchmal daneben greift und ein Sauerstoffmolekül nimmt.
die Pflanze besitzt dagegen aber doch einen Mechanismus: die Photorespiration.
Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Photorespiration: "Ein in der Literatur häufig diskutierter Vorteil liegt in der Bewältigung gewisser Stresssituationen. Bei hohen Lichtintensitäten, geringen bzw. hohen Temperaturen und insbesondere Wassermangel kommt es vermehrt zu photooxidativen Schäden des Photosyntheseapparates.[35] Dies liegt daran, dass die photosynthetischen Reaktionszentren überlastet sind, weil die bereitgestellten Elektronen nicht schnell genug im Calvin-Zyklus (in der „Dunkelreaktion“) verbraucht werden können – der Elektronentransport „stockt“. Durch den Mehrverbrauch an Reduktantien während der Photorespiration, besonders unter niedrigen CO2-Partialdrücken, könnte dieser Stoffwechselweg als eine Art „Schutzventil“ gedeutet werden."

Wuestenrose":1i7zjbmx schrieb:
Du beschreibst das ja selber: Tagsüber ist die Pflanze viel zu sehr mit der Photosynthese beschäftigt, als sich auch noch ums Wachstum kümmern zu können. Diese Beobachtung habe ich auch schon gemacht,
Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, daß sie sich nachts "erholen" würde. Dort rackert sie ja auch, nur anders.

kurt":1i7zjbmx schrieb:
omega":1i7zjbmx schrieb:
Pflanzen benötigen m.E. so etwas wie Erholung nicht, wenn der Tages/Nachtrythmus stimmt.
Doch…

Beobachtungen,
sie reagieren auf Nachtruhe…
Ich meinte: "wenn der Tages/Nachtrythmus stimmt", braucht sie sich nicht noch mehr zu "erholen". Sie stehen mehr oder weniger tagtäglich in der prallen Sonne, seit Jahrmillionen.
Mir passen die Begriffe "Erholung", "Ruhe", "Wohltat" hier überhaupt nicht in den Kontext. Schnell ist man dann evtl. dabei zu schlußfolgern: wenn man ihr keine Erholung gönnt, womit ich nicht die Dunkelphase meine, dann stirbt die Pflanze vorzeitig, wie der Mensch auch, oder es ginge ihr zumindest sehr schlecht.
Oder: Erholung ist ja was positives. Man kann sich nicht Kaputterholen. Das wäre kein Erholen mehr sondern z.B. Faulenzen. Also gebe ich der Pflanze noch mehr davon, also noch weniger/kürzer Licht, und noch weniger/kürzer, ...
Das ginge mir zu weit, kann ich hier auch nicht beobachten. Also vermeide ich solche Begriffe nach Möglichkeit.

kurt":1i7zjbmx schrieb:
Wenn das Aquarium einen gewissen Schimmer (Brillanz) im Wasser aufweist, meist morgens der Fall,
sehen Pflanzen auch erholt aus.
Bitte definiere "erholt".
Was ich beobachte: während der Starklichtphase entfärbt sich bei Heteranthera zosterifolia leicht das Blattgrün der frischesten Triebe. Über ihr herrschen bis zu 90klx auf der Wasseroberfläche. Sie steht unter der hellsten Stelle meines Aquariums. Nimmt die Lichtstärke beim Runterdimmen abends ab, sieht ihr Grün wieder statter aus. Meinst Du z.B. dies mit "Erholung"?

Grüße, Markus
 
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